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Veröffentlicht am 09.08.2022

Bitte Band 3

Crescent City – Wenn ein Stern erstrahlt
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Bryce und Hunt sind ein spannendes Team, kann ich nicht anders sagen. Ich habe aber trotz der dicken Bücher das Gefühl, ich kenne sie von zahlreichen Fan-Arts mittlerweile beinahe besser als aus der eigentlichen ...

Bryce und Hunt sind ein spannendes Team, kann ich nicht anders sagen. Ich habe aber trotz der dicken Bücher das Gefühl, ich kenne sie von zahlreichen Fan-Arts mittlerweile beinahe besser als aus der eigentlichen Geschichte. Einfach unfassbar, wie groß das Maas-Fandom inzwischen ist.

Dass ich Band 1 gehört hatte, ist schon eine Weile her, nahe des Erscheinungstermins. Teil 2 dann lesen zu wollen, war eine Entscheidung, die ich beim Anblick des übergewichtigen Buch-Kloppers ein wenig bereut, aber zu großen Teilen durchgezogen habe.
Stellenweise habe ich meinen Händen und Augen eine Pause gegönnt und auf das Hörbuch zurückgegriffen, das war zugegebenermaßen eine echte Erleichterung ab und zu. Aber das Ganze sich quasi selbst zu erzählen, hatte doch schon was, vor allem weil man alles besser verarbeiten kann, die Komplexität der Geschichte dadurch greifbarer wird und man sein eigenes Tempo an den Tag legt. Man konnte auch einige Stellen wiederholen, ein paar Seiten zurückblättern, generell ist man einfach flexibler bei einen Print als bei einem Hörbuch.

Und dazu kommt, dass das Print mit dem bunten Buchschnitt einfach viel, viel schöner ist als nur ein digitales Hörbuch oder ein E-Book. Man hat ein regelrechtes Schmuckstück fürs Regal, was ich stundenlang bewundern könnte und ideal zu Band 1 passt.

Ich brauchte meine Zeit für das Buch, das ist klar. So etwas verschlingt man nicht an einem Tag, ich zumindest nicht. Aber in diesem Folgeband, in dem man schon ein wenig besser wusste, woran man eigentlich ist, kam ich ein wenig besser voran als noch im Auftakt der Reihe. Man hatte sich mit den Figuren und dem Setting angefreundet und kam in vertraute Gefilde zurück.
Der ausufernde Schreibstil ging mir ab und zu wieder etwas auf den Keks, aber Geduld zahlt sich aus und insgesamt hat mich der Maas-Stil zuverlässig durch die Geschichte geführt. Das Ende lässt die Lesenden mal wieder etwas perplex zurück, aber damit habe ich schon gerechnet. Was wäre denn auch ein Fantasy-Buch ohne anständigen Cliffhanger?

Mich konnte auch dieser Band wieder überzeugen. Ich bin schon gespannt, wann wir den dritten Teil begrüßen dürfen.. in 3 Jahren? 5? 10? Egal, ich werde bereit sein.

Veröffentlicht am 09.08.2022

Für mich perfekt

Das Leuchten vergangener Sterne
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Das Leuchten vergangener Sterne ist mein erster Roman von Rena Fischer, der sich an ein älteres Publikum richtet. Nachdem ich ihre Jugendbücher bisher abgöttisch geliebt habe, wollte ich mal testen, ob ...

Das Leuchten vergangener Sterne ist mein erster Roman von Rena Fischer, der sich an ein älteres Publikum richtet. Nachdem ich ihre Jugendbücher bisher abgöttisch geliebt habe, wollte ich mal testen, ob ich mich auch für Liebesromane für Erwachsene sozusagen erwärmen kann, und ja, ich kann definitiv!
Dieses Buch ist so viel mehr als „nur“ ein Liebesroman. Es gibt so unheimlich viel Hintergrundwissen, einen nicht unerheblichen Crime-Anteil, Urlaubsfeeling, intensive Gefühle und nervenaufreibende Spannung, alles auf einmal. Drogen und Hehlerei sind im Spiel, die Archäologie, Andalusien in all seinen Facetten.

