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Veröffentlicht am 14.01.2024

Wer keinen Thriller erwartet, wird auch nicht enttäuscht ;-)

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Buchinfo
Dichter Nebel liegt über der Stadt: Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende des Orts stößt ihre Mutter Lollo mit ihren alten Freundinnen Nina und Malena auf das ...

Buchinfo
Dichter Nebel liegt über der Stadt: Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende des Orts stößt ihre Mutter Lollo mit ihren alten Freundinnen Nina und Malena auf das neue Jahr an. Sie haben nicht mehr viel gemeinsam, aber die Silvesterfeier der Familien hat Tradition. Als die Eltern nach einem Abend mit zu viel Alkohol und zu wenig Ehrlichkeit aufwachen, ist der Albtraum Realität. Pure Panik folgt. Dunkle Geheimnisse kommen an die Oberfläche. Wie gut kennen wir unsere Freunde und unsere Liebsten? Und was ist wirklich in dieser Silvesternacht passiert? (Quelle: Amazon)

Anfang
Als Nina ins Schlafzimmer kommt, stehe ich vor dem Kleiderschrank.
"Sehe ich darin dick aus?", fragt sie.
Ich werfe meiner Frau einen flüchtigen Blick zu.
"Du siehst klasse aus."

Meine Meinung
Lollo, Nina und Malena kennen sich schon seit Ewigkeiten, haben aber eigentlich nichts mehr gemeinsam. Wie das eben oft so ist, wenn Jugendfreunde erwachsen werden. Trotzdem feiern sie jedes Jahr Silvester miteinander - einfach aus Tradition. Und während die Erwachsenen in dem einen Haus feiern, schmeißen die Teenager-Kinder in dem anderen ihre eigene Party. Doch niemand hat damit gerechnet, was an Neujahr zum Vorschein kommt...

Auch wenn das Cover und der Untertitel auf einen Thriller hindeuten (und insgeheim habe ich irgendwie auch einen erwartet), wird das Buch als Roman verkauft. Das ist auch gut so, denn auch wenn es zwischendurch spannend und fast schon psychologisch wird, ist es eben genau das. Ein Roman. Wer dieses Buch liest, darf keinen Thriller erwarten, da die Enttäuschung sonst vorprogrammiert ist.

Ich sagte zwar eben, dass ich insgeheim einen Thriller erwartet habe, aber ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht bin, obwohl ich ihn nicht bekommen habe.
Einige Rezensionen kreiden der Geschichte an, dass sie langweilig sei und es erstmal seitenlange Beschreibungen vom Silvesterabend und Erklärungen zu den Familien gebe, bis überhaupt mal was passieren würde. Das stimmt prinzipiell auch, aber ich persönlich fand es überhaupt nicht langweilig.

Malin Stehn hat ein Talent - vielleicht sogar eher zwei. Sie kann bei Charakteren so tief graben, dass man beim Lesen einfach jeden irgendwie unsympathisch findet und trotzdem wissen will, wie es mit dieser Person weitergeht oder was sie verheimlicht. Was mir auch wirklich gut gefallen hat, waren die Perspektivwechsel (die Geschichte wird aus drei unterschiedlichen Sichtweisen erzählt) und die kurzen Kapitel. Ich liebe kurze Kapitel ♥

Ich habe beim Lesen immer wieder mitgegrübelt und Vermutungen aufgestellt, was wohl passiert ist, wer daran beteiligt war und wie es weitergehen wird - ich musste es so oft verwerfen, weil ich immer wieder in die falsche Richtung gedacht habe oder auf die falsche Fährte gelockt wurde. So machen mir solche Geschichten Spaß!

Fazit
Es darf kein Thriller erwartet werden, auch wenn die Aufmachung und der Titel die Gedanken in diese Richtung treiben. Es ist und bleibt eben ein Roman. Ein streckenweise eher ruhiger und erklärender, aber (für mich) niemals langweiliger Roman.

Das war zwar mein erstes, aber sicher nicht mein letztes Buch der Autorin!

Veröffentlicht am 14.01.2024

Ein Buch, das uns einen guten Einblick in das Thema verschafft und zur selbstständigen Recherche anregt!

Über Leben
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Buchinfo
»Wir befinden uns mitten im sechsten Massenartensterben und erleben den größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier. Der Mensch hat ihn ausgelöst und nur er kann ihn stoppen.« Der ...

