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Veröffentlicht am 16.10.2019

Ein reinster Genuss

Der eine Kuss von dir
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Schon ein Satz von „Der eine Kuss von dir“ genügt, und ich befinde mich in einer anderen Welt. Patrycja Spychalski schafft es bereits auf der ersten Seite des Buches, mich völlig gefangen zu nehmen. Auf ...

Schon ein Satz von „Der eine Kuss von dir“ genügt, und ich befinde mich in einer anderen Welt. Patrycja Spychalski schafft es bereits auf der ersten Seite des Buches, mich völlig gefangen zu nehmen. Auf einmal bin ich selbst wieder eine Jugendliche in Friedas Alter. Alle „erwachsenen“ Gedanken stellen sich ab und ich denke und fühle wie die weibliche Hauptperson, die als Ich-Erzählerin auftritt. Ich weiß nicht, wie die Autorin das macht, aber ihre Bücher treffen einfach einen ganz besonderen Nerv von mir und ich vergesse alles um mich herum. Es fühlt sich gut an, sich selbst noch einmal wie eine Jugendliche zu fühlen und sich dabei an die eigene Jugendzeit zurück zu erinnern. Da schwingt ein Hauch Melancholie mit, aber in erster Linie ist es ganz großer Genuss.

Während ich Frieda in „Ich würde dich so gerne küssen“ noch nur „ganz ok“ fand, mochte ich sie in „Der eine Kuss von dir“ viel mehr. Inzwischen ist sie schon fast so etwas wie eine Freundin für mich und mir fiel es total leicht, ihre Gedankengänge und Handlungen nachzuvollziehen. Frieda ist bodenständig und ehrlich, macht sich Sorgen um ihre Mitmenschen und fügt sich überall perfekt ein, weil sie ein so umgänglicher Mensch ist. Nicht zu jeder Figur aus „Der eine Kuss von dir“ konnte ich so eine intensive Beziehung aufbauen, aber das liegt vermutlich daran, dass Frieda als Ich-Erzählerin nun mal den intensivsten Kontakt zum Leser hat. Denn auch alle anderen Charaktere sind sehr lebendig gezeichnet und mit Eigenschaften ausgestattet, die sie unverwechselbar machen. So sympathisch wie Frieda war mir allerdings nur eine weitere Figur: Edgar, der inzwischen nach „Ich würde dich so gerne küssen“ Friedas bester Freund ist.

Milo war ein Typ, der für mich ebenso undurchsichtig war wie für Frieda. Er kann so charmant sein, so liebenswert. Und im nächsten Moment ist er wieder so unnahbar und kühl. Dabei spielt Linda auch eine gewisse Rolle, die sich erst gegen Ende des Buches voll offenbahrt. Zu Linda konnte ich übrigens auch keine gute Beziehung aufbauen, aber das kenne ich inzwischen nicht anders von den Büchern von Patrycja Spychalski. Irgendwie ist immer jemand dabei, der ganz besonders nervt.

Die Autorin hat ein ganz tolles Gefühl für Sprache und schafft es perfekt, Stimmungen einzufangen. Das ist auch der Punkt, der mich an ihren Büchern am meisten begeistert: Sie ist eine so gute Beobachterin und übermittelt Lebensgefühle und -einstellungen perfekt mit ihren Worten. Der Schreibstil von Patrycja Spychalski ist eine hervorragende Mischung aus Umgangssprache und Poesie. Erlebt und erlest es einfach mal selbst. Mir fällt es sehr schwer, hierfür die richtigen Worte zu finden.

„Der eine Kuss von dir“ erzählt von einem Road-Trip durch Brandenburg, der aufregender ist, als er vielleicht klingen mag. Das Buch erzählt von Freundschaften, von der Liebe zur Musik, von der Liebe zu einem ganz besonderen Menschen, es erzählt vom Sommer und vom Erwachsenwerden. Es gibt so viele besondere Momente in diesem Buch, das ich sie gar nicht aufzählen kann. Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite in sich stimmig und ich mochte jeden einzelnen Augenblick. Obwohl es nicht nur schöne Szenen gibt. Auf Momente der Unbeschwertheit folgen tragische Ereignisse. Und Liebe und Kummer liegen so nah beieinander. Aber gerade das macht das gesamte Buch so authentisch. Denn als Teenager durchlebt man so viele unterschiedliche Gefühle, dass man manchmal gar nicht weiß, wie man damit umgehen soll. Und all das fängt Patrycja Spychalski in „Der eine Kuss von dir“ ein und erzählt eine ganz wundervolle Geschichte.

