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Veröffentlicht am 08.01.2020

Zukunftssatire mit erschreckenden Parallelen zur Gegenwart

QualityLand
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Inhalt:


In einer nicht allzu fernen Zukunft funktioniert alles in QualityLand reibungslos.

Dank Algorithmen werden Politik, Beruf, Freizeit und sogar Beziehungen ständig optimiert.

Doch perfekt ist ...

Inhalt:


In einer nicht allzu fernen Zukunft funktioniert alles in QualityLand reibungslos.

Dank Algorithmen werden Politik, Beruf, Freizeit und sogar Beziehungen ständig optimiert.

Doch perfekt ist das System nicht.

Der Maschinenverschrotter Peter Arbeitsloser merkt am eigenen Leib, was für Auswirkungen ein Fehler im System haben kann.


Meine Meinung:

Das Cover ist ein Hingucker aufgrund seiner Schlichtheit. Erst auf den zweiten Blick erkennt man Details wie den Kussmund als Symbol für das Touch-Kiss-Systen und der zum "E" geformten Namen des Autors, der aus dem QualityLand ein E-Quality-Land zu erschaffen versucht.

Die Wahl zwischen der dunklen und der hellen Ausgabe sollte nicht nur nach optischen Vorlieben gefällt werden.
Beide Ausgaben enthalten "Werbung" bzw. Nachrichten, jedoch nicht die gleichen, d.h. entweder düstere in der schwarzen Ausgabe bzw. fröhliche in der weißen.

Das fiktive Land wird zunächst detailliert beschrieben.

Dass in QualityLand die Antwort auf alles "Ja" lautet und es gar keine andere Alternative gibt, sagt schon alles.


Die Parallelen zur Gegenwart sind erschreckend:

Statt Fingerabdruckscanner wird per Küsschen bezahlt/bestätigt.

Die Menschen werden in verschiedene Level eingeteilt und durch ihr Verhalten, ihren Vermögensstand, ihren Beziehungsstatus usw. steigen sie auf oder ab. Je höher das Level, desto mehr Freiheiten erhält man.

Der größte und wichtigste Onlineshop "The Shop" verschickt seine Ware nach den Bedürfnissen der Kunden ohne dass diese überhaupt eine Bestellung aufgeben müssen.

Die Charaktere sind durchweg skurril und außergewöhnlich.

Peter Arbeitsloser (die Nachnamen leiten sich ab vom Beruf des Vaters bzw. der Mutter) ist erfolgloser Maschinenverschrotter und dümpelt im untersten Level vor sich hin.

Da es verboten ist, Maschinen zu reparieren, er es aber nicht übers Herz bringt, sie zu verschrotten, teilt er sich seine Schrottpresse/Wohnung mit einem kaputten Kampfroboter, einer Drohne mit Flugangst, einem Sexroboter mit Funktionsstörungen und einer E-Poetin, die alles andere als poetische Lyrik hervorbringt.

Peter Arbeitsloser erhalten ein ungewünschtes Produkt von "The Shop" und versucht dieses zurück zu geben.

Das System ist anscheinend doch nicht unfehlbar und er versucht er die Verantwortlichen von dem Fehler im Algorithmus zu überzeugen. Ein Kampf gegen Windmühlen und irgendwie erinnert ein wenig an Kafka.

Am Ende bleibt man trotz abenteuerlustiger und humorvoller Geschichte nachdenklich zurück.


Für Fans vom Känguru:

Auch wenn das Känguru offiziell nicht im Buch auftaucht, hat man bei der Lektüre an einigen Stellen immer wieder das Gefühl, dass es trotzdem mit dabei ist, da es einen Charakter mit ähnlichen Ansichten und Äußerungen gibt

Die Lesung des Autors als Hörbuch kann ich ebenfalls sehr empfehlen.


Fazit:


Erschreckend realitätsnahe Zukunftsmusik mit großer Gesellschaftskritik und dank viel Humor ohne den drohenden Zeigefinger.



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Rezensiertes Buch: "Qualityland" von Marc-Uwe Kling aus dem Jahr 2017

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Früher war alles anders!

Früher war ich älter
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Inhalt:

Horst Evers sinniert erneut über den Irrsinn des Alltäglichen.

Ganz gleich ob Nostalgie, Arztbesuch, Shoppingtour, Trendsportarten oder eine vertrackte Parksituation, für jeden Geschmack ist ...

