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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2021

Zu viel gewollt

Never Too Late
1

Never too late habe ich in der Hoffnung begonnen, eine neue Autorin für mich aufzutun und in eine spannende Reihe einzutauchen. Ich muss jedoch gestehen, dass meine Begeisterung nicht annähernd so ausgeprägt ...

Never too late habe ich in der Hoffnung begonnen, eine neue Autorin für mich aufzutun und in eine spannende Reihe einzutauchen. Ich muss jedoch gestehen, dass meine Begeisterung nicht annähernd so ausgeprägt war, wie erwartet bzw. erhofft.

Die Geschichte ist Teil einer Dilogie, kann jedoch auch problemlos als Einzelband gelesen werden. Der andere Teil der Reihe dreht sich um hier ebenfalls häufig thematisierte Nebenfiguren, sodass man das Gefühl hat, man erlebt ihre Geschichte direkt mit. Es ist wohl so, dass die Handlungen der beiden Bücher eine Zeit lang parallel laufen, wenn ich das richtig interpretiere, und davor habe ich unabhängig vom Rest des Buches einen großen Respekt. Das habe ich erst kürzlich bereits bei einer anderen Reihe bewundert und denke immer noch, dass es gute Organisation erfordert, sich dort nicht zu verzetteln.

Man bekommt das Geschehen abwechselnd sowohl von Jason als auch von Zoé erzählt, aber ich muss gestehen, dass ich mit beiden nicht warm geworden bin. Jason ist ein lieber Kerl und hat ein wirklich gutes Herz, aber der Funke ist nicht übergesprungen.
Und bei Zoé hat mich gestört, dass ihr so viele Schicksale auf einmal angedichtet wurden. Sie quoll geradezu über vor Problemen und das hat einen beim Lesen zunächst runtergezogen und mich irgendwann ehrlich gesagt genervt. Es wirkte, als hätte man ihr all diese Dinge zugeschrieben, um sie interessanter zu machen, damit aber das Gegenteil bewirkt, eben weil es so übertrieben wirkte. Ein Schlag jagte den nächsten, als seien ihre bescheidene Herkunft und ihr mangelndes Selbstwertgefühl nicht genug, sodass ich leider nicht allzu viel Mitleid mit ihr empfunden habe.

Dadurch, dass so viel gewollt wurde, bei mir aber so wenig davon angekommen ist, habe ich das Buch auch als sehr zäh empfunden, ich hatte teilweise nicht so richtig Muße weiterzulesen. Es war schade, denn ich hatte mir so viel von der Geschichte erhofft. In letzter Zeit hat New Adult bei mir nicht die durchschlagende, begeisternde Wirkung, ich suche schon länger vergeblich nach einem Buch aus diesem Genre, was mich mal wieder so richtig packt. Dieses war es leider nicht.

Mein Fazit:
Nett, aber für meinen Geschmack zu voll mit Schicksalsschlägen. Zoé war ein einzelner wandelnder Problemfall und ich wollte dem Mädchen mehr als einmal sagen, es solle sich doch verdammt noch mal Hilfe suchen. Mir hat das beim Lesen nur wenig Spaß bereitet, daher 2,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2020

Jeder kann, er muss nur wollen.

Storys für Kinder, die die Welt retten wollen
1

Umweltschutz ist im Moment wohl abgesehen von der Pandemie, die die Welt überrannt hat, eines der heißest diskutierten Themen in der Politik. Die einen brennen dafür, andere schütteln nur den Kopf, existiert ...

Umweltschutz ist im Moment wohl abgesehen von der Pandemie, die die Welt überrannt hat, eines der heißest diskutierten Themen in der Politik. Die einen brennen dafür, andere schütteln nur den Kopf, existiert der Klimawandel, tut er es nicht, die Meinungen spalten sich hier in zwei Lager. Entweder man ist dafür oder man ist dagegen, etwas anderes scheint es nicht geben zu dürfen. Und wie erklärt man nun den Kindern, was in der Welt da draußen passiert? Wie erklärt man ihnen, dass es uns hier im Vergleich zu vielen Völkern richtig gut geht? Wie erklärt man ihnen, dass wir gerade deshalb unsere Privilegien nutzen und unser Leben verändern müssen, damit es anderen auch gutgehen kann? Das sind schwierige Themen. Und ich finde, die „Storys für Kinder, die die Welt retten wollen“ zeigen unseren Kleinen auf eindrucksvolle Weise, wie man mit Beharrlichkeit und Ausdauer auch in kleinen Schritten Großes bewirken kann, wenn man es möchte.

