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Veröffentlicht am 05.11.2020

Das zweite Abenteuer der charmanten Maus: warmherzig und zuckersüß, über Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft. Traumhaft illustriert.

Das kleine Waldhotel, Band 02
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Inhalt:

Schneebedeckt und still ruht der Wald und mit ihm die meisten seiner Bewohner. Auch in dem kleinen Waldhotel kehrt nach dem großen Fest pünktlich zum Winterschlaf Ruhe ein.

Mit Sankt Schlummer ...

Inhalt:

Schneebedeckt und still ruht der Wald und mit ihm die meisten seiner Bewohner. Auch in dem kleinen Waldhotel kehrt nach dem großen Fest pünktlich zum Winterschlaf Ruhe ein.

Mit Sankt Schlummer feiert die Belegschaft des kleinen Waldhotels den Beginn einer Zeit voller Ruhe und Besinnlichkeit.

Doch diese währt nur kurz, den unerwartet steht ein neuer Gast vor der Tür. Die Herzogin verlangt den Nerven der Angestellten einiges ab und zu allem Übel verschwinden auf sonderbare Weise die Wintervorräte.

Ob Mona dem Dieb auf die Schliche kommt?


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

ca. ab 8 Jahre (zum Selbstlesen)


Illustrationen/Cover:

Das gebundene Buch hat die Optik einer Baumrinde und eine geschnitztes, schneebedecktes Herz ziert die Mitte. Zusätzlich wird es von einem Umschlag geschützt, auf dem das atmosphärische Coverbild, ein Teil des Baumes mit einer dicken Schneedecke und wirbelnden Flocken, zu sehen ist.

Ein kleiner und hochwertiger Bücherschatz. Alle vier Bände sind farblich aufeinander abgestimmt und auch das jeweilige Covermotiv harmoniert perfekt mit den anderen.

Im Inneren ergänzen und unterstreichen zauberhafte braun-weiße Bleistiftzeichnungen die Handlung. Zudem schaffen sie eine warme und wunderbar heimelige Atmosphäre.

So schlicht die Illustrationen auf den ersten Blick wirken, so detailliert und liebevoll sind sie auf den zweiten.

Der Zeichenstil gefällt sehr und die vielen kleinen und großen Illustrationen lassen Mona und die Bewohner des Waldhotels lebendig werden.

Die Darstellung der Tiere ist besonders gelungen, da Maus, Eichhörnchen, Dachs & Co. natürlich und trotzdem niedlich und sympathisch dargestellt sind.


Mein Eindruck:

Dies ist das zweite Waldhotel-Abenteuer. Jedes der vier Bücher ist einer Jahreszeit zugeordnet und alles beginnt im Herbst mit der Ankunft von Mona Maus. Jede Erzählung ist in sich abgeschlossen und auch ohne den ersten Band zu kennen, findet man sich schnell zurecht, da die Vorgeschichte kurz zusammen gefasst wird.

Die Geschichte ist einfühlsam und warmherzig erzählt, der Besitzer des Hotels spricht wunderbar in Reimen und die Charaktere werden liebevoll und detailliert beschrieben.

Das Winterabenteuer hat zudem alles, was man sich zu dieser Jahreszeit wünscht: Besinnlichkeit, ein Festmahl mit Geschenken, eine schneebedeckte Landschaft, Schlittenfahrt, Eislaufen und ein Schneeskulpturen-Wettbewerb.

Man merkt schnell, dass Mona endlich angekommen und glücklich in ihrem neuen Zuhause ist. Auch wenn sie hin und wieder noch ein wenig mit Einsamkeit und Traurigkeit zu kämpfen hat, lässt sich die kleine Maus nicht unterkriegen. Sie hat das Herz am rechten Fleck und möchte, da sie den Sankt-Schlummer-Geschenke-Brauch nicht kannte, ebenfalls jedem ein wundervolles Geschenk überreichen und macht sich sofort an die Arbeit.
Wer nun erfahren will, welchen Plan die kleine und schüchterne Mona Maus sich ausgedacht hat und wie dann durch den Futterdiebstahl alles ganz anders kommt, sie mutig über sich selbst hinauswächst, dem kann ich dieses zauberhafte Buch von ganzem Herzen empfehlen.


