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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2022

spannend und überraschend

Kaltherz
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Nach einem guten Drittel des Buches war ich mir völlig sicher, wie alles zusammenhängt und wer der Täter ist. Obwohl der Autor fesselnd und anschaulich schreibt, hatte ich nicht das Gefühl, kriminalistisches ...

Nach einem guten Drittel des Buches war ich mir völlig sicher, wie alles zusammenhängt und wer der Täter ist. Obwohl der Autor fesselnd und anschaulich schreibt, hatte ich nicht das Gefühl, kriminalistisches Neuland zu betreten.
Einem skrupellosen Manager und seiner labilen Ehefrau kommt ihr kleines Mädchen abhanden. Eine Entführung ohne Lösegeldforderung. Die Mutter versucht, sich in ihrer Verzweiflung das Leben zu nehmen. Sie schöpft erst neue Hoffnung, als Kommissarin Kim Lansky den Fall übernimmt. Dieser Einsatz in der Vermisstenstelle ist quasi Kims letzte Möglichkeit im Polizeidienst zu verbleiben. Zu viel hat sie durch ihre impulsiven, aufsässigen Alleingänge schon verbockt. Sie engagiert sich eben hundertprozentig für ihren Beruf. Er ist ihr Leben, sie will Menschenleben retten. Hierarchien und Paragrafen empfindet sie dabei als hinderlich.
Den Einstieg in die Handlung fand ich zwar spannend, aber wie gesagt, die Klischees las ich nicht zum ersten Mal.
Doch dann legt der Autor richtig los und bugsiert den Leser von einer überraschenden Wendung in die nächste. Es gibt Action, aber nicht rohe Gewalt, sondern vielmehr Köpfchenarbeit und Instinkt sind die Hauptpfeiler dieser Ermittlung.
Lansky wird mir zwar als übereifrige Person in unangenehmer Erinnerung bleiben, aber der Krimi hat es wirklich in sich. Es gibt keine Längen, stattdessen häufen sich die Momente, in denen neue Erkenntnisse alles wieder auf den Kopf stellen.
Für mich ist "Kaltherz" der absolute Pageturner.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Antikriegsbuch

Die letzten Tage unserer Väter
1

J.Dicker ist ein Autor, der mich immer wieder mit seiner lebendigen Erzählkunst mitreißt.
Sein erster Roman beschreibt das Leben junger Rekruten, die vom Secret Service als Widerstandskämpfer gegen die ...

J.Dicker ist ein Autor, der mich immer wieder mit seiner lebendigen Erzählkunst mitreißt.
Sein erster Roman beschreibt das Leben junger Rekruten, die vom Secret Service als Widerstandskämpfer gegen die Nazis in Frankreich eingesetzt werden. Er hat sich auf eine spezielle Truppe fokussiert. Der Leser lernt jeden Einzelnen von seiner persönlichsten Seite kennen und kann den Werdegang der jungen Leute verfolgen. Nicht alle schaffen es durch den Krieg, aber ihr Zusammengehörigkeitsgefühl bleibt ungebrochen. Sie sind aller sehr unterschiedlich, sowohl von Geburt als auch von der Einstellung her. Es gibt einen angehenden Priester, es gibt eine junge Frau, es gibt den romantischen Dichter, den gewaltliebenden Grobian und den scheuen Dicken. Es prallen Weltanschauungen aufeinander, doch der gemeinsame Feind verschweißt sie zu einer Einheit, auch wenn sie bei ihren Einsätzen auf sich allein gestellt sind.
Es gibt auch eine sehr tragische Wendung in der Handlung. Eine Entscheidung, aus Liebe gefällt, reißt viele in den Abgrund. Mich hat diese Passage sehr berührt.
Neben den persönlichen Schicksalen, die einen das ganze Buch über nicht loslassen, erfährt man auch einige sehr interessante Details über die Kriegsführung der Partisanen hinter den Kampflinien.
Alles in allem ist es ein sehr emotionaler, aber auch ein sehr spannender Roman und mit keinen von den späteren Werken des Autors zu vergleichen.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Antikriegsbuch

Die letzten Tage unserer Väter
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J.Dicker ist ein Autor, der mich immer wieder mit seiner lebendigen Erzählkunst mitreißt.
Sein erster Roman beschreibt das Leben junger Rekruten, die vom Secret Service als Widerstandskämpfer gegen die ...

