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Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolutes MUST READ!

Draußen wartet die Welt
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In meiner Rezension soll es heute um ein Buch gehen, dass ich bereits vor ca. einem Jahr gelesen habe. Es war eines meiner absoluten Lesehighlights 2015. Letztens bin ich gedanklich wieder über "Draußen ...

In meiner Rezension soll es heute um ein Buch gehen, dass ich bereits vor ca. einem Jahr gelesen habe. Es war eines meiner absoluten Lesehighlights 2015. Letztens bin ich gedanklich wieder über "Draußen wartet die Welt" gestolpert. Es ist mir einfach eine Herzensangelegenheit hier nochmal über dieses Buch zu sprechen und vielleicht einige neue Leser dafür zu begeistern.
Ich bin bei Weitem kein religiöser Mensch und habe nicht viel damit am Hut, obwohl ich in einer sehr katholisch geprägten Gegend wohne. Das Leben der Amisch übt jedoch bereits seit Jahren eine gewisse Faszination auf mich aus. Vielleicht gefällt mir das folgende Buch deshalb so gut?

Worum geht es? Der Klappentext:
Kein Handy, kein Kino, kein Make - up...
Was für jedes andere Mädchen unvorstellbar klingt, ist für die 16-jährige Eliza die einzige Welt, die sie kennt. Denn Eliza gehört zu der Gemeinde der Amisch und lebt mit ihrer Familie ein frommes, angeschiedenes Leben wie vor Hunderten von Jahren. Doch diesen einen Sommer darf sie in der Welt draußen verbringen, mit allen Verheißungen und Versuchungen, die diese birgt. Der erste Film, der erste Song, der erste Kuss. Dort lernt Eliza auch Joshua kennen - und lieben..."


Wie hat es mir gefallen?
Ein Leben ohne Handy, Computer und Auto ist für mich nicht vorstellbar. Dennoch reizt mich das Thema ungemein. Amisch üben eine gewisse Faszination auf mich aus. Ihre Lebensweise bleibt mir dennoch ein Rätsel. Sie meiden Knöpfe an ihrer Kleidung und es existieren keine Fotos, da Fotografien die Seelen der Fotografierten rauben. Was für uns eine normale Erinnerungshilfe ist, ist für die Amisch Teufelswerk.

Der Roman spielt mit diesen Unterschieden. Dabei entführt er uns in unsere eigene Welt, die wir allerdings aus der Sicht eines völlig Fremden betrachten dürfen. Die Protagonistin des Romans ist die 16-jährige Eliza. Sie wird rebellisch dargestellt, mit dem unsagbaren Wunsch einmal die "englische" Welt zu sehen. Als sich die Gelegenheit anlässlich ihres Rumspringas bieten, packt sie die Gelegenheit beim Schopf und schafft es nach langer Diskussion mit ihren Eltern in die ihr unbekannte Welt zu entfliehen. Der Leser begleitet sie auf ihrer Reise und erlebt die lustigen und unterhaltsamen Situationen, in denen Eliza die alltäglichen Dinge unserer Welt kennen lernt. Eine besonders große Hilfe ist ihr dabei natürlich Joshua, dem sie "draußen" begegnet. Dieser wird als sympathischer, liebevoller und fürsorglicher junger Mensch dargestellt. Man kann sich eigentlich nur in ihn verlieben, vor allem weil er ein Fan der Beatles ist. Aber auch die anderen Figuren wie etwa Rebecca, Elizas Mutter, Rachel, bei der Eliza während des Rumspringa lebt, oder Daniel, Elizas bester Freund, werden mit einer solchen Herzenswärme beschrieben, dass sie real und anfassbar wirken.

Zunächst dachte ich es geht vor allem um dieses Amisch-Ding und die Liebesgeschichte zwischen Eliza und Joshua, aber in dem Buch steckt so viel mehr drin. Was ist im Leben wirklich wichtig? Wie will ich in der Zukunft leben? Eine besonders schöne Stelle handelt von Ärger. Dieser wird hier als Märzschnee bezeichnet. Ärger taucht folglich manchmal auf, aber verfliegt genauso wieder wie Schnee im März schmilzt.