Wer eine Geschichte mit Tiefgang und spürbar sorgfältiger Recherchearbeit zu schätzen weiß, ist hier genau richtig, denn allein schon die Liebe fürs Detail in der Beschreibung des Landes, der Gegend, der Bräuche zeigt schon, dass hier richtig viel Mühe und Herzblut geflossen sind. Ich hatte stets das Gefühl, zusammen mit den Figuren unterwegs zu sein, mein Kopfkino lief auf Hochtouren und die Bilder vor meinem inneren Auge waren klar und ausgeschmückt wie lange nicht mehr.
Was mich ebenfalls enorm beeindruckt hat, war das viele Fachwissen, das die Archäologie und damit leider verbunden auch die Antiken-Hehlerei betrifft, was die Autorin sich angelesen haben muss, um hier derart realitätsnah und detailgetreu schreiben zu können.

Zu dem rundum perfekt beschriebenen und genauestens recherchierten Setting kommen dann die vielschichtigen Figuren. Orlando, Taran und Nina haben mich von der ersten Sekunde an von sich überzeugt, sie wirken stets realistisch und lebendig. Ihre Handlungen konnte ich zwar nicht immer gutheißen, aber dennoch bestens nachvollziehen und man entwickelt schnell ein genaues Portrait von ihnen im Kopf. Wer gut, wer böse ist, wer welche Absichten hat, offenbart sich erst im Laufe der Zeit, authentisch waren sie jedoch immer, sie handelten stets nach ihrem Charakter. Sie alle waren Figuren zum Mitfiebern, zum Hassen, zum Lieben, zum gemeinsamen Lachen, zum gemeinsamen Leiden.

Der kriminalistische Teil der Geschichte verleiht ihr ein ganz neues Spannungslevel, was es bei den klassischen 08/15 Liebesromanen sonst eher nicht gibt. Man taucht tief in eine Szene ein, die mir persönlich noch vollkommen fremd war, es werden Intrigen gesponnen, Hinterhalte geplant, es wird betrogen und gelogen, und ich habe jede Sekunde davon geliebt. Die Aufregung hält einen ständig in Atem und dennoch gerät zwischen all dem Trubel der eigentliche rote Faden der Handlung nicht in Vergessenheit und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Hier wurde die perfekte Waage zwischen den Bereichen der Story gefunden.

Mein Fazit:
Rena Fischer hat ein kleines Meisterwerk geschrieben. Ein Rundumschlag durch viele Bereiche der Schreibkunst, ein wenig Geschichte, ein wenig Krimi, ein wenig Liebe, all das fusioniert zu einem kurzweiligen und beeindruckenden Buch, was ich ohne Einschränkungen weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 09.08.2022

Endlich der Abschluss

Obsidio. Die Illuminae Akten_03
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Mit Obsidio hat sich dtv eine Menge Zeit gelassen. Uns Lesende endlich mit dem Finale zu beglücken, freute mich rund um die Ankündigung herum enorm, aber bald wuchs die Anspannung, ich könnte mich nicht ...

Mit Obsidio hat sich dtv eine Menge Zeit gelassen. Uns Lesende endlich mit dem Finale zu beglücken, freute mich rund um die Ankündigung herum enorm, aber bald wuchs die Anspannung, ich könnte mich nicht mehr an alles erinnern. Die ersten zwei Teile hatte ich, sobald sich abzeichnete, dass kein dritter Band mehr kommt, frustriert weggegeben, sodass ein spontaner Reread wegfiel. Und wahrscheinlich war es auch das, was mich zunächst ein wenig zurückgeworfen hat, bevor ich zur Gänze in dieses Leseerlebnis eintauchen und es richtig genießen konnte.

Was mich rein optisch sehr gestört hat, ist, dass bei diesem Band auf einen Schutzumschlag verzichtet wurde. Diese Reihe lebt von ihren Details fürs Auge, dazu gehörte in meinen Augen auch das besondere Außendesign und ich finde es unheimlich schade, dass nun, obwohl das Buch sogar teurer ist als die Vorgänger, so etwas (für mich) wichtiges ausgespart wurde.

