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Veröffentlicht am 21.09.2016

Fesselnd, berührend, zum Träumen verleitend

Die sieben Schwestern
2

Ich hoffe, ich gebe in meiner Rezension nicht zu viel des Inhalts preis, denn dieses Buch ist eines, von dem man einfach schwärmen muss.
Wissen, woher man kommt. Für die meisten ist dieses Wissen so alltäglich, ...

Ich hoffe, ich gebe in meiner Rezension nicht zu viel des Inhalts preis, denn dieses Buch ist eines, von dem man einfach schwärmen muss.
Wissen, woher man kommt. Für die meisten ist dieses Wissen so alltäglich, dass es gar nicht als Privileg erachtet wird. Für wiederum andere scheint es unglaublich schwer, an dieses Wissen zu gelangen. Und es gibt wieder andere, die wissen, dass sie nichts wissen - und trotzdem glücklich sind, weil sie geborgen sind innerhalb einer Familie, von der sie geliebt werden wie das eigene Kind.

So geht es Maia, einer Frau, die, wie ihre fünf Geschwister von einem geheimnisvollen Mann adoptiert wurde, mit dessen Tod ein Buch beginnt, das mehr als lesenswert ist. Ich bin kein Freund davon, den Handlungsverlauf eines Buches - auch nur überblicksweise - zu schildern, weswegen ich an dieser Stelle bloß lächelnd abwinke und auf das wunderbare Buch Lucinda Rileys verweise.

Wunderbar, das ist es definitiv. Ich kannte die Autorin schon zuvor, bin über eines ihrer Bücher gestolpert, als ich die Bedenken, dass ich doch schon einen riesigen 'to read'-Stapel hatte, beiseitegeschoben habe. Mit 'Das Orchideenhaus' fing meine persönliche Lucinda-Riley-Reise an, und mit 'Die sieben Schwestern' fand sie ihren Fortgang. Der Stil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, für mich ist auf sprachlicher Ebene nichts Künstliches, Unangenehmes dabei. Die Autorin vermag es, sowohl Stimmungen und Gefühle, als auch landschaftliche Eindrücke perfekt in ihre Worte zu verpacken. Die an manchen Stellen etwas nüchterne Beschreibung der Orte, Situationen und Gegebenheiten trägt für mich zur Stimmung des Ganzen, insbesondere was den in der Vergangenheit spielenden Teil rund um Izabela Bonifacio angeht, bei und ist nichts, das ich wirklich kritisieren möchte.
Inhaltlich hätte ich mir manchmal mehr Tiefgang gewünscht, aber ich kenne mich und weiß, dass das absolut Geschmackssache ist. Manchmal fehlte ein Fünkchen mehr Hintergrundinformation, beziehungsweise Identifikationsmöglichkeit, was dem Buch im Gesamten aber keinen Abbruch tut. Es lädt zum Träumen ein, verzaubert, berührt und fesselt.

Das Buch soll Teil eins einer siebenteiligen Serie werden und ich kann mit Sicherheit davon sprechen, dass ich die nächsten Teile sehnsüchtig erwarten werde. In 'Die sieben Schwestern' wird man ins Rio de Janeiro der Gegenwart und Vergangenheit entführt. Und ich persönlich, ich wollte gar nicht mehr weg.