Das Buch ermöglicht durch die Entfremdung unserer Welt eine völlig neue Perspektive auf diese. Dies wird durch die Tatsache, dass die Amisch ja eigentlich auch ein Teil dieser Welt sind so unterstützt, dass das Buch eine wahre Meisterleistung ist, was den Blick auf unsere Welt anbelangt. Daher kann ich auch nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und 5 von 5 Sternen vergeben. Lest dieses Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Amy Harmon kann es einfach!

Für immer Blue
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Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man nach dem Beenden eines Buches irgendwie nicht weiß, was man als nächstes Lesen soll und irgendwie keine Geschichte da ist, die einen so richtig reizt? So ging es mir nach ...

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man nach dem Beenden eines Buches irgendwie nicht weiß, was man als nächstes Lesen soll und irgendwie keine Geschichte da ist, die einen so richtig reizt? So ging es mir nach "Für immer Blue" von Amy Harmon.
Im vorletzten Jahr bin ich auf die Autorin aufmerksam geworden und durfte ihr erstes in Deutschland erschienenes Buch, "Vor uns das Leben", bereits vor Erscheinung lesen und rezensieren. Obwohl nur wenige Monate später ein weiteres Buch veröffentlicht wurde, kam ich erst jetzt dazu ein weiteres (inzwischen das dritte Buch von ihr) Buch zu lesen.

Worum geht es ? Der Klappentext:
Jeder Mensch hat eine Geschichte. Wie lautete deine?

Die 19-jährige Blue Echohawk hat nur ein einziges Ziel: herasufinden, wer sie wirklich ist. Sie weiß nicht, woher sie kommt oder wer ihre Eltern sind, und fühlt sich nirgends dazugehörig. Auch unter ihren Kommilitonen ist sie eine Außenseiterin. Sie kleidet sich anders als die anderen, sie schminkt sich auffäliig und umgibt sich mit den falschen Menschen. Blue spürt, wie ihr Leben ihr jeden Tag ein bisschen mehr zu entgleiten droht. Doch dann trifft sie auf Darcy Wilson, der - als Erster und Einziger - an sie glaubt und ihr zeigt, warum es sich lohnt ein guter Mensch zu sein und für das Leben zu kämpfen. Blue entwickelt Gefühle für Darcy, obwohl sie weiß, dass eine Liebe zwischen ihnen unmöglich ist. Denn Darcy ist ihr Lehrer...
Quelle

Wie hat es mir gefallen?
"Für immer Blue" war reinster Lesegenuss. Ein großer Pluspunkt waren die Charaktere. Blue Echohawk hat mich vollkommen überzeugt. Zunächst dachte ich, ich würde einige Probleme mit dieser rebellischen, frechen und teilweise respektlosen Protagonistin bekommnen. Jedoch konnte ich ihr das Getue von Anfang nicht so recht abnehmen. Allerdings spricht das in diesem Fall nicht für einen schlecht geschriebenen Charakter. Vielmehr ist es sogar ein Lob an Amy Harmon. Man merkte von Anfang an, dass das Ganze Gehabe von Blue nur aufgesetzt ist und unter der Oberfläche ein viel interessanterer und tiefgründiger Charakter lauerte. Dieser kam im Laufe der Geschichte auch zum Vorschein. Das verdanken wir nicht zuletzt dem guten Darcy Wilson. Darcy wird bereits zu Beginn des Buches Blues Geschichtslehrer. Tiefbeeindruckt hat mich das Verständnis von Geschichte, das Amy Harmon Darcy mit auf den Weg gegeben hat. So kommt es auch, dass er die Schülerinnen und Schüler auffordert, sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Auch wenn er bei Blue damit zunächst auf Granit beißt, gibt er nicht auf. Das Ganze kauft man der Figur aber durchweg ab. Ebenfalls die Nebencharaktere sind meiner Meinung nach hervorragend be- und geschrieben. Da macht das Lesen ganz besonders viel Spaß.

Der Aufbau der Handlung war logisch. Gekonnt spielt Amy Harmon mit verschiedenen Zeiten und lässt Rückblenden in die aktuelle Handlung einfließen, so dass man mehr aus Blues Leben erfährt und somit auch mehr über ihre Gefühle, Gewohnheiten und Vorlieben erfahren kann. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und musste mich teilweise wirklich dazuzwingen endlich zu schlafen und nicht noch ein Kapitel zu lesen...und noch eins... naja eins geht noch...

