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Veröffentlicht am 22.10.2022

Schöne Lektüre für zwischendurch

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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Wer bei diesem Klappentext nicht an Plötzlich Prinzessin denken muss, dem kann ich auch nicht helfen. Die Geschichte schreit einfach danach und so war ich extrem gespannt, was mich hier genau erwartet. ...

Wer bei diesem Klappentext nicht an Plötzlich Prinzessin denken muss, dem kann ich auch nicht helfen. Die Geschichte schreit einfach danach und so war ich extrem gespannt, was mich hier genau erwartet. Ob und wie die Story von Izzy sich vom Vorbild unterscheidet, welche Aspekte mir bekannt vorkommen und wie mich das Buch wird überraschen können.

Izzy hat der Geschichte einen ganz eigenen Vibe verpasst. Sie steht als „Neuling“ in der japanischen Palasthierarchie und als im Herzen gleichzeitig typisch amerikanisches Mädchen zwischen den Stühlen und muss erst einmal lernen, sich zurechtzufinden. Dabei läuft natürlich nicht alles glatt und auch ein paar Gefühle kommen noch ins Spiel, um das Chaos perfekt zu machen. Ich hatte viel Spaß dabei, sie zu begleiten und ihr über die Schulter und in den Kopf zu schauen.

Die anderen Figuren dagegen empfand ich zwar größtenteils als interessant, jedoch leider nicht so detailliert gezeichnet wie die Protagonistin Izzy. Selbst ihre Eltern konnte ich teilweise nicht zu 100% greifen, was ich sehr schade finde. Natürlich müssen nicht alle Nebenfiguren bis in die letzte Ecke ausgereift sein, aber dennoch fehlte mir hier auf dieser Ebene etwas.

Den Spannungsbogen betreffend wurde man, wie ich finde, hier und da hängengelassen. Der fluffig-angenehme Schreibstil der Autorin schaffte zwar einen Lesefluss, der stellenweise jedoch unterbrochen wurde und mich abschweifen lies, weshalb mich das geschichtlich eigentlich nicht so anspruchsvolle Buch doch recht lang begleitet hat.

Mein Fazit:
Ich war wohl etwas zu gehyped, weshalb das Buch nicht all meinen Erwartungen gerecht werden konnte. Aber ich habe es dennoch gern gelesen und vergebe 3,5 von 5, aufgerundet dann 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.10.2022

Ganz in Ordnung

Vega – Der Wind in meinen Händen
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Vega kann etwas, was in Zeiten des Klimawandels unersetzlich geworden ist: Sie kann Regen machen. Als Wettermacherin beschwört sie die Wolken dort, wo sie gebraucht werden, was ich eigentlich eine echt ...

Vega kann etwas, was in Zeiten des Klimawandels unersetzlich geworden ist: Sie kann Regen machen. Als Wettermacherin beschwört sie die Wolken dort, wo sie gebraucht werden, was ich eigentlich eine echt gute Idee finde. Die Fähigkeit an sich war nachvollziehbar beschrieben und wirklich faszinierend, allerdings hatte ich meine Schwierigkeiten mit den Figuren.

Als Protagonistin gefiel mir Vega mit der Zeit immer weniger. Mein anfänglicher Respekt zu ihr ging mit der Zeit zwar nicht verloren, entwickelte sich aber auch nicht zu Sympathie, was wohl teils an den zwischenmenschlichen Beziehungen lag, die sie pflegte. Sie wirkte sehr unentschlossen auf mich in dem, was sie möchte.
Auch die anderen Figuren weckten keine Zuneigung, sondern eher alle Skepsis bei mir. Ich konnte mich in keine so richtig hineinversetzen, mich mit niemandem anfreunden, sondern stand immer etwas unbehaglich daneben und konnte keine der Verbindungen, auch die der Figuren untereinander, so richtig greifen. Das war schade, denn das Setting an sich fand ich eigentlich recht cool.

Spannend war die Geschichte zwar zu großen Teilen, aber hin und wieder gab es Phasen, in denen ich so richtig den Faden und damit die Lust verloren habe. Daher habe ich insgesamt auch recht lange für dieses Buch gebraucht, weil ich mich ständig neu einfinden musste. Der Schreibstil war angenehm und nicht kompliziert, perfekt für ein Jugendbuch, konnte mich in den Phasen, in denen das Buch mich verloren hat, aber auch nicht wieder für sich gewinnen.

