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Veröffentlicht am 07.08.2018

Paradiese sind doch wunderbar!

Atlas der verlorenen Paradiese
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Dieser bibliophil gestaltete Band mit handgezeichneten Karten stellt 30 Paradiese vor, die einmal welche waren. Kleine Gärten Eden, welche für eine kürzere oder längere Weile das Glück ermöglicht haben.

Mal ...

Dieser bibliophil gestaltete Band mit handgezeichneten Karten stellt 30 Paradiese vor, die einmal welche waren. Kleine Gärten Eden, welche für eine kürzere oder längere Weile das Glück ermöglicht haben.

Mal ein völlig anderes Buch lesen, interessante, neue Einblicke erhalten, auf das darf man sich beim „Atlas der verlorenen Paradies“ durchaus einstellen. Das Buch ist sehr hochwertig gemacht, sowohl von Außen als auch innen dann.

Zu Beginn eines jeden Kapitels erfährt man durch die Überschrift um was es geht, darunter ist dann der Kontinent samt den Koordinaten angegeben. Passend dazu gibt es einen Kartenausschnitt, welcher aber natürlich keiner Google-maps-Ansicht entspricht, sondern weicher gezeichnet, schöner gestaltet ist.

In durchaus bildhafter, anspruchsvoller Sprache erfährt man interessantes über die verschiedensten Orte. Man merkt hier, wie durchaus poetisch die Wortwahl erfolgt ist, vielleicht auch gar philosophisch.

Im Buch erfährt man dann etwas über „Die Inseln der Frauen“ in Asien, über die Gärten von Inverewe, über Manoa (Südamerika), das Schloß Hohenschwangau oder auch über „Neu-Kythera, Ozeanien. Oftmals sind hier auch Zitate berühmter Personen (Kolumbus beispielsweise) aufgeführt, die entsprechend zum Text passen. Durch die Karten ist es farblich ein recht abwechslungsreiches Bild, da manche Karten eher in blau (Ozean, Wasser), grün, gelb oder auch rot gehalten sind.

Alles in allem ist dies ein Buch, für das man sich wirklich Zeit nehmen muss. Man kann ohne Probleme immer mal wieder ein Kapitel lesen, d. h. man muss nicht alles am Stück lesen, sondern kann es sich nach Lust und Laune nehmen. Man sollte dann aber auch wirklich Zeit und Muße dafür haben. Durch den Stil und den doch eher schweren und tiefgründigen Inhalt ist es sicher keine leichte Kost. In dieser Hinsicht habe ich mir ein bißchen schwer getan, wobei es eben doch recht informativ inhaltlich war. Die Gestaltung des Buches macht durchaus Lust aufs Buch, es ist wirklich wertig gemacht und allein darin blättern und die Landkarten begutachten ist interessant.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen für ein sehr interessantes, wertiges und philosophisches Buch mit tollem Inhalt, außerdem eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Die Welt erwacht jeden Tag neu. Und jeder von uns kann ein klein wenig beeinflussen, in welchem Licht der neue Tag erstrahlt.

Der Duft des Lebens
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Aviv, ein junger Glasbläser, erhält einen Auftrag für fünfzig Glasgefäße. Doch sein Auftraggeber ist Kaminski, ein Arzt, der ihm nicht ganz geheuer ist. Mit diesen Glasfläschchen will Kaminski von Sterbenden ...

Aviv, ein junger Glasbläser, erhält einen Auftrag für fünfzig Glasgefäße. Doch sein Auftraggeber ist Kaminski, ein Arzt, der ihm nicht ganz geheuer ist. Mit diesen Glasfläschchen will Kaminski von Sterbenden den letzten Hauch einfangen, um so an deren Seelen gelangen. Denn er selbst hat keine Seele, er meint, dass alle anderen mehr Mensch sind, als er selbst es ist. Als Aviv ihm auf die Spur kommt gilt es das zu verhindern. Doch schafft er diesen Wettlauf gegen die Zeit? Auf seinem Weg erhält er viele Erkenntnisse über die Menschen und sich selbst, lernt sich selbst noch besser kennen.