Blues Suche nach sich selbst hat mich zu tiefst berührt und an der einen oder anderen Stelle, habe auch ich über mein Leben nachgedacht. Wer bin ich ? Wohin will ich? Das macht das Buch glaube ich zu dem, was es ist. Dabei gelingt es der Autorin die Gefühle der Figuren einfließen zu lassen, ohne dass das Buch vor Kitsch strotzt. An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass Amy es wahrlich weiß, wie sie mit Sprache umzugehen hat. Es ist immer wieder ein absoluter Genuss. In "Für immer Blue" haben mich vor allem auch die Teile beeindruckt, die Blue quasi selbst über ihr eigenes Leben verfasst hat. Das hatte sowas gefühlvolles und tiefgründiges.

Das Einzige, was man bemängeln könnte, sind eine Reihe von Zufällen, die schon wirklich sehr außergewöhnlich sind. Aber dennoch habe ich sie Amy Harmon und ihrer Geschichte voll und ganz abgekauft. Zufälle gibt es nunmal. Und wie oft, denke ich in meinem Leben: Das kann doch gar nicht sein?

Ich sitze jetzt hier über meiner Rezension und bin unzufrieden. Unzufrieden mit dem, was ich über das Buch geschrieben. Denn ich weiß einfach nicht, wie ich ausdrücken soll, was das Buch in mir ausgelöst hat und wie sehr es mich berührt hat, ohne euch etwas vorwegzunehemen, etwas zu verraten oder einfach das Ganze nur nachzuerzählen. Ich glaube, das Beste ist, ihr lest das Buch selbst. Wenn ihr auf gefühlvolle und tiefgründige (Gott, wie oft hab ich das jetzt benutzt?) Geschichten steht, dann probiert es dochmal mit diesem oder einem anderen Buch von Amy Harmon. Ich jedenfalls vergebe 5 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dieses Buch gibt einem das Gefühl von Heimat

Der Geschmack von Apfelkernen
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Am Dienstag ging es bei Gemeinsam Lesen um Verfilmungen. Ich liebe Buchverfilmungen, weil sie zumeist so ganz anders sind als das Buch. Hierbei wird aus einer Kunstform eine andere. Dabei werden natürlich ...

Am Dienstag ging es bei Gemeinsam Lesen um Verfilmungen. Ich liebe Buchverfilmungen, weil sie zumeist so ganz anders sind als das Buch. Hierbei wird aus einer Kunstform eine andere. Dabei werden natürlich aus dramaturgischen Gründen Dinge, mitunter sogar Handlungsstränge verändert. Dies sorgt unter den Lesern oftmals für Ärger. Ich gehöre allerdings zu der Sorte, die damit gut umgehen kann. Ich freue mich, wenn vieles "originalgetreu" ist, aber auch Änderungen sind spannend. Sie können einen völlig neuen Zugang zur Geschichte eröffnen. Darüberhinaus neige ich dazu, Bücher für mich zu entdecken, nachdem ich den Film gesehen habe.
Eines dieser "neuentdeckten" Bücher ist "Der Geschmack von Apfelkernen".

Worum geht es?
Als Bertha stirbt, erbt Iris das Haus. Nach vielen Jahren steht Iris wieder im alten Haus ihrer Großmutter, wo sie als Kind in den Sommerferien mit ihrer Kusine Verkleiden spielte. Sie streift durch die Zimmer und den Garten, eine aus der Zeit gefallene Welt, in der rote Johannisbeeren über Nacht weiß und als konservierte Tränen gekocht werden, in der ein Baum gleich zweimal blüht, Dörfer verschwinden und Frauen aus ihren Fingern Funken schütteln.
Doch der Garten ist inzwischen verwildert. Nachdem Bertha vom Apfelbaum gefallen war, wurde sie zerstreut, dann vergesslich, und schließlich erkannte sie nichts mehr wieder, nicht einmal ihre drei Töchter.
Iris bleibt eine Woche allein im Haus. Sie weiß nicht, ob sie es überhaupt behalten will. Sie schwimmt in einem schwarzen See, bekommt Besuch, küsst den Bruder einer früheren Freundin und streicht eine Wand an.
Während sie von Zimmer zu Zimmer läuft, tastet sie sich durch ihre eigenenen Erinnerungen und ihr eigenes Vergessen: Was tat ihr Großvater wirklich, bevor er in den Krieg ging? Welche Männer liebten Berthas Töchter? Wer aß seinen Apfel mitsamt den Kernen? Schließlich gelangt Iris zu jener Nacht, in der ihre Kusine Rosmarie den schrecklichen Unfall hatte: Was machte Rosmarie auf dem Dach des Wintergartens? Und was wollte sie Iris noch sagen?
Iris ahnt, dass es verschiedene Spielarten des Vergessens gibt. Und das Erinnern ist nur eine davon.
Quelle