Mein Fazit:
Ich bin zwar neugierig auf den Fortgang der Handlung, aber werde mir das Buch wenn dann eher gebraucht kaufen oder tauschen. Die Geschichte hat mich nicht so begeistert wie gehofft, war aber trotzdem ganz nett und daher vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.09.2022

Starker Anfang, anstrengender Verlauf

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Emily Seymour versprach mir genau das, was ich im Moment so gut gebrauchen kann: leicht-lockere Unterhaltung, ein bisschen Zauberei, Fantasie, schlagfertige Dialoge und eine süße Love Story. Es fing herrlich ...

Emily Seymour versprach mir genau das, was ich im Moment so gut gebrauchen kann: leicht-lockere Unterhaltung, ein bisschen Zauberei, Fantasie, schlagfertige Dialoge und eine süße Love Story. Es fing herrlich an, ich konnte mich direkt in alles hineinversetzen, mich mit den Figuren anfreunden und das Setting in mich aufnehmen.

Das Konstrukt der „normalen“ Welt mit Portalen in die magische Version davon fand ich cool gemacht, selbst wenn ich die Übergänge immer etwas abgehoben fand, meist im wahrsten Sinne des Wortes. Die verschiedenen Kräfte und Wesen, die existieren, gefielen mir sehr gut, die Magie fügte sich plausibel in die Geschichte und all ihre Entwicklungen ein.
Über Nekromantie habe ich noch nicht allzu viel gelesen und daher empfand ich es als umso spannender, was Emily, Ashton und deren Familien mithilfe der Kräfte alles möglich ist.

Besagte Figuren und ich hatten dann aber eine durchwachsene Zeit miteinander. Erst fand ich es noch ganz lustig, wie tollpatschig und unbedacht Emily ständig wirkt, es sorgte für viel Unterhaltung und auch den ein oder anderen Plot Twist. Doch je mehr Seiten vergingen, desto mehr beeinflusste es mein Leseerlebnis negativ und ging mir auf die Nerven. Andauernd passierten Emily die schrägsten Dinge, als hätte sie keinen Funken Körpergefühl, wirklich eine wandelnde Katastrophe.
Ashton dagegen mochte ich eigentlich ganz gern, er hat stets einen sarkastischen Kommentar auf den Lippen und scheint ein selbstbewusster, mutiger junger Mann zu sein.
Die Familien der Protagonisten.. nun ja. Die sind eine Klasse für sich. Sie sind verfeindet wie in einer modernen Adaption von Romeo und Julia, zanken sich wie kleine Kinder und zetern am laufenden Band, wenn sie sich dann mal begegnen. Teils amüsant, der größere Teil allerdings eher unangenehm und übertrieben kindisch.

Die Wendung am Ende des Buches kam für mich nicht so unerwartet, wie ich es mir ursprünglich erhofft hatte. Klar, ein wenig hat man gerätselt, aber mein erster Verdacht stellte sich dann schnell auch als der richtige heraus, was mich enttäuschte. Die Geschichte verlief im Grunde schon spannend und aufregend, aber nicht so extrem fesselnd, wie es für ein echtes Highlight hätte sein müssen.

Mein Fazit:
Ein nettes Buch, was mich zwar gut unterhalten konnte und eine tolle Magiewelt bereithält, mich aber nicht uneingeschränkt begeistern konnte. Die Protagonistin ging mir zusehends auf den Keks und auch die finale Auflösung war keine große Überraschung. Insgesamt ordne ich das Buch in der Kategorie „gutes Mittelmaß“ ein und vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.06.2022

Netter Jugendthriller

Truth or Dare. Triff deine Wahl
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Truth or Dare fällt in den Bereich Jugendthriller. Ich bin leider viel zu zartbesaitet für „echte“ Erwachsenenthriller, aber auch mich treibt es manchmal in Richtung Spannung. Daher sind Bücher wie dieses ...