Vermutlich sollte man „Der eine Kuss von dir“ nur lesen, wenn man auch „Ich würde dich so gerne küssen“ bereits kennt. Es gibt einige Rückblicke auf das erste Buch der Autorin und Friedas Einstellungen zu den Themen „Jungs“ und „Liebe“ wird man als Leser vermutlich nur dann richtig nachvollziehen können, wenn man weiß, was Frieda mit Jeffer in „Ich würde dich so gerne küssen“ durchgemacht hat.

Mein Fazit

Für mich war jede Seite des Buches der reinste Genuss.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Wundervolle Lesestunden!

Die Geschichte von Zoe und Will
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„Die Geschichte von Zoe und Will“ ist kurz nach Erscheinen im letzten Sommer bei mir eingezogen und ich frage mich echt, warum ich das Buch so lange auf meinem SuB habe liegen lassen. Denn hinter diesem ...

„Die Geschichte von Zoe und Will“ ist kurz nach Erscheinen im letzten Sommer bei mir eingezogen und ich frage mich echt, warum ich das Buch so lange auf meinem SuB habe liegen lassen. Denn hinter diesem Buch mit seinem Cover, das vom Original übernommen wurde und das so viel ausdrückt, liegt eine ganz wunderbare und vor allem tiefgründige und gefühlvolle Geschichte. Obwohl es für mich sonst immer ein Pluspunkt ist, wenn sich ein Buch schnell und leicht lesen lässt, ist es hier fast schon schade, denn ich hätte so gerne noch viel mehr Zeit mit Zoe und Will verbracht.

Abwechselnd wird die Geschichte sowohl aus Zoes als auch aus Wills Sicht erzählt und dadurch bekommt der Leser sehr eindringlich die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere vermittelt. Witzigerweise konnte ich fast mehr mit Will mitfühlen als mit Zoe. Bei Will ist es vor allem der Drang, Zoe zu beschützen, der ihn dazu bringt, mit ihr Reißaus zu nehmen. Er würde einfach alles für Zoe tun, sie ist seine echte und wahre und einzige große Liebe. Alles, was er tut, tut er für sie. Er möchte sie beschützen, für sie stark sein, ihr aber gleichzeitig auch helfen, selber stark zu sein. Er möchte ihr ihre Angst nehmen und ihr dabei helfen, all die schlimmen Erinnerungen an ihre Vergangenheit loszuwerden. Wills tiefe Liebe zu Zoe spricht aus jedem Wort, das er an sie richtet, liegt in jedem seiner Blicke und in jeder seiner Gesten. Will ist ein ganz aufrichtiger und treuer Mensch. Nur leider handelt er manchmal sehr impulsiv und bringt sich dadurch in Schwierigkeiten. Und leider bestehen seine Reaktionen manchmal darin, um sich zu schlagen. Und das bringt ihn erst recht in Schwierigkeiten.

Zoe ist die Vernünftige in der Beziehung. Sie hat sich angewöhnt, den Kopf einzuziehen und ihrem Vater aus dem Weg zu gehen. Sie ist unsterblich in Will verliebt und würde mit ihm bis ans Ende der Welt gehen. Doch bei ihr kommen während des Road-Trips schnell Zweifel auf. Sie macht sich Sorgen um das Geld, um ihren Vater, um die Schule, um die Zukunft. Will schafft es zwar meistens, sie aus ihren Grübeleien zu reißen, aber den letzten Funken Zweifel, ob die beiden wirklich das Richtige tun, kann er nicht zum Erlöschen bringen. Und obwohl sich die beiden Teenager so sehr lieben, kommt es dadurch immer wieder zu Spannungen. Beide sind unsicher, können mit ihren Ängsten und ihren überschäumenden Gefühlen nicht richtig umgehen, und verletzen sich dadurch gegenseitig. Die Stimmung ist immer wieder sehr angespannt und die Verzweiflung der Charaktere überträgt sich durch den eindringlichen Schreibstil der Autorin auch direkt auf den Leser. Man möchte den beiden am liebsten irgendwie helfen.

Neben den schwierigen und dramatischen Szenen gibt es aber auch immer wieder Momente puren Glücks. Zoe und Will sind so ein tolles Paar und es hat mir so viel Spaß gemacht, den beiden beim Rumalbern und Flirten zuzuschauen. Manchmal vergessen sie wirklich alles um sich herum und sind einfach nur zusammen, einfach nur glücklich. Sie gehen so liebevoll miteinander um und man merkt als Leser schnell, dass sie einfach zusammengehören. Neben den Szenen in der Gegenwart gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, in denen erzählt wird, wie Zoe und Will sich kennengelernt haben. Dadurch wird die Liebe der beiden noch lebendiger und greifbarer und auch authentischer. Denn es ist keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eine Beziehung mit einer Geschichte. Diese unbeschwerten Momente haben nicht nur Zoe und Will, sondern auch mir immer wieder gutgetan.

