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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2018

Wieder ein wundervoller Ausflug ins Aquitaine, mit viel Wein, Sonne und gutem Essen

Château Mort
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Spätsommer im Aquitaine. Die Sonne brennt, der Wein ist reif und Luc Verlain, trinkt, feiert und hat Freude am Leben. Ja, es läuft ganz gut für ihn in seiner Heimat. Doch wann kommt seine Kollegin Anouk ...

Spätsommer im Aquitaine. Die Sonne brennt, der Wein ist reif und Luc Verlain, trinkt, feiert und hat Freude am Leben. Ja, es läuft ganz gut für ihn in seiner Heimat. Doch wann kommt seine Kollegin Anouk zurück, die Hals über Kopf abgereist ist?


Alexander Oetker nimmt uns mit Luc Verlains zweiten Fall mit auf Château Mort, in die Welt des Weines und der Winzer. Für mich persönlich ein tolles Thema, habe ich mich doch schon immer interessiert für die Appellationen, Klassifikationen und große Weine, wenn auch nicht so sehr, dass ich mir auf eigene Faust Wissen darüber angeeignet hätte. Oetker konstruiert einen Fall, der uns tiefe Einblicke in seine Weinwelt ermöglicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass es so ähnlich auch in der realen Welt abläuft: viel Vitamin B und viel, viel Geld.


Der Schreibstil des Autors ist sehr bildreich und detailliert, man kann sich als Leser sehr gut in die Hitze des Sommers in Westfrankreich denken, in das Grün der Weinberge und den Geschmack von Trauben. Jedoch musste ich bei den Beschreibungen der atemberaubend schönen Frauen innerlich mit den Augen rollen. Was im Vorgängerband zu viel an schnulzigen Blicken war, war hier die Vorstellung, dass es so viele tolle Frauen in Lucs Umgebung gibt. Das passt natürlich zu dem alten Schwerenöter, könnte aber der ein oder anderen Frau etwas sauer aufstoßen.


Alexander Oetker schafft es auch mit seinem zweiten Band mir Freude am Lesen zu bereiten. Der Fall ist clever, die Atmosphäre angenehm. Und es wird eine Ausgangssituation geschaffen, die mindestens noch einen Teil ermöglich. Darauf freue ich mich jetzt schon sehr! 4 Sterne für Château mort.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Ein Jubiläumsband, der es in sich hat. Bedrohlich, spannend und mysteriös!

Kluftinger
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Granatenseckl, Kreizkruzifix, Kruzinesn – oh ja, wir befinden uns wieder im Allgäu. Der zehnte Band um den sympathischen Kommissar Kluftinger steht an. Und der hat es in sich: man erfährt zum Jubiläum ...

Granatenseckl, Kreizkruzifix, Kruzinesn – oh ja, wir befinden uns wieder im Allgäu. Der zehnte Band um den sympathischen Kommissar Kluftinger steht an. Und der hat es in sich: man erfährt zum Jubiläum nicht nur Kluftis Vornamen, nein, er steht im Fokus einer Bedrohung. Wer will sich an Klufti rächen?


Band 10 ist anders als die restlichen Kluftinger-Bände. Er ist sehr persönlich. Als Leser erfahren wir, warum Klufti damals Polizist geworden ist. Und das, obwohl er es als Sohn eines „Bullen“ nicht einfach hatte. Wir erfahren auch Details zu seinem Werdegang, wie er schließlich ein Kriminaler wurde. Diese Rückblenden gefielen mir sehr gut und zeigen, wie Ereignisse das Leben lenken und Menschen verändern können.

Der zehnte Band ist bedrohlich, spannend und mysteriös, eben weil Kluftinger im Zentrum steht. Als Leser fiebert man deshalb besonders mit, zumal dieser Fall auch nicht spurlos an Kluftingers Team vorbeigeht..

Aller Bedrohung zum Trotz schaffen es die Autoren, die gewohnte Komik einzubauen: Klufti wie er leibt und lebt. Sei es beim Autokauf, mit seinem Enkele (duziduzi) oder auch als Smart-Fahrer. Aber dafür liebt man ihn, selbst als er potentielle Kollegen, die zum Bewerbungsgespräch gekommen sind, zugunsten eines Buffets links liegen lässt.

Nach diesem zehnten Band versteht man Klufti besser, man lernt ihn besser kennen. Das gefällt mir und macht ihn als Person noch realistischer und greifbarer. Und ein minikleiner Cliffhanger versüßt einen die Wartezeit auf Band 11, der hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt. 4 Sterne für diesen tollen Jubiläumsband!