Eine wunderschöne und hoffnungsvolle Geschichte über Zusammenhalt, Familiensinn, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe mit einer zauberhaften Botschaft: Jeder - und ist er noch so klein - kann Großes bewirken! Man muss nur auf sich selbst und manchmal auch auf andere vertrauen.

Eine wunderbare Buchreihe und ein wahrer Bücherschatz!

Wir freuen uns schon auf die nächsten beiden Abenteuer von Mona Maus und den Tieren im Waldhotel.


Hinweis zum Hörbuch:

Zu jedem der vier Bände ist passend ein Hörbuch erschienen. Gelesen wird die mit Musik untermalte, ungekürzte Fassung von Andreas Fröhlich.

Durch seine ganz unverkennbare Art und mit Hilfe verschiedenster Variationen der Stimme lässt er die Bewohner und Angestellten des Hotels lebendig werden.

Auch hierfür gibt es die volle Sternchenzahl und eine Hörempfehlung!


Fazit:

Der zweite Band der zauberhaften Kinderbuchreihe.

Eine außergewöhnliche Geschichte mit winterlich-weihnachtlicher Atmosphäre und traumhaft schönen Illustrationen.

Wichtige Themen wie Zusammenhalt und Vertrauen sowie Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe finden in diesem Abenteurer ihren Platz.

"Das kleine Waldhotel" hat das Zeug zum Kinderbuch-Klassiker und daher gibt es von uns aus ganzem Herzen eine Leseempfehlung für Groß und Klein, Jungen und Mädchen!


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Rezensiertes Buch: "Das kleine Waldhotel - Ein Winterwunder für Mona Maus" aus dem Jahr 2018

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2020

Ein neuer aber schwächerer Fall für die charmante und gewitzte Enola Holmes. Es wird emotional und brenzlig.

Der Fall des geheimnisvollen Fächers
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Inhalt:

Die 14-jährige Enola Holmes lebt noch immer unter falschem Namen und vor ihren großen Brüder Mycroft und Sherlock versteckt in London.

Sie arbeitet als Sekretärin unter dem Namen Ivy Meshle ...

Inhalt:

Die 14-jährige Enola Holmes lebt noch immer unter falschem Namen und vor ihren großen Brüder Mycroft und Sherlock versteckt in London.

Sie arbeitet als Sekretärin unter dem Namen Ivy Meshle für den (erfundenen) wissenschaftlichen Personen-Finder Dr. Leslie T. Ragostin und hofft auf einen neuen und spannenden Fall. Vermisste Hunde, verlorene Schmuckstücke sind zur Abwechslung zwar ganz interessant aber wenig fordernd.

Enola bleibt aber wenig Zeit, um über ihre derzeitige Lage zu grübeln, denn die 16-jährige Lady Cecily Alistair, der sie schon einmal aus der Klemme geholfen hat, gibt ihr versteckt Zeichen, dass sie in großer Not ist.

Enola ist fest entschlossen, ihr beizustehen, auch wenn sie dadurch wieder in den Fokus ihrer beiden Brüder gerät und ihre Freiheit riskiert.


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Mein Eindruck:

Dies ist der vierte Band der Enola-Holmes Reihe und es empfiehlt sich, die ersten Bücher zu kennen, um die Entwicklung und Beweggründe der Charaktere besser zu verstehen. Die Fälle selbst sind in sich abgeschlossen. Es gibt hier zwar ein Wiedersehen mit Lady Cecily aus Band zwei, die Vorgeschichte ist aber in diesem Fall nicht ausschlaggebend.

Das Abenteuer ist im Präsens und in der Ich-Form aus Enolas Sicht geschrieben. Der Schreibstil ist mitreißend und trotz Handlung im Jahr 1889 gut verständlich. Ein wenig erinnert er sogar an die Sherlock Holmes Romane.