Buchinfo
»Wir befinden uns mitten im sechsten Massenartensterben und erleben den größten Artenschwund seit dem Aussterben der Dinosaurier. Der Mensch hat ihn ausgelöst und nur er kann ihn stoppen.« Der bekannte Naturfilmer und Terra-X-Moderator Dirk Steffens engagiert sich seit Jahren für den Artenschutz. Gemeinsam mit dem Wissenschaftsjournalisten Fritz Habekuß zeigt er, wie in der Natur alles mit allem zusammenhängt und warum der Erhalt der Artenvielfalt überlebensnotwendig für die Menschheit ist. Die beiden schlagen Maßnahmen vor, um das Artensterben zu stoppen: drastisch, aber nicht unmöglich – und mit der Chance, unser Verhältnis zur Natur zu revolutionieren. Mit Abbildungen. (Quelle: Amazon)

Meine Meinung
Ich denke Dirk Steffens ist vielen Menschen ein Begriff. Sein Gesicht verbindet man automatisch mit Terra-X (auch wenn die Sendung natürlich auch noch mit viel mehr aufwartet). Als Naturfilmer und "Welterklärer" entführt er uns in die entferntesten Winkel der Erde und zeigt uns die Schönheit von Mensch und Natur. Der Name Fritz Habekuß war mir persönlich erstmal kein Begriff und ich musste mich über ihn informieren. Er ist Redakteur bei der Zeit und beschäftigt sich vorrangig mit der belebten Natur und dem Artensterben.

Also ein Buch von zwei Männern, die wissen, wovon sie sprechen, beziehungsweise schreiben.

Mittlerweile sollte eigentlich jedem Menschen klar sein, dass wir für das massive Artensterben und die Zerstörung des Planeten verantwortlich sind. Ja, ein gewisses Artensterben ist ganz natürlich und das gab es auch schon, bevor der Mensch kam. Allerdings nicht in der Geschwindigkeit, in dem Ausmaß und nicht, weil jemand den Lebensraum fahrlässig zerstört oder Tiere wegen spezieller Besonderheiten jagd und tötet (z.B. für Felle, Stoßzähne, Innereien für Aphrodisiaka und ähnliches).

Die zwei Autoren machten sich nun also wissenschaftlich daran, dieses menschengemachte Artensterben zu untersuchen und Lösungsansätze zu präsentieren. Man merkt beim Lesen, dass sie sich bei diesem Thema auskennen und auch dafür brennen. Als Leser:in bekommt man einen sehr guten Überblick über die Thematik.

Leider fehlte mir aber der rote Faden und nicht jedes Kapitel war für mich persönlich abgeschlossen. Natürlich kann man in einem Buch von der Dicke nicht alles bis ins kleinste Detail besprechen - damit könnte man sicherlich ganze Bibliotheken füllen - aber ich blieb öfters etwas unbefriedigt zurück und musste noch selbst etwas recherchieren, weil ich mit dem "bisschen" nicht zufrieden war. Aber möglicherweise wollten die beiden Autoren auch genau das damit bezwecken.
Vielleicht soll dieses Buch Neugier für das Thema wecken und uns dazu bringen nachzuschlagen, zu hinterfragen und dadurch etwas zu ändern.

Fazit
Ein Buch, das einen guten Einblick in die Materie bietet und zum Nachdenken anregt. Es kratzt in einigen Bereichen an der Oberfläche und animiert dadurch zur selbstständigen Recherche.
Ein bisschen vermisst habe ich einen roten Faden - es wirkte wie ein buntes Potpourri zum Thema Artensterben, was aber ebenfalls wieder zum Nachschlagen anregen kann.

Veröffentlicht am 30.12.2023

Eine absolute Empfehlung, für alle, die mehr über Maria Montessori wissen wollen

Kinder als Lehrer
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Buchinfo
Wer war Maria Montessori (1870 - 1952) wirklich? Ihre Methode, das Kind in den Mittelpunkt seiner eigenen Erziehung zu stellen, hat die Pädagogik revolutioniert. So unkonventionell wie ihr Ansatz ...

Buchinfo
Wer war Maria Montessori (1870 - 1952) wirklich? Ihre Methode, das Kind in den Mittelpunkt seiner eigenen Erziehung zu stellen, hat die Pädagogik revolutioniert. So unkonventionell wie ihr Ansatz war auch ihr eigenes Leben. Als Schülerin lehnt sie sich gegen das Schulsystem auf, studiert in einer Zeit, in der Frauen an der Universität eine Seltenheit sind, Medizin. Sie kämpft für Frauenrechte und beginnt in einer Nervenheilanstalt, nie dagewesene Lernkonzepte für Kinder zu entwickeln. Ihre pädagogische Methode macht innerhalb weniger Jahre in der gesamten Welt Schule.