Die Geschichte des Buches hat mich sehr angesprochen, ebenso vor allem die Leseprobe, die einen guten Einblick in das recht poetisch und philosophisch wirkende Buch gab. Als ich dann auf dem abnehmbarem Buchumschlag noch die Aussagen von Anselm Grün, Manfred Lütz und Jean-Remy von Matt gelesen habe, war ich doch auch noch mehr beeindruckt. Und noch gespannter auf das Buch, als ich es ohnehin schon war.

Von der Sprache her ist das Buch angenehm zu lesen, keine einfache Literatur, sondern durchaus welche mit ordentlich Tiefgang. Es ist eine sehr bildhafte, angenehme Sprache und die Geschichte ist durchaus recht poetisch geschrieben. Dennoch gut verständlich, man sollte sich aber einfach auch Zeit nehmen für dieses Buch, denn es bringt viele schöne Aussagen und Denkanstöße mit sich. So beispielsweise: „Tiefe Wurzeln zerstört man doch nicht, nur weil jemand in der Baumspitze ein paar Zweige abschneidet.“ (Seite . 154)

Generell ist das Buch keine einfache Unterhaltungsliteratur, sondern mit vielen philosophischen Aussagen versehen. Auch ist die Geschichte nicht wirklich vorhersehbar, es gab für mich beim Lesen immer mal wieder die ein oder andere Überraschung, was mir wirklich gut gefallen hat. Ebenso die Botschaft, die generell mit auf den Weg gegeben werden soll, Menschlichkeit, ist immer wieder schön verpackt.

Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, es war zunächst ein wenig anders, als ich es erwartet hatte, war noch tiefgründiger als angenommen, aber sowas von lesenswert. Ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen, weiß auch, dass ich es mindestens noch einmal lesen möchte, um mir all die Botschaften wieder in Erinnerung zu rufen. Entsprechend gibt es von mir 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung für dieses wunderbar poetisch-philosophische Buch, das so viele tolle Aussagen enthält, die sich viele Menschen mal zu Gemüte führen sollten.

Veröffentlicht am 18.07.2018

München – eine Stadt voller Möglichkeiten

MARCO POLO Reiseführer München
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Der klassische Marco Polo Reiseführer München – inzwischen ausgestattet mit der App, die inklusive ist – bringt nicht nur die gewohnten Insider Tipps mit, sondern noch viel mehr an tollen Informationen ...

Der klassische Marco Polo Reiseführer München – inzwischen ausgestattet mit der App, die inklusive ist – bringt nicht nur die gewohnten Insider Tipps mit, sondern noch viel mehr an tollen Informationen über Sehenswürdigkeiten und Co. Er beinhaltet eine praktische entnehmbare Faltkarte und weiteres Kartenmaterial, so dass man gut den Überblick behält.

Nicht nur bei Fernreisen ist ein Reiseführer für mich Pflichtlektüre, auch bei Städtereisen erfahre ich gerne schon vor Reisebeginn etwas darüber. So hatte ich nun den Marco Polo Reiseführer München vorliegen, um mir dadurch den ein oder anderen Tipp zu holen.

Der Marco Polo Reiseführer ist so aufgebaut, dass man in der vorderen Klappbroschur erst einmal die wichtigsten Marco Polo Highlights in der Übersicht hat. Anschließend findet man dann Hinweise über die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, Essen & Trinken, Einkaufsmöglichkeiten, Abendgestaltung sowie Übernachtungsmöglichkeiten eingeteilt in die verschiedenen Kapitel. Anschließend gibt es noch Stadtspaziergänge und grundsätzliche Informationen (Events & Feste, praktische Hinweise, Cityatlas, „bloß nicht!“).

