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Veröffentlicht am 14.06.2022

Mochte ich sehr

Im Dschungel um acht, bis einer lacht
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Im Dschungel um acht, bis einer lacht, schafft es, ein schweres Thema wie toxische Beziehungen mit Humor und Comedy zu vereinen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut funktionieren würde, aber Isabels ...

Im Dschungel um acht, bis einer lacht, schafft es, ein schweres Thema wie toxische Beziehungen mit Humor und Comedy zu vereinen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut funktionieren würde, aber Isabels Geschichte hat mich nicht nur überzeugt, sondern auch mitgenommen und berührt.

Dadurch, dass die junge Frau aus ihrer Ich-Perspektive erzählt, kann man sich wunderbar in ihre Gedanken- und Gefühlswelt einlesen. Und was man ebenfalls bestens mitverfolgen kann, ist ihre Entwicklung. Anfangs war sie noch schüchtern, hat sich über den Mund fahren und einiges über sich ergehen lassen. So oft wollte ich ihr sagen, Isabel, steh doch bitte für dich ein. Und je weiter das Buch fortschritt, desto stolzer wurde ich auf sie. Sie gewinnt Selbstbewusstsein, wird offener, stärker, es war einfach wundervoll mit anzusehen.

Isabel ist ziemlich witzig. Stand-Up-Comedy ist nicht zu 100% mein Ding, meistens finde ich die Witze nur semi-komisch, zu konstruiert. Aber Isabel reißt nicht nur Jokes bei ihren Auftritten, sondern auch in Gesprächen außerhalb, bzw. viel mehr in ihrem Kopf. Mir gefiel das, es verlieh dem Buch eine gewisse Leichtigkeit, wenngleich es der Beziehung zu Isabels Freund trotzdem nicht immer das volle Gewicht nehmen konnte.
Toxische Beziehungen sollten immer umsichtig thematisiert und vernünftig aufgearbeitet werden, wenn sie denn angesprochen werden, und das hat hier meiner Meinung nach gut geklappt. Es wurde nichts unter den Tisch gekehrt, das ist mir immer sehr wichtig.

Für mich war dieses Buch eine wertvolle Leseerfahrung. Den Kontrast zwischen der anfänglichen Isabel, die sich noch unterbuttern lässt und der selbstsicheren, mutigen jungen Frau, zu der sie sich entwickelt, war gewaltig und hat mich sehr beeindruckt. Es ermutigt die Lesenden, selbst auf sich achtzugeben, und sich nicht unter Wert zu verkaufen, wenngleich der Weg dahin manchmal nicht leicht und gespickt mit Stolpersteinen ist. Ich kann das Buch allen Jugendbuch-Liebhabenden nur weiterempfehlen und vergebe alle 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.06.2022

Nicht was ich erwartete

Die magischen Buchhändler von London
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Garth Nix war mir auch vor diesem Buch bereits ein Begriff, jedenfalls theoretisch. Ich habe noch kein Buch aus seiner Feder gelesen, lediglich davon gehört, doch als ich dann sah, dass es hier um Buchhändler ...

Garth Nix war mir auch vor diesem Buch bereits ein Begriff, jedenfalls theoretisch. Ich habe noch kein Buch aus seiner Feder gelesen, lediglich davon gehört, doch als ich dann sah, dass es hier um Buchhändler und Bücher geht, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich finde kaum etwas cooler als Bücher über Bücher, und damit, dachte ich, wäre ich hier goldrichtig.

In dieser Geschichte geht es dann doch etwas anders zu, als ich vermutet hätte. Es wird verrückter, bunter, rasanter als ich mir ausgemalt habe, jede Figur hat ihre speziellen Eigenarten und teilweise konnte ich mich nur mit offenem Mund fragen, was genau da gerade passiert ist. Ich wurde überrascht, positiv wie leider auch negativ.

Die Figurenbindung zum Beispiel fiel nicht so intensiv aus, wie ich mir das erhofft hatte. Mit Susan wurde ich leider nicht 100%ig warm und auch wenn ich Merlin cool fand, glich das nicht das Loch aus, in dem ich normalerweise während der Lektüre meine Liebe zu den Figuren aufbewahren würde.

Dann hatte ich leichte Einstiegsprobleme, anfangs machte mir der Schreibstil noch etwas das Leben schwer. Ich musste mich dran gewöhnen, ebenso auch an das Setting. Alles war etwas viel, neu, sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe mich stellenweise wie ein Lämmchen gefühlt, das in den australischen Dschungel geführt wird, dezent überfordert. Dadurch, dass die Geschichte eine gute Portion Spannung mit sich bringt, wird es eigentlich nicht langweilig, aber wenn man wie ich nicht richtig Schritthalten kann, kann man das Tempo auch nicht genießen.