Leider muss ich gestehen, dass ich viele der im Buch vorgestellten Persönlichkeiten nicht kannte. Die bekannten Schauspieler oder Hollywood-Persönlichkeiten waren mir ein Begriff, allerdings fand ich die Geschichten derer, die in Problemgebieten aufgewachsen sind, teils sehr viel interessanter als die recycelten Abendkleider einer Emma Watson, so lobenswert die auch sind. Mich hat fasziniert, wie hartnäckig und ausdauernd manche Menschen teils schon im frühen Kindesalter sich aufopferungsvoll um das Wohl der Erde gekümmert haben. Wie liebevoll und achtend sie mit der Natur umgehen hat mir ein furchtbar schlechtes Gewissen gemacht und sei es nur, weil ich neulich aus Versehen eine Schnecke zertreten oder im Vorbeigehen ganz kindlich ein Blatt von einer Hecke gerupft habe.

Weniger Plastik kann ich. Weniger Auto kann ich sowieso, mangels Führerschein überhaupt kein Problem. Viel Fahrrad und Bahn kann ich, weniger Fleisch oder mehr Bio-Ware kann ich vielleicht auch. Ich kann Umweltschutz, da bin ich mir jetzt sicher. Und auch wenn ich kein Kind mehr bin, haben mir die Geschichten so einiges beigebracht und etwas die Augen geöffnet.
Nicht jeder muss die Welt rigoros verändern, es reicht für den Anfang, wenn jeder kleine Schritte in die richtige Richtung macht. Die hier vorgestellten Menschen können uns als Vorbild oder Inspiration dienen, und selbst wenn wir nie das erreichen, was sie vollbracht haben oder immer noch vollbringen, können wir doch zumindest unseren Teil beitragen.

Mein Fazit:
Ein wirklich informatives und inspirierendes Buch, sowohl für große als auch für kleine Klima-Helfer geeignet. Hat mir gut gefallen und würde ich definitiv weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 08.06.2020

Furchtbar, aber großartig!

Verity
1

Asche auf mein Haupt: Das war das erste Buch von Colleen Hoover, was ich bisher gelesen habe. Löst bei vielen wahrscheinlich Unverständnis aus, aber ich hatte bisher einfach keinen Draht zu den Geschichten. ...

Asche auf mein Haupt: Das war das erste Buch von Colleen Hoover, was ich bisher gelesen habe. Löst bei vielen wahrscheinlich Unverständnis aus, aber ich hatte bisher einfach keinen Draht zu den Geschichten. Will und Layken stehen seit Ewigkeiten ungelesen in meinem Regal, genau wie Too Late, aber erst Verity konnte mich so richtig neugierig machen. Ich fand den Klappentext so unfassbar spannend und als dann die ersten Meinungen öffentlich wurden und das Buch in den Himmel gelobt haben, wusste ich, DAS muss ich lesen.

Und verflucht, das musste ich wirklich. Ich weiß nicht, wann ein Buch mich zuletzt auf so viele verschiedene Arten mitgenommen hat. Ich war begeistert, traurig, bestürzt, angeekelt, überrascht, meistens alles gleichzeitig. Ein einziges Chaos an Emotionen, meistens nicht mal besonders gute und dennoch war ich wie gefangen. Das Buch war schrecklich und widerlich und zutiefst schockierend und ich liebte es.

Lowen ist mir anfangs auf Anhieb sympathisch gewesen. Sie lebt den Traum, den bestimmt viele Leser hegen, sie ist Autorin, wenn auch nur mäßig erfolgreich. Und als sie in Veritys Leben eintaucht, ihr Tagebuch liest, sich in ihren Mann verliebt, auch da fiebert man mit ihr mit.
Allerdings bekommt man im Laufe des Buches immer mehr das Gefühl, dass keine der Figuren so richtig bei Trost ist. Jeder hat einen Knacks weg, auch Lowen, aber das macht das Buch aus. All diese kranken Gedanken, diese verstörenden Entwicklungen, die machen das Buch zu dem, was es ist.

