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Veröffentlicht am 09.08.2022

Urlaub vom Feinsten

Mission Hollercamp Band 1 - Der unheimliche Fremde
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Mission Hollercamp ist eine zuckersüße und zugleich spannende Reihe, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Ab und zu braucht auch ein Erwachsenengehirn mal Urlaub beim Lesen, und den hatte ich ...

Mission Hollercamp ist eine zuckersüße und zugleich spannende Reihe, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Ab und zu braucht auch ein Erwachsenengehirn mal Urlaub beim Lesen, und den hatte ich hier definitiv. Leon, Charlie, Emily und Jakub bei ihrem kleinen Abenteuer zu verfolgen war ein bisschen, als sei man selbst dabei gewesen, als hätte man selbst Camping-Urlaub am See gemacht und die Ermittlungen in ihrem Kriminalfall aus der ersten Reihe mit vorangetrieben.

Die Protagonisten könnte unterschiedlicher kaum sein, aber die vier Kids ergänzen sich perfekt, und selbst wenn Charlie mit ie ein wenig Zeit brauchte, um mir sympathisch werden zu können, fing sie sich doch bald und entpuppte sich als wertvolles Teammitglied.
Leon erzählt humorvoll, fesselnd und zielgruppengerecht aus seiner Ich-Perspektive, sodass man schon nach wenigen Seiten das Gefühl hat, direkt Teil des Geschehens zu sein. Witzige, teils freche, teils mahnende Randnotizen zum Geschriebenen von seiner Freundin Emily lockern die Story zusätzlich auf und hatten für mich einen super Unterhaltungswert.

Und wenn wir schon bei Werten sind: Davon vermittelt dieses Buch eine ganze Menge. Es wird zum Beispiel auf das Gendern aufmerksam gemacht, Diversität wird ganz wunderbar eingeflochten und ohne den erhobenen Zeigefinger auszupacken, wird den Kindern Toleranz näher gelegt und dass es nicht die eine richtige Art gibt, zu sein, sondern dass wir alle genau richtig sind. Die kindliche, meist noch unvoreingenommene Sichtweise der Figuren hilft enorm dabei, das Ganze selbstverständlich und natürlich bei den Lesenden ankommen zu lassen.

Dass die Kiddies in ihren Ferien mysteriösen Streichen auf den Grund gehen müssen und dabei zeitgleich noch ein barfüßiger Fremder am Platz auftaucht, wirbelt den erholsamen Urlaub ordentlich auf. Auf den knapp 200 Seiten hat dadurch eine Menge Spannung Platz, ebenso wie die Möglichkeit, mitzurätseln und fleißig zu knobeln, wer hinter den bösen Taten stecken könnte.
Ich hatte, auch wenn ich mit 25 Jahren gaaanz knapp außerhalb der Zielgruppe liege, viel Spaß dabei, die Kids zu begleiten und freue mich schon auf den nächsten Band, das Ende von diesem Buch ist für mich nämlich leider sehr unbefriedigend. Nicht wirklich ein Cliffhanger, denn es gibt eine Auflösung, aber wenn ihr das Finale erreicht habt, werdet ihr wahrscheinlich verstehen, was ich meine. Haltet am besten schon den Folgeband bereit.

Mein Fazit:
Ein lustiges, kindgerecht geschriebenes Buch, das neben einer großen Portion Spaß und Spannung auch wertvolle Botschaften enthält. Von mir gibt es eine klare und deutliche Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.08.2022

Verwirrend fesselnd

(Not So) Amazing Grace
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Den Titel des Buches kann ich zu 100% unterschreiben. Grace ist wirklich not so amazing. Ich habe selten eine so bodenlos unsympathische und menschlich grottige Protagonistin erlebt wie Grace, es ist beinahe ...

Den Titel des Buches kann ich zu 100% unterschreiben. Grace ist wirklich not so amazing. Ich habe selten eine so bodenlos unsympathische und menschlich grottige Protagonistin erlebt wie Grace, es ist beinahe schon witzig. Auch deshalb, weil sich zu meinem völligen Unverständnis andauernd Menschen um sie und ihre Zuneigung bemühen, ohne vor der offenen Feindseligkeit, die die Protagonistin aus jeder Pore verströmt, zurückzuschrecken.