Insgesamt bekam ich einfach nicht so richtig das, was ich erwartet hatte. Das Buch war okay, aber ich war kein Teil davon, habe es nicht geliebt und gelebt, wie ich hoffte, dass ich es tun würde.
Von mir gibt es daher mittelmäßige 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.06.2022

Netter Jugendthriller

Truth or Dare. Triff deine Wahl
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Truth or Dare fällt in den Bereich Jugendthriller. Ich bin leider viel zu zartbesaitet für „echte“ Erwachsenenthriller, aber auch mich treibt es manchmal in Richtung Spannung. Daher sind Bücher wie dieses ...

Truth or Dare fällt in den Bereich Jugendthriller. Ich bin leider viel zu zartbesaitet für „echte“ Erwachsenenthriller, aber auch mich treibt es manchmal in Richtung Spannung. Daher sind Bücher wie dieses perfekt für mich! Und es begann auch wirklich vielversprechend.

Die vier Jugendlichen Brianna, Yves, Xenia und Kian waren mal unzertrennlich. Das hat sich im Laufe der Schulzeit geändert, aus Freunden wurden Liebende, aus Liebenden Getrennte. Um einander wieder näher zu kommen, unternehmen sie einen gemeinsamen Ausflug, von dem nur drei lebend wiederkommen.
Ich selbst habe den Klappentext tatsächlich vor dem Lesen nicht angeschaut, nur einen knappen Teaser zum Buch, daher wusste ich auch nicht, wen es trifft. Das war extrem spannend und daher erwähne ich es hier auch nicht noch mal und versuche die Bewertung spoilerfrei zu halten, falls ein paar von euch das ähnlich handhaben.

Die vier Cliquenmitglieder sind unterschiedlicher wie sie kaum sein könnten. Yves ist ein wenig nerdy und ein ruhiger Geselle, Xenia wirkt nach außen hin manchmal beinahe schüchtern und schreckhaft, Kian ist ein Partylöwe und wird (eigentlich) von allen geliebt und Brianna ist diejenige, die bei Ungerechtigkeiten für ihre Freundinnen den Mund auf macht, sich und sie verteidigt und die sich nicht unterkriegen lässt. Aus ihrer Perspektive ist das Buch auch größtenteils geschrieben, einmal kommen auch Täter und Opfer zu Wort. Das fand ich eine spannende Sache, weil ich damit gerechnet hätte, dass jede Figur eine eigene Perspektive bekommen würde.

Nach dem Mord geht alles ganz schnell. Die Polizei ermittelt, Klassenkamerad
innen fangen an, eigene Theorien zu entwickeln und jeder, wirklich beinahe ausnahmslos jeder verteufelt den Rest der Clique und versucht, ihnen die Tat anzuhängen. Das hat mir besonders schwer im Magen gelegen. Alles wird mit einer Doppelmoral betrachtet, dass es beinahe schmerzt. Ist ein Mitschüler oder eine Mitschülerin gewalttätig oder wird ausfallend, gibt es nur einen mahnenden Klaps auf die Finger. Passiert das jemandem aus der Clique, hat das weitreichende Konsequenzen. Die drei sind gesellschaftlich in den Keller gerutscht, geradezu geächtet, weil sie das Pech hatten, die letzte Verbindung zu der Leiche zu sein, und das macht mich höllisch sauer. Dass sogar die Polizei aus persönlichen Gründen parteiisch ist und es nicht schafft, objektiv zu ermitteln, hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt und so spannend das Buch auch war, so sehr wurde auch meine Stimmung während des Lesens durch dieses ungerechte Verhalten getrübt.

Das Buch hat einiges an Wendungen parat. Wer aufmerksam liest, kann sich von den falschen Fährten, die gelegt werden, nicht täuschen lassen, sogar ich hatte ein kleines Erfolgserlebnis mit meinen eigenen Theorien. Aber nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht zu überlegen, wer gemordet haben könnte, welche Motive es gibt und so weiter.

Insgesamt mochte ich das Buch ja, wirklich. Die Emotionen der Figuren kamen bei mir an, der Fall war, wie ich finde, logisch und clever konstruiert, die Spannung jederzeit greifbar, nur diese Stimmung... Meine Leselaune wurde enorm gedrückt, dadurch dass fast jeder den Protagonisten mit Hass gegenübertritt, von der Familie der ermordeten Person, manchmal sogar der eigenen Familie, über die Mitschüler und Lehrer bis hin zur Polizei. Das hat irgendwann keinen Spaß mehr gemacht und wurde einfach nur noch lähmend und kräftezehrend.

Daher gibt es von mir „nur“ 3,5 von 5 Sternen. Ich werde auf 4 runden, wo keine halben Bewertungen möglich sind, denn ich habe das Buch innerhalb wenige Tage verschlungen und das muss was heißen.

Veröffentlicht am 14.06.2022

Mal wieder genial

Keeper of the Lost Cities – Das Tor (Keeper of the Lost Cities 5)
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Keeper of the Lost Cities ist mit der Zeit zu einem treuen Begleiter geworden. Manche Bände habe ich gelesen, manche gehört, eine bunte Mischung. Und immer war ich wie in einem Sog, wenn ich erst einmal ...