Enola (rückwärts gelesen Alone = allein) ist mit ihren 14 Jahren das jüngstes Kind und es gewohnt, alleine zurechtzukommen.

Während ihre berühmten Brüdern Mycroft und Sherlock sie abwertend als Wildfang bezeichnen, macht sich die 14-Jährige gerade diese Talente zu Nutze. Außerdem besitzt sie - wie auch ihr Bruder Sherlock - eine rasche Auffassungsgabe und hervorragende Menschenkenntnis. Noch dazu ist sie ist eine Meisterin im Verkleiden und bestens in den modischen "Hilfsmitteln" der Damenwelt bewandert.

Es wimmelt auch in diesem Abenteuer wieder von Geheimschriften, Buchstaben- oder Symbol-Codes. Diese sind aber auch für jüngere Leser leicht zu entschlüsseln bzw. die Schlussfolgerung wird eingehend erklärt.

Vom ersten Band an wird die Entwicklung der Charaktere und deren Beziehung immer weiter geführt. Ganz besonders Enolas Zerrissenheit ist ein wieder zentrales Thema: unentdeckt bleiben und ihre Freiheit behalten oder mit ihrer Familie, insbesondere ihrem Vorbild Sherlock, in Kontakt treten?

Wie auch Enola freut man sich diebisch, wenn das gewitzte und charmante Mädche ihrem großen Bruder Sherlock eine Nasenlänge voraus ist und eben dieser in großer Not sogar ihre Hilfe in Anspruch nehmen muss.

Enola vergöttert ihren älteren Bruder und von Abenteuer zu Abenteuer wächst auch umgekehrt die Bewunderung Sherlocks für seine kleine Schwester.

In diesem Band wird es sehr emotional und besonders das Verhältnis unter den Geschwistern wird immer wieder in den Fokus gerückt.

Das Setting im viktorianischen London ist wie immer bildhaft und detailliert geschildert. Vor allem der Kontrast zwischen den Elendsvierteln und den Anwesen der Oberschicht ist sehr gelungen. Außerdem erfährt man viel über das Leben, den Alltag, die Erziehung der Mädchen und allgemein die Stellung der Frau im Jahr 1889.

Auch wenn der eigentliche Fall etwas blass wirkt und zu straff gefasst wurde, sorgen Atmosphäre und Charaktere dafür, dass dieses Abenteuer 4,5 von 5 Sternchen erhält.

Das Ende lässt auf weitere spannende Fälle hoffen. Der fünften Band erscheint voraussichtlich im April 2021.


Fazit:

Der vierte Band der spannenden und erfrischend anderen Jugend-Krimi-Reihe mit einer starken und mutigen Protagonistin im viktorianischen London.

Erneut atmosphärisch und dieses Mal sehr emotional reiht sich der vierte, etwas blasse und reduzierte Fall in die charmante Reihe ein und lässt auf weitere Detektivgeschichten hoffen.


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Rezensiertes Buch "Ein Enola Holmes Krimi - Der Fall des geheimnisvollen Fächers" aus dem Jahr 2020

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2020

Eine fesselnde und atmosphärische Krimi-Reihe mit einer mutigen und aufgeweckten Protagonistin. Der dritte Fall ist atemberaubend!

Der Fall der verhängnisvollen Blumen
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Inhalt:

Die 14-Jährige Enola Holmes hält sich noch immer in London versteckt vor ihren beiden älteren Brüdern Mycroft und Sherlock.

Beim letzten Mal musste sie ihre geheime Identität offenbaren und ...

Inhalt:

Die 14-Jährige Enola Holmes hält sich noch immer in London versteckt vor ihren beiden älteren Brüdern Mycroft und Sherlock.

Beim letzten Mal musste sie ihre geheime Identität offenbaren und ist nun gezwungen, eine völlig anderer Maskerade zu finden.