Cristina De Stefano wertet in ihrer Biografie bislang unveröffentlichte Briefe und neu zugängliche Quellen aus. Sie zeigt Maria Montessori in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit – von ihren Gegnern als Opportunistin gehasst, von ihren Anhängern als Prophetin verehrt. (Quelle: Amazon)

Meine Meinung
Als Erzieherin bin ich natürlich immer in der Pflicht mich weiterzubilden und auf dem neusten Stand zu bleiben. Aber auch mich als Privatperson interessieren die großen Revolutzer:innen der Pädagogik, ihre Arbeit und ihr Leben. Deswegen war mir auch klar, dass ich dieses Buch über die große Maria Montessori lesen wollen würde.

Vielen Nicht-Pädagog:innen ist Montessori mittlerweile ein Begriff. Einige Eltern erziehen selbst auch ganz bewusst nach dieser Methodik, doch für alle, die nichts oder nur wenig darüber wissen, kommt hier ein kleiner Abriss.

Der Leitsatz in der Montessori-Pädagogik lautet: Hilf mir, es selbst zu tun.

Es geht also darum, Kinder und Jugendliche nur soweit zu unterstützen, wie es notwendig ist, damit sie es selbst schaffen. Das genaue Gegenteil von den aktuell steigenden Zahlen von Helikopter- oder Rasenmähereltern.

Die Idee von Maria Montessori war es, den Kindern und Jugendlichen freizustellen, was sie wann und wie lernen möchten - das absolute Gegenteil von unserem Schulsystem.
Kinder in Kitas bekommen eine Umgebung geschaffen, in der sie lernen WOLLEN und nicht müssen. Dies lässt sich zum Beispiel wunderbar mit Aktionstabletts umsetzen. Ein Holztablett mit Dingen darauf, bei denen den Kindern klar ist, was sie damit tun müssen und es probieren können, bis sie es schaffen (z.B. verschiedene Gefäße für Schüttübungen mit Wasser oder Reis). So trainieren sie nicht nur ihre Motorik, sondern haben bereits ersten Kontakt zur mathematischen Bildung (Mengen erkennen und abschätzen) und lernen etwas für die Lebenspraxis (selbst Getränke in einen Becher eingießen).
Jede:r weiß von sich selbst, dass lernen viel mehr Spaß macht und auch eher etwas hängen bleibt, wenn man es freiwillig tut. Und genau nach diesem Ansatz arbeitet man in der Montessori-Pädagogik.

Das heißt nicht, dass die Kinder machen können, was sie wollen und sich niemand an gesellschaftliche Normen oder aufgestellte Regeln halten muss, sondern lediglich, dass sich die Erwachsenen bewusst werden, dass Kinder mehr können, als man ihnen zutraut - wenn man sie nur lässt - und sie ihre eigenen Erfolgserlebnisse, aber auch ihr eigenes Scheitern brauchen, um gut gewappnet fürs Leben zu sein.

In meiner Ausbildung meinte mal jemand zu mir: "Montessori? Die Olle hat ihr eigenes Kind weggegeben und will dann aber was von Erziehung erzählen?! Halte ich nichts von!" Dieser Ausspruch war mit ein Grund, warum ich das Buch lesen wollte. Kann es denn wirklich sein, dass sich jemand so für Kinder einsetzt, aber dann das eigene weggibt? Muss da nicht mehr dahinter stecken? Und kann man einen ganzen pädagogischen Ansatz ablehnen, weil ein Mensch für sich selbst eine Entscheidung getroffen hat oder vielleicht dazu gezwungen wurde?
Das Buch hat mir die Geschichte dazu erzählt und meine Vermutung bestätigt - es steckt deutlich mehr dahinter!

Empfehlenswert ist dieses Buch auf jeden Fall für die Menschen, die generell gerne Biografien lesen, oder die gerne mehr über Maria Montessori erfahren möchten. Christina De Stefano hat wirklich gute Recherchearbeit geleistet und ein sehr umfassendes Bild über Maria Montessori, ihr Leben und ihre Pädagogik gezeichnet.

Fazit
Ein tolles Buch über Maria Montessori, ihr Leben, ihr Wirken und ihre Pädagogik!

