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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2022

Rasante urban Fantasy

Sense of Danger
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Charlotte Locke arbeitet als Analystin in einer geheimen Regierungsbehörde, die sich mit übernatürlichen Verbrechen befasst. Nach außen hin ist sie eine graue Büromaus, aber im Verlauf der Handlung werden ...

Charlotte Locke arbeitet als Analystin in einer geheimen Regierungsbehörde, die sich mit übernatürlichen Verbrechen befasst. Nach außen hin ist sie eine graue Büromaus, aber im Verlauf der Handlung werden ihre wahren Begabungen offenkundig.
Zusammen mit dem attraktiven Desmond, einem neuen Kollegen aus einer anderen Sektion, sucht sie einen Maulwurf in den eigenen Reihen. Eine skrupellose Erfinderin von magischen Waffen muss unbedingt zur Strecke gebracht werden.
Die Handlung läuft im hohen Tempo vor dem inneren Auge des Lesers ab. Die unterschiedlichen übernatürlichen Fähigkeiten der Agenten und Kriminellen sind wie farbige Tupfer im Erscheinungsbild. Eine aufkeimende Romanze zwischen Charlotte und Desmond rundet das Geschehen perfekt ab.
Ja, eigentlich ist der Plot sehr simpel gestrickt, aber dennoch hält einen die Raffinesse der Autorin in permanenter Spannung. Alles ist viel aufregender als in einem normalen Agentenroman, irgendwie frisch aufbereitet durch die Fantasy-Elemente.
Mir hat das Buch hundertprozentig gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Mörderisches Erbe

Das Haus der stummen Toten
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Wie schon in ihrem ersten Buch "Das Dorf der toten Seelen" spielt "Das Haus der stummen Toten" wieder an einem menschenverlassenen, mörderischen Ort.
Einmal wöchentlich absolviert Eleanor ein Pflichtabendessen ...

Wie schon in ihrem ersten Buch "Das Dorf der toten Seelen" spielt "Das Haus der stummen Toten" wieder an einem menschenverlassenen, mörderischen Ort.
Einmal wöchentlich absolviert Eleanor ein Pflichtabendessen bei ihrer herrischen Großmutter. Diesmal findet sie die alte Dame sterbend vor. Doch obwohl der Täter noch an Eleanor vorbei rennt, kann sie ihn nicht identifizieren, denn sie leidet unter Gesichtsblindheit.
Nach der Beerdigung fährt sie in Begleitung ihres Freundes, ihrer Tante und eines Notars auf einen einsamen Gutshof, der zum Erbe gehört und der katalogisiert werden muss. Es ist tiefster, dunkler Winter, der Gutsverwalter ist spurlos verschwunden und es gibt jemanden, der mörderische Absichten hegt.
Mir persönlich hat das zu Grunde liegende Konstrukt des Romans gefallen. Es ist komplex, glaubhaft und logisch. Leider kann mich auch in diesem zweiten Buch die Atmosphäre nicht einfangen und alle Protagonisten bleiben auf Distanz. Die Erzählweise ist spröde und langatmig. Eigentlich war ich froh, als ich endlich die Auflösung las und das Buch zur Seite legen konnte. 
Camilla kann sich einfach noch nicht mit ihrer genialen Mutter Viveca Sten messen. Schade, deswegen gibts von mir nur 3 Lesesterne.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Geheimnisvolle Sekte

Tag der Asche
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Der Autor schickt seine Leser in ein düsteres Szenario. 
Bei trübem Novemberwetter geht im Elsass die Weinlese vonstatten. Es geht um einen besonderen Wein, der von einer geheimnisvollen Glaubensgemeinschaft ...

Der Autor schickt seine Leser in ein düsteres Szenario. 
Bei trübem Novemberwetter geht im Elsass die Weinlese vonstatten. Es geht um einen besonderen Wein, der von einer geheimnisvollen Glaubensgemeinschaft gekeltert wird. Die Mitglieder leben nach strengen Regeln, hermetisch von der Außenwelt abgeschirmt. Nur zur Lese werden Fremdarbeiter eingestellt.
Weil in der Kapelle ein Mensch unter ungeklärten Umständen zu Tode kam, die Ermittlungen seltsam oberflächlich geführt und abgeschlossen worden sind, befasst sich Kommissar Pierre Niémans erneut mit dem Fall. Er schleust seine Assistentin Ivana unter die Arbeiter, sie soll undercover ermitteln, wobei sie selbst in Lebensgefahr gerät.
Zäh wie ein Novembernebel gestaltet sich die Ermittlung. Ein Fresko scheint eine große Rolle bei der Aufklärung zu spielen, doch sein Geheimnis ist nicht leicht zu knacken.
Als Leser braucht man einen langen Atem, denn die Handlung verläuft sehr schleppend, da ändern auch brutale Szenen wenig daran. Sie sind sehr ausführlich geschildert und sorgen bei zartbesaiteten Lesern sicherlich für Alpträume. In erster Linie ist es das Geheimnis der Sekte, das für Spannung sorgt und sich erst in den letzten Seiten auflöst. 
Die Protagonisten bleiben auf Distanz zum Leser und ganz besonders die Sektenmitglieder wirken überzeichnet. 
Dennoch ist dieser Thriller auf seine düster mystische Art sehr gut lesbar.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