Abgesehen davon, dass Grace so sozial verträglich ist wie ein Löwe im Schafgehege, gefiel mir das Buch allerdings sehr gut. Der Erzählstil, mit dem sie aus ihrer Ich-Perspektive berichtet, war für mich nämlich unheimlich fesselnd, ihr Sarkasmus, ihre Sicht auf die Welt, ihre Weise zu denken und zu sprechen, all das war ohne Zweifel abschreckend, aber trotz dessen (oder eben dadurch?) auch enorm unterhaltend. Ich empfand es als erfrischend, dass ich stets mitfiebern konnte, auch ohne eine emotionale Bindung zur Hauptfigur aufgebaut zu haben, wenngleich dadurch natürlich trotzdem ein Teil des Lesevergnügens gedämpft wurde.

Die Nebenfiguren waren mir abgesehen von der Tatsache, dass sie Grace (warum auch immer) interessant finden, größtenteils sehr sympathisch. Sie besitzen fast alle eine Engelsgeduld, sind freundlich, aufmerksam und unterstützend, kümmern sich um das kratzbürstige Biest und tragen ihr selbst die schrecklichsten Beleidigungen nicht lange nach, sondern stehen cool über den Dingen und zeigen Größe. Allen voran hat Mr. S. wahrlich einen Preis für seine Gelassenheit und seinen Umgang mit Grace verdient, ebenso auch Wade, Graces bester Freund und Love Interest. Er hat zwar auch ein paar nicht ganz so feine Charakterzüge, aber dafür gibt es gute Gründe, die im Verlauf des Buches erläutert werden, und abgesehen davon wirkt er meistens, als habe er ein Herz aus reinem Gold. Auch die restlichen Figuren haben markante Eigenschaften, die sie vielschichtig und greifbar machen.

Der Verlauf der Geschichte war stellenweise etwas schwammig abgesteckt, sodass die Lesenden nicht immer zweifelsfrei wussten, in welche Richtung es gehen soll, zumindest erging es mir so. Das legte sich aber recht bald, beziehungsweise man hat sich damit abgefunden.

Mein Fazit:
Insgesamt war das Buch zwar wirklich unterhaltsam, hätte mit einer engeren Verbindung zu Grace aber ein richtiges Highlight hätte werden können. Schade, dass da ein wenig Potenzial verschenkt wurde, aber alles in allem habe ich die Geschichte gern gelesen und vergebe wohlwollende 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.08.2022

Coole Dystopie!

Countdown. Der letzte Widerstand
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Countdown entpuppte sich als eine Dystopie, spannend und unvorhersehbar wie ich es schon lange nicht mehr erlebte. Ich hätte am Anfang des Buches nie vermutet, was mich in dessen Verlauf noch alles erwarten ...

Countdown entpuppte sich als eine Dystopie, spannend und unvorhersehbar wie ich es schon lange nicht mehr erlebte. Ich hätte am Anfang des Buches nie vermutet, was mich in dessen Verlauf noch alles erwarten und was ich entdecken würde, welche Geheimnisse noch zwischen den Seiten schlummern und was alles erstaunliches ans Licht kommen könnte. Echt cool!

Allen voran gefiel mir natürlich, dass eine der Protagonist*innen Lena heißt. Das finde ich immer besonders, vor allem da Lena als Allerweltsname nicht ganz so beliebt bei Schreibenden scheint, was mich jetzt ehrlich gesagt auch nicht sonderlich wundert.
Zwar wird von keiner der Figuren aus der Ich-Perspektive berichtet, aber ich konnte mich nach einigen Kapiteln Gewöhnung dennoch gut in alles einfinden. Das Geschehen tauchte langsam aber sicher detailreich in meinem Kopf auf, und auch wenn stets eine gewisse Distanz zu den erzählenden Figuren blieb, konnte ich davon abgesehen mitfiebern und war dem Sog der Geschichte verfallen.