Die verschiedenen Sehenswürdigkeiten sind praktisch nach den Örtlichkeiten gegliedert, es geht also nicht bunt durcheinander sondern ist absolut gut strukturiert. Bei den einzelnen Erläuterungen findet man dann auch die Angabe wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin gelangt, meist auch die Information über die Öffnungszeiten, den Eintrittspreis sowie die Angabe einer Homepage. Die Bebilderung ist sehr geglückt, so bekommt man hier schon tolle Einblicke und kann für sich selbst entscheiden ob es sich lohnt die jeweilige Sehenswürdigkeit zu besuchen. Gelb markiert und dementsprechend hervorgehoben sind immer wieder die Insider-Tipps, so dass man diese auf Anhieb findet.

Besonders geglückt finde ich die „Best of“-Tipps, wie man zum Beispiel tolle Orte zum Nulltarif ansehen kann, was eben typisch München ist, was man auch bei Regen unternehmen kann oder wie man gut entspannen kann. Zusätzlich ist der Reiseführer mit gutem Kartenmaterial (einem entnehmbaren Faltplan sowie abgedruckte Citypläne, außerdem ein Plan über das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel) ausgestattet, was natürlich sehr von Vorteil ist.

Für mich war dieser Reiseführer absolut hilfreich, ich habe tolle Tipps und Ideen erhalten was ich mir in München unbedingt ansehen sollte. Außerdem hatte ich dank des guten Kartenmaterials immer wieder einen guten Überblick wo ich mich wie befinde. Entsprechend zufrieden bin ich gewesen und vergebe 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Kommen Sie zu uns: Aktive Witwen e.V.

Witwendramen
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Um das Schicksal der Witwe ranken sich die verschiedensten Dramen, Geschichten und Sprichwörter – und durchaus nicht wenige. Einige davon hat Fitzgerald Kusz zusammengetragen und für diesen unterhaltsamen ...

Um das Schicksal der Witwe ranken sich die verschiedensten Dramen, Geschichten und Sprichwörter – und durchaus nicht wenige. Einige davon hat Fitzgerald Kusz zusammengetragen und für diesen unterhaltsamen Theaterabend miteinander verknüpft. Erzählt werden diese Geschichten rund um das Witwendasein von Anna, Nellie & Katharina Thalbach auf sehr gelungene und unterhaltsame Art und Weise.

Ein Hörbuch, bzw. vielmehr eine szenische Lesung, welche von Katharina, Anna und Nellie Thalbach vorgetragen wird, das klang nach sehr guter, kurzweiliger Unterhaltung. Und genau das war es auch, um es mal vorweg zu nehmen.

Das Thema, dem sich Fitzgerald Kusz als Dramatiker und Lyriker angenommen hat, wurde von den drei Thalbach-Damen, Mutter Katharina mit Tochter Anna und deren Tochter Nellie (bzw. Enkelin von Katharina) im Theater aufgeführt. Die szenische Lesung ist auch wenn man sei „nur“ hört, ein wirklicher Hörgenuss, der sehr unterhaltsam und auch immer wieder sehr lustig ist. Die drei Damen haben ein wunderbares Gespür dafür, wie sie sich in den verschiedenen Rollen geben und finden sich prima darin ein.

Inhaltlich hört man vielleicht über das ein oder andere Klischee, welches man über Witwen schon einmal wahrgenommen hat. Die Lesung ist aber soviel mehr – und durchaus abwechslungsreich. Denn da hört man ebenso von berühmten Witwen wie Anna Mahler Werfel, Jackie Onassis oder auch Margot Honecker. Auch gibt es immer wieder interessante Unterhaltungen zwischen Witwen, die sich darüber unterhalten, wie früh man den geliebten Mann wohl verloren hat – oder wie lange man von ihm wohl genervt wurde.

Mir hat diese Lesung sehr gut gefallen, ich wurde wirklich gut unterhalten, sie war sehr lustig, wenngleich manchmal vielleicht ein bißchen arg männerfeindlich bzw. gar makaber. Aber gut –das gehört bei diesem Thema eben einfach dazu. Das Auseinander-halten der drei Thalbach-Frauen war dank der jeweils ganz eigenen Stimmen (bzw. Stimmlagen) und spezifischen Betonungen für mich kein Problem.

