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Veröffentlicht am 30.09.2022

Geschichte für Zwischendurch

Das Glück riecht nach Sommer
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Meinung: Ina bricht ihre Zelte in Husum ab und auf geht’s nach Hamburg. Mit ein paar Komplikationen zieht sie dort in eine kleine Gartenlaube. Sie hat sich in einem Krankenhaus um eine Stelle beworben, ...

Meinung: Ina bricht ihre Zelte in Husum ab und auf geht’s nach Hamburg. Mit ein paar Komplikationen zieht sie dort in eine kleine Gartenlaube. Sie hat sich in einem Krankenhaus um eine Stelle beworben, in dem sie schon einmal kurz gearbeitet hat und dort auf Tim getroffen ist. In Tim war sie damals verliebt und auch als sie ihn nun wiedersieht, kribbelt es ganz schön.
Zuvor trifft sie auf Sebastian, den kennt sie aus ihrer Kindheit und Jugend, auch wenn sie nicht allzu viel geredet haben damals. Nun verstehen sie sich gut und er nimmt sie gerne an den Wochenenden mit in die Heimat, so kann sie leicht ihre Familie besuchen.
Bald stellt sich auch die Frage wen sie wählen wird, Tim oder Sebastian. Mir persönlich war das leider egal denn beide haben so wenig Hintergrund bekommen, dass ich kaum Sympathie für sie aufbauen konnte.
Wenn sie nicht gerade in Husum auf Besuch ist, eine Wohnung sucht, auf eine Antwort aus dem Krankenhaus wartet oder den Garten verschönert, passiert eigentlich nicht wirklich viel. In keinem Teil ihres Lebens geht es wirklich voran, man liest gefühlt immer dasselbe und dazu noch jede Menge Selbstzweifel und Überlegungen á la „Ist das was ich hier tue überhaupt das richtige? Will ich das?“. Die Szenen im Garten, wie sie ihn auf Vordermann bringt, und auch mit den Leuten von dort fand ich allerdings wirklich schön zu lesen und vor allem die Beschreibung vom Sommerregen hat mir ein tolles Lesegefühl gegeben.
Der Schreibstil war leicht und angenehm doch das erhoffte Sommergefühl blieb aus, genau wie etwas Tiefgang oder irgendeine Verbundenheit zu den ProtagonistInnen.

Fazit: Eine Geschichte für zwischendurch aber leider ohne Höhen und Tiefen. Spannung wird keine geweckt, doch es plätschert nett vor sich hin.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Schöner Liebesroman

Dunbridge Academy - Anywhere
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Meinung: Bei so gehypten Büchern wie diesem hier bin ich immer skeptisch. Doch das Setting und der Inhalt haben mich so angesprochen, dass ich es einfach lesen wollte.
Es geht um Emma und Henry.
Emma will ...

Meinung: Bei so gehypten Büchern wie diesem hier bin ich immer skeptisch. Doch das Setting und der Inhalt haben mich so angesprochen, dass ich es einfach lesen wollte.
Es geht um Emma und Henry.
Emma will auf ein Internat in Schottland, denn dort waren auch ihre Eltern und ihr Vater lebt immer noch in Schottland. Ihn will sie finden und Antworten auf einige Fragen. Als sie dann wirklich im Internat ist, kommt mir dieses Thema leider zu kurz. Es gibt kaum Szenen, die sich mit ihrem Vater beschäftigen.
Henry ist schon seit Jahren auf diesem Internat. Seine Freundin auch. Es entwickelt sich zwischen Henry und Emma langsam aber sicher etwas. Da Henry nicht unbedingt wie ein Mensch wirkt, der seine Freundin betrügen würde, habe ich die Entwicklung gerne gelesen und war immer gespannt, wie sie mit der Situation umgehen werden.
Die Charaktere sind alle ganz besonders. Auch die FreundInnen von Henry und Emma und sogar die LehrerInnen. Jede Person hat Ecken und Kanten, und dabei gibts auch durchaus immer was sympathisches. Ab und zu fand ich es jedoch etwas komisch, dass sie manchmal sehr erwachsen mit Situationen umgegangen sind. Absolut abgeklärt und überlegt, nicht emotional. Das hat für mich dann nicht ganz zu ihrem jugendlichen Alter gepasst.
Der Schreibstil war packend. Der Anfang fließt angenehm vor sich hin, es wird aber immer aufregender und dramatischer und vor allem gegen Ende gibt es Szenen, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Ich war dann so tief in dem Buch drin, dass es mich wirklich emotional mitgenommen hat und ich bis drei in der Früh gelesen habe, um das Buch zu beenden.