Das Szenario, was sich zu Beginn des Buches anspielt, ist für viele sicherlich ein Albtraum. Stromnetze werden lahmgelegt, Autos fahren nicht mehr, Handys funktionieren nicht, eine landesweite Katastrophe ereilt sich und man ist auf sich selbst gestellt. Man muss seine Versorgung sicherstellen können, doch wie und worauf soll man sich vorbereiten, wenn keiner einem sagt, was wirklich Sache ist? Ich bin froh und dankbar, dass ich nicht zwischen den Buchdeckeln lebe, denn die Situationen der Menschen sind teilweise echt haarsträubend, besonders in der zweiten Hälfte des Buches, wo die Spannung und das Tempo merklich anziehen und nach und nach immer mehr Geheimnisse gelüftet werden. Ich hing gebannt an der Geschichte und konnte und wollte mich nur schwer lösen.

Mein Fazit:
Eine wunderbare Dystopie für Jugendliche und Junggebliebene! Ich werde dem Autor auf jeden Fall treu bleiben und freue mich auf weitere Abenteuer von ihm.
Einen halben Stern muss das Buch aufgrund der nicht so intensiven Nähe zu den Figuren einbüßen, und so lande ich bei 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.08.2022

Gebt mir mehr davon

Skandar und der Zorn der Einhörner
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Skandar und der Zorn der Einhörner lässt uns die sonst als niedliche, zauberhafte, magische Wesen verschrienen Tiere in einem ganz neuen Licht sehen. Bei Skandar sind Einhörner Bestien, die es zu zähmen ...

Skandar und der Zorn der Einhörner lässt uns die sonst als niedliche, zauberhafte, magische Wesen verschrienen Tiere in einem ganz neuen Licht sehen. Bei Skandar sind Einhörner Bestien, die es zu zähmen gilt, die ungeheure Kräfte haben und keinen Funken der vermeintlichen Freundlichkeit der sonst märchenhaften Geschöpfe besitzen. Sie sind brutal, blutrünstig und, gerade weil sie so anders sind, unheimlich faszinierend.

Ich habe nicht lange gebraucht und war sofort drin im Geschehen. Der Stellenwert der Einhörner und Einhornrennen in der Welt und auch in Skandars Familie wird sehr schnell greifbar und so fiel es mir auch überhaupt nicht schwer, mich mit Skandar auf die abenteuerliche Reise, die ihn erwartete, einzulassen. Ich habe mit ihm mitgefiebert, gelacht, gehofft, gebangt und gekämpft, habe mich immer in der ersten Reihe und ganz nah an allen Schauplätzen gefühlt, konnte seine Gefühle und Gedanken wunderbar nachvollziehen. Er war mir einfach von Grund auf sympathisch und ich habe ihn dafür bewundert, dass er sich nicht hat unterkriegen lassen, denn oft wurde es ihm wirklich nicht leicht gemacht.

Auch die Insel, auf der die Einhornreiter trainiert werden, wurde wunderbar beschrieben. Ich habe mich in den Quartieren der Kinder pudelwohl gefühlt, konnte mir die Schule perfekt vorstellen und wäre am liebsten selbst Teil der Reitertruppe gewesen. Es war alles so lebendig, detailreich und absolut fesselnd, dass ich mich kaum losreißen konnte und wollte.

Der Schreibstil hat in Kombi mit der zunehmenden Spannung sein übriges getan, um den Lesefluss aufrecht zu erhalten. Obwohl das Buch auf den ersten Blick kein schlankes ist, hat es mich eingenommen und ich habe es in kurzer Zeit beenden können, ich war einfach unheimlich neugierig, wie es enden würde.

Mein Fazit:
Ich habe es geliebt! Wirklich eine coole Geschichte über Einhörner, ganz weit abseits von unserer bisherigen Vorstellung der Wesen. Dazu kommen sympathische Figuren und ein fantastisches Setting. Diese Reihe werde ich auf jeden Fall weiter verfolgen!

Veröffentlicht am 29.07.2022

Beeindruckende Protagonistin!

