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Veröffentlicht am 24.01.2019

Nicht wahnsinnig spektakulär, aber auch nicht schlecht

Frau Bengtsson geht zum Teufel
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Buchinfo
Eigentlich ist Frau Bengtsson gestorben. Bloß war ihr Tod so banal, dass Gott sich in letzter Sekunde ihrer erbarmte. Dank des göttlichen Eingreifens könnte sie ihr Vorstadtdasein als kinderlose, ...

Buchinfo
Eigentlich ist Frau Bengtsson gestorben. Bloß war ihr Tod so banal, dass Gott sich in letzter Sekunde ihrer erbarmte. Dank des göttlichen Eingreifens könnte sie ihr Vorstadtdasein als kinderlose, perfekte Ehefrau fortführen – wäre da nicht der Teufel, der sich als fürsorgliche Nachbarin der gläubigen Hausfrau annimmt. Und so seinem ewigen Erzfeind ein Schnippchen schlagen will … (Quelle: Lesejury)

Anfang
"Herrgott!"
Der Allmächtige seufzte zufrieden und betrachtete die DNA-Kette, die er gerade geflochten hatte. "Das wird ihnen Rätsel aufgeben", kicherte er und wandte sich dem Engel zu, der aufgeregt hereingestürzt kam.

Meine Meinung
Durch den Klappentext war ich auf eine ein klein wenig andere Handlung eingestellt, als ich dann tatsächlich bekam. Erwartet hatte ich eine junge Hausfrau, die nach ihrer zweiten Chance so richtig aufdreht und "die Sau rauslässt". Irgendwo zwischen Desperate Houswives und Sex and the City. Stattdessen bekam ich eine Hausfrau mittleren Alters vorgesetzt, die jeder kennt, der auf einem Dorf wohnt oder dort Bekannte hat. Sofort hatte ich ein Bild im Kopf.

+Plätzchenfrisur (gerne kurz und da dann wahlweise ein paar Locken mittels Dauerwelle reingekloppt)

+undefinierbare stumpfe und glanzlose Haarfabe (ist es jetzt ein helles Braun oder doch noch ein sehr dunkles Blond?) in der sich die ersten grauen Haare zeigen (Färben ist ja schädlich)

+wahlweise mit Brille (rahmenloses Modell mit etwas Farbe an den Bügeln - man ist ja irgendwie doch ein Rebell)

+kein Make-Up (unnötig und schädlich für die Haut) und wuchernde Augenbrauen

+Kleidung, die man eher der Großmutter zugetraut hätte

+unrasierte Beine

+textsicher bei jedem Schlager, den es auf dem Markt gibt


Das ist die Art von Frauen, die wirklich existiert und bei denen ich schockiert feststelle, dass sie oftmals nur ein paar Jahre älter sind als ich. Manchmal sogar jünger.

Bei einer Feier trägt Frau Bengtsson ein knallrotes Kleid und wenn sie ihren pinken Lippenstift aufträgt, weiß Herr Bengtsson was die Glocke geschlagen hat (Knick Knack ^^). Schlager kommen tatsächlich viele im Buch vor, die Frau Bengtsson dann auch wirklich auswendig kennt.

Ihr Hass auf Gott begann in kleinen, zaghaften Schritten.
Am Sonntag.
Wie unschicklich.
(Seite 37)

Statt einer Gabrielle Solis oder einer Samantha Jones bekam ich also nun Frau Bengtsson. Eine kinderlose Haus- und Ehefrau, die ihren Lebenssinn in einem ordentlichen Heim sieht (außer die eine Ecke unter dem Sidebord), in dem die Badezimmerseife und die Handtücher zu den Vorhängen passen.
Herr Bengtsson scheint seine Frau zwar wirklich zu lieben und auch liebevoll zu sein, allerdings ist er ziemlich desinteressiert und antwortet meist nur mit "Mhm".
Die einzige Abwechslung in der schwedischen Vorstadtroutine liefert der tunesische Postbote Beggo, der offenkundig in Frau Bengtsson verliebt ist und ihr die Post jeden Tag mit einer anderen Schlagerpassage auf den Lippen überreicht.

