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Veröffentlicht am 24.07.2017

Voll gut vong Spaß her, so ein Kevinleitdiner.

VONG
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Im Buch bringt der Autor H1 die aktuelle (Jugend)sprache näher, er erklärt die verschiedenen Begriffe, was es damit auf sich hat, es gibt amüsante und nachdenkliche Sprüche, außerdem gibt H1 mit dem Tagebuch ...

Im Buch bringt der Autor H1 die aktuelle (Jugend)sprache näher, er erklärt die verschiedenen Begriffe, was es damit auf sich hat, es gibt amüsante und nachdenkliche Sprüche, außerdem gibt H1 mit dem Tagebuch auch Einblicke in sein Leben. Gelegentlich ist das Ganze mit netten Comics amüsant bebildert.

Ja, diese Vong-Sprache ist durchaus sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch sehr amüsant. Umso lustiger fand ich es, dass ich dieses Buch nun lesen konnte – einfach mal eine völlig andere Lektüre.

Im praktischen Format (11x16,5 cm) ist das kleine Taschenbuch wirklich in jeder (Hand)Tasche gut und schnell untergebracht, so dass es auch für unterwegs schnell eingepackt ist. Ansonsten kommt es im üblichen schwarz-gelben Duden-Design doch recht korrekt bzw. ordentlich daher. Ich denke aber nicht, dass diese Optik bezüglich des Inhaltes täuscht, d.h. wer den Titel liest, weiß sicher, dass es sich hier eher um ein Spaßbuch als ein ernstzunehmendes Wörterbuch handelt.

Zuerst werden im Buch einmal die verschiedenen Begriffe kurz erläutert, manche Begriffe sind da ja echt absolut lustig und amüsant (Kormflex – Cornflakes; Vegetarianer – Vegetarier; Kevinleitdiner - Candlelightdinner) andere Begriffe tun einfach ein wenig weh… (germ – gern; Emtschuldigumg – Entschuldigung). Direkt danach startet der Autor durch – mit seinem Tagebuch. Hier gibt er amüsante und nachdenkliche Einblicke in sein Leben, seinen Alltag, seine Gedanken und Gefühle. Hin und wieder findet man dazu einen passenden Comic. Einige Sprüche und weitere Kurzgeschichten sind auch noch vorhanden – bei den Sprüchen habe ich ganz klar meinen Favoriten:

Achtumg! Weng du 1 Vegetarianer bimst geh nit zung 1 Demonstratiom mid vilem Vegetarianer somsd könt ihr sagem: Halo wir sims 1 Gemüseauflauf. Lol.

(Seite 20)

Man muss hier ganz klar sagen, dass man rechtschreibmäßig beim Lesen ganz tief durchatmen muss. Denn das Buch tut in dieser Hinsicht wirklich weh. Es ist aber schon wieder so blöd, dass es gut ist, finde ich. Ich selbst hatte bislang keine großen Berührungspunkte mit dieser „vong-Sprache“ – außer vielleicht den Worten „Vong“ oder „Spasd“. Mir selbst ist auch eine korrekte Sprache einfach wichtig bzw. dann ein schöner Dialekt lieber als diese komische (Jugend)-Sprache. Dennoch muss ich sagen, dass ich dieses Büchlein sehr unterhaltsam fand. Man muss schon wissen, auf was man sich hier einlässt, aber dann ist es durchaus witzig, wenngleich auch zum Kopf schütteln, eben weil manche Sachen einfach so blöd sind.

Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung – dass man dieses Buch ernst nehmen muss habe ich ja nie gesagt, ne?

Veröffentlicht am 13.07.2017

Muffel-Furz-Teufel nochmal!

Die Olchis und der faule König
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Die Olchi-Omi ist absolut entzückt, als die Olchis Besuch von einem richtigen König bekommen. Und dann darf sie ihn, wie alle anderen Olchis auch, noch rund um die Uhr bedienen. Aber der Olchi-Opa hat ...

Die Olchi-Omi ist absolut entzückt, als die Olchis Besuch von einem richtigen König bekommen. Und dann darf sie ihn, wie alle anderen Olchis auch, noch rund um die Uhr bedienen. Aber der Olchi-Opa hat schon bald seine Zweifel, denn ist dieser angeblicheKönig denn auch ein echter König?

Von den Olchis, den interessanten kleinen grünen Wesen mit den drei Hörhörnern auf dem Kopf hatte ich ja nun doch schon einiges gehört bzw. (vor)gelesen. Nun also mal eine CD hören – wieso auch nicht, perfekt für Autofahrten.

