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Veröffentlicht am 17.08.2022

Einfach nur zauberhaft

Faye Fox 1. Eine Prise Wunder hilft bei jedem Fluch
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Freitag „Faye“ Fox erlebt in diesem Buch eine außergewöhnliche Geschichte, wie ich sie bisher noch nie gelesen habe. Ich bin unglaublich froh, dieses Büchlein zu mir geholt zu haben, und möchte keine Seite ...

Freitag „Faye“ Fox erlebt in diesem Buch eine außergewöhnliche Geschichte, wie ich sie bisher noch nie gelesen habe. Ich bin unglaublich froh, dieses Büchlein zu mir geholt zu haben, und möchte keine Seite davon missen! Fantastisch und spannend wird hier die Story eines fuchsohrigen Mädchens erzählt, was auf seiner Reise nicht nur Freunde und Familie, sondern auch sich selbst und seinen Frieden mit seinen Besonderheiten findet.

Freitag Fox, manchmal auch Faye genannt, hatte es in ihrem bisherigen Leben nicht leicht. Als Kind ausgesetzt musste sie in einem Wanderzirkus ausharren, bis sie befreit und von Madrigal, dem Nicht-Raben zu Miss Butterling und ihrem magischen Teesalon gebracht wird. Freitag ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Man merkt deutlich, wie sehr ihr die Jahre in Gefangenschaft zugesetzt haben, und dass sie Probleme hat, Vertrauen zu fassen. Dass sie dazugehören möchte aber zugleich das Gefühl hat, wertlos zu sein und nicht fähig, Besonderes zu erschaffen.
Ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist enorm. Wie sehr sie über sich selbst hinauswächst, selbstbewusster wird und anfängt an sich selbst zu glauben, ist einfach wundervoll und hat mich mit einer Menge Stolz erfüllt.

Der Teesalon mitsamt seiner magischen Bewohner war für mich ein Highlight. Noch nie habe ich einen so bunten, liebevoll beschriebenen und durch und durch gemütlich-magischen Ort in einem Buch gesehen, voller verrückter Details, skurriler Angewohnheiten und ganz viel Freundschaft und Vertrauen. Miss Butterling, ihr Gehilfe Jack und allen voran Pascal der Teegeist (ihr werdet ihn lieben!) haben es geschafft, zu einer Atmosphäre beizutragen, in die man sich einfach fallen lassen möchte und die man genießen kann. Wenn ich könnte, würde ich selbst die Truppe in ihrem flamingo-beinigen Laden begleiten, tagelang in der wuseligen Küche stehen, tonnenweise Kuchen futtern und Tee trinken, bis ich platze.

Die Spannung, ausgelöst durch den bösen Mr. Gram, der bereits im Klappentext erwähnt wird, zieht sich konstant durch das Buch. Freitag muss all ihren Mut zusammennehmen, sich ihrer Vergangenheit stellen und dann entscheiden, wofür es sich wirklich zu kämpfen lohnt. Es gibt viele brenzlige Situationen, in denen ich mitfiebern konnte, gebangt und gehofft habe, alles möge gut ausgehen. Langweilig wurde es zwischen diesen Buchdeckeln auf jeden Fall nicht!

Einen Kritikpunkt habe ich jedoch, und das ist der Anfang dieser Geschichte. In den ersten 30 Seiten passiert schon so viel wichtiges, Plot-relevantes dass es überstürzt wirkt. Faye trifft folgenschwere Entscheidungen und das gefühlt ohne eine Sekunde darüber nachzudenken, was in Anbetracht der Zeit in Gefangenschaft, die sie den Menschen gegenüber hätte misstrauischer werden lassen sollen, nicht realistisch erscheint. Das finde ich etwas schade, aber nach einem Moment des Ärgers kommt man schnell drüber weg, falls es einem denn überhaupt negativ auffällt.

