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Veröffentlicht am 23.05.2022

Nicht so stark wie Band 1

Owl und der verlorene Junge
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Owl und der verschwundene Junge ist die Fortsetzung eines meiner Jahreshighlights aus 2021 und daher war für mich sofort klar, dieses Buch muss ich auch lesen. Ich empfehle es, anders als ein paar der ...

Owl und der verschwundene Junge ist die Fortsetzung eines meiner Jahreshighlights aus 2021 und daher war für mich sofort klar, dieses Buch muss ich auch lesen. Ich empfehle es, anders als ein paar der Lesenden, mit denen ich die Geschichte zusammen erlebt habe, nicht ohne Vorwissen von Band eins zu lesen, da entgeht einem einfach zu viel.

Dazu kommt, dass ich den Einstieg dieses Mal als eher holprig empfunden habe. Es ist zwischen den Bänden viel passiert, was man nur am Rande in Halbsätzen erzählt bekommt, und das finde ich schade. Ich mag es lieber, wenn zwischen den Büchern keine oder nur wenig Zeit vergeht, sodass man dort ins Geschehen eintaucht, wo man es verlassen hat. So habe ich mich das Buch durchweg ein wenig außen vor gelassen gefühlt, ich konnte mich nicht richtig in die Story fallenlassen.

Leider hatte ich auch mit der Magie und den Welten in diesem Buch so meine Probleme. Was ich in Band eins noch neugierig aufgesogen habe wie ein Schwamm, fand ich hier leider sehr abstrakt dargestellt. Mal funktionierte etwas, mal nicht, es schien wie Zufall, ob die Clique aus Owl, Mallory und Alberic bei ihrer Mission Erfolg hat oder nicht. Ich konnte die Entwicklungen nicht richtig greifen, sie waren einfach nicht fundiert genug für mich dargestellt. Aber wahrscheinlich stelle ich zu viele Fragen und sollte die Magie lieber so nehmen, wie sie kommt.

Die Freundschaft der Kinder hat mich auch hier wieder sehr beeindruckt. Ich liebe es zu sehen, wie Mallory als Mensch gut mit den halben und ganzen Feenwesen um sie herum mithalten kann, wie sie sich auch ohne Kräfte behauptet. Owl mit ihrer kämpferischen Art hat sich kaum verändert und ist immer noch mutiger, als ich es in ihrem Alter je hätte sein können. Lediglich Alberic hat mich ein paar Nerven gekostet, aber das hat er im letzten Buch auch schon, daher war ich das bereits gewohnt.

Abgesehen von meinem Kritikpunkt, was die Abstraktion angeht, fand ich das Buch echt spannend. Ich mochte es, dass es sowohl rasante Phasen als auch Ruhepausen gab, und trotz allem die Spannung nie nachließ. Ich war gefesselt und bin geradezu durch die Seiten geflogen, auch wenn ich vielleicht nicht so tief in der Geschichte drin war, wie ich es mir erhofft hatte, Dennoch bot dieses Buch mir ein kurzweiliges Lesevergnügen.

Mein Fazit:
Für mich nicht mehr so stark wie der erste Band, aber dennoch lesenswert. Ich vergebe guten Gewissens 4 von 5 Sternen und freue mich nach dem fiesen, kleinen Cliffhanger schon auf den dritten Band.

Veröffentlicht am 22.05.2022

Einfach nur Liebe für dieses Buch

Amelia. Alle Seiten des Lebens
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„Amelia“ ist eine Hommage. Eine Hommage an das Leben, die Liebe zu Büchern, an die Sprache. Ich habe mich auf eine Reise begeben, von der ich wollte, dass sie nie endet, die mich durch Höhen und Tiefen ...

„Amelia“ ist eine Hommage. Eine Hommage an das Leben, die Liebe zu Büchern, an die Sprache. Ich habe mich auf eine Reise begeben, von der ich wollte, dass sie nie endet, die mich durch Höhen und Tiefen geführt, zum Weinen und zum Lachen gebracht hat, und ich habe, genau wie der Untertitel es verspricht, alle Seiten des Lebens kennengelernt.

