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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2021

Kindgerecht

Flüsterwald - Das Abenteuer beginnt (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 1)
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Lukas musste mit seiner Familie umziehen und wohnt nun in einem alten Haus mit einem Geheimnis. Welches Kind wäre nicht begeistert von einer Geheimtür im Kinderzimmer, die zu einem verwunschenen Laboratorium ...

Lukas musste mit seiner Familie umziehen und wohnt nun in einem alten Haus mit einem Geheimnis. Welches Kind wäre nicht begeistert von einer Geheimtür im Kinderzimmer, die zu einem verwunschenen Laboratorium voller geheimnisvoller Tinkturen und Pülverchen führt. Im benachbarten Wald schließt Lukas schnell Freundschaft mit einer Fee mit Katze und einem drolligen Waldbewohner. Alle zusammen müssen ein mächtiges Zauberbuch zurückerobern. Dem Autor sind dazu wahrhaft fantastische Schauplätze und Szenarien eingefallen, auch dem Illustrator gebührt Lob. Man muss sich nur das wunderschöne Cover anschauen.

In meinen Augen ist "Flüsterwald" ein rundum gelungenes Kinderbuch, das die Fantasie anregt und den Leser mitreißen kann. Alle Hauptpersonen sind sympathisch, und auch Spannung ist genügend vorhanden. Zum Glück ist der zweite Band schon gerade erschienen, denn man möchte doch wissen, welche weiteren Abenteuer noch auf die Freunde warten.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Es ist nie zu spät

Miss Bensons Reise
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Margery Benson lebt ein tristes Leben im Nachkriegs-London. Nach dem Selbstmord des Vaters verbringt sie fast ihre ganze Jugend bei frömmelnden Tanten. Irgendwann steht sie ganz allein im Leben: keine ...

Margery Benson lebt ein tristes Leben im Nachkriegs-London. Nach dem Selbstmord des Vaters verbringt sie fast ihre ganze Jugend bei frömmelnden Tanten. Irgendwann steht sie ganz allein im Leben: keine Verwandtschaft, keine Freunde, kein Respekt vom beruflichen Umfeld. Mit Mitte 40 nimmt sie noch mal ihr Leben in die Hand, bricht auf zu einer Expedition ans andere Ende der Welt. Die einzige Assistentin, die sie anheuern kann, ist denkbar ungeeignet. Nur eine schrille junge Frau mit ungewisser Vergangenheit ist dazu bereit. So ungleich die beiden auch sind, im Lauf der Zeit kristallisiert sich immer mehr heraus, wie perfekt sie sich in ihren Gegensätzen ergänzen. Die Beschreibung ihrer Forschungsreise samt ihrer Komplikationen ist einfallsreich und birgt jede Menge Situationskomik. Ein stalkender Ex-Soldat steuert mit seinen Wahnvorstellungen tragikomische Elemente bei, die in ein bewegendes Finale münden. Ausnahmslos alle Personen machen eine tiefgreifende Veränderung durch, je nachdem zum Guten oder Schlechten. Keiner verliert dauerhaft sein Lebensziel aus den Augen. Und genau dieses Fazit kann der Leser nach der Lektüre ziehen, nämlich dass es nie zu spät, das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten, anstatt sich nur treiben zu lassen. All das wird wirklich humorvoll und lebendig erzählt, sodass ich schon jetzt dieses Buch in meine persönlichen Highlights 2021 einsortiere.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Alleskönner

Super fresh
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Dieses wunderschöne Kochbuch von Donna Hay ist in meinen Augen ein wahrer Alleskönner für jedes Level der Kochkunst. Perfekt gestylt per Foto präsentiert sich jedes Gericht und das ist schon mal der erste ...

Dieses wunderschöne Kochbuch von Donna Hay ist in meinen Augen ein wahrer Alleskönner für jedes Level der Kochkunst. Perfekt gestylt per Foto präsentiert sich jedes Gericht und das ist schon mal der erste Pluspunkt. Ich denke, wenn man der Rezeptanleitung folgt, dann kann man beim Auftragen der Gerichte schon ein ähnlich tolles Ergebnis erzielen. Die Rezepte selbst sind zwar in ihrer Zusammenstellung raffiniert und außergewöhnlich, aber im Allgemeinen von einer Person mit normaler Kocherfahrung zu bewältigen. Nur mit den Zutaten stehe ich etwas auf dem Kriegsfuß, weil man bei den meisten Gerichten doch noch mal gezielt einkaufen gehen muss und man bestimmte Lebensmittel wirklich nur in einem Feinkostladen findet, den es auf dem Land erst in der nächsten größeren Stadt gibt. Ich bin eher der Typ, der dann die Anleitungen vereinfacht und anpasst. Deswegen kann ich bei diesem tollen Buch die volle Punktzahl vergeben!