Veröffentlicht am 19.08.2018

Spannende Dystopie, die geniale technische Ideen und viele unerwartete Wendungen bietet

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Emily Suvadas Cat & Cole – Die letzte Generation ist der fulminante Auftakt einer dystopischen Trilogie.

Das bunte Cover täuscht dabei etwas darüber hinweg, dass den Leser eine spannende Welt erwartet, ...

Emily Suvadas Cat & Cole – Die letzte Generation ist der fulminante Auftakt einer dystopischen Trilogie.

Das bunte Cover täuscht dabei etwas darüber hinweg, dass den Leser eine spannende Welt erwartet, in der Menschen grausam agieren, um zu überleben. Manche Beschreibungen mögen den ein oder anderen anekeln, verdeutlichen aber nur die Brutalität des Lebens in diesem Zukunftsszenario. Mensch und Technik sind verschmolzen, jeder kann mithilfe eines eingebauten Panels seinen Körper perfektionieren. Was für eine tolle Idee, die spannend und in sich schlüssig umgesetzt wurde.

Aufgrund der Ausgangssituation ist der flüssige Schreibstil der Autorin mit vielen technischen und biologischen Begriffen gespickt. Zwar werden alle Funktionsweisen und Zusammenhänge gut erklärt, doch ich habe mich nicht wirklich damit auseinandergesetzt. Ich finde, es ist auch nicht notwendig, zu verstehen, wie es theoretisch funktioniert. Einzig die Wirkung ist ausschlaggebend, zumal die Panels, Kits und Apps, die Suvada den Menschen verpasst hat, natürlich fiktiv sind. Doch es klingt logisch und hat mich als Laie überzeugt.

Cat ist eine sympathische Protagonistin, die alles für die Menschen tut, die sie liebt – selbst die Welt vor einer Seuche retten. Dabei bekommt sie Cole an die Seite gestellt, der durch seine einzigartigen Fähigkeiten selbst in dieser Welt nicht als "normal" angesehen werden kann. Beide schickt Suvada auf eine Reise voller Sackgassen, Wendungen und großen Überraschungen, sie werden enttäuscht, getäuscht und ausgenutzt, jeder ist sich selbst der Nächste wenn es ums nackte Überleben geht. Durch Rückblicke in die Vergangenheit bekommt man einen Einblick in die Welt vor Ausbruch der Seuche und langsam offenbart sich das Ausmaß der Grausamkeit, zu der Menschen fähig sind - und dass man in einer so technisch manipulierten Welt schnell den Überblick darüber verlieren kann, wer man eigentlich ist und für was man steht.

Fazit: Ich war von dieser spannenden Dystopie von der ersten Seite an gefesselt, die geniale technische Ideen und viele unerwartete Wendungen bietet. Ich freue mich, wenn es irgendwann einmal weitergeht, da einige Punkte offen gelassen werden. Unbedingt lesenswert, 5 Sterne!

Veröffentlicht am 19.08.2018

Ein fulminantes Finale der Trilogie, die eine der besten Geschichten ist, die ich je gelesen habe

Die Beschwörung des Lichts
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„Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. ...

„Es gibt vier Farben der Magie: Im roten London befindet sie sich im Gleichgewicht mit dem Leben. Im weißen London wird die Magie versklavt, kontrolliert, unterdrückt. Dem grauen London ist sie fast abhandengekommen. Und im schwarzen London hat sie das Leben selbst vertilgt.“


Als ich im September 2017 mit dem ersten Teil der Weltenwanderer-Trilogie von V.E. Schwab begonnen hatte, hoffte ich auf gute Unterhaltung, da die Idee der vier Welten für mich sehr interessant klang. Dass ich nun, zehn Monate später, nach Beendigung des dritten Teils, diese Rezension schreibe, ist allein dem geschuldet, dass die Trilogie eine der besten Fantasygeschichten ist, die ich je gelesen habe.

Die drei Bücher sind für mich „Erwachsenenfantasy“, mit einigem an Gewalt, viel Blut, diffizilen zwischenmenschlichen Beziehungen und mit sehr vielschichtigen Hauptcharakteren, die nicht unbedingt der Norm entsprechen - und sich gerade deshalb in mein Herz geschlichen haben: Kell, Blutmagier des Roten London, Schmuggler, Bruder. Lila, Meisterdiebin aus dem Grauen London, zieht ihre Messer schneller als ihr Schatten. Holland, Blutmagier im Weißen London, unterdrückt, missbraucht und mit einem unglücklichen Händchen für das Böse. Rhy, aresischer Kronprinz, ohne jegliche magische Begabung, innig geliebt von seinem Bruder Kell.