Mein Fazit:
Der angenehme, zielgruppengerechte Schreibstil führt die Lesenden hinein in ein zauberhaftes Abenteuer, an dem sowohl Groß als auch Klein enorme Freude haben werden. Trefft Faye Fox und erlebt eine skurril-fantastische Welt, die ihr so bald nicht mehr vergessen werdet.
Wegen meines Kritikpunktes gibt es keine vollen 5, aber sehr wohlwollende 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.08.2022

Intensives Buch

Mein letzter Livestream – und alle schauen zu
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Mein letzter Livestream ist ein Buch, über dessen Schwere man sich im Vorfeld unbedingt im Klaren sein sollte. Es geht nicht nur um Suizidgedanken, sondern auch um die Planung der konkreten Umsetzung, ...

Mein letzter Livestream ist ein Buch, über dessen Schwere man sich im Vorfeld unbedingt im Klaren sein sollte. Es geht nicht nur um Suizidgedanken, sondern auch um die Planung der konkreten Umsetzung, wie aus dem Klappentext schon hervorgeht. Bitte bedenkt das, bevor ihr zu der Geschichte greift und passt währenddessen auf euch auf.

Butter und ich hatte eine interessante Reise zusammen. Ich muss gestehen, dass ich bis zum letzten Viertel oft nicht wirklich wusste, was ich von ihm, seinen Gedanken und seinem Handeln halten soll, da alles irgendwie wirkte, als würde es nicht so richtig zusammenpassen. Doch am Ende ergab es rückblickend Sinn und nahm mich dann umso intensiver für sich ein, dass ich beinahe vergaß, was mich im Vorfeld überhaupt gestört hatte.

Ich werde versuchen, das noch näher zu erläutern, möglichst ohne zu spoilern. Butter hat genug davon, er selbst in seinem übergewichtigen Körper zu sein, und möchte dem öffentlich ein Ende setzen. Dass auf dieses Vorhaben mit Begeisterung seitens seiner Mitschüler reagiert wird, kann und möchte ich mir ausschließlich damit erklären, dass keiner seinen Behauptungen Glauben schenkt und lediglich die Geste spannend findet, was ich aber fast genauso schlimm finde wie den Gedanken daran, dass sie ihm doch glauben könnten und es feiern, anstatt jemand Erwachsenen darüber zu benachrichtigen.

Butter hingegen wirkt oft so, als schwanke er in seiner Entschlossenheit, oder viel mehr, als wolle er gar nicht, dass ihm jemand glaubt. Auf den ersten Blick wirkte das sehr sprunghaft und nicht nachvollziehbar auf mich. Allerdings könnte man das damit erklären, dass wenn ihm jemand glaubte, eine Meldung an Lehrer, Eltern oder Polizei ihm einen Strich durch die Rechnung machen könnte und Butter das verhindern möchte.
Ihr merkt, es war ein Auf und Ab der Gefühle, ein stetiges „Macht er es? Oder macht er es nicht?“, was sich durch das Buch zieht und mir bis zuletzt wirklich ein Rätsel aufgab. Ich habe mitgefiebert, gegrübelt, gebangt und hätte Butter abwechselnd gern schützend in den Arm genommen und ihn geschüttelt für seine Pläne. Mir lag das Buch noch lange nach dem Beenden im Magen, ich habe viel darüber nachgedacht. Über Butter, wie er sich gefühlt hat, über mich selbst, über seine Mitschüler, über seine Eltern. Auch die Aufarbeitung der ganzen Thematik am Ende gefiel mir gut.

Dass Butter aus seiner Ich-Perspektive berichtet, verleiht dem Geschehen noch mal eine ganz andere Tiefe und sorgt oft für widerwillige Gänsehaut. Was er erleben musste, wie intensiv er seine Eindrücke schildert, das geht an die Nieren. Der lebendige, eindringliche Schreibstil hält einen konstanten Lesefluss aufrecht und ermöglicht den Lesenden wie ich finde ein müheloses Vorankommen.
Neben der Story um Butter und sein Gewicht zeichnet sich auch so etwas wie eine Liebesgeschichte ab. Eine, die mich lange nicht überzeugen konnte, zum Ende hin aber langsam die Kurze kriegt. Ich kann nicht näher darauf eingehen ohne zu spoilern, aber ihr werdet sehen, was ich meine.