Doch plötzlich hat Enola weitaus wichtigere Sorgen als ihre Enttarnung: Doktor Watson ist verschwunden und seine Ehefrau erhält mysteriöse Drohungen in Form von Blumensträußen.

Wer wohl dahintersteckt?


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Mein Eindruck:

Dies ist der dritte Band der Enola-Holmes Reihe und es empfiehlt sich, den ersten beiden Fällen zu kennen, um die Beweggründe und Entwicklung der Charaktere besser zu verstehen. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen.

Das Abenteuer ist im Präsens und in der Ich-Form aus Enolas Sicht geschrieben. Der Schreibstil ist mitreißend und trotz Handlung im Jahr 1889 gut verständlich. Ein wenig erinnert er sogar an die Sherlock Holmes Romane.

Das viktorianischen London ist wie immer sehr detailliert und bildhaft geschildert.

Enola (rückwärts gelesen Alone = allein) ist mit ihren 14 Jahren das jüngstes Kind und es schon lange gewohnt, alleine zurechtzukommen. Sehr zum Ärger der männlichen Familienmitglieder ist sie ein Wildfang und alles andere als damenhaft.

Der älteste Bruder Mycroft arbeitet für die Regierung und der mittlere Bruder Sherlock ist der berühmte Meisterdetektiv.

Enola aber muss sich keineswegs hinter ihren großen Brüdern verstecken. Sie ist mutig und besitzt - wie ihr Bruder Sherlock Holmes - eine schnelle Auffassungsgabe, gesunde Menschenkenntnis sowie eine ausgefeilte Methode.

Zudem ist sie eine Meisterin im Verkleiden. Diese Fähigkeiten ist dieses Mal besonders gefragt und man staunt immer wieder über ihr Talent, sich mithilfe der damals üblichen "Hilfsmittel" der Damenwelt (von Korsett und anderen Figurformern über Perücke bis zum falschen Muttermal) in eine vollständig andere Person zu verwandeln.

Während sogar der Meisterdetektiv Sherlock Holmes im Dunkeln tappt, hat Enola schnell den richtigen Riecher und es wird spannend und gefährlich zugleich.

Auch im dritten Band wird die Entwicklung der Charaktere weitergeführt und das Versteckspiel vor Sherlock und die Suche nach der untergetauchten Mutter stehen im Fokus.

Das Ende lässt erneut auf weitere spannende Detektivgeschichten hoffen.

Ich freue mich schon auf den vierten Fall von Enola Holmes!


Fazit:

Der dritte Band der spannenden und erfrischend anderen Jugend-Krimi-Reihe mit der charmanten, starken und mutigen Enola Holmes im viktorianischen London.

Erneut atmosphärisch und fesselnd ist Enolas dritter Fall noch spannender als der zweite.


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Rezensiertes Buch "Ein Enola Holmes Krimi - Der Fall der verhängnisvollen Blumen" aus dem Jahr 2020

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2020

Eine skurrile wie ironische Momentaufnahme: witzig, ehrlich, optimistisch und aktuell. 

Ich glaube, ich hatte es schon
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Inhalt:

Für Michael Mittermeier ist schnell ist klar: Wenn Corona sogar für das Verschieben des Filmstarts des neuen James Bond "Keine Zeit zum Sterben" sorgt, wird's ernst. Oder aber sehr komisch:

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Inhalt:

Für Michael Mittermeier ist schnell ist klar: Wenn Corona sogar für das Verschieben des Filmstarts des neuen James Bond "Keine Zeit zum Sterben" sorgt, wird's ernst. Oder aber sehr komisch:

- Verwahrlosung in den eigenen vier Wänden

- Alkohol vor zwölf Uhr mittags und netflixen in Dauerschleife

- krude Verschwörungstheorien

- Hamsterkäufe von Klopapier bis Hefe

- Geisterstädte wie in Zombie-Filmen

- Horror des Homeschoolings

- skurrile Auftritte in Autokinos, um Entzugserscheinungen entgegen zu wirken.