Keeper of the Lost Cities ist mit der Zeit zu einem treuen Begleiter geworden. Manche Bände habe ich gelesen, manche gehört, eine bunte Mischung. Und immer war ich wie in einem Sog, wenn ich erst einmal begonnen hatte, und am Ende komplett durcheinander, wenn ich schon wieder Abschied nehmen musste.

Ich freue mich auf jedes Wiedersehen mit Sophie und ihren Freundin diebisch, so auch hier. Nach dem Ende von Band 4 war ich sehr froh, direkt mit dem Lesen vom fünften Teil weitermachen zu können, und ich wurde nicht enttäuscht. Insgesamt sind mir die Kids und ihre Begleiter so stark ans Herz gewachsen mit der Zeit, ich hätte nie gedacht, dass mich die Reihe stetig weiter in ihren Bann ziehen kann. Häufig verliert man ja leider über eine lange Reihe das Interesse, wenn mal ein paar Bände schwächer sind. Hier nicht, hier übertrifft jedes Buch das vorige, finde ich.

Auch hier strotzt die Story wieder vor Spannung, Nervenkitzel, Liebe und Freundschaft, vielschichtigen Figuren sowie grandiosen Schauplätzen, die dank des lebhaften Schreibstils wie von selbst vor meinem inneren Auge auftauchten. Ich habe zu jedem Zeitpunkt 100% mit den Figuren mitgefiebert und konnte mich nur schwer von der Geschichte lösen. Leider musste ich eine Urlaubspause mittendrin machen, welche mich so sehr auf die Folter gespannt hat, dass ich fast wahnsinnig geworden bin. Ein Zeichen, wie sehr das Buch mich eingenommen hat, und ich liebe es!

Von mir gibt es auch für diesen Band wieder 5 von 5 Sternen und ich kann es kaum erwarten, endlich in Band 6 einzutauchen.

Veröffentlicht am 08.06.2022

Highlight!

16 x zum Himmel und zurück
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Der Tod ist fies, besonders für Kinder. Pelle hat seinen Vater verloren und durch die Trauer auch ein bisschen seine Mutter, doch echte Männer weinen nicht, hat sein Papa immer gesagt. Durch eine Kiste ...

Der Tod ist fies, besonders für Kinder. Pelle hat seinen Vater verloren und durch die Trauer auch ein bisschen seine Mutter, doch echte Männer weinen nicht, hat sein Papa immer gesagt. Durch eine Kiste mit Briefen lehrt er Pelle noch andere Lektionen, begleitet ihn auf dem Weg durch die Trauer und ein Stück ins Erwachsenwerden. Ihm dabei zuzusehen, wie er anfängt, Emotionen zulassen zu können, wie er mutiger wird, mehr für sich selbst einsteht und auch seine Mutter wieder lebhafter und glücklicher wird, war einfach wunderbar. Ich habe das Buch von der ersten zur letzten Seite geliebt.

Pelle ist ein fantastischer Protagonist. Er ist freundlich, liebenswert, manchmal etwas still und sucht nur selten die Aufmerksamkeit anderer Menschen, dafür ist er aber umso treuer, wenn er erst mal aufgetaut ist. Dazu ist er unheimlich klug und seiner Mutter ein wunderbarer, zuverlässiger Sohn.
Dennoch lässt er sich oft hemmen, insbesondere wenn es um Trauer und Tränen geht. Er verschließt sich und weiß nicht, wie genau er mit diesen Gefühlen umgehen kann, doch seine Entwicklung durch das Buch hindurch war bemerkenswert und ich war so, so stolz auf ihn.

Den Hinterbliebenen Briefe zu schreiben ist eine großartige Art, um ihnen einen Wiedereinstieg ins Leben zu ermöglichen und ihnen durch die Trauerphase zu helfen. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leute dankbar für so eine Möglichkeit wären, mich eingeschlossen. Leider ist das nicht immer machbar und hier zeigt sich dann, wie wichtig Kommunikation ist. Pelle und seine Mutter kommunizieren zunehmend offener und ehrlicher im Laufe der Geschichte, sie sprechen über Gefühle und Ängste und genau so soll es sein. Auch wenn es wehtut, man muss miteinander reden, um das Erlebte aufzuarbeiten.

Pelles Geschichte ist absolut herzerwärmend, emotional und hat mich mehrmals zu Tränen gerührt. Ich denke, dieses Buch kann vielen Kindern helfen, besser mit Trauer umzugehen und zeigt, wie wichtig es ist, offen und ganz ehrlich mit sich und seinen Gefühlen zu sein.
Für mich ist das Buch ein Volltreffer und ich empfehle es allen Bücherwürmern, groß wie klein, uneingeschränkt weiter.