Im Inneren hat das Buch mich dann wieder direkt mit seiner außergewöhnlichen Gestaltung überzeugt. Ich brauchte wie schon erwähnt etwas, um mich wieder zurechtzufinden, aber sehr bald erlangte ich das Gefühl wieder, was mich schon beim Lesen der ersten zwei Teile befiel und es war, als käme man nach Hause.

Die Spannung hielt mich stets bei der Stange, und auch wenn ich für das Buch ein wenig länger brauchte, einfach weil ich mich immer auf die unterschiedlichen Erzählweisen einstellen muss, habe ich jede Seite genossen. Ich kenne keine andere Reihe, kein anderes Buch, in dem mit so vielen Mitteln gespielt wird wie hier, wenn es um die Erzählform geht. Dialoge, Chats, nur gelegentlich Fließtexte, Bilder, Illustrationen, Mails, sogar Comics, einfach das volle Programm. Die Schreibenden haben sich hier ordentlich was einfallen lassen und ich bewundere sie dafür nach wie vor zutiefst.

Mein Fazit:
Die Reihe hat zum Glück auch noch ihr deutschsprachiges, würdiges Finale bekommen. Ein sehr spannendes und einzigartiges Buch, die Reihe kann ich denen, die den Funken Andersartigkeit in Büchern suchen, nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 09.08.2022

Urlaub vom Feinsten

Mission Hollercamp Band 1 - Der unheimliche Fremde
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Mission Hollercamp ist eine zuckersüße und zugleich spannende Reihe, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Ab und zu braucht auch ein Erwachsenengehirn mal Urlaub beim Lesen, und den hatte ich ...

Mission Hollercamp ist eine zuckersüße und zugleich spannende Reihe, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Ab und zu braucht auch ein Erwachsenengehirn mal Urlaub beim Lesen, und den hatte ich hier definitiv. Leon, Charlie, Emily und Jakub bei ihrem kleinen Abenteuer zu verfolgen war ein bisschen, als sei man selbst dabei gewesen, als hätte man selbst Camping-Urlaub am See gemacht und die Ermittlungen in ihrem Kriminalfall aus der ersten Reihe mit vorangetrieben.

Die Protagonisten könnte unterschiedlicher kaum sein, aber die vier Kids ergänzen sich perfekt, und selbst wenn Charlie mit ie ein wenig Zeit brauchte, um mir sympathisch werden zu können, fing sie sich doch bald und entpuppte sich als wertvolles Teammitglied.
Leon erzählt humorvoll, fesselnd und zielgruppengerecht aus seiner Ich-Perspektive, sodass man schon nach wenigen Seiten das Gefühl hat, direkt Teil des Geschehens zu sein. Witzige, teils freche, teils mahnende Randnotizen zum Geschriebenen von seiner Freundin Emily lockern die Story zusätzlich auf und hatten für mich einen super Unterhaltungswert.

Und wenn wir schon bei Werten sind: Davon vermittelt dieses Buch eine ganze Menge. Es wird zum Beispiel auf das Gendern aufmerksam gemacht, Diversität wird ganz wunderbar eingeflochten und ohne den erhobenen Zeigefinger auszupacken, wird den Kindern Toleranz näher gelegt und dass es nicht die eine richtige Art gibt, zu sein, sondern dass wir alle genau richtig sind. Die kindliche, meist noch unvoreingenommene Sichtweise der Figuren hilft enorm dabei, das Ganze selbstverständlich und natürlich bei den Lesenden ankommen zu lassen.