Wie hat es mir gefallen?
Katherina Hagena schafft in ihrem Roman eine Atmosphäre, die sich für mich nach Heimat und Zuhause-sein anfühlt. Auch wenn Bootshaven sicherlich nicht im Oderbruch liegt und meine Familie nicht seit Jahren ein und dasselbe Haus besitzt und bewohnt, erinnert es mich an meine Heimat. An die weiten des Oderbruchs, die Geräusche der Vögel und den Wind, der sanft deine Haut streichelt, wenn du im Sommer am Deich liegst und ein Buch liest.

Im Gegensatz zu den meisten Büchern, die ich lese, handelt es sich hierbei um anspruchsvollere Literatur. Die Wortwahl ist einfach und verständlich, die Sätze allerdings in einander verstrickt. Es dauert ein wenig bis man sie zu einer Decke ausfalten kann. Nicht ganz so einfach ist es, die unterschiedlichen Zeitebenen zu verstehen, Obwohl die Wechsel durch Absätze duetlich gemacht sind, musste ich an der ein oder anderen Stelle kurz überlegen, ob dies in der Gegenwart, der jüngeren Vergangenheit, in ihres Jugend, in der Jugend ihrer Mutter und Tanten oder gar in der Jugend ihrer Großmutter Bertha spielte. Dennoch erschwerte dies den Leseprozess nicht erheblich. Ich konnte mich mit einer Leichtigkeit durch das Buch bewegen und sah die Orte und Personen regelrecht vor mir.

Ab und an könnte man sich die Frage stellen, woher Iris so viel aus dem Liebesleben ihrer Tanten wusste. Aber eigentlich war dies auch egal. Manch einer mag auch bemängeln, dass das Buch nicht durch Spannung aufwarten kann. Das kann es nicht. Aber es ist so herrlich leichtfüßig und das angesprochene Heimatgefühl führt dazu, dass ich mich beim Lesen einfach wohlgefühlt habe.

Es ist ein Wohlfühlbuch. Ein Buch zum Genießen. Ein Buch zum schwelgen in Erinnerunge. Ein Buch über Familie, Vergessen und Erinnern. Man muss es mögen und es ist sicherlich nicht für jeden etwas. Ich allerdings vergebe 4 Sterne für dieses Buch.

Für Fans von:
-Familiengeschichten
-Wohlfühlbüchern
-Heimatgefühl

Veröffentlicht am 15.09.2016

Solide Fortsetzung

BookElements 2: Die Welt hinter den Buchstaben
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Vor 2 Wochen gab es hier auf unserem Blog bereits die Rezension zum ersten Band der BookElements-Reihe von Stefanie Hasse (hier kommt ihr zur ausführlichen Rezension). Da mir der Band soweit ganz gut gefallen ...

Vor 2 Wochen gab es hier auf unserem Blog bereits die Rezension zum ersten Band der BookElements-Reihe von Stefanie Hasse (hier kommt ihr zur ausführlichen Rezension). Da mir der Band soweit ganz gut gefallen hat, musste ich natürlich weiterlesen...

Worum geht es? Der Klappentext:

*Pass auf, was du liest, denn du könntest dich plötzlich in einem Buch wiederfinden...*
Endlich ist alles so, wie es sein sollte: Die Buchhelden bleiben in ihren Romanen, die Leser verfügen frei über ihre Fantasie und die Wächter der Bibliotheca Elementara sind zu ganz normalen Menschen geworden. Doch dann verschwinden ausgerechnet die beiden Bücher, die den Anfang und das Ende aller Geschichten markieren. Lin ist außer sich. Als auch noch ihre Fähigkeiten wiederkehren und Buchfiguren mit ominösen Botschaften an die Wächter herantreten, wird ihr klar, dass die Buchwelt an Macht gewonnen hat. Doch es ist bereits zu spät. Auch Lin wird der Realität entrissen und befindet sich plötzlich in "Otherside", dem Buch, das ihr Herz schonmal durcheinander gebracht hat... Quelle

Wie hat es mir gefallen?
Ich habe es ja bereits in der Rezension zu Band 1 anklingen lassen. Einige Logikfragen, die sich bei mir während des Lesens gebildet haben, wurden im zweiten Teil geklärt. Das hat mein Leser Herz zunächst einmal befriedigt. Ein dicker Pluspunkt also.