Alles in allem fand ich diese szenische Lesung sehr gelungen, mit hat das Ohren viel Spaß gemacht, ich wurde toll unterhalten. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 11.07.2018

So hilft man im Notfall.

Was uns umbringt
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Gerade in medizinischen Notfällen ist es wichtig, dass gleich geholfen wird. Damit man als Ersthelfer auch weiß was zu tun ist, hat Falk Stirkat im Buch 25 Notfälle zusammengetragen. Hier erläutert er, ...

Gerade in medizinischen Notfällen ist es wichtig, dass gleich geholfen wird. Damit man als Ersthelfer auch weiß was zu tun ist, hat Falk Stirkat im Buch 25 Notfälle zusammengetragen. Hier erläutert er, was medizinisch im Körper abläuft und wie man handeln sollte.

Von Falk Stirkat habe ich bereits mehrere Bücher gelesen, die mir gut gefallen haben. Hier schildert er die unterschiedlichsten Einsätze als Notarzt. In diesem Buch nun jedoch geht es darum, was man selbst im Notfall tun kann, wenn man also selbst der Ersthelfer vor Ort ist. Darauf war ich durchaus gespannt, denn auch im Berufsleben ist das ja oftmals wichtig, aber eben nicht nur da.

Der Schreibstil ist ähnlich wie bei den anderen Büchern – aber im Vergleich nicht ganz so unterhaltsam. In diesem Buch geht es ja hauptsächlich um medizinische Notfälle, die man erst einmal erkennen muss. Diese werden dann recht fachlich erläutert. Zwar verständlich, aber eben doch im Vergleich zur Unterhaltungsliteratur „trocken“. Vom Stil her ist dies gut geschrieben, aber eben auch mit medizinischem Wissen und Begriffen vollgepackt. Natürlich liefert Falk Stirkat auch hier immer wieder nachvollziehbare Beispiele, was das Ganze dann auch sehr realistisch und eben verständlich macht.

Inhaltlich hatte ich mir das Buch ein bißchen unterhaltsamer vorgestellt, entsprechend war ich nun ein wenig enttäuscht, da hier erstmal recht viel fachlich erläutert wird. Natürlich ist es interessant zu lesen, was bei Herzproblemen wie im Körper passiert, aber mir ging es mehr um die Umsetzbarkeit des Helfens. Die wird dann in den meisten Kapiteln in einer vergleichsweise kurzen Abhandlung erklärt. (Wobei es sich immer abwechselt, d.h. mal sind eben längere Erläuterungen dabei, dann mal wieder kürzere fachliche Informationen.) Wichtig dabei ist jedoch der Inhalt, der gut verständlich ist, so weiß man also gleich, dass bei einer möglichen Kohlenstoffmonoxidvergiftung bzw. –konzentration im Raum dieser möglichst schnell zu verlassen ist und alles den Fachleuten überlassen werden sollte. (Bewusstlose Personen im Raum und in der Nähe z.B. ein Ofen etc.) Anschließend erfährt man dann noch in einem weiteren, eher kurz gehaltenen Abschnitt des jeweiligen Kapitels was die Mediziner nun anschließend weiter machen.

Alles in allem ist das Buch fachlich sicherlich ein tolles Werk, mir als Nicht-Mediziner waren es aber einfach zuviele Einblicke bzw. dann zu tiefe Einblicke in die Materie. Mich interessiert zwar durchaus wie der Körper funktioniert, aber das war mir hier teilweise zu sehr im Detail geschildert. Die Anregungen bzw. Erläuterung wie man als Ersthelfer eingreifen kann fand ich soweit verständlich erklärt. Fraglich ist natürlich, inwiefern man das alles soweit im Kopf behält – vor allem da man ja zuerst einmal die Lage einschätzen muss bzw. den medizinischen Notfall in Zügen erkennen sollte.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen, eine Empfehlung kann ich aussprechen.