Inhalt:

Horst Evers sinniert erneut über den Irrsinn des Alltäglichen.

Ganz gleich ob Nostalgie, Arztbesuch, Shoppingtour, Trendsportarten oder eine vertrackte Parksituation, für jeden Geschmack ist etwas dabei.


Mein Eindruck:

Dies ist mein x-tes Hörbuch von Horst Evers und ich freue mich immer wieder über neue Anekdoten mitten aus dem Leben.

Er versteht es, wie kaum ein anderer, einen Wust von alltäglichem Irrsinn humorvoll und mit einer Leichtigkeit zu präsentieren.

Wenn Horst Evers mit viel Ironie mehrfach um die Ecke gedacht hat und (wie immer) irgendwann zum Ausgangspunkt zurückfindet, erinnert man sich erst da wieder, wie das Ganze eigentlich angefangen hat. Dies funktioniert auch geschichtenübergreifend sehr gut mit großem Aha-Erlebnis zum Schluss.



Die Lesung bietet einen sehr lustigen Einblick mit vielen Seitenhieben und großer Ironie auf den Alltag: Besuche beim Hausarzt oder die akribische Planung des Wocheneinkaufs werden plötzlich spannend.


Auch mit welchem Ernst er seiner Tochter die Welt von Früher erklärt (ein Leben ohne Handys aber mit Kassettenrekorder), bringt zum Lachen.


Aber selbst wenn jede Geschichte sehr überspitzt dargestellt ist, liegt in jeder der vorgetragenen Situationen etwas Wahres und wenn sie noch so skurril daherkommt.


Selbst die (mittlerweile wahrscheinlich zu oft gehörten) Witze über den Bau des Berliner Flughafens, werden hier neu und erfrischend locker interpretiert und umgestaltet.


Beim allerersten Hören empfand ich die Sprechweise noch gewöhnungsbedürftig. Denn Horst Evers hat die Eigenart sehr oft ein "Ja" am Ende vieler Sätze zu platzieren. Auch ist die Betonung, die zum Ende stets oben bleibt und nicht, wie üblich bzw. erwartet, nach unten geht, ungewöhnliche.


Aber es lohnt sich definitiv weiterzuhören.


Auch dieses Hörbuch kann ich allen empfehlen, die den (eigenen) Alltag mit Humor nehmen möchten.




Fazit:

Immer wenn man denkt, man könnte Horst Evers' Gedanken ein bisschen folgen, dreht er ab und schweift ganz woanders hin!

Trotzdem erwartet den Hörer zum Ende immer ein Aha-Erlebnis.

Horst Evers bietet wie immer einen erfrischenden humorvollen Einblick mit vielen Seitenhieben und großer Ironie auf den Alltag und dessen Tücken.

Überspitzt, tiefgründig und Humor vom Feinsten!


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Rezensierte Lesung "Früher war ich älter" von Horst Evers aus dem Jahr 2019

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Spannung bis zum Schluss, faszinierende Nebencharaktere und überraschende Wendungen!

Leichenbraut
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Inhalt:

Dank des Hinweises zweier Jugendlicher entdeckt die Polizei auf dem Friedhof eine Frauenleiche.

Das Makabere: Die Frau im Hochzeitskleid wurde zusammen mit einem verstorbenen Mann in ein und ...

Inhalt:

Dank des Hinweises zweier Jugendlicher entdeckt die Polizei auf dem Friedhof eine Frauenleiche.

Das Makabere: Die Frau im Hochzeitskleid wurde zusammen mit einem verstorbenen Mann in ein und demselben Sarg und bei lebendigem Leib beerdigt.

Inspector Stephen Lang und sein Team ermitteln.

Treibt ein Serienmörder in England sein Unwesen? Hat er sein nächstes Opfer bereits im Visier?


Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist klar und gut lesbar, dank der Vielzahl an Perspektiven bleibt es durchgehend spannend und die Atmosphäre schaurig und düster.

Die Jugendlichen Alf und Noah, die zunächst als "Nebenschauplatz" anmuten, und die Erbstreitigkeiten, Intrigen und Erpressungen des Familienclans und der schwarzen Witwe sorgen für zusätzliche Abwechslung.

Beim Lesen ist Konzentration gefragt, denn "nur schnell nebenbei" funktioniert bei diesem Thriller gar nicht.

Eine überraschende und interessante Wendung folgt der nächsten.