Fazit: Ein schöner Liebesroman mit sympathischen Charakteren und einem wunderschön beschriebenen Setting in Schottland. Ein Wohlfühlbuch mit Hogwarts-Vibes.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Schöner Abschluss

Highland Hope 4 - Eine Bäckerei für Kirkby
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Meinung: Dreimal war ich bereits in Kirkby und fühle mich mit jedem Buch noch wohler in dieser Buchwelt. Wieder von diesem Ort und der Familie Fraser zu lesen, ist für mich schon auf den erstens Seiten ...

Meinung: Dreimal war ich bereits in Kirkby und fühle mich mit jedem Buch noch wohler in dieser Buchwelt. Wieder von diesem Ort und der Familie Fraser zu lesen, ist für mich schon auf den erstens Seiten pure Entspannung. In diesem vierten und leider vorerst letzten Teil geht es um Anna Campbell und Lennox Fraser. Sie lebt seit kurzem mit ihrem Kater in Kirkby, arbeitet als Ärztin und betreibt neuerdings einen Highland-Podcast. Auf Drängen von anderen veranstaltet sie einen Yogaworkshop, ganz überzeugt ist sie jedoch nicht davon. Lennox wohnt seit Jahren nicht mehr in Kirkby. Er ist Musiker und arbeitet quasi überall, doch in letzter Zeit läuft es nicht sonderlich gut. Er hört Annas Podcast erstaunlicherweise sehr gerne und beschließt spontan für den Workshop zurück in seine Heimat zu kommen.
Auch wenn man bei dem Titel vermuten könnte, dass es sich hauptsächlich um die Bäckerei dreht, ist sie nur ein häufiger Treffpunkt der beiden, was ich dann doch etwas schade fand.
Schon lange weiß man, dass es ein Geheimnis um den Vater der Fraser-Kinder gibt. In diesem Teil wird es mit einer guten Portion Drama aufgedeckt. Ich konnte wieder voll und ganz in die Stadt und zur Familie Fraser eintauchen und mitfiebern, was wohl noch so passieren wird und wie sich die Beziehung zwischen Lennox und Anna entwickeln wird. Zwischendurch war mir ihre Beziehung leider etwas zu kindisch und esoterisch angehaucht, doch insgesamt habe ich alles dazu nur so aufgesogen, genau wie das Familiendrama zwischen Lennox, seinen Geschwistern und deren Vater.

Fazit: Ein wunderbar gelungener letzter Teil der Reihe im schönen schottischen Kirkby. Falls ihr eine Liebesgeschichte sucht, die in Schottland spielt, lest dieses Buch und am besten die ganze Reihe. Jeder Teil hat etwas ganz Besonderes an sich.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Schöner fünfter Teil!

Café Hannah - Teil 5
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Meinung: Wieder zurück im Café Hannah und in der Blumengasse! Bereits zum fünften Mal können wir kapitelweise Einblick in das Leben von verschiedenen Personen rund um Hannah nehmen. Mit ihrem Kapitel startet ...

Meinung: Wieder zurück im Café Hannah und in der Blumengasse! Bereits zum fünften Mal können wir kapitelweise Einblick in das Leben von verschiedenen Personen rund um Hannah nehmen. Mit ihrem Kapitel startet das Buch auch direkt.
Es beginnt mit Silvester 2019/2020 und verläuft mitten rein in die Coronazeit. Noch ist es für mich relativ neu auch in Büchern damit konfrontiert zu werden. Die Autorin löst es aber sehr gut, denn sie beschreibt die Gedanken und Sorgen der Leute ganz realistisch, und nicht zu aufgeblasen.
Ich würde empfehlen die Bücher in der Reihenfolge zu lesen, sonst kennt man sich, denke ich, zu wenig aus.
Ich habe auf jeden Fall gespannt gelesen wie sich Beziehungen, Freundschaften und das gesamte Leben der Leute entwickelt. Ich habe einige Charaktere wirklich ins Herz geschlossen und habe mich gefreut wieder von ihnen zu lesen.