Aber vielleicht entsteht aus der Krise auch etwas Gutes. Michael Mittermeiers Motto: mit viel Humor bestens gerüstet für jeden weiteren Lockdown!


Mein Eindruck:

Wer jetzt denkt "Bitte nicht noch ein Corona-Buch!", dem halte ich entgegen:

Aber wenn schon eines, dann wenigstens lustig.

Obwohl Mittermeiers Auftritte von Gestik und Mimik leben, funktioniert sein Humor in Schriftform überraschend gut. Beim Lesen hat man seine quirlige Art vor Augen und seinen bayrischen Dialekt im Ohr.

Gespickt mit Zitaten von Gaius Julius Cäsar oder Johann Wolfgang von Goethe bis hin zu Harald Juhnke schildert Mittermeier unter seine Erlebnisse ab März 2020, mit denen wahrscheinlich die meisten Leser ebenfalls ihre Erfahrungen gesammelt haben.

Humorvoll und überspitzt schreibt er über Sinn und Unsinn von Hamsterkäufen (Geschirrspültabs als Schatz),

Ellbogenbegrüßung in einer Ellbogengesellschaft und absurde Verschwörungstheorien.

Der Komiker auf Entzug gibt auch private Einblicke in die drei Monate ohne Bühnenauftritte, welche in Jogginghose, mit diversen Flaschen Wein, Spielenachmittagen und Netflix in Dauerschleife verbracht wurden.

Auf herrlich lustige Art zeigt sich, was für ein schweres Unterfangen es sein kann, den Nachwuchs an große Filmklassiker wie Star Wars heranzuführen. Michael Mittermeier ist und bleibt halt ein TV-Junkie. Serien- und Film-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten, auch wenn der eine oder andere Gag nicht unbedingt neu ist.

Als Vater darf das Thema Homeschooling-Wahnsinn natürlich nicht fehlen und so werden auch veraltete Technik, verschwundene Lehrer und hysterische Eltern auf die Schippe genommen. Wäre es nicht so traurig, würde man lachen. Ehrlich gesagt, bleibt einem nach den chaotischen "wir unterrichten Zuhause"-Wochen wahrscheinlich gar nichts anderes übrig als Lachen oder - Rat vom Autor - Wiskey.

Nicht zu vergessen sind die explodierenden, wirren wie verrückten Dialoge in Eltern-WhatsApp-Gruppen, die für jeden Komiker eine Steilvorlage sein müssen. Wenn dieser denn seine Witze irgendwie und irgendwann wieder an den Mann (oder die Frau) bringen darf. Man merkt, wie sehr der Autor unter dem "Entzug" leifet, denn für ihn steht bereits nach den ersten Tagen fest: Ehefrau und vorpubertierende Tochter sind kein guter Ersatz für ein Publikum.

Skurriles und Alltägliches in einer gelungenen und unterhaltsamen Mischung und zum heutigen Tage (Ende Oktober 2020) noch immer aktuell. Mit knapp über einhundert Seiten ist das Buch nicht nur eine kurze Momentaufnahme sondern auch viel zu schnell vorbei.

Mittermeier erklärt, dass er sich in seinem Buch bewusst für die lustigen und schrägen Seiten der Pandemie entschieden hat. Zum Abschluss schlägt er aber auch nachdenkliche Töne an, denn Komiker und Kulturschaffende allgemein wurden von Beginn an als am ehesten verzichtbar an den Rand gestellt und sind dadurch Meilenweit weg von systemrelevant. Es wird Zeit, dass sich hieran etwas ändert.

Aber auch Positives lasst sich dem Irrsinn abgewinnen, demn die Familie ist näher zusammen gewachsen und das Leben geht weiter. Für den nächsten Lockdown ist man mit Humor gerüstet.

Zeitgleich erscheint das passende Hörbuch. Perfekt für alle, denen die hibbelige und sprunghafte Art von Mittermeier beim reinen Lesen fehlt.