Truth or Dare fällt in den Bereich Jugendthriller. Ich bin leider viel zu zartbesaitet für „echte“ Erwachsenenthriller, aber auch mich treibt es manchmal in Richtung Spannung. Daher sind Bücher wie dieses perfekt für mich! Und es begann auch wirklich vielversprechend.

Die vier Jugendlichen Brianna, Yves, Xenia und Kian waren mal unzertrennlich. Das hat sich im Laufe der Schulzeit geändert, aus Freunden wurden Liebende, aus Liebenden Getrennte. Um einander wieder näher zu kommen, unternehmen sie einen gemeinsamen Ausflug, von dem nur drei lebend wiederkommen.
Ich selbst habe den Klappentext tatsächlich vor dem Lesen nicht angeschaut, nur einen knappen Teaser zum Buch, daher wusste ich auch nicht, wen es trifft. Das war extrem spannend und daher erwähne ich es hier auch nicht noch mal und versuche die Bewertung spoilerfrei zu halten, falls ein paar von euch das ähnlich handhaben.

Die vier Cliquenmitglieder sind unterschiedlicher wie sie kaum sein könnten. Yves ist ein wenig nerdy und ein ruhiger Geselle, Xenia wirkt nach außen hin manchmal beinahe schüchtern und schreckhaft, Kian ist ein Partylöwe und wird (eigentlich) von allen geliebt und Brianna ist diejenige, die bei Ungerechtigkeiten für ihre Freundinnen den Mund auf macht, sich und sie verteidigt und die sich nicht unterkriegen lässt. Aus ihrer Perspektive ist das Buch auch größtenteils geschrieben, einmal kommen auch Täter und Opfer zu Wort. Das fand ich eine spannende Sache, weil ich damit gerechnet hätte, dass jede Figur eine eigene Perspektive bekommen würde.

Nach dem Mord geht alles ganz schnell. Die Polizei ermittelt, Klassenkamerad
innen fangen an, eigene Theorien zu entwickeln und jeder, wirklich beinahe ausnahmslos jeder verteufelt den Rest der Clique und versucht, ihnen die Tat anzuhängen. Das hat mir besonders schwer im Magen gelegen. Alles wird mit einer Doppelmoral betrachtet, dass es beinahe schmerzt. Ist ein Mitschüler oder eine Mitschülerin gewalttätig oder wird ausfallend, gibt es nur einen mahnenden Klaps auf die Finger. Passiert das jemandem aus der Clique, hat das weitreichende Konsequenzen. Die drei sind gesellschaftlich in den Keller gerutscht, geradezu geächtet, weil sie das Pech hatten, die letzte Verbindung zu der Leiche zu sein, und das macht mich höllisch sauer. Dass sogar die Polizei aus persönlichen Gründen parteiisch ist und es nicht schafft, objektiv zu ermitteln, hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt und so spannend das Buch auch war, so sehr wurde auch meine Stimmung während des Lesens durch dieses ungerechte Verhalten getrübt.

Das Buch hat einiges an Wendungen parat. Wer aufmerksam liest, kann sich von den falschen Fährten, die gelegt werden, nicht täuschen lassen, sogar ich hatte ein kleines Erfolgserlebnis mit meinen eigenen Theorien. Aber nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht zu überlegen, wer gemordet haben könnte, welche Motive es gibt und so weiter.

Insgesamt mochte ich das Buch ja, wirklich. Die Emotionen der Figuren kamen bei mir an, der Fall war, wie ich finde, logisch und clever konstruiert, die Spannung jederzeit greifbar, nur diese Stimmung... Meine Leselaune wurde enorm gedrückt, dadurch dass fast jeder den Protagonisten mit Hass gegenübertritt, von der Familie der ermordeten Person, manchmal sogar der eigenen Familie, über die Mitschüler und Lehrer bis hin zur Polizei. Das hat irgendwann keinen Spaß mehr gemacht und wurde einfach nur noch lähmend und kräftezehrend.

Daher gibt es von mir „nur“ 3,5 von 5 Sternen. Ich werde auf 4 runden, wo keine halben Bewertungen möglich sind, denn ich habe das Buch innerhalb wenige Tage verschlungen und das muss was heißen.

