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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2018

Spannend, überraschend und sehr gefühlvoll

Lord of Shadows
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Cassandra Clares zweiter Band Lord of Shadows der Reihe Die dunklen Mächte setzt kurze Zeit nach Ende des ersten Bandes Lady Midnight ein. Von einer Inhaltsangabe sehe ich hier allerdings ab.
Für mich ...

Cassandra Clares zweiter Band Lord of Shadows der Reihe Die dunklen Mächte setzt kurze Zeit nach Ende des ersten Bandes Lady Midnight ein. Von einer Inhaltsangabe sehe ich hier allerdings ab.
Für mich war dieses Buch erst mein zweiter Ausflug in Clares Schattenwelt, deshalb hatte ich mir eine App runtergeladen und immer wieder die Personen nachgeschlagen (ja, es gibt eine Schattenjäger-Wiki-App). Was anfangs an Lady Midnight noch ziemlich verwirrend war, konnte mich im zweiten Band nicht mehr so durcheinanderbringen: Blackthorns, Herondales, Hexenwesen, Nephilim.. Diese ganz eigene Welt, die hier parallel zur unseren existiert, fasziniert mich immer mehr. Zumal in diesem Band eine Karte von Alicante im Umschlag zur Verfügung gestellt wurde, der Hauptstadt von Idris, der Heimat der Schattenjäger. Dies machte den Ort für mich viel greifbarer.


Was mich noch in den Bann gezogen hat, ist Clares Schreibstil. Unaufgeregt flüssig, mit der nötigen Portion Einfühlungsvermögen und Detailtreue. Obwohl ich mir öfters dachte: ja, ich weiß mittlerweile, dass Julian und Mark gut aussehend sind, du musst das nicht noch öfters wiederholen. Was mich auch etwas gestört hatte, waren die vielen Beziehungen, Liebeleien und die damit einergehenden Eifersuchtsdramen. Oft ist weniger mehr und teilweise habe ich den Charakteren ihre Gefühle einfach nicht abgenommen. Und ich mag es normalerweise sehr, wenn es in einem Buch knistert!
Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen durfte, habe ich festgestellt, dass es nicht nur mir so ging. Und das das aber wohl auch Clares Stil ist, den ich natürlich noch nicht so gut kenne.
Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt: es ist schön, wenn die Autorin offen ist für alle Ausprägungen in der LGBTQ-Gemeinschaft, war aber hier auch zu viel des guten, ohne jetzt näher darauf einzugehen. Es wirkt konstruiert.


Aber ja, es gibt auch viele, viele Dinge die mir an dem Buch gefallen haben. Es ist atemlos spannend, überraschend, emotional. Voller Liebe, Freundschaft, Loyalität, kurz: voll mit all den Dingen, die meiner Meinung nach wichtig sind im Leben. Deshalb: 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Lesenswerte Göttergeschichte mit viel Romantik

Erwachen des Lichts
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Jennifer L. Armentrouts Erwachen des Lichts ist der Auftakt der Reihe Götterleuchten. Anfangs nur als Trilogie angelegt, wird diese noch um einen vierten Teil erweitert werden. Laut Homepage der Autorin ...

Jennifer L. Armentrouts Erwachen des Lichts ist der Auftakt der Reihe Götterleuchten. Anfangs nur als Trilogie angelegt, wird diese noch um einen vierten Teil erweitert werden. Laut Homepage der Autorin erscheint im März 2018 die Fortsetzung im englischen Original.

Für mich ist Götterleuchten meine dritte Reihe der Autorin, ich habe bereits die Obsidian-Reihe und die Dark Elements-Reihe gelesen.
Während Erwachen des Lichts wurde so oft auf vergangene Ereignisse Bezug genommen, das ich mir dachte, da muss es fast ein Vorgängerbuch geben. Und ja, es gibt Vorgänger. Kein einzelnes Buch, sondern eine ganze Reihe, Dämonentochter. Die ich natürlich nicht gelesen hatte. Aber nichtsdestotrotz gelang mir der Einstieg in dieser Hinsicht recht gut, da für Unwissende wie mich viel wiederholt wird, was wohl in der Dämonentochter-Reihe passiert. Die Götterthematik war anfangs jedoch etwas verwirrend, Reinblut, Halbblut, Apollyon.. Aber mittlerweile sitzen die verschiedenen Bezeichnungen und ich muss nicht mehr nachdenken was nun was bedeutet und wer in der Hierarchie wo steht.