Veröffentlicht am 05.12.2020

Eine richtig gute Fortsetzung

Mädchengrab
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Angie Pallorino ist mir noch aus "Mädchenfang" in Erinnerung geblieben. Ich habe sie als sehr fanatische Ermittlerin kennengelernt, die sich nicht anpassen kann und die ein Autoritätsproblem hat. Sie leistet ...

Angie Pallorino ist mir noch aus "Mädchenfang" in Erinnerung geblieben. Ich habe sie als sehr fanatische Ermittlerin kennengelernt, die sich nicht anpassen kann und die ein Autoritätsproblem hat. Sie leistet hervorragende Arbeit, doch sie ist unsympathisch. Nachdem sie (verdientermaßen!) ihren Job bei der Polizei verloren hat, versucht sie in dieser Folge, als Privatermittlerin Fuß zu fassen. Eine einflussreiche Großmutter beauftragt sie, die letzten Monate ihrer Enkelin zu recherchieren, weil Angie selbst bei der Entdeckung der Leiche anwesend war. Der Mord liegt schon Jahrzehnte zurück. Die Männer des abgelegenen Dorfes bilden eine verschworene bedrohliche Gemeinschaft und die Getötete hat sich rundum viele Feinde gemacht, wie sehr schnell offensichtlich wird.

Angie steht quasi vor einer unlösbaren Aufgabe. Privat läuft es auch nicht gut, weil ihr Verlobter auf eine Entscheidung drängt.

Und hier setzt für mich der positive Überraschungseffekt ein. Für mich völlig unerwartet kann man verfolgen, wie Angie Pallorino in allen Bereichen über sich hinaus wächst. Sie legt beruflich eine bravouröse Leistung hin, aber vor allem macht sie eine charakterliche Weiterentwicklung durch, die eine ganz neue Persönlichkeit entstehen lässt.

Diese neue Angie macht neugierig auf weitere Folgen, die hoffentlich bald erscheinen werden.

Veröffentlicht am 15.11.2020

Nachkriegsjahre

Trümmermädchen
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Die Autorin Lilly Bernstein lässt ihre Hauptfigur Anna mitten im 2. Weltkrieg auf die Welt kommen. Sie wächst als Waisenkind bei ihrer Tante und ihrem Onkel in Köln auf. Anfangs kommen sie noch relativ ...

Die Autorin Lilly Bernstein lässt ihre Hauptfigur Anna mitten im 2. Weltkrieg auf die Welt kommen. Sie wächst als Waisenkind bei ihrer Tante und ihrem Onkel in Köln auf. Anfangs kommen sie noch relativ gut über die Runden, weil der Onkel eine eigene Backstube betreibt. Doch es gibt einen geheimen Widersacher, der ihnen noch manchen Schlag versetzt. Jedenfalls sind die guten Zeiten schnell vorbei, als Onkel Matthias an die Front muss.
Eindringlich wird nun die Not der Nachkriegsjahre beschrieben. Der allgegenwärtige Hunger und die unvorstellbare Kälte im Winter, schlechte Wohnsituation, Krankheit und Gewalt. Ich glaube, die Darstellung trifft die Wahrheit ziemlich genau. Jedenfalls bangt man mit der kleinen Anna, während man zugleich beobachten kann, wie sie zu einer jungen Frau heranwächst, mutig, raffiniert, aber immer aufrichtig. Weil die Protagonisten so sympathisch sind, aber auch weil die Einzelschicksale sehr ergreifen, obwohl man weiß, sie sind fiktiv, ist man bis zum Ende gefesselt. Ich finde, "Trümmermädchen" ist ein guter Roman, denn er erinnert an die Schrecken des Krieges, die sich die nachfolgenden Generationen in ihrem Wohlstand nicht mehr vorstellen können.

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