Die Geschichte ist wirklich toll erzählt und generell auch gemacht – eine wirklich unterhaltsame, lustige und absolut spannende Geschichte. Durch die verschiedenen Sprecher ist sie auch abwechslungsreich, ebenso durch die jeweils dazu passenden Geräusche, die gemacht werden. Die gut verständliche Geschichte, die natürlich die Phantasie ein wenig beflügelt (Olchis gibt’s ja gar nicht…) ist so liebevoll gemacht und erzählt, dass man wirklich eintaucht in diese Welt. Langweilig wird es absolut nicht – vielleicht trägt da das schöne Lied am Anfang auch dazu bei? Auf alle Fälle ist es ein toller Wiederkennungswert und regt zum absoluten Mitsingen an.

Natürlich gefällt auch die Sprache sehr gut und ist durchaus kindgerecht – denn Kinder finden es einfach lustig, wenn da von Worten wie „Muffelfurzteufel“ die Rede ist. Wieso auch nicht?

Die Geschichte vom Aufeinandertreffen der Olchis mit dem faulen König hat uns ziemlich gut gefallen – eine wirklich lustige und unterhaltsame Erzählung, die toll gemacht und echt spannend ist. Großer Spaß für Groß und Klein. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Die Pauline-Potter-Workout-Nacht.

Stell dir vor, dass ich dich liebe
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Jack ist an seiner Highschool mit einer der Coolsten und wohl auch Schönsten. Dennoch hat er ein Problem – er leidet unter Prosopagnosie – Gesichtsblindheit. Er kann andere Menschen nicht am Gesicht erkennen ...

Jack ist an seiner Highschool mit einer der Coolsten und wohl auch Schönsten. Dennoch hat er ein Problem – er leidet unter Prosopagnosie – Gesichtsblindheit. Er kann andere Menschen nicht am Gesicht erkennen sondern nur an äußeren Merkmalen. Und dann ist da Libby, ein Mädchen, das nicht gerade schlank ist und nach Jahren wieder an die Highschool kommt. Sie tritt in Jack’s Leben, doch kann es wirklich sein, dass da eine Verbindung zwischen den beiden sein soll…

Allein die Optik des Buches hat mich hier ja sehr angesprochen – wie es so in leuchtend pink daher kommt – schon eher als Mädchenbuch, sozusagen. Auch inhaltlich klang die Geschichte toll und interessant, entsprechend interessiert war ich, wie sich hier was in welche Richtung entwickelt.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, es ist alles wirklich gut nachvollziehbar und angenehm zu lesen. Keine unnötig langen Sätze oder gar Verschachtelungen, auch keine großartigen Fremdwörter oder fachlichen Begriffe. Angenehm zu lesen, auch in der Art und Weise, dass man die Erzählung aus der Sicht von Jack und Libby abwechselnd liest.

Ich habe ein wenig gebraucht, bis die Geschichte mich so richtig gepackt hat. Nach dem ersten Drittel war es dann aber doch soweit, dass die Geschichte mich in ihren Bann gezogen hatte und ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Die Schilderungen fand ich interessant, manche Sachen durchaus schön, andere recht heftig. Es wurde gelegentlich wunderbar emotional und auch lustig. Hier hat es mir an einer Stelle besonders gut gefallen, manchmal ist es schön, wenn man dann selbst ins Erinnern kommt, finde ich.

Die Erklärung der Diagnose Prosopagnosie fand ich interessant und auch das damit verknüpfte Aufmerksam-machen. Auch der Hintergrund bei Libby ist interessant und absolut durchdacht, in gewisser Weise hat es mich kurz mal an den Film „Embrace“ erinnert.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, die Geschichte ist wirklich unterhaltsam, emotional aber auch amüsant, es ist interessant gewesen hier neue Dinge (Prosopagnosie) zu erfahren. Auch die Entwicklung der Geschichte hat mir gut gefallen, jedoch hat es für mich lange gedauert, bis ich im Lesefluss war, das hat mir weniger gut gefallen. Auch wie hier manches gelegentlich länger als nötig ausgeführt wird – hier hätte ich mir gewünscht, dass Schilderungen vielleicht etwas gekürzt werden.

(Die Schilderung, dass ein mit Sexy Back von Justin Timberlake ein „Oldie“ läuft, macht vielleicht auch noch ein Fitzelchen Abzug aus… ;) )

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 06.07.2017

Die Aufgabe eines Künstlers ist es, neue Klischees zu erschaffen.

So geht Kunst!
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Grayson Perry erklärt im Buch einiges über die zeitgenössische Kunst und den Kunstbetrieb, Werke und Kunstwelt, in der er sich selbst seit den späten siebziger Jahren bewegt. All das schildert er recht ...

Grayson Perry erklärt im Buch einiges über die zeitgenössische Kunst und den Kunstbetrieb, Werke und Kunstwelt, in der er sich selbst seit den späten siebziger Jahren bewegt. All das schildert er recht amüsant und angetan und kenntnisreich. Zugleich findet man einige humorvolle Comics im Buch, die Kunst auch „erklären“ – auf sehr amüsante Art und Weise.

Bei Büchern bin ich ja immer wieder für die verschiedensten Themen zu haben, da ich auch durchaus sehr kunstinteressiert bin, war es nun spannend einmal etwas darüber zu lesen.