Luther hatte einmal gesagt, die Vernunft sei die Hure des Teufels. Konnte es etwa sein, dass nun endlich auch ein Menschenwurm mit ihr ins Bett gegangen war? Zum ersten Mal hörte er eines von Gottes Geschöpfen offen aussprechen, was er immer gedacht hatte: "Ich weiß ja, dass es Gott gibt, ich mag ihn bloß nicht."
(Seite 97)

Als Frau Bengtsson dann in der Badewanne ertrinkt und von Gott persönlich eine zweite Chance erhält (was ihr Mann auch nur wieder mit einigen Mhms abtut), beginnt sie sich zu fragen, inwieweit sie eigentlich gläubig ist.
Dass sie gläubig ist, beschließt sie recht schnell, doch sie weiß nicht recht zu welcher Reliogion sie sich zuordnen will. Nach einer Weile kommt sie zu dem Schluss, dass sie Christin ist (oder sein will) und macht sich auf den Weg zur Kirche um Gott nah zu sein und möglicherweise Antworten auf ihre Fragen zu bekommen.
Sie liest die Bibel und stößt auf immer mehr Ungereimtheiten und Dinge, die ihr ganz einfach nicht passen. Als die verlangten Zeichen von Gott ausbleiben (wer kann schon ahnen, dass Gott ein Kaninchen ist?) macht sie sich auf den Weg zu ihrer Nachbarin Rakel (eine langweilige Theologiestudentin) um diese Dinge mit ihr zu besprechen.
Was Frau Bengtsson nicht weiß ist, dass mittlerweile der Teufel in das arme Ding gefahren ist und Frau Bengtsson nach Herzenslust immer mehr auf den Weg bringt, die Zehn Gebote brechen zu wollen.

Das Ganze wiederholte sich mehrmals. Mose quengelte, der Pharao weigerte sich, und Mose quengelte wieder...Sie blätterte zerstreut weiter. Sie hatte Der Prinz von Ägypten gesehen. Disney hatte es eigentlich besser erzählt.
(Seite 121)

Die "Glaubenskrisen" zusammen mit Rakelsatan sind wirklich lustig und lässt beide für mich sehr sympathisch werden. Alles andere ist irgendwie recht zäh und lahm.
Das Brechen der Gebote erschien mir oftmals aufgesetzt und sehr gezwungen. Dass Frau Bengtsson das sechste Gebot (Du sollst nicht ehebrechen) tatsächlich bricht, fand ich persönlich sehr, sehr schade. Auch wenn Herr Bengtsson jetzt nicht unbedingt ein Traummann ist, hätte ich nicht damit gerechnet, dass sie es wirklich tut.

Auch das Ende hätte ich mir anders gewünscht - das war dann doch irgendwie enttäuschend.

Etwas nervig war die Tatsache, dass Herr und Frau Bengtsson keine Vornamen zu haben scheinen und dass der eigentlich am Anfang recht lustige Wortwitz "Rakelmirakel" immer mehr an Witz verlor, je öfter er gebraucht wurde (und das war sehr oft).

Fazit
Insgesamt war dies ein recht witziges Buch, dass so seine Höhen und Tiefen hatte.
Empfehlen würde ich es allerdings nur bedingt, da es sicher nichts für wirklich gläubige Menschen ist und diese bestimmt Worte wie "Blasphemie" nutzen würden, um dieses Buch zu beschreiben

Veröffentlicht am 24.01.2019

Konnte mich leider nicht so überzeugen, wie ich gehofft hatte

Der Seelenbrecher
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Buchinfo
Drei Frauen – alle jung, schön und lebenslustig – verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den »Seelenbrecher« nennt, genügt: Als die Frauen wieder auftauchen, ...

Buchinfo
Drei Frauen – alle jung, schön und lebenslustig – verschwinden spurlos. Nur eine Woche in den Fängen des Psychopathen, den die Presse den »Seelenbrecher« nennt, genügt: Als die Frauen wieder auftauchen, sind sie psychisch gebrochen – wie lebendig in ihrem Körper begraben. Kurz vor Weihnachten wird der Seelenbrecher wieder aktiv, ausgerechnet in einer psychiatrischen Luxusklinik. Ärzte und Patienten müssen entsetzt feststellen, dass man den Täter unerkannt eingeliefert hat, kurz bevor die Klinik durch einen Schneesturm völlig von der Außenwelt abgeschnitten wurde. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Zum Glück war alles nur ein Traum.

Meine Meinung
Allein wenn man nur den Namen "Fitzek" hört, erwartet man so einiges. Alle Menschen schwärmen von ihm und man wird nicht ohne Grund ein Bestseller-Autor mit 12 Millionen verkauften Büchern weltweit (Quelle: wikipedia.org) !