Veröffentlicht am 08.06.2022

Ich hatte mir mehr erhofft

Know Us 3. Know our love. Ella & Dilan & Simon
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Know our love ist eine schöne Story über eine vielseitige Liebesbeziehung, die für mich einige Überraschungen, viele Facetten, große Gefühle, eine geniale Clique und auch ein wenig Spice bereithielt. Dennoch ...

Know our love ist eine schöne Story über eine vielseitige Liebesbeziehung, die für mich einige Überraschungen, viele Facetten, große Gefühle, eine geniale Clique und auch ein wenig Spice bereithielt. Dennoch wurde ich nicht so gepackt, wie ich es mir erhofft hatte.

Dilan, Simon und Ella waren ein echt spannendes Trio. Dass die Geschichte nur aus der Sicht von Simon erzählt wird, finde ich persönlich sehr schade, denn es hätte das Ganze runder gemacht, auch mal in die Köpfe von Dilan und Ella hineinschauen zu können. Dadurch, dass Simon immer im Fokus steht, meist mit einer zweiten Person, fällt die verbliebene der beiden dann oft hintenüber. Zudem hätte es auch besonders beim Verstehen des Verhaltens von Ella sehr geholfen, hätte man ihre Gedanken und Gefühle offener gekannt, denn mit ihr hatte ich häufig Probleme.

Simon hatte bisher immer eine Zukunftsvision von Haus mit Garten und Hund sowie Familie mit Kindern. Sich dann davon zu lösen als er Ella und Dilan trifft und realisiert, dass er beide mag, macht ihm zunächst Angst, da es einfach nicht in das Bild passt, von dem er immer dachte, das er es anstreben würde. Seine Zweifel und seine Zurückhaltung dem Neuen, der Beziehung zu dritt, gegenüber fand ich nachvollziehbar, authentisch und tatsächlich auch sympathisch dargestellt, da er zu keinem Zeitpunkt intolerant und ablehnend ist, sondern lediglich vorsichtig. Ella und Dilan sind was das angeht sehr viel offener und da kommen wir auch schon zu einem meiner Kritikpunkte.

Ella ist ein super aufgeschlossener Mensch, setzt sich auf Klima- und LGBTQIA+-Demos ein, ist (meistens) allen gegenüber sanft und freundlich. In der Beziehung mit Simon jedoch finde ich sie für jemanden, der immer auf Toleranz pocht, besonders im letzten Drittel sehr unfair. Anstatt seine Zweifel anzunehmen und mit ihm darüber zu sprechen, rasiert sie ihm einfach über den Mund und verklickert ihm sinngemäß, er solle doch einfach mal von seinen altbackenen Vorstellungen Abstand nehmen. Fand ich sehr schade, an der Stelle wäre ein offener, ruhiger Dialog angebracht gewesen, was in der Geschichte auch eingesehen wird, mich aber dennoch unzufrieden zurückgelassen hat.

Generell fiel mir die Lesenden-Figuren-Beziehung zu Ella sehr schwer. Wie schon erwähnt auf der einen Seite dadurch, dass sie keine eigene Perspektive hatte, auf der anderen Seite war sie mir auch oft recht unsympathisch, dadurch dass sie im Umgang mit den Jungs leider häufig egoistisch wirkt. Ich bin mit ihr als Figur insgesamt nicht warm geworden und das bedaure ich zutiefst, genau das hat mir nämlich auch die Lesestimmung größtenteils verhagelt.

Know our love spielt parallel zu der Geschichte von June und Kian, wodurch es häufig auch Einblicke in die Leben der anderen Cliquenmitglieder gibt. Das gefiel mir echt gut, auch wenn es hier und da schon sehr ausführliche Szenen waren. Es macht Lust, die anderen Bände nachzuholen, falls man wie ich mit diesem hier begonnen hat. Insgesamt gefiel mir auch die Stimmung in der Gruppe, jeder kümmerte sich um jeden, das war schön zu sehen.

Mein Fazit:
Trotz flüssigen Schreibstils und emotionaler Passagen konnte das Buch mich nicht zu 100% überzeugen. Ich hatte leider einfach zu viele Probleme mit Ella und bin den anderen Figuren neben Simon leider nicht so nahe gekommen, wie ich es mir gewünscht hätte und wie es für mich auch nötig gewesen wäre für ein rundes Leseerlebnis.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.