Veröffentlicht am 04.11.2023

Der beste Roadtrip, bei dem ich nicht anwesend war!

Morgen mach ich bessere Fehler
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Buchinfo
Eigentlich ist Elli auf dem Weg zu einer Familienfeier ins Allgäu, zusammen mit ihrer sechsjährigen Tochter Paula und dem chronisch schlecht gelaunten Großonkel Heinz. Aber als ihr der Rechtsanwalt ...

Buchinfo
Eigentlich ist Elli auf dem Weg zu einer Familienfeier ins Allgäu, zusammen mit ihrer sechsjährigen Tochter Paula und dem chronisch schlecht gelaunten Großonkel Heinz. Aber als ihr der Rechtsanwalt Cano fünfhundert Euro bietet, wenn sie ihn umgehend nach München bringt, greift Elli zu, denn das Geld ist knapp. Die Fahrt quer durch die Republik erweist sich als echte Herausforderung für das ungleiche Quartett. Heinz hat an allem etwas auszusetzen, Cano treibt Elli mit seiner Arroganz zur Weißglut, Murphys Gesetz schlägt erbarmungslos zu, und alles geht schief. Wenn sie jemals in München ankommen wollen, müssen die vier sich zusammenraufen und so manches Vorurteil über Bord werfen. Elli und Cano, die Chaos-Queen und der Paragrafenreiter, kommen sich dabei unerwartet näher, als ihnen lieb ist ... (Quelle: Amazon)

Anfang
Man hat im Leben immer eine Wahl. Selbst wenn man glaubt, keine Wahl zu haben. Ob man stehen bleibt oder die Richtung ändert, ob man eine Sache durchzieht oder einen Rückzieher macht - es ist die eigene Entscheidung, die eigene Wahl. Klingt einfach, ist es aber nicht.

Meine Meinung

Positiv
Es war mein erstes Buch von Petra Hülsmann, aber ich muss sagen, dass wenn mein SuB endlich mal weitestgehend abgebaut ist (im Jahre 2396 wahrscheinlich), werde ich mir das ein oder andere ihrer Werke mal etwas genauer zu Gemüte führen. Der Schreibstil der Autorin ist nämlich wahnsinnig gut!

Ich konnte mit allen Figuren mitfühlen, habe verstehen können, warum sie so agieren und mit ihnen mitgefiebert. Alle Hauptfiguren haben eine Weiterentwicklung vollzogen, die mir jeweils gut gefallen hat. Für jede einzelne Figur ist der Roadtrip notwendig gewesen und alle haben etwas daraus gelernt. Der Vorletzte Satz des Buches fasst das auch ganz wunderbar zusammen.

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Feel-Good-Story. Es ist eine sehr witzige Geschichte mit der man sich einfach wohlfühlt und Spaß hat. Egal ob an einem verregneten Herbsttag auf dem Sofa, eingeschneit vor dem Kamin, im Frühling auf dem Gartenstuhl oder im Sommerurlaub am Strand - mit dieser Geschichte kann man einfach mal abschalten und sich seine eigene Welt für einen Moment ein Stückchen angenehmer machen!

Negativ
Egal wie sehr ich dieses Buch eben gelobt habe, habe ich auch zwei kleine Kritikpunkte. Der erste Punkt ist absolut subjektiv, aber mir persönlich sind die Kapitel fast schon zu lang. Ich bin eine Freundin der kurzen und knackigen Abschnitte, die dich beim Lesen nur so durch die Seiten ziehen. Kapitel von 25-35 Seiten Länge, sind mir eben einfach fast zu viel. Ich verstehe bei der Geschichte, warum das so gewählt wurde, aber es nervt mich trotzdem immer wieder.

Außerdem war in der Geschichte die ein oder andere Stelle etwas zu sehr herbeikonstruiert. Ich verstehe ja, warum es so passieren musste - sonst hätte die Story manchmal nicht funktioniert und das große Ganze schließlich nicht geklappt, aber ansprechen wollte ich es einfach trotzdem mal. Es ist für mich jetzt kein Minuspunkt, immerhin passiert das recht häufig bei dieser Art Geschichten, aber es ist mir eben aufgefallen.

Fazit
Du möchtest mit vier Menschen auf einen Roadtrip gehen, die so eigentlich nie zusammengefunden hätten? Nein? Doch glaube mir, das möchtest du! Ich verspreche dir auch, dass es auf keinen Fall langweilig wird und du viel zu lachen und zu fühlen hast!