sympathische Urlaubslektüre

Dänische Brandung (Ein Gitte-Madsen-Krimi 4)
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Ohne Vorkenntnisse und trotzdem ohne Probleme habe ich mich in dem vierten Band von Gitte Madsen zurechtgefunden.
So liebt man Dänemark! Der Schauplatz ist der beliebte Ferienort Marielyst auf der Insel ...

Ohne Vorkenntnisse und trotzdem ohne Probleme habe ich mich in dem vierten Band von Gitte Madsen zurechtgefunden.
So liebt man Dänemark! Der Schauplatz ist der beliebte Ferienort Marielyst auf der Insel Falster. Gitte Madsen hilft hier dem örtlichen Bestatter. Als die eigentlich noch rüstige Ella bei ihr auf dem Tisch landet und zur Beerdigung vorbereitet werden soll, ist es allein Gittes Scharfblick zu verdanken, dass eine Mordermittlung in Gang gesetzt wird. Sie selbst mischt auch ordentlich bei den Nachforschungen mit und nicht nur, weil sie gern in der Nähe des Polizisten Ole ist. Nein, Gitte hat eine kriminalistische Ader und außerdem ist ihr Vater als Täter ins Visier geraten.
Es sind einfach sympathische Menschen, die hier in diesem netten dänischen Krimi agieren. Auch wenn die Handlung spannend ist, so wird sie trotzdem nicht allzu blutig und grausam. Nette Randepisoden (mir haben die nervigen deutschen Nachbarn besonders gut gefallen) lockern den Inhalt auf. Die Grundstimmung bleibt durchgängig positiv. Und man fragt sich ständig, was Gittes Vater so eisern zu verbergen sucht.
Ja, "Dänische Brandung" ist genau das richtige Buch für entspannte Sommertage.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Gefährliches Erbe

Bretonische Nächte
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Wahrscheinlich hat der Autor Jean-Luc Bannalec ein Arbeitszimmer voller Bücher und Artikel über die Bretagne. Anders kann ich mir sein enormes Wissen nicht erklären. 
Und wieder schüttet er sein Füllhorn ...

Wahrscheinlich hat der Autor Jean-Luc Bannalec ein Arbeitszimmer voller Bücher und Artikel über die Bretagne. Anders kann ich mir sein enormes Wissen nicht erklären. 
Und wieder schüttet er sein Füllhorn an bretonischen Sagen, Weisheiten und lukullischen Spezialitäten über seine Leser aus. 

Diesmal wird der Kollege von Kommissar Dupin, Kadeg, niedergeschlagen. Kadegs Tante war kurz zuvor friedlich entschlafen und Kadeg wollte ihrer eigentlich nur noch einmal im Garten gedenken. Kadeg überlebt, wenn auch nur knapp. Das Glück haben dann andere im Umfeld der Familie leider nicht.
Die Tante hinterlässt ein großes Vermögen und nicht alle Familienmitglieder sind philanthropisch gesinnt. Geld verändert den Charakter. Oder hängt es doch eher mit den sensationellen Vogelbeobachtungen der begeisterten Hobbyornithologin zusammen? Es tauchen sogar noch mehr Tatmotive auf. Als Leser weiß man gar nicht, welche Spur am erfolgversprechendsten ist.

Dupin braucht auch seine Zeit, ehe der Knoten platzt und er in gewohnt cooler Manier den Fall aufklärt. 
Der Leser ist zu diesem Zeitpunkt selbst zu einem Fachmann für die bretonische Vogelwelt, aber auch für die unvergleichlich guten bretonischen Apfelsorten geworden. 

Mein besonderes Highlight ist mal wieder der Sprecher Christian Berkel. Er hat nicht nur dieses besondere Timbre in der Stimme, sondern ist auch im Vortrag ein Meister der feinen Nuancen.

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