Dieses Buch zu lesen war intensiv und erforderte die richtige Stimmung. Für mich war „Amelia“ kein Buch, was ich nebenbei zwischen Tür und Angel lesen kann, sondern eines, für das ich mir alle Zeit der Welt nehmen wollte, eines, von dem ich jede Seite, jede Zeile, jeden einzelnen Buchstaben genießen wollte. Daher habe ich mich oft bewusst gegen diese Geschichte entschieden, wenn ich gemerkt habe, dass meine Laune nicht on point war. Und das war genau richtig, denn so konnte ich mir selbst das bestmögliche Leseerlebnis verschaffen.

Wie ich bereits schrieb, war „Amelia“ zu lesen wirklich tiefgehend. Die Autorin hat eine unnachahmliche Art, Metaphern zu erschaffen, bildhafte Vergleiche zu ziehen und die Gefühle und Gedanken von Amelia so lebendig und poetisch zu beschreiben, dass man sie für ihr Sprachgefühl einfach nur bedingungslos bewundern kann. Ihr Schreibstil schafft eine fesselnde Atmosphäre, ohne jedoch laut und aufregend zu sein, sondern einfach durch tief berührende Intensität. Für ein Jugendbuch, in dem man sonst oft eher einfacher Sprache begegnet, wird man hier außergewöhnlich gekonnt durch das Geschehen geführt und regelrecht bezaubert von der heimeligen und zugleich magischen Atmosphäre, die Ashley Schumacher so gekonnt kreiert.

Amelia und Jenna sind beste Freundinnen, man lernt sie beiden kennen, lernst sie lieben. Und auch wenn Jennas Tod im Klappentext bereits thematisiert wird, hat er mich unerwartet hart getroffen und bereits im ersten Drittel des Buches so emotional mitgenommen, dass ich Angst hatte vor dem, was mich noch erwartet. Amelias Reise steckt voller Momente, in denen ein paar Tränen gekullert sind, vor Rührung, vor Liebe, vor Angst, vor Trauer. Aber auch lächeln musste ich häufig, habe mich gefreut, habe mich sicher gefühlt. Ich konnte mich von den Gefühlen der Protagonistin einlullen lassen, habe sie gespürt, als seien es meine eigenen. Es war fantastisch! Selten habe ich mich in einer Geschichte so stark mit den Figuren identifizieren können.

Für Bücherwürmer ist „Amelia“ DAS Buch. Jede*r Lesende wird sich entweder in Amelia oder in Jenna, und wenn schon nicht in den beiden, dann in einer der anderen buchverrückten Figuren im Laufe der Geschichte wiederfinden. Man fühlt sich verstanden und versteht seinerseits die Faszination für Bücher, die Amelia mit jedem Atemzug verströmt, erlebt man sie doch beim Lesen genau in dem Moment. Und ein Stück weit war ich neidisch, dass ich nur als Zuschauer Teil der Geschehnisse sein durfte. Das Setting, der Handlungsverlauf, die Figuren, alles an diesem Buch war außergewöhnlich, liebenswürdig, spannend und entspannend zugleich.

Ich glaube, ich habe meine Liebe zu diesem Buch mehr als deutlich gemacht. Selbst wenn ich es drauf anlegen würde, ich könnte kein Haar in der Suppe finden, keinen Stein im Schuh, keine Erbse unter der Matratze, die mir dieses Leseerlebnis trüben könnte. „Amelia“ war für mich einfach rundum perfekt.

Lest es. Bitte, lest es einfach.

Veröffentlicht am 19.05.2022

Lehrreich!

Atlas der Unordnung
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Der Atlas der Unordnung war für mich eine spannende Sache. Ich muss sagen, dass ich mich bisher mit Grenzen, seien sie sichtbar, unsichtbar oder sonderbar wie im Untertitel, noch nie auseinandergesetzt ...

Der Atlas der Unordnung war für mich eine spannende Sache. Ich muss sagen, dass ich mich bisher mit Grenzen, seien sie sichtbar, unsichtbar oder sonderbar wie im Untertitel, noch nie auseinandergesetzt habe, da bin ich ehrlich. Da man in der aktuellen Zeit um Politik- und Weltgeschehen aber noch weniger drum herum kommt, als sowieso schon, und ich das auch eigentlich gar nicht vor habe, dachte ich, warum diesen Atlas nicht als Ergänzung zur Weiterbildung nehmen.