Fazit: Wenn ihr eine nette Reihe mit sympathischen Charakteren lesen und Einblick in ihr alltägliches Leben haben wollt, die einem Wohlfühlmomente beschert, kann ich euch Café Hannah auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Leider nichts für mich

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Meinung: Helene springt. Gleich am Anfang des Buches springt sie aus dem zwölften Stock vom Balkon, nachdem ihr Mann Johannes beim Abendessen mit ihren drei Kindern in den Raum gefragt hat, ob es denn ...

Meinung: Helene springt. Gleich am Anfang des Buches springt sie aus dem zwölften Stock vom Balkon, nachdem ihr Mann Johannes beim Abendessen mit ihren drei Kindern in den Raum gefragt hat, ob es denn kein Salz gibt. Die Erwartungen an sie bzw an viele Frauen, vor allem während der Corona Pandemie, waren einfach zu viel. Johannes hat einfach weiterarbeitet und für das Geld gesorgt während Helene mit ihren beiden kleinen Söhnen und ihrer Teenager Tochter Lola zuhause war und den gesamten Haushalt und die Kindererziehung inklusive Lockdowns und Home-Schooling allein bewältigt hat. Ihre Familie und ihre beste Freundin Sarah sind schockiert. Natürlich. Und besonders, weil Helene doch nie etwas gesagt hat. Sie war immer glücklich. Höchstens mal in einem Witz, den sie gemacht hat, hätte man ihre Erschöpfung und Verzweiflung raushören können. Aber sie hat sich nie beschwert. Sie war nie wütend.
Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah und Lola geschrieben, die sich beide im Laufe des Buches weiterentwickeln.
Sarah schlüpft ganz selbstverständlich in die Rolle der Ersatzmutter, denn Johannes ist überfordert und geht arbeiten. Sie hat selber keine Kinder und führt eine Beziehung mit einem jüngeren Mann, mit dem sie gefühlt nur der Sex verbindet. Langsam aber sicher nimmt sie den Platz von Helene ein. Sie stören viele Dinge. In ihrem Leben, mit ihrem Freund, mit Johannes. Doch sie sagt nichts und funktioniert einfach. Muss funktionieren, sie ist doch eine Frau.
Lola stürzt durch den Selbstmord ihrer Mutter in selbstverletzendes Verhalten und Magersucht. Bis sie und ihre beste Freundin in eine brenzlige Situation geraten, denn danach besuchen sie einen Selbstverteidigungskurs für Frauen. Ihr Charakter ändert sich komplett. Sie wird schneller erwachsen als sie sollte. Und sie wird wütend.
Insgesamt ist es ein sehr radikales Buch. Es zeigt, was man nicht sehen will. Es legt einem die Missstände dar und man kann es nicht ignorieren. Ich selber konnte mich mit keiner der Protagonistinnen ganz identifizieren, aber ich konnte sie verstehen. Oft habe ich genickt und mich in manchen Gedanken von ihnen selbst erkannt. Feminismus ist nichts, was fertig ist. Auch wenn sich bereits einiges getan hat, ist es noch lange nicht gut. Nach wie vor spielen Frauen nach den Regeln, die Männer gemacht haben. Und sagen nichts. Werden nicht wütend. Denn dann wären sie ja zickig, oder würden überreagieren und nicht ernst genommen werden.
In der Geschichte von Lola kommt es im Laufe des Buches zu viel Gewalt. Ich verstehe, wieso die Autorin dieses drastische Mittel gewählt hat. Es soll aufschrecken. Das tut es. Es soll zeigen, dass man nichts ändern kann, wenn man in den Grenzen bleibt. Feminismus darf. Wir leben mit Regeln, mit denen wir schon aufgewachsen sind. Die tief in uns gefestigt sind. Das muss sich ändern und dazu braucht es etwas heftiges. Mir war es jedoch insgesamt zu gewaltverherrlichend.

Fazit: Insgesamt ein unglaublich wichtiges Buch. Ich kann es jeder und jedem empfehlen. Es rüttelt auf, es ist emotional, es tut weh. Das Buch vergisst man nicht - und das ist gut so.

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