Armentrouts Schreibstil ist wie immer grandios. Ich musste oft lachen, wenn sich die Protagonistin Josie wieder ein neues Wort für Apollyon überlegt hatte. Das geht einem aber auch schwer über die Lippen. Und ja, es knistert (natürlich) gewaltig. Keine der Reihen kam bisher ohne Romantik und Liebe aus. Aber das macht gar nichts, ich wusste ja, auf was ich mich einließ. Und das Seth als Protagonist waaaahnsinnig gut ausschaut, versteht sich von selbst ;) Ab und an ist es etwas zu schmalzig, aber das tat meiner Lesefreude keinen Abbruch.

Ich erkenne auch einige Parallelen zur Obsidian-Reihe, in dieser ist zum Beispiel ebenfalls ein schwaches Mädchen Spielball der Bösen. Ein bewährtes Rezept, denn dann kann der Herzbube zur Rettung eilen. Auch wenn alles meist sehr vorhersehbar ist, sind hier und da doch einige Überraschungen versteckt. Das Finale gipfelt im unvermeidlichen und überaus überraschenden Showdown und endet in einem miesen Cliffhanger.

Alles in allem eine durchaus lesenswerte Göttergeschichte, ganz anders als Rick Riordans Percy Jackson oder Marah Woolfs Götterfunke. Die griechische Mythologie bietet einfach genug Boden, um jeglicher Fantasie freien Lauf zu lassen. Ich freue mich schon auf die Nachfolgebände und gebe dem Reihenauftakt solide 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Durchhaltevermögen wird belohnt: Erste Hälfte pfui, zweite Hälfte hui

Sea Detective: Der Sog der Tiefe
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Sea-Detective - Der Sog der Tiefe ist der zweite Krimi mit dem Ozeanographen Cal McGill. Wie Band 1 ist auch beim Nachfolger derjenige Leser enttäuscht, der spannende Ermittlungen sucht. Leider kommt auch ...

Sea-Detective - Der Sog der Tiefe ist der zweite Krimi mit dem Ozeanographen Cal McGill. Wie Band 1 ist auch beim Nachfolger derjenige Leser enttäuscht, der spannende Ermittlungen sucht. Leider kommt auch diesmal sein Gewerbe, die Detektei für Strandgut und Treibgut Ermittlungen, zu kurz, seine Passion spielt leider nur eine sehr kleine Rolle. Dafür bekommt man aber erneut einen ruhigen Krimi präsentiert, der es vor allem in der ersten Hälfte schwer macht, am Ball zu bleiben.

Zu Beginn des Buches befindet sich McGill in Poltown, einer fiktiven Kleinstadt nähe Ullapool in den schottischen Highlands. Dort sieht er – wie es auch der Klappentext schildert – eine junge Frau namens Violet, die regungslos das Meer beobachtet. Er denkt sich, dass sie eine verwandte Seele sein könnte, die wie er Zuflucht am Meer gesucht hat. Ich glaube nicht, dass es einen Grund mehr gibt, warum er sie laufend ausfrägt, sobald er sie trifft, sie in seinem Auto mitnimmt, als er sie außerhalb Poltowns trifft oder auch bei ihr im Cottage übernachtet (ok, das war nach einem Überfall). Klar, man kann sich zu jemanden hingezogen fühlen, ohne sich groß zu kennen. Aber ich kann McGills Verhalten irgendwie kein bißchen nachvollziehen. Er steigt ihr quasi hinterher und sie hat kein Interesse an ihm. Unheimlich wäre mir das in ihrer Stelle. Hinzu kommt, dass McGill für mich als Leser weiterhin ein Fremder bleibt. Im ersten Band wusste ich schon nicht recht, was ich vom Protagonisten halten soll, dass ändert sich in diesem Band dahingehend, dass ich ihn nun für einen komischen Kauz halte, der Frauen stalkt. Außerdem muss ich sagen, dass ich zu Violet auch keinen rechten Zugang finde.