"Der Seelenbrecher" war mein erster Fitzek und die Erwartungen waren hoch. Sehr hoch sogar. Sowohl im privaten Umfeld, als auch in Bücherforen oder auf Blogs wird kaum ein Autor, im Bereich Thriller/Psychothriller, so gehyped wie Sebastian Fitzek. Trotzdem wurde ich persönlich etwas enttäuscht.

Streng genommen gliedert sich das Buch in zwei Bereiche. Auf der einen Seite die eigentliche Geschichte des Buches und auf der anderen Seite eine Patientenakte, die den Hauptteil des Buches ausmacht. Diese Patientenakte ist aber kein Bericht aus der Sicht eines Arztes, sondern ganz "normal" geschrieben. Lediglich ein Vermerk am Ende jeder Seite weist darauf hin, dass es sich um diese Akte handelt.

"Aber keine Sorge, mein Lieber. Ich lasse heute beim Einschlafen einen kuscheligen Tierfilm laufen. Die zeigen >Das Schweigen der Lämmer<..."
"Das ist kein...", setzte Caspar zu einer Erklärung an, doch dann sah er in ihren Augen, dass sie ihn zum Narren hielt.
(Patientenakte, Seite 20)

Ein Professor lädt seine Studenten zu einem freiwilligen Experiment ein. Lediglich zwei junge Menschen nehmen daran teil. Ihre einzige Aufgabe ist es, diese Akte zu lesen - und zwar an dem Ort, wo das Unglück einst geschehen ist.

Die grundsätzliche Idee dahinter ist unglaublich gut. Das Buch war auch definitiv ein Pageturner und wirklich spannend. Allerdings hat es mich trotzdem nicht so gefangen genommen, wie ich es mir erhofft hatte.

Er fröstelte. Und dann schrie er auf, genau in dem Moment, in dem er rücklings auf die hagere Gestalt prallte, die ihn schon die ganze Zeit aus der Dunkelheit heraus heimlich beobachtet hat.
(Patientenakte, Seite 54)

Am Anfang der Patientenakte war mir sofort klar, bei wem es sich um den Professor handelt. Die Geschichte der Patientenakte hingegen war für mich niemals hervorsehbar, enthielt viele Irrungen und Wirrungen und das Ende war absolut überraschend.

Ich habe von einigen Menschen gehört, dass es sich bei diesem Buch um ein eher schwächeres Werk Fitzeks handelt und er weitaus bessere Bücher geschrieben hat.

Fazit
Auch wenn "Der Seelenbrecher" nicht das war, was ich erhofft hatte, werde ich Herrn Fitzek noch eine Chance geben. Irgendwas muss an dem Hype ja dran sein.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ein süchtig machender Auftakt zu einer Knallertrilogie!

Sinful King
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Buchinfo
Sie schuldet ihm eine halbe Million Dollar, doch er will nur sie!

Keira Kilgore ist stolze Besitzerin der Whiskey-Destillerie Seven Sinners - und in großen Schwierigkeiten. Denn plötzlich taucht ...

Buchinfo
Sie schuldet ihm eine halbe Million Dollar, doch er will nur sie!

Keira Kilgore ist stolze Besitzerin der Whiskey-Destillerie Seven Sinners - und in großen Schwierigkeiten. Denn plötzlich taucht Lachlan Mount, der gefürchtetste Unternehmer New Orleans, in ihrem Büro auf und behauptet, ihr verstorbener Ehemann schulde ihm eine halbe Million Dollar. Mount stellt Keira vor die Wahl: Entweder sie wird alles verlieren, was ihrer Familie jemals wichtig war, oder aber sie lässt sich auf sein unmoralisches Angebot ein. Denn Mount will nicht ihr Geld - er will sie! (Quelle: Lesejury)

Anfang
Sind das Schritte?
Ich erstarre vor der Tür meines verschlossenen Büros und starre auf die Klinke, als wäre sie mit Milzbrand verseucht.

Meine Meinung
Keira hat ein Problem. Ein ziemlich großes Problem sogar. Es hat einen Namen - Lachlan Mount! Denn es ist nicht genug, dass ihr Familienerbe - eine Whiskeybrennerei - immer seltener schwarze Zahlen schreibt und sie seit kurzem Witwe ist, zu allem Überfluss hat ihr Mann eine halbe Millionen Dollar Schulden hinterlassen und die Brennerei als Sicherheit angegeben. Doch da das noch immer nicht reicht, hat er dieses Geld nicht von einer Bank bekommen, sondern vom König der Unterwelt persönlich. Und dieser hätte sein Geld gerne innerhalb der nächsten sieben Tage - oder Keira willens in seinem Bett.