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 (Intensive New-Adult-Romance, die unter die Haut geht)
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The moment I lost you hat mich mehr als positiv überrascht. Ich hätte tatsächlich im Vorfeld nicht gedacht, dass ich so viel fühlen würde beim Lesen, dass ich mich zugleich aber auch so entspannen könnte. ...

The moment I lost you hat mich mehr als positiv überrascht. Ich hätte tatsächlich im Vorfeld nicht gedacht, dass ich so viel fühlen würde beim Lesen, dass ich mich zugleich aber auch so entspannen könnte. Dass mich die Protagonistin so intensiv einwickeln und von sich überzeugen würde, denn Mia war mein Highlight dieses Buches.

Bleiben wir direkt bei ihr. Von einer Protagonistin mit einem Trauma, schließlich hat sie ihren besten Freund sterben sehen, erwartet man vermutlich jemanden, der nicht so stark und gefasst ist wie sie. Jemanden, der gebrochen ist vielleicht, jemanden, der eine Stütze benötigt. Doch auch wenn Mia noch nicht wieder 100% gefestigt ist in ihrem Alltag, auch wenn ihr ab und zu alles zu viel wird, hat sie mich mit der Reflexion ihrer Gefühle und ihrer Lage komplett umgehauen. Sie betrachtet alles so erwachsen und offen, sie spricht ungeschönt über ihre Emotionen, dass ich nicht anders konnte als sie uneingeschränkt und mit tiefer Achtung zu bewundern. Sie ist viel reflektierter, als ich es in ihrer Situation je hätte sein können, und das hat einfach nur unheimlich gut getan.
In anderen Büchern wäre Mias Lage in kopfloses und überstürztes Drama ausgeartet, die Figuren wären in ihren Gefühlen ertrunken und damit komplett überfordert gewesen. Nicht so Mia und dafür möchte ich vor der Autorin voller Bewunderung den Hut ziehen.

Auch Nathan, dem ich zu Beginn noch skeptisch gegenüberstand und der mich auch ein paar Mal sehr wütend gemacht hat, rehabilitierte sich schnell und wuchs mir ans Herz. Zu sehen, wie er mit sich selbst kämpft, wie furchtbar schlecht seine eigene Meinung von sich ist, hat mich hart schlucken lassen. Dass Mia und er zusammengefunden haben, war vor allem für ihn ein Segen, behaupte ich mal, denn sie gibt ihm so viel Liebe und Rückendeckung.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich für mich ein einem perfekten Tempo. Sie überstürzen nichts, was in Anbetracht ihrer Rollen um den verstorbenen Freund Brant auch suboptimal und unrealistisch gewesen wäre. Sie nähern sich einander langsam an, man spürt, wie sich die Gefühle zaghaft und Stück für Stück aufbauen. Das war einfach wundervoll mit anzusehen und hat mich sehr berührt.

Das Umfeld von Nathan und Mia gefiel mir teils gut, teils eher weniger. Mias Bruder Adam ist ein Goldschatz und ich habe es geliebt, dass er seinen eigenen kleinen Storyverlauf nebenbei bekommen hat. Mias Freunde dagegen sind oft ein bisschen zu bemüht gewesen, Mia zu dem zu drängen, was ihrer Meinung nach gut für sie sein könnte. Besonders Jack verhält sich oft überbeschützend und einfach nur unfair ihr gegenüber, sodass ich lange eine sehr große Abneigung gegen ihn gepflegt habe. Zum Ende hin wurde diese leicht abgemildert, allerdings nicht komplett getilgt.

Das Ende an sich gefiel mir wieder unheimlich gut. Man merkt, dass die Figuren noch nicht am Ende ihrer (beeindruckenden!) Entwicklung angekommen sind, aber zugleich strotzen die letzten Seiten für mich nur so vor Hoffnung und Liebe. Ich empfand es genau so, wie es ist, als perfekt.

Mein Fazit:
Diese großartige Protagonistin an sich hätte schon 10 von 5 Sternen verdient und trotz einiger Aufreger (danke, Jack) hat mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Ich bin ein großer Fan der Plot-Idee, die hier in meinen Augen hervorragend und sehr emotional umgesetzt wurde. Daher bekommt die Geschichte von mir die volle Sternzahl.