Die Charaktere sind nahezu die gleichen wie im ersten Teil, allerdings wurden ein paar neue, nicht gerade uninteressante Nebencharaktere eingeführt. Lin wirkte diesmal allerdings nicht stark auf mich. Vielmehr kam ihre schwache Seite hervor, gepaart mit Naivität. In Otherside hat sie zunächst ihr Gedächtnis verloren und erfährt erst Stück für Stück, was wirklich vorgeht. Aber ganz ehrlich? Den Braten hätte man auch vorher schon riechen können. Absolut überzeugt hat mich diesmal hingegen Ric. Es war zunächst ungewohnt, dass einige Kapitel aus seiner Sicht geschrieben wurden. Dies wurde jedoch mit dem Verschwinden von Lin zu meinem persönlichen Highlight. Rics Leiden und seine verzweifelten Bemühungen Lin zurück zu bekommen...Ach, da schmolz mein Leserherz dahin. Seine Suche nach Lin machte in diesem Band für mich den Hauptteil der Geschichte aus. Die Kapitel mit Lin hingegen langweilten mich stellenweise.

Wie in Band 1 kann ich absolut nicht über den Aufbau der Handlung meckern. Die Änderung, dass nun auch Ric zu Wort kommt, ist ebenfalls großartig. Man merkt, dass das Ganze durchdacht ist.

Kritikpunkte habe ich diesmal gar nicht so viele. Die ganze Sache mit den Elementen habe ich mal wieder absolut nicht verstanden und fand sie etwas überflüssig- weg, dann doch wieder da, dann wieder weg. Wieso? Dazu noch der nervige und stellenweise langweilige Handlungsstrang um Lin. Das war es aber auch schon.

Dennoch habe ich mich am Ende für 3 Sterne entschieden. Allerdings mit der Tendenz nach oben.

Für Fans von:
-Büchern über Bücher
-Die Seiten der Welt

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fantastische Buchwelt

BookElements 1: Die Magie zwischen den Zeilen
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Bücher über Bücher und ihre Welt(en) sind keine Seltenheit. Das erste dieser Exemplare lief mir bereits vor einigen Jahren über den Weg. Es war Walter Moers "Die Stadt der träumenden Bücher". Seit September ...

Bücher über Bücher und ihre Welt(en) sind keine Seltenheit. Das erste dieser Exemplare lief mir bereits vor einigen Jahren über den Weg. Es war Walter Moers "Die Stadt der träumenden Bücher". Seit September 2014 verfolge ich gespannt die Die-Seiten-der-Welt-Trilogie von Kai Meyer. So überraschte es mich auch nicht, dass ich mich sofort für die BookElements-Reihe von Stefanie Hassen interessierte, kaum dass ich sie bei Impress entdeckt hatte.

Worum geht es? Der Klappentext:
*Verliebe dich niemals in eine Romanfigur, denn sie könnte dich suchen kommen*
Wenn die Menschen nur wüssten, wie gefährlich das Bücher lesen ist, wäre Lins Job um einiges leichter. Aber leider verlieben sich täglich junge Frauen in Romanfiguren und ahnen dabei nicht, dass sie ihnen bei jedem schwärmerischen Seufzer ein wenig mehr Leben einhauchen - bis die Protagonisten aus den Büchern heraustreten, die Stadt unsicher machen und Lin sie wieder einfangen muss. Die unwiderstehlichen Vampire, die muskulösen Außerirdischen, die Gitarre spielenden Bad Boys... Als Wächterin der Bibliotheca Elementara kennt Lins sie alle persönlich. Alle außer Zacharias, den Protagonisten ihres Lieblingsbuches "Otherisde", das sie entgegen aller Wächterregeln heimlich liest. Dabei ist er der einzige Romanheld, die sie gerne einmal kennenlernen würde...