Ich weiß gar nicht wo genau ich anfangen soll...bei dem irrsinnig guten Schreibstil, der den Leser durch die Seiten zieht? Den gekonnt ausgewählten Figuren, die alle auf ihre Weise in die Geschichte passen? Oder bei den wirklich heißen erotischen Passagen, durch die das Buch fast Feuer fängt?

Wenn du den Ruf erlangst, kein Limit zu haben, keine Schwächen, und bereit bist, die Straßen mit Blut zu fluten, reizen die Leute deine Grenzen nicht aus und brechen nicht deine Regeln.
(Seite 77)

Es ist so gemein, wenn man bald übersprudeln könnte, weil das Buch so viel in einem selbst auslöst, aber eigentlich nicht viel sagen kann, weil man sonst zu viel verraten würde. Das ist neben zu vielen Büchern ein Hauptproblem für mich als Bücherwurm!

Meghan March hat ein unglaubliches Talent so flüssig zu schreiben, dass diese 259 Seiten nur so dahin fliegen und nach (gefühlt) zwei Stunden gelesen sind. Der große, sehr große, Nachteil ist bei so etwas natürlich, dass 260 Seiten sofort durch sind und der zweite Teil erst am 31.01.2019 erscheint. Und da das noch nicht gemein genug ist, wird man richtig fies und beendet den ersten Teil mit einem Cliffhanger, bei dem das Herz des Lesers für mindestens einen Schlag aussetzt. Ihr fragt euch, warum ich dann nicht einfach Trick 17 nutze und die Leseprobe vom zweiten Teil lese? Ja so schlau war ich auch - die knüpft leider gar nicht an dem Ende an und stoppt dann auch noch selbst an einer Stelle, bei der man den Verlag gerne schütteln würde, bis die nächsten Seiten irgendwo rausfallen.

Ich mochte Keira sehr gerne. Sie ist eine starke unabhängige Frau, die alles tut um ihr Familienerbe zu erhalten und zu neuer Größe zu verhelfen. Sie hat ihr Herz am rechten Fleck und trägt es auch manchmal auf der Zunge, was die ein oder andere Situation wirklich sehr amüsant gestaltet. Auch die von ihr durchgemachte Wandlung finde ich sehr realistisch beschrieben und gut auf den Punkt gebracht.

Über Lachlan Mount erfährt man im ersten Band noch nicht so arg viel. Aber er sieht gut aus, ist mysteriös, böse und verdammt sexy. Mehr muss ich wohl nicht dazu sagen - ich bin sein Fan!

Lachlan Mount mag der König der Unterwelt von New Orleans sein, aber er wird mich ganz sicher nie wie eine Königin behandeln.
(Seite 130)

Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, waren manche Namen. So heißt Keiras verstorbener Mann zum Beispiel Brett. Die Autorin kommt aus den USA, da ist es klar, dass ihre Figuren nicht Hans oder Margret heißen, aber besonders dieser Name hat mich "gestört". Ich kenne diesen Vornamen nämlich nur aus einer meiner Lieblingsserien. Fackeln im Sturm ♥ (ich weiß, dass das eine Buchverfilmung ist, aber ich kenne eben nur die Serie). In der Serie gehört dieser Name Brett Hazard, geborene Main. Also einer Frau. Es war wirklich sehr ungewohnt für mich, dass dies auch ein männlicher Vorname zu sein scheint.
Keiras beste Freundin hat auch einen eher außergewöhnlichen Namen. Magnolia Marie Maison. Dabei geht es mir nicht mal wirklich um Magnolia, sondern die drei M. Solche Dinge waren mir schon als Kind bei gewissen Hörspielen echt ein Dorn im Auge.
Was mir dann aber tatsächlich den Rest gegeben hat, war Magnolias Spitzname für Keira. Während ich mit Keiras 'Mags' wunderbar klar kam, nervte mich ihre Freundin mit 'Ke-ke' doch sehr. Selbst wenn ich davon ausgehe, dass es dann sicherlich 'Kiki' ausgesprochen wird, hat es mich beim Lesen doch irgendwie gestört. Ich bin immer wieder dran hängen geblieben und mein Lesefluss war dann dahin.
Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Ich habe damit, für mich persönlich, die Nadel im Heuhaufen gefunden.