Fazit:

Eine witzige, ehrliche und persönliche Momentaufnahme.

Mit viel Humor nimmt Mittermeier das Verhalten der Menschen - und auch sein eigenes - in der Corona-Krise gekonnt auf die Schippe.


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Rezensiertes Buch: "Ich glaube, ich hatte es schon - Die Chorona-Chroniken" aus dem Jahr 2020

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Kurzweiliges und lustiges Abenteuer von 1967. Kein Comic! In Verbindung mit dem passenden Hörspiel wirkt die Geschichte noch besser.

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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Inhalt:

Der Barde Troubadix hat es nicht leicht.

Niemand im gallischen Dorf weiß seine Gesangskünste zu schätzen.

Kurzerhand entschließt sich der Gallier, an einem Gesangswettbewerb teilzunehmen, bei ...

Inhalt:

Der Barde Troubadix hat es nicht leicht.

Niemand im gallischen Dorf weiß seine Gesangskünste zu schätzen.

Kurzerhand entschließt sich der Gallier, an einem Gesangswettbewerb teilzunehmen, bei dem der Sieger mit dem begehrten goldenen Hinkelstein ausgezeichnet wird.

Asterix und Obelix schließen sich vorsichtshalber an, denn sie ahnen bereits den Ärger, der ihrem Freund bevorstehenden wird.


Mein Eindruck:

Zunächst ist anzumerken, dass der als "lange verschollene Schatz" angekündigte Sonderband kein Comic ist. Dies wurde inzwischen auch per Sticker auf den Alben und in der Inhaltsbeschreibung des Verlages klargestellt.

Dieses Abenteuer ist im Jahr 1967 als Hörspiel erschienen. Der Schalplatte lag ein illustriertes Begleitheft bei, welches nun als Bilderbuch erstmals in deutscher Sprache erscheint.

Da ich bereits vor dem Kauf davon ausgegangen bin, dass dieses Sonderalbum kein klassisches Comicheft sein wird, war ich diesbezüglich nicht enttäuscht. Den Ärger all jener, die ein typisches Asterix-Abenteuer in Panelen und mit Sprechblasen erwartet haben, kann ich aber sehr gut nachvollziehen.

Die Illustrationen sind - ähnlich einem Bilderbuch - sehr groß und nehmen teilweise die komplette Seite ein. Auf den genialen Zeichenstil von Albert Uderzo muss ich gar nicht hinweisen.

Die Texte erinnern an ein Skript für ein Theaterstück und bestehen ausschließlich aus Dialogen, unterbrochen von den Anmerkungen des Erzählers.

Die Story ist kurz erzählt und unspektakulär, es gibt klassische Streitszenen, Römer beziehen ordentlich Prügel und der Leser wird gut unterhalten.

Ein witziges - wenn auch sehr oberflächliches - Asterix-Abenteuer, welches aber erst in Kombination mit dem passenden Hörspiel funktioniert. So wie es ursprünglich bei der Erstveröffentlichung in Frankreich auf Schallplatte auch gedacht war.

Besonders bei den Passagen, in denen die Barden des ganzen Landes ihre Sangeskünste präsentieren, wirkt die Geschichte ohne Ton blass. Wer also Troubadix Gesang auch akustisch genießen möchte, kann zusätzlich zum Hörspiel greifen.

Für Asterix-Fans der ersten Stunde wahrscheinlich ein Must-Read, für viele aber wirkt das Album wie ein plumper Versuch, Geld zu scheffeln.

Es reicht - aufgrund der Illustrationen - noch knapp für 3,5 von 5 Sternen.



Fazit:

Ein unterhaltsames und witziges Asterix-Abenteuer im Bilderbuchformat. Jedoch funktioniert die Story erst in Kombination mit dem passenden Hörspiel.

So wie es bereits im Jahr 1967 bei der Erstveröffentlichung in Frankreich auf Schallplatte gedacht war.


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Rezensierte Ausgabe: "Asterix - Der goldene Hinkelstein" aus dem Jahr 2020

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