Ein wundervolles Buch über zwei starke Frauen, die mit allen Konventionen ihrer Zeit brechen
Das Geheimnis der MittsommernachtIn Das Geheimnis der Mittsommernacht schickt uns Christine Kabus in das Norwegen gegen Ende des 19. Jahrhunderts, in ein kleines Bergarbeiterstädtchen namens Røros nahe der schwedischen Grenze.
Norwegen ...
In Das Geheimnis der Mittsommernacht schickt uns Christine Kabus in das Norwegen gegen Ende des 19. Jahrhunderts, in ein kleines Bergarbeiterstädtchen namens Røros nahe der schwedischen Grenze.
Norwegen ist damals noch keine völlig unabhängige Nation, Protestanten und Katholiken können noch nicht ihre vielen Gemeinsamkeiten erkennen, Frauen sind als vermeintlich dumme und unmündige Menschen nur dazu da, den Haushalt zu führen und die Kinder großzuziehen, Arbeiter haben keine Rechte und werden auf Kosten ihrer Gesundheit und ihres Lebens ausgebeutet.
Die Autorin versetzt uns also in eine Zeit, die uns heute vielleicht unvorstellbar erscheinen mag. Unabhängigkeitsbewegungen, Frauenwahlrechte, Religionsfreiheit sind alles Attribute, die man nicht gerne hört. Gut, dass es Frauen gibt, die mit den vorherrschenden Konventionen brechen und ihren Weg gehen. Auf der einen Seite Sofie, in Røros als Tochter eines reichen Bergwerkdirektors geboren, auf der anderen Seite Clara, die es durch Heirat in gehobene Kreise geschafft hat, aber in ihrem Herzen die bodenständige Frau geblieben ist, wie es sie das Leben als Waise gelehrt hat.
Die Autorin verwebt geschickt die Schicksale der beiden Frauen, die trotz ihrer vermeintlichen Verschiedenheit zu Freundinnen werden, ihrem Herzen folgen und für ein Zeitalter des Aufbruchs stehen. Man bekommt als Leser einen Einblick in das harte Leben im strengen norwegischen Winter, voller Entbehrungen, Anfeindungen und Vorurteilen.
Ein wundervolles Buch über zwei starke Frauen, die ihren Weg gehen. 4 Sterne.