Da aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, darf Leser unter anderem dem Täter über die Schulter schauen und hat letztendlich dennoch keinen nennenswerten Vorsprung vor den Ermittlern. Dafür erhält er einen Einblick in das präzise und irre Gedankenleben eines Serienkillers.
Die Weiterentwicklung der Vorgehensweise des Leichenbraut-Killers ist sehr interessant und nichts für zartbesaitete Gemüter.

Auch die Thematik ist fesselnd und interessant und war mir völlig unbekannt.

Leider ist Stephen Lang ein blasser Charakter und lebt hauptsächlich aufgrund seiner Vorgeschichte. Der Themsenkiller-Fall (Band 1 "Dunkle Ufer") wird zu oft erwähnt aber nicht näher erklärt. Die vielen Hinweise wären für das Verständnis dieses Falls nicht nötig gewesen. Sie hindern sogar den Lesefluss erheblich.

Die Nebencharaktere, die in London verbleiben, sind dagegen erstaunlich detaillierte gestaltet: der herzensgute Gerichtsmediziner Hobbs und die erfrischend direkte und trotzdem sympathische Danica - beide ein Unikat.

Fazit:

Ein faszinierender Plot mit überraschenden Wendungen und interessanter Thematik.

Perfekt für alle, die in die Tiefe der menschlichen Psyche und die Gedankenwelt eines Serienkillers eintauchen möchten. Gänsehautmomente sind garantiert.

Lediglich die Hinweise auf den letzten Fall und der blasse Hauptcharakter dämpfen das Lesevergnügen.


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Rezensiertes E-Book "Leichenbraut" aus dem Jahr 2020

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Kinderbuchklassiker als Bilderbuch für die Kleinsten: bekannte Urmelabenteuer mit wunderschönen Illustrationen

Urmel: Alle Bilderbuchgeschichten
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Inhalt:

1. Urmel schlüpft aus dem Ei:
Die Bewohner der Insel Titiwu entdecken einen Eisberg, in dem sich ein Ei befindet.
Die sprechenden Tiere brüten das Ei aus und heraus schlüpft das Urmel.

2. Urmel ...

Inhalt:

1. Urmel schlüpft aus dem Ei:
Die Bewohner der Insel Titiwu entdecken einen Eisberg, in dem sich ein Ei befindet.
Die sprechenden Tiere brüten das Ei aus und heraus schlüpft das Urmel.

2. Urmel und die Schweinefee
Das Urmel hat Bauchschmerzen, weil es zu viel Kokosnusseis gegessen hat. Wutz bietet Kamillentee an, aber Urmel mag keinen Tee. Es möchte lieber eine spannende Geschichte hören - von der schönen Schweinefee und einem tapferen Ritter Urmel.

3. Urmel fliegt zum Mond
Ein Außerirdischer landet auf Titiwu und läd alle Bewohner der Insel ein, mit seinem Raumschiff zum Mond zu fliegen.
Auf dem Mond erlebt das Urmel mit seinen Freunden ein Abenteuer.

4. Urmel sucht den Schatz
Das Urmel hat Geburtstag. Aber wo sind alle seine Freunde hin? Das Urmel wundert sich, warum ihm niemand gratuliert oder Geschenke bringt.
Stattdessen findet es eine geheimnisvolle Schatzkarte und macht sich auf die abtenteuerliche Suche nach dem Schatz.

5. Urmel taucht ins tiefe Meer
Professor Tibatong hat eine neue Erfindung gemacht. Urmel ist aufgeregt, weil es die Tauchtablette mit seinen Freunden testen darf.
Die Tiere erkunden daraufhin die Unterwasserwelt rund um die Insel Titiwu und machen eine tolle Entdeckung.


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre zum Vorlesen oder
auch zum Selberlesen, denn die Schrift ist recht groß und es ist auf jeder Seite nicht allzuviel Text


Mein Eindruck:

Die Texte sind kurz und knapp und die altbekannten Geschichte für die kleinsten Leser auf jeweils etwa 30 Seiten verkürzt. Die Tiere sind wunderschön illustriert. Besonders das Urmel ist sehr gut getroffen und an die ursprünglichen Illustrationen von Erich Hölle angelehnt.

Zur Handlung der jeweiligen Abenteuer:

1. Urmel schlüpft aus dem Ei:
Wahrscheinlich die bekannteste Urmel-Geschichte. Das "Wie alles begannen" wurde auf die Kernhandlung gekürzt und ist trotzdem spannend und sehr lustig erzählt.