J.Dicker ist ein Autor, der mich immer wieder mit seiner lebendigen Erzählkunst mitreißt.
Sein erster Roman beschreibt das Leben junger Rekruten, die vom Secret Service als Widerstandskämpfer gegen die Nazis in Frankreich eingesetzt werden. Er hat sich auf eine spezielle Truppe fokussiert. Der Leser lernt jeden Einzelnen von seiner persönlichsten Seite kennen und kann den Werdegang der jungen Leute verfolgen. Nicht alle schaffen es durch den Krieg, aber ihr Zusammengehörigkeitsgefühl bleibt ungebrochen. Sie sind aller sehr unterschiedlich, sowohl von Geburt als auch von der Einstellung her. Es gibt einen angehenden Priester, es gibt eine junge Frau, es gibt den romantischen Dichter, den gewaltliebenden Grobian und den scheuen Dicken. Es prallen Weltanschauungen aufeinander, doch der gemeinsame Feind verschweißt sie zu einer Einheit, auch wenn sie bei ihren Einsätzen auf sich allein gestellt sind.
Es gibt auch eine sehr tragische Wendung in der Handlung. Eine Entscheidung, aus Liebe gefällt, reißt viele in den Abgrund. Mich hat diese Passage sehr berührt.
Neben den persönlichen Schicksalen, die einen das ganze Buch über nicht loslassen, erfährt man auch einige sehr interessante Details über die Kriegsführung der Partisanen hinter den Kampflinien.
Alles in allem ist es ein sehr emotionaler, aber auch ein sehr spannender Roman und mit keinen von den späteren Werken des Autors zu vergleichen.
Auch das Hörbuch ist sehr zu empfehlen.
Torben Kessler ist die perfekte Besetzung als Vorleser.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Scheinheiligkeit

Jigsaw Man - Der tote Priester
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DI Anjelica Henley und ihr Team sind mir noch in guter Erinnerung vom ersten Band. Auch diesmal geht es blutig und spannend los. Ein selbst ernannter Pastor einer florierenden Kirchengemeinde, der übrigens ...

DI Anjelica Henley und ihr Team sind mir noch in guter Erinnerung vom ersten Band. Auch diesmal geht es blutig und spannend los. Ein selbst ernannter Pastor einer florierenden Kirchengemeinde, der übrigens sexuell sehr umtriebig gewesen ist, wird tot in seinen Räumen aufgefunden. Bei der Durchsuchung des gesamten Gebäudekomplexes wird ein misshandelter Mann mehr tot als lebendig aus einem verborgenen Raum gerettet. 
Gehören die Taten zusammen?
Es gibt weitere Tote und Verletzte mit ähnlichen Folterspuren. Es scheint sich um einen brutalen Exorzismus-Ritus zu handeln, der sich auf psychisch Kranke konzentriert. Auch DNA des toten Pastors wird auf den Opfern gefunden.
Das Ermittlerteam arbeitet unter Hochdruck. Die Politik und die Presse sitzen den Vorgesetzten wie immer im Nacken und diese geben den Druck nach unten weiter.
Auch privat läuft es bei Henley nicht rund. Ihr Mann will ein zweites Kind und ihre ehemalige, geheime Büroaffäre sorgt gründlich für eine schlechte Stimmung im Team.
Man merkt schon, in diesem Thriller ist allerhand los. Viele Verdächtige, viele Schauplätze. Die Autorin behält den Überblick, sodass auch der Leser keine Schwierigkeiten hat, der Handlung zu folgen. Vielleicht hätte das letzte Drittel etwas gestrafft werden können, aber das Finale reißt alles wieder raus. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Rachefeldzug

Nebelopfer
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Vor Jahren wurden auf einem Bauerhof in der Elbmarsch eine Frau und zwei ihrer Söhne brutal mit dem Gewehr erschossen. Nur der Jüngste konnte schwer traumatisiert überleben. Seitdem sitzt der Vater für ...

Vor Jahren wurden auf einem Bauerhof in der Elbmarsch eine Frau und zwei ihrer Söhne brutal mit dem Gewehr erschossen. Nur der Jüngste konnte schwer traumatisiert überleben. Seitdem sitzt der Vater für die Tat im Gefängnis, obwohl er immer seine Unschuld beteuerte.
Doch nun kommt Bewegung in den alten Fall. Drei Männer werden getötet, weil sie angeblich im Prozess falsch ausgesagt haben. Bjarne Haverkorn, den man schon aus den Vorgängerbänden kennt, wird entführt und Frida hat nur 48 Stunden, um den wahren Mörder von damals zu entlarven.
Die Kriminalhandlung ist sehr spannend und, wie ich finde, auch logisch konstruiert. Doch wieder einmal gibt es zu viel Privates zwischendurch. Zwischen Frida und Torben kriselt es gewaltig, aber die beiden benehmen sich auch wie unreife Kinder. 
Das bleibt allerdings mein einziger Kritikpunkt, denn das Buch hat mich gut unterhalten. Die Autorin hat eine muntere, mitreißende Erzählweise und wird uns hoffentlich noch ein paar weitere Folgen mit Frida Paulsen bescheren. Man muss doch schließlich wissen, ob der neue Kollege gut ins Team passt.

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