Wie hat es mir gefallen?
Ich bin ein kleiner Impresssuchti. Bisher hat mich keines der Bücher aus dem eBook-Verlag von Carlsen enttäuscht. Auch Stefanie Hasses Roman konnte mich weitestgehend überzeugen. Zunächst einmal zeichnete er sich durch einen erfrischenden, leicht verständlichen und jugendlichen Schreibstil aus. Dieser ermöglichte es mir, das Buch in relativ kurzer Zeit zu lesen. Dies wurde sicherlich auch durch die Kürze (es sind ca. 250 Seiten) unterstützt.

Ebenfalls gut gefallen haben mir die Charaktere. Hier ist natürlich vor allem die Protagonistin Lin zu nennen. Zu Beginn der Geschichte wird mit einer sehr aufgelösten Lin bekannt gemacht, die sich, wie sollte es sich für einen echten Buchfreund auch anders gehören, ein Buch kauft, als es ihr schlecht geht. Lin wirkte auf mich sehr verletzlich und trotzdem stark zugleich. Vielen Charakteren kann ich diese Duaität oftmals nicht abkaufen. Bei Lin stimmte das Konzept. Lins beste Freundin und Mitbewohnerin Ty war mir von Anfang an sympathisch und ich glaube, jeder wünscht sich so einen Menschen an seiner Seite. Natürlich darf auch der typische Bad Boy und Love Interest in der Geschichte nicht fehlen. Ich bin der Meinung, diese Rolle wurde mit Ric durchaus passend besetzt.

Der Aufbau ist sehr gelungen gewählt. Man erfährt nach und nach, was es mit der Geschichte zu Beginn des Buches auf sich hat. Als ganz großen Pluspunkt muss ich verzeichnen, dass ich wirklich überrascht war, als sich "das Böse" zeigte. Ich hatte wirklich mit allem gerechnet, aber damit nicht.

Leider haben mir manche Sachen nicht ganz zu gesagt. Erstens fand ich die Welt der Bibliotheca Elementara realtiv kompliziert und hatte sie auch bis zum Ende des Romans noch nicht so ganz verstanden. Schließlich kamen auch noch Elemente aus Otherside hinzu, so dass ich stellenweise ein wenig verwirrt war. Zweitensbin ich der Meinung, dass viele Dinge noch viel weiter hätten ausgebaut werden können. Als Beispiel wären die Elemente zu nennen. Die Wächter der Bibliotheca Elementara sind immer in Vierergruppen unterwegs. Je nach Genre arbeiten jeweils ein Feuer-, ein Luft-, ein Wasser- und ein Erdeelementar zusammen. Sie haben elementarspezifische Kräfte. Hier hätte ich mir gewünscht, dass vielleicht noch mehr mit den dazugehörigen Eigenschaften gespielt wird. Mir erschließt sich nämlich, bis auf die Tatsache, dass die Wächter somit in der Lage sind, gegen ihre Feinde zu kämpfen, warum zum Henker nochmal es diese Elemente gibt. (Angemerkt sei an dieser Stelle auch, dass mich die Auswahl bzw. die Entscheidung, welches Element man sei, stark an "Die Bestimmung" erinnerte.) Damit wäre auch schon ein dritter und letzter Kritikpunkt angesprochen - die Logik. Einen kleinen Minuspunkt sammelte die Geschichte bei mir, weil Ric einen Lamborghini fährt. Ich meine, der Junge ist Anfang 20. Es wird nie erwähnt, dass er reich ist (dafür aber gefühlte 1 Millionen mal, dass er damit von x nach y fährt. Ich habe es verstanden!) oder ähniches. Da fand ich dieses Auto schon ein wenig übertrieben. Sicherlich handelt es sich dabei um eine Kleinigkeit (und in Band 2 gibt es auch eine Erklärung dazu). Allerdings hat sich beim Schreiben auch ein riesiger und sehr auffälliger Logikfehler eingeschlichen. Auf diesen möchte ich an dieser Stelle, aber nicht weiter eingehen, da ich euch nichts vorweg nehmen möchte.

Insgesamt ist das Buch doch aber mit einem positiven Eindruck in meinem Gedächtnis geblieben. Es ist kein bahnbrechendes Meisterwerk, bietet aber eine nette Unterhaltung und entführt einen in die Welt der Büchr. Ich habe mich letztendlich für 3 Sterne entschieden.

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