Mein Fazit:
Auch wenn ich streckenweise etwas unsicher war, was ich von Butter und seiner Geschichte halten soll, so glaube ich insgesamt doch sehr gut in alles hineingefunden und es verstanden zu haben. Ich habe besonders das letzte Viertel verschlungen und intensiv mit Butter mitgefühlt. Rückblickend war das Leseerlebnis viel zu einnehmend für „nur“ 4 Sterne, aber aufgrund anfänglicher Skepsis und werden es keine vollen 5, sondern 4,5.

Veröffentlicht am 11.08.2022

Geht super weiter!

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Der verborgene Meisterschlüssel. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 1)
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Andreas Suchanek hat sich mit seiner ersten Staffel vom Flüsterwald einen bleibenden Platz in meinem Regal erschrieben. Ich habe die Geschichte um Lukas und seine Freunde sehr genossen und war in freudiger ...

Andreas Suchanek hat sich mit seiner ersten Staffel vom Flüsterwald einen bleibenden Platz in meinem Regal erschrieben. Ich habe die Geschichte um Lukas und seine Freunde sehr genossen und war in freudiger Erwartung auf das, was im neuen Band auf uns zukommen wird. Zwar wurde ich nicht enttäuscht, aber einen kleinen, pelzigen, sehr anstrengenden Kritikpunkt habe ich dennoch.

Der Einstieg in das Geschehen gelang mir mühelos, was einerseits daran lag, dass meine Erinnerung noch frisch war, andererseits aber auch daran, dass es einen Rückblick über die komplette erste Staffel gibt. Das hilft bei größeren Zeitspannen zwischen den Staffeln enorm und empfinde ich als seine sehr gute Sache.
Die Geschichte geht zeitnah nach dem Ende von Staffel eins Band vier weiter, und es zieht die Freunde auch schon sehr bald wieder in den Flüsterwald in ein neues, rasantes Abenteuer. Mir gefiel, dass man nicht lange warten musste, bis das Geschehen Fahrt aufnimmt, sondern die Gefahr und die Aufregung schnell präsent sind.

Die Seiten des Buches flogen nur so dahin. Der angenehme, kindgerechte Schreibstil führte mich zuverlässig durch die Ereignisse und ehe ich mich versah, war auch schon das Ende erreicht. Die Spannung war stets greifbar, trotz einiger ruhiger Stellen, und die detaillierten Beschreibungen ermöglichten mir ein buntes, lebendiges Kopfkino.

Die bereits bekannten Figuren wiederzusehen, war ein bisschen als käme man nach Hause. Lukas und Ella liebe ich beide, auch Punchy und Felicitas sind mir eng ans Herz gewachsen. Nur Rani.. dem hätte ich wegen seiner nervigen, vorlauten, altklugen Art gern öfter mal das Fell über die Ohren gezogen. Was in den vorigen Bänden oft noch witzig war, wurde hier nicht selten zu anstrengend und hat für eine Menge Kopfschütteln meinerseits gesorgt. Glücklicherweise war der Rest des Buches so spannend und unvorhersehbar, dass ich bereit bin, größtenteils darüber hinwegzusehen.

Kinderbücher unterschätze ich immer gern. Ich unterstelle ihnen still im Geiste nicht selten, weniger komplex als Bücher für Erwachsene zu sein, und bin jedes Mal wieder hoch erfreut, wenn ich den Handlungsverlauf eines Buches für die jungen Lesenden nicht erahnen kann, so wie es auch hier der Fall war.

Mein Fazit:
Ein schöner Auftakt in eine neue Staffel, die ich allen Flüsterwald-Fans natürlich nur ans Herz legen kann. Einzig der Menok hat die Stimmung etwas getrübt, daher werden es 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2022

Wundervolles Setting

Das Antiquariat der verlorenen Dinge
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Bücher, Bücher und noch mehr Bücher. Hier fühle ich mich wundervoll aufgehoben! Der Inhalt klang auf den ersten Blick sehr vielversprechend und entsprechend hoch waren dann meine Erwartungen. Für mich ...