Vom Schreibstil her ist es schon ein durchaus anspruchsvolles Buch. Alles zwar verständlich, aber man merkt eben, dass es kein Unterhaltungsroman ist, sondern eine Art Fachbuch – die aber ja auch für Laien verständlich gemacht ist. Insofern ist es schon ein wenig anstrengend zu lesen. Der ganze Inhalt des Buches lässt sich mit der letzten Grafik im Buch darstellen.

Überhaupt ist es ein spezielles Buch. Der Aufbau mit den verschiedenen Comics immer wieder ist gelungen – diese bieten ja auch eine gewisse Abwechslung. Was nicht so schön ist – von europäischer Kunst liest man leider nicht ganz soviel, d.h. es geht im Großen und Ganzen immer um Kunst, in New York – maximal mal in London. Aber eben sonst nichts im europäischen Raum. Das ist ein wenig schade.

Was sehr positiv ist, ist die Abgrenzung in immer neue Kapitel mit einer neuen Fragestellung bzw. entsprechenden Erläuterung dazu. So heißt es einmal „Beating the Bounds: Was zählt als Kunst? Obwohl wir in einer Epoche leben, in der alles Kunst sein kann, kommt doch nicht alles in Frage“ – um mal ein Beispiel zu nennen.

Alles in allem war es ein wirklich interessanter Einblick, der schon auch ansprechend und anspruchsvoll war, von dem ich mir aber noch ein bißchen mehr erwartet hatte.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 05.07.2017

Interessante Stellungnahme einer Polizistin

Deutschland im Blaulicht
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Im Buch berichtet die Autorin aus ihrer täglichen Arbeit als Polizistin über die aktuelle Problematik im schwierigen Umgang mit v.a. männlichen Migranten. Sie ist auf Streife in einem sozialen Brennpunkt ...

Im Buch berichtet die Autorin aus ihrer täglichen Arbeit als Polizistin über die aktuelle Problematik im schwierigen Umgang mit v.a. männlichen Migranten. Sie ist auf Streife in einem sozialen Brennpunkt Deutschlands unterwegs, so dass sie selbst damit konfrontiert wird.

Manchmal laufen mir in der Bücherei mal Bücher über den Weg, von denen ich schon mal gehört hatte und die ich generell interessant finde. So ging es mir auch nun mal wieder. Generell sollte ich vielleicht sagen, dass ich nicht mehr genau wusste, um welche Thematik es sich beim Buch genau handelt, zuerst hatte ich angenommen, es ist eine Art Schilderung von Einsatzberichten. Jedoch ist dies definitiv nicht so der Fall – das sollte man sich vor dem Lesen dann auch bewusst sein.

Generell ist der Schreibstil angenehm, jedoch schon so, dass es nicht leicht zu lesen ist. Die Sätze sind manchmal lange ausformuliert, man hat viele Informationen in einen langen Satz hinein gepackt. Generell ist es auch keine einfache Sprache, man merkt, dass hier ein gewisser Anspruch vorausgesetzt wird, was ich aber völlig in Ordnung finde. Von den Fremdwörtern oder Fachbegriffen ist es gut lesbar, meiner Ansicht nach sind hier keine großartig unklaren Begriffe dabei.

Die Autorin selbst wurde als Tochter einer griechischstämmigen Familie in Bochum geboren, entsprechend ist es interessant zu lesen, was hier wie falsch läuft. Sie ist hier geboren und aufgewachsen und lebt in unserem Kulturkreis – und schreibt davon, wie hier manches leider nicht passt. Dass Sitten und Bräuche hier nicht akzeptiert werden bzw. vielmehr Regelungen nach dem Gesetz – denn dort „wo man her kommt“, oftmals Osteuropa, gilt eben eher das Faustrecht. Oder eben auch die Tatsache, dass Frauen nichts zu sagen haben, verheiratet werden sollen, etc. All diese Gepflogenheiten gibt es in unserem Kulturkreis hier in Deutschland eben nicht – und damit müssen sich auch Migranten auseinander setzen und diese Regeln hier eben akzeptieren. Leider ist dies wohl ganz oft nicht der Fall, so wird auch die Polizei nicht wirklich respektiert, was sie eingangs im Buch direkt auch schildert. (Mann möchte keine Polizistin, diese schickt man wieder weg um nach männlichen Polizisten zu telefonieren).

Mir war nicht bewusst, um welche Thematik es hier genau geht, es ist durchaus sehr aufrüttelnd, was Tania Kambouri hier schreibt, leider ist es aber ja doch auch eher so, dass der einzelne Mensch da nicht unbedingt etwas bewegen kann, was echt schade ist.

Mir ist das Lesen teilweise etwas schwer gefallen, weil ich eine Zeit lang das Gefühl hatte, dass hier kein neues Kapitel etc. kommt, zumindest nicht merklich. Inhaltlich war es durchaus interessant zu lesen.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.