Eine absolute Feel-Good-Story, die auch noch ein paar mehr Seiten hätte ausfüllen dürfen, weil man einfach nicht möchte, dass sie schon endet.

Veröffentlicht am 30.08.2023

Ein wunderbares Buch über Freundschaft zwischen zwei unterschiedlichen Frauen

Miss Bensons Reise
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Buchinfo
Raus aus dem grauen London der fünziger Jahre, hinein ins Abenteuer bis ans andere Ende der Welt. Margery Benson und ihre junge Assistentin Enid Pretty wagen sich auf den Weg nach Neu-Kaledonien, ...

Buchinfo
Raus aus dem grauen London der fünziger Jahre, hinein ins Abenteuer bis ans andere Ende der Welt. Margery Benson und ihre junge Assistentin Enid Pretty wagen sich auf den Weg nach Neu-Kaledonien, um ihre Lebensträume wahr zu machen. Eine hinreißende Geschichte über Freundschaft und Freiheit, voller Mut, Hoffnung und Humor. (Quelle: Amazon)

Anfang
Als Margery zehn war, verliebte sie sich in einen Käfer.

Meine Meinung
Als Margery zehn Jahre alt ist, zeigt ihr Vater ihr ein Buch mit Tieren, die noch nicht entdeckt worden sind. Sie verliebt sich in einen goldenen Käfer und ist sich sicher, dass sie ihn einmal entdecken wird - auch wenn sie dafür bis nach Neu-Kaledonien reisen muss.
Als ihre Brüder im Ersten Weltkrieg fallen, verlässt ihr Vater den Raum, in dem sie sich beide aufhalten und schießt sich in den Kopf. Von da an ist Margerys unbeschwerte Kindheit vorbei und der Ernst des Lebens trifft sie hart.
In den 1950er Jahren hat sie auch den Zweiten Weltkrieg hinter sich gebracht und unterrichtet als unverheiratetes älteres Fräulein einen Hauswirtschaftskurs an einer Schule. Ihre Schülerinnen können sie nicht wirklich leiden und Margery hat auch nicht viel Freude an ihrem Beruf. Als sie ihrer Direktorin dann auch noch die Schuhe klaut ist eins ganz klar: Sie wird nach Neu-Kaledonien reisen und nach dem goldenen Käfer suchen!

Mir war Margery von Beginn an unglaublich sympathisch. Zu früh aus ihrer eigentlich behüteten Welt gerissen hat sie zwei Kriege überlebt und alles irgendwie immer so durchgestanden - auch wenn es nicht immer so gewesen ist, wie sie es sich gewünscht hätte. Sie kam eben noch aus der Generation in der man gucken musste, dass man das Beste aus seinem Schicksal macht, ohne zu sehr aufzubegehren.

Das genaue Gegenteil zu ihr ist Enid Pretty, ihre spätere Assistentin bei der Expedition nach Neu-Kaledonien. Ich kann euch sagen, dass alleine der Umstand wie sie zueinander gefunden haben, schon hochgradig amüsant und lesenswert ist!

Und was noch schlimmer war: Sie brachte Margerys Namen nicht über die Lippen, sondern nannte sie "Marge", kurz für Margerine, als wäre Margery eine Butter-Alternative.
(Position 711-712)

Den Großteil der Geschichte begleiten wir Margery und Enid auf ihrem Weg nach Neu-Kaledonien, was zur damaligen Zeit wirklich beschwerlich war und wochenlange Schiffsfahrten enthielt. Da die zwei Frauen unterschiedlicher nicht sein könnten (Margery ist schon etwas älter und erwartet vom Leben eigentlich nicht mehr so viel - dafür von Enid umso mehr - und Enid, jung, hübsch, manchmal ein bisschen dümmlich aber lebensfroh und voller Erwartungen) ist ihre gemeinsame Geschichte so amüsant und einnehmend, dass man das Buch schwerlich aus der Hand legen kann, wenn man mal begonnen hat.

Doch es ist nicht alles lustig und rosarot. Das Buch schlägt auch sehr ernste Töne an und auch zwischen Enid und Margery fliegen dann und wann die Fetzen.

Fazit
Ein ganz wunderbares Buch über die Magie der Freundschaft, die auch zwischen den unwahrscheinlichsten Konstellationen gefunden werden kann.

Eine Geschichte, die ebenso amüsiert wie auch berührt!