Ich bin ehrlich, mich hat nicht alles vollends aus den Latschen gehauen, dafür bin ich einfach nicht genug Geographie-/Politik-/Geschichts-Enthusiast. Aber dennoch habe ich viele Stellen gefunden, wo ich innegehalten habe, nachgedacht und gelesen, geblättert und vielleicht zusätzlich noch zur Weiterführung gegoogelt habe, wenn mich etwas besonders tiefgehend interessiert hat, und das ist weit mehr, als ich im Vorfeld von mir selbst erwartet hätte.

Besonders spannend fand ich die Abschnitte über Grenzen an Orten, über die ich nun wirklich noch nie nachgedacht habe, wie zum Beispiel an den Polen etwa. Wer erwartet auf so einem nicht stark bewohnten Gebiet wie der Antarktis schon großartig Grenzen? Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, dass der Kontinent zu den verschiedensten Ländern gehören könnte. Solche und ähnliche Fakten habe ich aufgesogen wie ein Schwamm und das hat auch gut darüber hinweggetröstet, dass es durch geschichtliche Hintergründe für mich als Geschichts-Muffel ab und zu etwas trocken wurde.

Wer offen für die Kombination aus Politik, Geschichte und Geographie ist, drei Bestandteilen, die ja nun auch sehr eng miteinander zusammenhängen, wird hier garantiert auf seine Kosten kommen. Ich habe viel Neues gelernt und bin von einer Karte zur nächsten gehüpft, habe die vielseitigen Abbildungen und Grafiken studiert und das Buch mit seinen Infos insgesamt als bereichernd empfunden.

Mein Fazit:
Ich passe vielleicht nicht zu 100% in die Zielgruppe des Sachbuches, aber auch wer sich in den genannten Bereichen nicht gut auskennt oder wohlfühlt, kann hier was lernen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.05.2022

Mal was anderes

Bone Music
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Bone Music ist ein besonderes Buch. Es ist kurz, nur etwa 200 Seiten lang, und doch hatte es einen Zauber inne, der es auch über diese kurze Zeit geschafft hat, mich zu erreichen. Er hat mich nicht vollkommen ...

Bone Music ist ein besonderes Buch. Es ist kurz, nur etwa 200 Seiten lang, und doch hatte es einen Zauber inne, der es auch über diese kurze Zeit geschafft hat, mich zu erreichen. Er hat mich nicht vollkommen eingehüllt, aber streifte mich immerhin, was ich schon sehr bemerkenswert fand auf die kleine Strecke. Meine Erwartungen waren nicht übermäßig groß an die Geschichte und so wurde ich am Ende positiv erstaunt, dass es gar nicht so verworren war, wie ich anfangs noch gedacht hätte.

Das Buch hat, wie schon gesagt, eine besondere Atmosphäre. Etwas mystisch, ein wenig magisch, teilweise düster und geheimnisvoll. Nicht jugendlich-bunt, wie wie man es auch dem Cover schon entnehmen kann, sondern ein wenig schwer, sehr naturbezogen. Man muss offen sein für diese Art der Geschichte und ich konnte mich zwar nicht völlig fallen lassen und auch nicht alle Aspekte der Story zur Gänze greifen, aber eine interessante Lesezeit hatte ich dennoch. Es ist schon arg philosophisch und nachdenklich, was man hier bekommt, das mag nicht für jeden was sein.

Sylvia ist zunächst der typische bockende Teenager, wie man sie häufig erlebt, wenn es irgendwo hin geht, wo man nicht hin möchte. Sie ist 15, aber im Laufe des Buches hatte ich irgendwie häufiger das Gefühl, dass sie jünger ist. Nicht, weil sie kindisch gewirkt hätte, sondern eher, weil sie sich so vorsichtig und zurückhaltend entwickelt hat, weil sie sich zur Gänze von ihrem Trotz weg bewegt hat und dadurch um ein Vielfaches besonnener wirkte, als Jugendliche es in dem Alter sonst tun.

Das Buch trägt viele Messages in sich. Dass ich sie alle korrekt entschlüsselt habe, bezweifle ich, aber es war schön zu sehen, dass einem auf so wenigen Seiten doch so viel mitgegeben werden kann. Einiges davon geschieht auch durch die Blume, sodass man sich einfach von der Stimmung einfangen und leiten lassen sollte, sofern man das kann. Ich konnte es leider nicht zu 100%.