Wenn es um das geht, was zwischen einem Mann und einer Frau geschieht, und sie es beide genießen, gibt es keine Regeln, kein Richtig oder Falsch und keine Scham.
(Seite 218)

Ich durfte dieses Buch in einer Vorableserunde zusammen mit anderen Auserwählten lesen. Dabei entstand auch eine Diskussion darüber, dass dieses Buch eine "Christian Grey 2.0"-Version und ein billiger Abklatsch von 50 Shades of Grey sei. Ich muss gestehen, dass ich diese Reihe nicht gelesen (nur mal in den ersten Teil reingeblättert...das hat mir schon gereicht), mir aber den ersten Film angeschaut habe (würg).
Ich finde es ja gut, dass die SM/BDSM-Szene so langsam aber sicher aus der "Schmuddelecke" kommen darf und die wenigsten Menschen es mittlerweile direkt mit der Bezeichnung pervers abtun. Da hat SoG einen guten Anfangsbeitrag geleistet. Aber (ja, es gibt eins) leider hat die Autorin niemanden erschrecken wollen, oder nicht richtig recherchiert. Die Sexualpraktiken von Anna und Christian zeigen leider in keinster Weise wofür dieser Bereich steht. Es ist so viel mehr als Handschellen, Peitsche und dann doch die ganz große Liebe. Nun sind aber leider sehr viele Leserinnen (haben Männer diese Bücher überhaupt gelesen?) dadurch "versaut" worden und denken, dass das die absolute Spitze des sexuell Machbaren sei. Ist es nicht. Bei weitem nicht.
In Sinful King gibt es erotische Passagen, die einer etwas härteren Gangart entsprechen. Das beziehe ich nun nicht (nur) auf den Akt an sich, sondern alles andere, was in einem Sub/Dom-Verhältnis eben auch aufkommt. Machtspielchen, Wohlfühlzonen, persönliche Grenzen und deren Überschreiten, Dominanz und Unterwerfung, usw. Es gab einige Leserinnen in der Leserunde, die damit überhaupt nicht klar kamen. Zwei Damen störten sich an einer Szene mit einem Analplug...ich muss ehrlich sagen, dass ich dann nicht weiß, warum manche Menschen solche Bücher lesen. Man muss natürlich nicht alles gut finden und auch nicht alles selbst praktizieren, aber wer bei einem erotischen Roman Probleme mit der Erotik hat, der sollte lieber Liebesromane lesen.
Eine Mitstreiterin sagte, dass sie die SoG-Bücher gelesen habe und Sinful King überhaupt nichts damit zu tun habe, außer dass der männliche Protagonist reich sei und härteren Sex bevorzuge. Wer also keine Lust auf eine "Christian Grey 2.0"-Version hat, wird hier vermutlich fündig!

Fazit
Dieses Buch sollte nur von Menschen gelesen werden, die richtige SM/BDSM-Geschichten vertragen. Auch wenn immer wieder Vergleiche damit gezogen werden, hat dieses Buch nichts mit 50 Shades of Grey zu tun! Wer Romantik und die große Liebe sucht, sollte sich lieber einen Liebesroman kaufen und einen Bogen um erotische Romane machen. Bücher schlecht zu bewerten, weil man sich selbst das falsche Genre ausgesucht hat, ist nicht fair.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Erotik
Veröffentlicht am 31.10.2018

Caden hasst Kevin, Kevin hast Caden und Summer ist irgendwo dazwischen

Zwischen uns die Sehnsucht
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Buchinfo
Im ersten Jahr auf dem College will Summer erreichen, wovon sie schon lange träumt: mit ihrem Stiefbruder Kevin zusammen zu sein. Aber ständig funkt ihr Caden Banks dazwischen. Dieser arrogante ...