Colleen Hoover hat eine besondere Art, den Leser gefangen zu nehmen. Man verfällt ihrem Schreibstil sofort, wird in die Geschichte gesogen, durchgekaut, zerfetzt und am Ende völlig zerstört wieder ausgespuckt. Ich konnte und wollte mich dem Geschehen nicht entziehen, dafür war es einfach viel zu spannend.
Als Leser stand ich oft an dem Punkt, dass ich glaubte zu wissen, wie das Buch weiter- oder sogar ausgeht. Jedes Mal lag ich daneben. Immer, wenn ich dachte, JETZT habe ich die Figuren durchschaut, dann packte die Autorin einen neuen Plot Twist aus, sodass man am Ende vor der Wahl steht: Welche Wahrheit ist die richtige?

Mein Fazit:
Lest es! Ich bin echt kein Fan von Thrillern, aber dieses Buch hat mich begeistert. Zwar auch aufs Übelste verstört, aber dennoch begeistert.
Volle fünf von fünf Sternen gibt es für dieses verwirrende Meisterwerk.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Musikalisches Finale

Der letzte erste Song
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„Musik stellt keine Fragen, macht keine dummen Kommentare, gibt keine unerwünschten Ratschläge, sondern ist einfach für dich da.“ (aus 'Der letzte erste Song' von Bianca Iosivoni aus dem Lyx-Verlag)

Nie ...

„Musik stellt keine Fragen, macht keine dummen Kommentare, gibt keine unerwünschten Ratschläge, sondern ist einfach für dich da.“ (aus 'Der letzte erste Song' von Bianca Iosivoni aus dem Lyx-Verlag)

Nie wieder singen, das hatte Grace sich selbst geschworen. Nach einem Desaster von früher hat sie einfach zu viel Angst, bis sie sich selbst und ihrer Freundin beweisen will, dass sie mittlerweile stark genug ist und ihre Furcht überwinden kann. Sie singt bei Mason, ihrem Lieblingsfeind aus ihrem Freundeskreis, vor, denn seine Band sucht eine neue Frontsängerin, doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie sich in seiner Nähe auf einmal so anders fühlen würde. Sie sieht eine Seite an ihm, die ihr bisher verborgen blieb, doch sie wird Mason niemals haben können, denn er ist schon vergeben.. Es sei denn, er fühlt das gleiche vielleicht auch für Grace.

Von dieser Reihe kenne ich bisher nur den ersten Band, hatte jedoch schon so viel Gutes gehört, dass ich den vierten und letzten Band vorziehen musste. Ich hatte zwar einige Lücken was Vorkenntnisse betrifft, aber dennoch war es gut lesbar, selbst wenn ich im Nachhinein unbedingt empfehlen würde, sich die Reihe chronologisch vorzunehmen.

Das Cover ist wirklich hübsch, sehr romantisch. Eigentlich mag ich Menschen auf Covern nicht so gern, aber in diesem Fall ist es nicht übertrieben anzüglich sondern süß gestaltet und entsprechend nett anzuschauen. Man erkennt durch die Ähnlichkeit zu den vorigen Bänden natürlich auch gleich die Zugehörigkeit zur Reihe.

Mason und Grace erzählen abwechselnd aus ihrer Ich-Perspektive und mittlerweile sollte jeder wissen, dass ich ein absoluter Befürworter dieser Erzählweise bin. Man rätselt nicht immer herum, warum der Kerl dieses oder jenes tut, sondern bekommt es einfach serviert, ohne wegen irgendwelcher unlogischen Handlungen die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen.
Der Schreibstil ist locker und leicht, man kann angenehm entspannt lesen und merkt gar nicht, wie die Seiten nur so dahinfliegen.