Dass die Kiddies in ihren Ferien mysteriösen Streichen auf den Grund gehen müssen und dabei zeitgleich noch ein barfüßiger Fremder am Platz auftaucht, wirbelt den erholsamen Urlaub ordentlich auf. Auf den knapp 200 Seiten hat dadurch eine Menge Spannung Platz, ebenso wie die Möglichkeit, mitzurätseln und fleißig zu knobeln, wer hinter den bösen Taten stecken könnte.
Ich hatte, auch wenn ich mit 25 Jahren gaaanz knapp außerhalb der Zielgruppe liege, viel Spaß dabei, die Kids zu begleiten und freue mich schon auf den nächsten Band, das Ende von diesem Buch ist für mich nämlich leider sehr unbefriedigend. Nicht wirklich ein Cliffhanger, denn es gibt eine Auflösung, aber wenn ihr das Finale erreicht habt, werdet ihr wahrscheinlich verstehen, was ich meine. Haltet am besten schon den Folgeband bereit.

Mein Fazit:
Ein lustiges, kindgerecht geschriebenes Buch, das neben einer großen Portion Spaß und Spannung auch wertvolle Botschaften enthält. Von mir gibt es eine klare und deutliche Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.08.2022

Verwirrend fesselnd

(Not So) Amazing Grace
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Den Titel des Buches kann ich zu 100% unterschreiben. Grace ist wirklich not so amazing. Ich habe selten eine so bodenlos unsympathische und menschlich grottige Protagonistin erlebt wie Grace, es ist beinahe ...

Den Titel des Buches kann ich zu 100% unterschreiben. Grace ist wirklich not so amazing. Ich habe selten eine so bodenlos unsympathische und menschlich grottige Protagonistin erlebt wie Grace, es ist beinahe schon witzig. Auch deshalb, weil sich zu meinem völligen Unverständnis andauernd Menschen um sie und ihre Zuneigung bemühen, ohne vor der offenen Feindseligkeit, die die Protagonistin aus jeder Pore verströmt, zurückzuschrecken.

Abgesehen davon, dass Grace so sozial verträglich ist wie ein Löwe im Schafgehege, gefiel mir das Buch allerdings sehr gut. Der Erzählstil, mit dem sie aus ihrer Ich-Perspektive berichtet, war für mich nämlich unheimlich fesselnd, ihr Sarkasmus, ihre Sicht auf die Welt, ihre Weise zu denken und zu sprechen, all das war ohne Zweifel abschreckend, aber trotz dessen (oder eben dadurch?) auch enorm unterhaltend. Ich empfand es als erfrischend, dass ich stets mitfiebern konnte, auch ohne eine emotionale Bindung zur Hauptfigur aufgebaut zu haben, wenngleich dadurch natürlich trotzdem ein Teil des Lesevergnügens gedämpft wurde.

Die Nebenfiguren waren mir abgesehen von der Tatsache, dass sie Grace (warum auch immer) interessant finden, größtenteils sehr sympathisch. Sie besitzen fast alle eine Engelsgeduld, sind freundlich, aufmerksam und unterstützend, kümmern sich um das kratzbürstige Biest und tragen ihr selbst die schrecklichsten Beleidigungen nicht lange nach, sondern stehen cool über den Dingen und zeigen Größe. Allen voran hat Mr. S. wahrlich einen Preis für seine Gelassenheit und seinen Umgang mit Grace verdient, ebenso auch Wade, Graces bester Freund und Love Interest. Er hat zwar auch ein paar nicht ganz so feine Charakterzüge, aber dafür gibt es gute Gründe, die im Verlauf des Buches erläutert werden, und abgesehen davon wirkt er meistens, als habe er ein Herz aus reinem Gold. Auch die restlichen Figuren haben markante Eigenschaften, die sie vielschichtig und greifbar machen.

Der Verlauf der Geschichte war stellenweise etwas schwammig abgesteckt, sodass die Lesenden nicht immer zweifelsfrei wussten, in welche Richtung es gehen soll, zumindest erging es mir so. Das legte sich aber recht bald, beziehungsweise man hat sich damit abgefunden.

Mein Fazit:
Insgesamt war das Buch zwar wirklich unterhaltsam, hätte mit einer engeren Verbindung zu Grace aber ein richtiges Highlight hätte werden können. Schade, dass da ein wenig Potenzial verschenkt wurde, aber alles in allem habe ich die Geschichte gern gelesen und vergebe wohlwollende 4 von 5 Sternen.