Mein Fazit:
Mich hat es nicht zur Gänze umgehauen, der Stil war einfach nicht so meins. Aber dafür, dass ich anfangs doch noch etwas skeptisch war, wurde ich erstaunlich gut unterhalten. Sehr eigensinnige Atmosphäre, eine tolle Figurenentwicklung. Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.05.2022

War okay

All These Broken Strings
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All these broken strings gibt einem schon vom Klappentext her sehr starke Camp-Rock-Vibes. Als bekennender Fan dieser Filme, auch noch mehr als 10 Jahre nach Release, war ich daher sofort neugierig auf ...

All these broken strings gibt einem schon vom Klappentext her sehr starke Camp-Rock-Vibes. Als bekennender Fan dieser Filme, auch noch mehr als 10 Jahre nach Release, war ich daher sofort neugierig auf die Geschichte auf der einen Seite, und etwas skeptisch auf der anderen, weil ich befürchtete, die Story sowie das Setting könnten abgekupfert wirken. Natürlich kann jeder Geschichten schreiben wie er/sie mag, aber wenn man eine so offensichtliche Parallele erkennen kann, finde ich es mutig, sich da dran zu wagen.
Dass mich das Buch am Ende nicht so richtig wie erhofft begeistern konnte, lag allerdings an einem ganz anderen Grund.

MacKenzie und Vincent sind in der Vergangenheit nicht optimal auseinandergegangen. Als einst gemeinsame Camper in Camp Melody waren sie noch ein Herz und eine Seele, Jahre und viele Missverständnisse und Intrigen später sind sie sich spinnefeind. Zu sehen, wie diese Missverständnisse aufgeklärt werden und die beiden langsam auf einen gemeinsamen Nenner kommen, war zwar schön, hat mir allerdings viel zu lange gedauert. Ich sage immer, dass ich es nicht leiden kann, wenn die Protagonist
innen zu schnell übereinander herfallen, doch in diesem Fall hat es mich leider unheimlich genervt, dass die zwei partout nicht vernünftig miteinander gesprochen und damit nur noch mehr Drama verursacht und das Ganze künstlich in die Länge gezogen haben.

Als Personen waren beide zwar in ihren Grundzügen sympathisch, aber es war trotz des Konfliktes sehr viel heile Welt. Vincent sowie MacKenzie sind beide Opfer (wie ich finde) übler Machenschaften, nicken das aber einfach weg, anstatt mal richtig auf den Tisch zu hauen, nachdem die Geheimnisse ans Licht kommen. Das konnte ich nicht nachvollziehen, wahrscheinlich wäre ich explodiert vor Wut.
Dazu kommt, dass ich die Begründung für einen der entstandenen Konflikte nicht einmal verstanden habe. Die (sorry) fadenscheinige Erklärung ergab in meinen Augen überhaupt keinen Sinn, jede andere Handlungsweise hätte mir mehr eingeleuchtet.

Die Emotionen haben mich leider auch nicht mitgenommen. Die Beziehung zwischen MacKenzie und Vincent ging für mich nicht in die Tiefe, sie überzeugte mich nicht. Die Bettszenen habe ich geflissentlich überlesen, da sie mir wegen der fehlenden Anteilnahme an den Emotionen eher unangenehm waren.

Immerhin waren die Überschneidungen mit Camp Rock nicht zu groß. Die Filme werden einmal erwähnt und die Atmosphäre, die im Camp herrscht, ist eine ähnliche, aber das lässt sich wohl nicht vermeiden und empfand ich eher als Pluspunkt und nicht als störend. Es gab keinen Moment, an dem ich dachte, hier ist die Verbindung gerade zu groß und es wirkt geklaut, das war tatsächlich meine größte Erleichterung.

Mein Fazit:
Insgesamt empfand ich die Geschichte als nett. Nicht mehr, nicht weniger. Die Figuren und den Konflikt konnte ich nicht greifen und die Gefühle blieben für mich etwas auf der Strecke, aber die Idee mochte ich, das Setting und den Plot im Allgemeinen. Auch die Art, wie mit Trauerverarbeitung umgegangen wird, gefiel mir, alles in allem wurde ich also ganz gut unterhalten. Ich vergebe mittelmäßige 3 von 5 Sternen und wäre nicht abgeneigt, eventuell einen zweiten Band über die besten Freunde der Protas zu lesen.

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