Buchinfo
Im ersten Jahr auf dem College will Summer erreichen, wovon sie schon lange träumt: mit ihrem Stiefbruder Kevin zusammen zu sein. Aber ständig funkt ihr Caden Banks dazwischen. Dieser arrogante Verbindungstyp beschimpft sie als leichte Beute und will ihr weismachen, dass ihre Gefühle an Kevin verschwendet sind. Was bildet sich dieses tätowierte Arschloch ein?! Doch je öfter sie mit Caden aneinandergerät, desto mehr genießt sie den Schlagabtausch – und fragt sich, ob es überhaupt noch Kevin ist, den sie wirklich will … (Quelle: Lesejury)

Anfang
Kevin küsste eine andere. Er küsste sie nicht nur - er verschlang sie geradezu. Er presste sich an sie und strich durch ihr dunkles Haar, während er seine Lippen an ihrem Hals entlang bis zwischen ihre Brüste gleiten ließ.
Es war eine Katastrophe. Wie ein Zugunglück.

Meine Meinung
Summer hat ein Problem - sie ist in ihren Stiefbruder Kevin verliebt. Doch da das noch nicht reicht, will er auch so gar nichts von ihr wissen. Außer er hat ein Problem, das sie für ihn lösen soll. Dann umschmeichelt er sie und schafft es, dass sie tut, was er will. Aufgrund ihrer Gefühle nutzt er sie also aus und sie macht auch noch mit.

Nun hat sie sich am selben College eingeschrieben und hofft, dass sie ihn dadurch endlich von sich begeistern kann. Immerhin können sie auf dem Campus viel gemeinsame Zeit miteinander verbringen - so zumindest Summers Plan. Allerdings nur so lange, bis sie auf Caden trifft. Caden hasst Kevin, Kevin hasst Caden und Summer steckt irgendwo dazwischen fest.

Aufmerksam geworden bin ich natürlich durch das Cover - wem gefällt denn so ein Typ nicht?! Von der Story habe ich nicht wirklich viel erwartet. Mädchen steht auf Junge, aber Junge ist ein Depp. Zweiter Junge kommt und will Mädchen, aber Mädchen merkt es nicht. Mädchen will Junge Nummer zwei, aber dieser will das Mädchen nicht mehr - und zum Schluss kommen sie doch zusammen.
Ob das bei deser Geschichte auch so ist, werde ich an dieser Stelle nicht verraten - das war lediglich meine erste Überlegung, bevor ich das Buch überhaupt hatte.

Ich muss gestehen, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, bis ich Summer ertragen habe. Stellenweise fand ich sie einfach unausstehlich. Das lag im Endeffekt nicht mal direkt an ihr, sondern war der Tatsache geschuldet, dass sie Kevin so hinterhergestiegen ist, sich von ihm hat fertig machen lassen um dann weiterhin an ihm zu hängen und ihm zu verzeihen. Ihr hat eine gehörige Portion Stolz gefehlt. Natürlich macht man dumme Sachen, wenn man verliebt ist und sich etwas erhofft, aber die liebe Summer ist schon sehr naiv.

Caden fand ich von Beginn an toll. Natürlich ist er der mysteriöse Bad-Boy mit der Geschichte, die nur eine Handvoll Menschen kennen und die man zwingend wissen will - genau deswegen lesen wir doch solche Bücher!

Summer und Caden zusammen fand ich klasse. Ihre kleinen Auseinandersetzungen und der Weg hin zu ihrer Freundschaft war wirklich witzig und spannend.

"Ich bin auf deiner Seite." [...] "Egal was du vorhast, ich bin dabei. Du scheinst einen Freund gebrauchen zu können. Und du hast Glück, ich brauche nämlich auch gerade einen. Also ich bin dabei."
"Ich werde mich besaufen und Sex haben."
(Seite 99)

Auch wenn man immer den Gedanken im Hinterkopf hatte, dass man sich beim Lesen eigentlich sicher ist wie es ausgeht, gab es doch die ein oder andere Überraschung oder Wendung. Es gab auch Momente, in denen ich gerne durch das Buch gestiegen wäre um dies oder jenes selbst in die Hand zu nehmen.

Fazit
Auch wenn ich mir nicht viel erhofft habe, wurde ich doch immer mal wieder überrascht. Ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich ab einem gewissen Punkt wirklich mitgefiebert habe und mir bestimmte Dinge erhoffte.

Es muss einfach klar sein, dass es sich hier um eine Geschichte über Heranwachsende handelt und nicht um ein monumentalen Weltbestseller, der mal zum Klassiker wird. Wenn man sich dies verinnerlicht, erwartet den Leser eine spannende, stellenweise etwas klischeehafte, Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Vorhersehbar aber trotzdem schön :-)

Um die Ecke geküsst
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Buchinfo
Melissa ist auf den Hund gekommen - den Hund ihrer Nachbarin, die ins Krankenhaus musste. Das hat sie nun von ihrer Hilfsbereitschaft! Wie soll sie sich als berufstätige Frau in New York um die ...