Ich möchte gar nicht mehr viel sagen, denn die Geschichte von Zoe und Will sollte man einfach selbst erlesen und erleben. Zum Ende würde ich gerne noch ein paar Worte verlieren, aber da ist die Gefahr zu groß, dass ich euch die Spannung nehme. Auf jeden Fall war ich vom Ausgang des Buches sehr überrascht und es ist mir sehr nahegegangen. Aber lest am besten selbst!

Mein Fazit

„Die Geschichte von Zoe und Will“ hat mir durch seine Tiefgründigkeit und Emotionalität wunderbare Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Ich bin bis über beide Ohren in dieses Buch verliebt

Irgendwann für immer
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Es kommt wirklich selten vor, dass ich ein Buch finde, bei dem ich rein gar nichts zu meckern habe. Irgendeinen Kritikpunkt finde ich meistens doch. Wahrscheinlich bin ich einfach eine sehr anspruchsvolle ...

Es kommt wirklich selten vor, dass ich ein Buch finde, bei dem ich rein gar nichts zu meckern habe. Irgendeinen Kritikpunkt finde ich meistens doch. Wahrscheinlich bin ich einfach eine sehr anspruchsvolle und kritische Leserin. Aber umso wertvoller und besonderer ist es dann für mich, ein Buch zu finden, das für mich einfach perfekt ist, das so schön ist, dass ich allein beim Anschauen des Covers eine Gänsehaut bekomme, und das ich gar nicht zurück ins Regal stellen mag, weil ich es immer wieder anschauen und aufschlagen möchte, um noch einmal in der Geschichte zu versinken.

So ein Buch war “Irgendwann für immer” für mich. Ich hatte es im Original schon eine Weile auf meiner Wunschliste, und als ich gesehen habe, dass die Übersetzung erscheint, war klar, dass ich es jetzt unbedingt auch endlich lesen muss. Ich hatte schon so ein Gefühl, dass ich das Buch mögen würde. Aber dass es mich so überwältigen würde, hätte ich nicht gedacht. Es ist ein schöner dicker Schmöker, fühlt sich so gut an in den Händen. Und hat dabei so ein wunderschönes Cover – viel schöner als das Originalcover.

Und ja, der Inhalt des Buches hat mich einfach umgehauen. Ich möchte dem Klappentext gar nichts hinzufügen, denn “Irgendwann für immer” ist so detailreich, dass ich mich wahrscheinlich verlieren würde, wenn ich versuchen würde, noch mehr über den Inhalt zu sagen. Lasst euch einfach auf dieses Buch ein, auf die großartigen und tiefgründigen Charaktere und auf die Handlung, die so voll ist von Emotionen positiver und negativer Art, die so bewegende Schicksale in sich birgt und die mich ganz tief in meinem Herzen berührt hat. Und ganz wichtig: Das alles ohne Kitsch! Und ohne Bettgeschichten und merkwürdige Dreiecks-Beziehungen, ohne die es fast gar nicht mehr geht im Young-Adult- und New-Adult-Bereich. Katja Millay weiß einfach, wie man als Autor seine Leser berührt, wie man sie dazu bringt, förmlich an diesem Buch zu kleben. Sie hat mich einfach abgeholt und mich in eine andere Welt entführt. Ich habe wirklich alles um mich herum vergessen und habe nur noch der Geschichte von Nastya und Josh gelauscht, die abwechselnd als Ich-Erzähler zu Wort kommen.

Das Buch ist, wie gesagt, ein richtig dicker Schmöker und die Schrift ist dabei auch nicht besonders groß – dementsprechend detailreich ist die Handlung. Das Buch ist großartig konstruiert, Katja Millay ist eine tolle Erzählerin und es gibt in diesem Buch so viele kleine Momente, die mein Herz zum Klingen gebracht haben, einfach weil die Autorin so kreativ ist was die Dialoge oder kleine Gesten betrifft, die so viel aussagen. Es steckt so viel in diesem Buch, es gibt so viel zu entdecken, zu erlesen, die Charaktere sind so toll und ich mag es einfach, wie die Autorin die Handlung konstruiert hat. Es passiert so viel auf zwischenmenschlicher Ebene und ich liebe das einfach.