2. Urmel und die Schweinefee
Eine spannende Ritter-Geschichte in der Urmel-Geschichte. Und am Ende trinkt Urmel doch seinen Kamillentee.

Kinder lieben das Urmel, weil es so wie sie selbst hin und wieder dickköpfig sind und viele Flausen im Kopf haben.

Die Geschichte liest sich gut und ist sehr schön illustriert. Die Schweinefee gefällt besonders gut.

3. Urmel fliegt zum Mond
Die Geschichte ist extra für die kleinen Zuhörer kurz gefasst und gut verständlich. Dass das Urmel auf dem Mond vergessen wird, hat zunächst einen kleinen Schrecken eingejagt. Dass das Raumschiff natürlich zu seiner Rettung zurückkehrt und am Ende alles gut ausgeht, hat die kleinen Leser dann aber beruhigt.


4. Urmel sucht den Schatz
Die Geschichte ist für die kleinsten Leser - egal ob Geburtstagskind, kleiner Pirat oder Schatzsucher. Sie ist spannend und humorvoll erzählt.


5. Urmel taucht ins tiefe Meer
Die klassische Geschichte "Urmel taucht ins Meer" wurde für die kleinsten Leser auf 32 Seiten verkürzt. Herausgekommen ist ein spannendes Abenteuer.
Bei den Illustrationen sind besonders die Unterwasserwelten sehr gut gelungen.


Fazit:

Lustige und spannende Abenteuer voller Sprachfehler und Situationskomik mit liebenswerten Charakteren.

Zauberhaft und farbenfroh illustriert. Besonders das Urmel ist sehr gut getroffen und an die ursprünglichen Illustrationen von Erich Hölle angelehnt.

Ein schönes Vorlesebuch für die Kleinsten ab 3 oder 4 Jahren.

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Rezensiertes Buch: "Urmel: Alle Bilderbuchgeschichten" aus dem Jahr 2019

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Spannendes Dino-Abenteuer mit kindgerechten Sachinformationen, großer Fibelschrift, kurzen, einfachen Sätzen und somit perfekt für Anfänger.

SUPERLESER! Alarm im Dino-Museum
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Inhalt:

Im Dino-Museum ertönt eines Nachts im blauen Saal ein schauerliches Gebrüll.

Sind die Saurier zum Leben erwacht?

Den Leseanfänger erwartet eine spannende Geschichte mit vielen Sachinformationen ...

Inhalt:

Im Dino-Museum ertönt eines Nachts im blauen Saal ein schauerliches Gebrüll.

Sind die Saurier zum Leben erwacht?

Den Leseanfänger erwartet eine spannende Geschichte mit vielen Sachinformationen sowie einer Spiel- und Bastelanleitung.

Abschließend gibt es ein Dinoquiz und Tipps für Eltern.


llustrationen:

Viele farbige und detailreiche Illustrationen ergänzen die Geschichte bzw. unterstreichen die Sachinformationen.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre bzw. für Leseanfänger/Erstklässler

Die Fibelschrift betreffend die Geschichte ist sehr groß, die Sätze sind kurz und einfach gehalten. Auf lange und komplizierte Wörter wird verzichtet.

Die Sachinformationen sind ebenfalls in Fiebelschrift, jedoch deutlich kleiner, angegeben.

Aber selbst lange Dinosauriernamen können dank der Silbenmethode leicht zerlegt und gelesen werden: Spi-no-sau-rus.


Mein Eindruck:

Die Geschichte ist einfach gehalten, um Leseanfänger nicht zu überfordern. Dennoch fiebert man regelrecht mit.

Es gibt viele verschiedene Dinosaurier-Arten zu entdecken und Informationen zu den verschiedenen Dinosauriern: Tyrannosaurus, Edmontosaurus, Megalosaurus, Triceratops, Sinornithosaurus, u.a.

Das Büchlein umfasst nur 48 Seiten und ist handlich. Dank der Gliederung in kurze Kapitel und einem Lesebändchen kann der Leseanfänger zwischendurch auch eine Pause einlegen.


Fazit:

Spannendes Dino-Abenteuer mit kindgerechten Sachinformationen.

Dank (überwiegend) großer Fibelschrift und kurzen, einfachen Sätzen sehr gut für Leseanfänger (Erstklässler) geeignet.

Für komplizierte Dino-Namen gibt es eine Leseanleitung.


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Rezensiertes Buch "Superleser! Alarm im Dino-Museum" aus dem Jahr 2015

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