Die Charaktere in diesem Buch sind eine ziemlich bunte Truppe. Grace wirkt auf den ersten Blick etwas hochnäsig und wie die typische Misswahl-Kandidatin, kühl, bestimmend und immer perfekt gestylt. So falsch liegt man damit auch nicht, aber sie verbirgt weit mehr, als es den Anschein hat. Ihr großes Talent ist das Singen, jedoch steht sie seit jeher unter dem drohend erhobenen Pantoffel ihrer rücksichtslosen Mutter, die Grace wie auch schon ihre große Schwester nach ihren Vorstellungen formen will. Ein wenig hat mich das an Jennifer aus Winton Brothers 3 von Penny Reid erinnert, die ebenfalls unter einer übereifrigen Mutter litt. Man findet diese Bücher in vielen Romanen und jedes Mal erwecken sie in mir das Bedürfnis, sie zu packen und fest zu schütteln, bis sie ihre armen Mädchen endlich mal sie selbst sein lassen.

Mason gefiel mir richtig gut. Er ist einerseits witzig und charmant, andererseits nimmt er seine Musik sehr ernst und brennt für das, was er tut. Darum weiß er auch, dass Grace die ideale Besetzung für seine Band ist, jedoch hat er mit ihr eine echt harte Nuss vor sich. Was für die beiden zunächst nur ein Verhältnis aus gegenseitigem Nutzen darstellt, entwickelt sich sehr bald zu mehr und mehr, leider gibt es dabei ein Problem: Masons Freundin. Ich muss ja sagen, dass dieses Mädchen mich mehr als einmal in den Wahnsinn getrieben hat, einen derart sprunghaften und unentschlossenen Menschen konnte ich einfach nicht verstehen.
Der Rest der Clique hat in den verschiedenen anderen Bänden seinen jeweiligen Auftritt, nur wird leider der Rest der Band von Mason dabei übergangen. Seine drei anderen Jungs waren mir ebenfalls unglaublich sympathisch und ich hätte wirklich gern mehr über sie gelesen.

Da ich sehr viel New Adult lese, hat mich die Geschichte jetzt nicht wirklich überrascht und mir ist das Konzept Heißer-Typ-trifft-Good-Girl keinesfalls unbekannt, dennoch lese ich immer wieder gern solche Storys. Mason und Grace sind ein süßes Paar und nur darauf kommt es an. Ihre Liebe entwickelt sich langsam, schließlich hat Mason ja noch seine Freundin, aber ich finde sowieso, dass es zu unrealistisch wirkt, wenn sich die Protagonisten gleich im ersten Drittel des Buches die ewige Liebe schwören. Zumal freue ich mich jedes Mal, wenn auch die Musik eine entscheidende Rolle im Buch spielt.

Mein Fazit:
New Adult, das man gelesen haben muss! Ein großartiger Abschluss, ich freue mich, wenn die Autorin wieder mal was aus diesem Genre herausbringt.

Veröffentlicht am 21.04.2024

So viel Liebe

Lieb doch, wie du willst
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Lieb doch, wie du willst! Ein Grundsatz, dem viele da draußen bereits folgen, den aber noch viele weitere respektieren sollten. In diesem Buch finden wir eine Menge unterschiedlicher Facetten von Liebe, ...

Lieb doch, wie du willst! Ein Grundsatz, dem viele da draußen bereits folgen, den aber noch viele weitere respektieren sollten. In diesem Buch finden wir eine Menge unterschiedlicher Facetten von Liebe, Lust und Erotik, die uns lehren, doch endlich mal offener und toleranter gegenüber anderen zu sein.

Ich bin ehrlich, ich konnte nicht mit allen Geschichten gelaten, aber das muss ich auch gar nicht. Wichtiger ist hier die Message, insbesondere für Jugendliche, dass sie, egal wie sie lieben, richtig sind. Man bekommt eine so große Vielfalt von Liebe aufgezeigt, dass sich hoffentlich viele zwischen den Seiten wiederfinden können.

Es wird spicy, es wird emotional, es wird liebevoll, es wird aufregend. Seid mutig, traut euch, in die Geschichtensammlung einzutauchen. Ich glaube, ihr werdet es nicht bereuen. Wenn man sich erst einmal auf die verschiedenen Perspektiven einlässt, ist das Buch schneller beendet, als man blinzeln kann.