Bücher, Bücher und noch mehr Bücher. Hier fühle ich mich wundervoll aufgehoben! Der Inhalt klang auf den ersten Blick sehr vielversprechend und entsprechend hoch waren dann meine Erwartungen. Für mich war das das erste Buch von Daphne Mahr und mit Sicherheit nicht das letzte, so viel kann ich auf jeden Fall im Vorfeld schon sagen.

Das Setting Frankreich gefiel mir unheimlich gut. Ich konnte mir alle Schauplätze wunderbar ausmalen, die detailreichen Beschreibungen in Kombination mit dem anschaulichen, angenehmen Schreibstil sorgten dafür, dass meine Fantasie nie aufhörte, Bilder zum Geschriebenen zu produzieren. Ich stand kurz hinter Clara stets in der ersten Reihe des Geschehens und das gefiel mir sehr.

Clara an sich brauchte eine Weile, um mich von sich zu überzeugen. 100%ig wurden wir keine Freunde, sie ist einfach manchmal ein so stilles, naives Mäuschen gewesen. Eigentlich komisch, dass ich mich dort nicht wiederfinden konnte, denn ich selbst bin auch oft so. Aber mit der Zeit tauten wir beide im Beisein der jeweils anderen auf und ich konnte die Geschichte und auch die Bindung zu den Figuren mehr genießen.

Insgesamt empfand ich die Story als lesenswert. Das Setting und der Plot gefielen mir super, für Clara konnte ich mich schließlich auch erwärmen. Die ganzen Geheimnisse und der stetige Bezug zu Büchern taten ihr übriges, mir das Buch schmackhaft zu machen und selbst wenn ich nicht das Highlight bekam, was ich mir wünschte, so vergebe ich am Ende doch wohlwollende 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.08.2022

Tolles Buch

Der dunkelste aller Zauber
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Ein Buch über Bücher ist bei mir immer stets willkommen. Als ich diesen Klappentext las, musste ich direkt an die Seiten der Welt von Kai Meyer denken, dabei sind die Parallelen nur auf den ersten Blick ...

Ein Buch über Bücher ist bei mir immer stets willkommen. Als ich diesen Klappentext las, musste ich direkt an die Seiten der Welt von Kai Meyer denken, dabei sind die Parallelen nur auf den ersten Blick ersichtlich. Die Bibliotheken haben zusätzlich gelockt und der Fantasy-Anteil sprach mich ebenfalls an, also war klar, das muss ich lesen.

Was mich als Karten-Enthusiast sehr gefreut hat, war, dass die Vorsatzblätter mit einer Karte illustriert sind. Noch besser hätte es mir gefallen, wenn es verschiedene gewesen wären, aber immerhin ist überhaupt eine vorhanden. Gerade bei Fantasy-Büchern finde ich es unheimlich hilfreich, wenn man sich die neuen Welten vor Augen führen kann, meine Orientierung und das Kopfkino verbessern sich dadurch ungemein.

Elisabeth und Nathaniel gefielen mir meist sehr gut. Sie sind jung und das merkt man ihnen auch an, aber nicht auf eine anstrengende Art und Weise, es lässt sie lediglich authentisch wirken. Ihr Zusammenspiel, das langsame Aufkeimen von Gefühlen, das habe ich gern verfolgt. Sie legten mit ihrer Beziehung ein angenehmes Tempo an den Tag, alles entwickelte sich nachvollziehbar und angemessen.

Dass nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, fand ich ein wenig schade, aber passte auch irgendwie zur Geschichte. Ein klein wenig Distanz zu den Figuren war da, allerdings nicht so stark, dass es sich negativ auf die Bewertung auswirken würde.
Der Schreibstil führte mich zuverlässig durch die Geschichte, wenngleich ich ein wenig gebraucht habe, bis ich mich dazu durchringen konnte, nach ihr zu greifen, da ich mich von einigen negativen Meinungen aus dem Freundeskreis habe abschrecken lassen. Völlig zu Unrecht, wie ich dann feststellen musste.

Mein Fazit:
Ein wirklich schönes Buch! Meine Erwartungen wurden erfüllt und ich habe nichts Größeres zu meckern, daher gebe ich die volle Sternzahl. Das war mit Sicherheit nicht mein letztes Buch der Autorin.