Buchinfo
Melissa ist auf den Hund gekommen - den Hund ihrer Nachbarin, die ins Krankenhaus musste. Das hat sie nun von ihrer Hilfsbereitschaft! Wie soll sie sich als berufstätige Frau in New York um die Deutsche Dogge kümmern? Hilfe muss her. Sie kontaktiert Max, den einzigen Verwandten der alten Dame. Doch der will sich im Urlaub mit seiner Supermodel-Freundin nicht stören lassen und schickt stattdessen seinen Kumpel John, der ihm noch einen Gefallen schuldet. John gibt sich als Max aus und hilft Melissa. Problem gelöst! Oder doch nicht? Denn John verliebt sich in Melissa und Melissa liebt Ehrlichkeit … (Quelle: Lesejury)

Anfang
Sehr geehrte Melissa Fuller,
dies ist eine automatisch erstellte Nachricht der Personalabteilung des New York Journal, der führenden New Yorker illustrierten Zeitung.

Meine Meinung
Dieses Buch könnte auch ein leicht kitschiger Liebesfilm aus Hollywood sein.

John Trend (a.k.a. der falsche Max Friedlander) ist ein Millionenschwerer Erbe und unglaublich angetan von Mel, die sich für ihn interessiert, statt für seine Millionen - immerhin weiß sie gar nicht wer er eigentlich ist. Noch dazu hat sie rotes Haar, was ihr direkt mehr als einen Pluspunkt einbringt.

Melissa Fuller ist eine junge Frau in ihren besten Jahren (sie geht stark auf die 30 zu), die mehr will als nur Klatsch über Promis zu schreiben und mit Männern bisher einfach kein Glück hatte - bis John um die Ecke kommt.

Ich habe nur wegen seines Spitzarts nicht mit ihm geschlafen. Ich kann doch unmöglich mit jemandem Sex haben, der wie Robin Hood aussieht, oder?
(Seite 28)

Zwischen der Liebesgeschichte gibt es noch einen kleinen Krimi-Aspekt, da auch ein Mörder sein Unwesen in New York treibt. Neue Informationen diesbezüglich erhält man von einem Polizisten, mit dem John befreundet ist. Denn wie es der Zufall will ist John ebenfalls bei einer Zeitung beschäftigt (Polizeireporter) - NATÜRLICH ausgerechnet bei der so stark verhassten Konkurrenz von Mel.

Kurz bevor John den ganzen Schwindel um seine Person endlich aufklären will, kommt die Wahrheit ans Licht und Melissa reagiert wie sicher (fast) alle Frauen reagieren würden. Sie bricht den Kontakt zu ihm ab und will nichts mehr mit ihm zu tun haben.

Und soll ich dir verraten, was er mir verschrieben hat? Bettruhe und viel Flüssigkeit. Bettruhe und viel Flüssigkeit, George! Das werde ich in den Hamptons nicht kriegen. Ich meine, Dolly würde das natürlich schaffen, aber ich nicht.
Außerdem hat der Arzt garantiert nicht diese Art von Flüssigkeit gemeint.
(Seite 214)

Allerdings wäre Hollywood nicht Hollywood, wenn es nicht doch zu einem Hapy End käme

Geschrieben ist dieses Buch in einem sehr erfrischenden Austausch von Emails. Dadurch liest es sich auch unglaublich schnell und unkompliziert. Gespräche am Wasserspender, auf der Damentoilette des New York Journal und Telefonate werden in den Emails angesprochen und erklärt - mir fehlte also nichts.

Es handelt sich hierbei um einen typischen Frauen-Liebesroman und es war für mich am Anfang bereits klar, wie es enden würde.
Lediglich der kleine Krimi-Aspekt und die Aufklärung um den Angriff auf Mels Nachbarin hat mich dann doch etwas überrascht.

Alles in allem ein nettes, kurzweiliges Buch für zwischendurch, zum Beispiel für eine längere Bahnfahrt oder den Urlaub.

Fazit
Meg Cabot hat ein nettes, kurzweiliges, schnell zu lesendes Buch geschrieben, dass nicht viel Spannung in sich trägt. Gut platzierte Sprüche bringen die Mundwinkel allerdings das ein oder andere Mal nach oben.