Und dann, ab ca. der Hälfte des Buches.. öffnen sich beide einander. Das tut der Geschichte dermaßen gut, es kommt Leben in das Ganze und die Atmosphäre wird angenehmer. Man fühlt sich als Leser nicht mehr als Eindringling. Man bekommt nun sogar einen richtig guten Krimi präsentiert. Die Figuren werden authentischer, greifbarer, sympathischer und ihre Handlungen nachvollziehbarer. Die Story ist komplex, aber realistisch. Nun bin ich froh, das Buch nicht abgebrochen zu haben. Ich stand wirklich kurz davor. Da aber die zweite Hälfte des Buches viel gerettet hat, gebe ich doch noch 3 Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Schwerer Einstieg, dann sehr spannend, mit für mich etwas unrundem Ende

Schlüssel 17
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Ich durfte Schlüssel 17 im Rahmen einer Leserunde lesen, vielen Dank dafür! Der Kontakt mit dem Autor Marc Raabe war dabei super, umso schwerer fällt es mir, hier eine Rezension zu schreiben, da mich das ...

Ich durfte Schlüssel 17 im Rahmen einer Leserunde lesen, vielen Dank dafür! Der Kontakt mit dem Autor Marc Raabe war dabei super, umso schwerer fällt es mir, hier eine Rezension zu schreiben, da mich das Buch leider nicht zu 100% überzeugt hatte.


Schlüssel 17 ist der erste Fall in einer Reihe von Fällen für Tom Babylon. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leider schwer, mir war weder Tom Babylon noch die Psychologin Sita Johanns sonderlich sympathisch. Ich lernte sie für meinen Geschmack zu wenig kennen, um schon irgendeine Bindung aufbauen zu können. Dies hat sich aber im Laufe des Buches relativiert, durch Rückblenden erfährt man zumindest etwas aus Tom Babylons Kindheit. Diese Art von Erzählung mag ich sehr gerne, ein Strang in der Gegenwart, einer in der Vergangenheit.


Beide, Babylon und Johanns, werden zu interessanten Charakteren, die vieles durchgemacht haben und denen man schon allein deswegen folgt, um herauszufinden, was sie alles erlebt haben.
Je länger ich las, desto mehr konnte mich die Geschichte schließlich fesseln. Spannend und flüssig geschrieben hat es der Autor doch geschafft, mich an das Buch zu binden. Kapitel enden mit Cliffhanger, gekonnte Irreführungen, viele Geheimnisse. Was braucht ein Thriller mehr?
Nun, einen Schluss der zufriedenstellt. Und das hat er bei mir nicht geschafft. Erst fand ich die Auflösung zu kompliziert, ich konnte kaum die Zusammenhänge herstellen. Gott sei Dank wurde nochmal alles wiederholt und vertieft. Und dann gibt es für mich zu viele offene Fragen..


Marc Raabe wollte es anders machen als so viele Autoren, die die Fälle in einem Buch zu Ende bringen und nur die Protagonisten über die Reihe hinweg weiterentwickeln. So werden sich offene Fragen und angefangene Geschichten aus Schlüssel 17 in Folgebänden weiterziehen. An sich eine super Idee, aber für mich etwas unrund.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Düster, brutal und derb aber auch witzig, sexy und wahrlich überspitzt

Apocalypse Now Now. Schatten über Cape Town
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Düster, brutal und derb aber auch witzig, sexy und wahrlich überspitzt. Diese Beschreibung trifft wohl am ehesten zu für Charlie Humans Debüt Apocalypse Now Now. Achja, ich habe „vollkommen verrückt“ vergessen. ...

Düster, brutal und derb aber auch witzig, sexy und wahrlich überspitzt. Diese Beschreibung trifft wohl am ehesten zu für Charlie Humans Debüt Apocalypse Now Now. Achja, ich habe „vollkommen verrückt“ vergessen. Denn das ist dieser Urban Fantasy-Roman vor allem anderen. Er ist wie ein Tarantino-Film mit Splatterelementen und reichlich Monstern, macht dabei Spaß und wird nie langweilig.
Neben dem normalen Fortgang der Geschichte (normal?) streut Human in kleinen Zwischenkapiteln Berichte von Baxters Therapeuten ein, Newsletter der Skeptikerliga, einen Artikel der Kampfkünste aktuell.. Man sieht, der Roman ist nicht wie jeder andere. Das muss einem bewusst sein, wenn er oder sie das Buch in die Hand nimmt. Das hier ist kein 0815, das ist Tod, Blut und Ekel. Aber auch Freundschaft und Liebe – und diese Mischung harmoniert! Unglaublich, aber wahr.

Ja, ich werde auch Teil 2 der Dilogie lesen. Aber vorher muss wieder was Anständiges her

4 Sterne. Ganz normale. Keine Nippelsterne.