Doch nicht nur die Charaktere, auch der Aufbau der vier Welten und die Möglichkeit des Reisens zwischen diesen Welten sind weitere Gründe, die die Romane so besonders machen. Ich bin nach wie vor begeistert von dieser Idee und die Autorin schafft es lockerleicht mit ihrer bildhaften Sprache, die vier Londons vor meinem geistigen Auge auferstehen zu lassen.

Ja, die Autorin kann definitiv schreiben. Der letzte Teil der Trilogie hat gute 700 Seiten, die aber aufgrund der Spannung, der Verluste und der Hoffnung, die man als Leser durchlebt viel zu wenig sind. Vor allem die Entwicklung der bereits genannten Hauptcharaktere, aber auch der Nebenfiguren sind im Finale der Trilogie besonders gelungen. Vor allem dass man als Leser das Mysterium „Holland“ näher kennen- und vielleicht dadurch sein Handeln besser verstehen lernt, hat mich an diesem Teil begeistert, zumal ich schon die beiden vorherigen Teile gern mehr über ihn erfahren hätte. Die Autorin zeigt hier außerdem auf, dass nicht immer alles nur Schwarz oder Weiß ist und das man zusammen oft stärker ist als alleine. Das ist als Gedanke vielleicht nicht neu, aber so gut in die Charaktere und die Geschichte eingebettet, das es passt wie kaum wo anders.

Somit habe ich heute sehr traurig Abschied genommen von Kell, Lila und ihren Freunden und kann diese Trilogie uneingeschränkt weiterempfehlen. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Durchaus spannend und unterhaltsam, wenn auch nicht DAS Buch des Jahres

ONE OF US IS LYING
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Ich lese viele Krimis und Thriller und war demnach sehr gespannt auf diesen Jugendthriller, der Karen M. McManus‘ Debütroman ist. Geworben wurde mit „für Fans von Tote Mädchen lügen nicht“, das ich zwar ...

Ich lese viele Krimis und Thriller und war demnach sehr gespannt auf diesen Jugendthriller, der Karen M. McManus‘ Debütroman ist. Geworben wurde mit „für Fans von Tote Mädchen lügen nicht“, das ich zwar nicht gelesen, aber als Serienverfilmung gesehen habe und mir eigentlich ganz gut gefallen hat.


Und ich muss sagen: ich wurde gut unterhalten. Die Story mag vielleicht nicht gänzlich neu sein und auch an bereits erschienene Romane und TV-Serien erinnern, nichtsdestotrotz war es interessant, den vier Jugendlichen zu folgen und hinter ihre Fassaden zu schauen. Es werden zwar auch einige Klischees bedient (die Streberin, der Sportler, der Drogentyp und die, die sich über ihren Freund definiert), doch gerade diese Stereotypen stellen wahrscheinlich einen guten Querschnitt der Jugendlichen an (amerikanischen?) Schulen dar und ansonsten wird weitestgehend auf Klischees verzichtet.

Der Schreibstil ist einfach, man kann ohne Mühen lesen und er entspricht dem empfohlenen Lesealter ab 14 Jahren. Die Geschichte wird aus der Perspektive der vier Verdächtigen des Klappentextes erzählt, wobei diese Sichtweisen sich sprachlich nicht unterscheiden. Anfangs konnte ich die Charaktere noch nicht wirklich greifen und auseinanderhalten, habe nicht mal kapiert, dass Bronwyn ein Mädchenname ist. Doch mit der Zeit fand ich Zugang zu den Jugendlichen und ihren Freundeskreisen ihre Entwicklung gerne verfolgt. Das Buch zeigt schön auf, welche Folgen es hat, unter Mordverdacht zu stehen: Freunde wenden sich ab, die Familie ist enttäuscht ob der Geheimnisse, die das Kind vor ihnen hat, Medienrummel, Verletzung der Privatsphäre. Doch man kann auch die Chance bekommen, sein Leben neu zu ordnen und auszurichten, andere Prioritäten zu setzen, zu erkennen, welche Freunde einen auch in harten Zeiten unterstützen.
Zwar mag man der Meinung sein, dass die Charaktere für ihre ca. 17 Jahren zu kindisch agieren. Doch ich muss sagen, dass ich in diesem Alter nicht vernünftiger war, geschweige denn „erwachsen“. Deshalb finde ich ihr Verhalten durchaus nachvollziehbar.
Einige Wendungen sorgen dann auch noch für die nötige Spannung, selbst wenn man schon im Voraus erahnen kann, wo es hinauslaufen wird.

Fazit: spannend und mit einigen Wendungen ist dieser Jugendthriller vielleicht nicht DAS Buch des Jahres, sondern einfach ein gutes Buch, welches das Rad jetzt nicht neu erfindet, aber mich gut unterhalten hat. 4 Sterne.