Und dann dieses Ende, mit dem die Autorin mich total überwältigt hat, weil sich dadurch der Kreis auf eine Art und Weise schließt, mit der ich nie gerechnet hätte. :love: Und jetzt wünsche ich mir, dass das Buch ganz schnell ganz viele Leser findet, denn die hat es wirklich verdient. Und ich hoffe, dass noch ganz viele Leser so viel in diesem wundervollen Debüt sehen und entdecken werden wie ich.

Mein Fazit

Ich bin bis über beide Ohren verliebt in dieses Buch.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Großartgi!

Neun Tage
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“Neun Tage” – neun Kapitel, neun Ich-Erzähler – mehr braucht es nicht, um dem Leser des neuesten Werkes von Toni Jordan ein großartiges Leseerlebnis zu bescheren. Die Autorin entführt ihre Leser nach Australien, ...

“Neun Tage” – neun Kapitel, neun Ich-Erzähler – mehr braucht es nicht, um dem Leser des neuesten Werkes von Toni Jordan ein großartiges Leseerlebnis zu bescheren. Die Autorin entführt ihre Leser nach Australien, nach Melbourne, in die Zeit des Zweiten Weltkrieges, in die Zeit des 21. Jahrhunderts und die Jahre dazwischen. Nicht immer geht sie dabei chronologisch vor, wenn sie mit jedem neuen Kapitel einen weiteren Ich-Erzähler einführt.

Es ist großartig, wie Toni Jordan die Fäden zu einem großen Netz zusammenspinnt. Mit Beginn jedes neuen Kapitels muss man sich als Leser erst einmal orientieren. Man muss herauslesen, in welcher Zeit man sich gerade zusammen mit den Charakteren befindet, man muss verstehen, welche Figuren man gerade kennenlernt und in welcher Beziehung sie zu den bereits vorgestellten Personen stehen. Oft lassen sich die Zusammenhänge erst in einem späteren Kapitel erkennen und rückblickend wird dann klar, was das bereits Gelesene für die Gesamthandlung zu bedeuten hatte. Umso größer ist oft der Aha-Effekt und die Überraschung, wenn man dann erkennt, wie großartig konstruiert dieser Roman ist.

“Neun Tage” erzählt von entbehrungsreichen Kriegsjahren, von heimlicher Liebe, von Dingen, an denen schöne und traurige Erinnerungen hängen. Vor allem erzählt “Neun Tage” aber von einer Familie, in der Glück und Leid oft nah beieinander liegen. Mehr lässt sich zur Handlung wirklich nicht sagen, denn die Gefahr, hier mit der kleinsten Andeutung zu viel zu verraten, ist sehr groß. Deshalb mein ganz klarer Tipp: Lest dieses Buch einfach selbst!

Toni Jordan schreibt anspruchsvoll, aber nichtsdestotrotz sehr unterhaltsam. Als Leser muss man einen Blick hinter die Kulissen und zwischen die Zeilen werfen, man muss herauslesen, was Toni Jordan in ihren Sätzen versteckt. Oft ist es mehr als die bloßen Worte. Besonders gut gelungen ist es der Autorin, ihre Figuren sich selbst charakterisieren zu lassen. Toni Jordan verschwendet nicht viel Zeit darauf, ihre Protagonisten umfangreich vorzustellen und zu beschreiben. Stattdessen erlebt der Leser sie einen Tag lang, was vollkommen ausreicht, um sich ein Bild von ihnen zu machen, indem er ihre Handlungen beobachtet und ihren Gesprächen lauscht. Ja, ich schreibe von “beobachten” und “lauschen”, denn obwohl man dieses Buch liest, ist man doch mitten drin im Geschehen und sieht die Handlung wie einen Film vor seinem geistigen Auge ablaufen.

Mein Fazit

Großartig! Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 12.10.2019

Habe mich in dieses Buch verliebt

Versehentlich verliebt
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Nachdem mich Adriana Popescu mit “Lieblingsmomente” und “Lieblingsgefühle”, die ich Mitte des Jahres gelesen habe, auf Anhieb für sich gewonnen hat, war ich total gespannt auf “Versehentlich verliebt”. ...

Nachdem mich Adriana Popescu mit “Lieblingsmomente” und “Lieblingsgefühle”, die ich Mitte des Jahres gelesen habe, auf Anhieb für sich gewonnen hat, war ich total gespannt auf “Versehentlich verliebt”. Die ursprüngliche Version, die die Autorin bereits 2012 selbstverlegt hat, kannte ich noch nicht, da ich Adriana Popescu erst in diesem Jahr für mich entdeckt habe. Vergleiche zwischen der “alten” und der neuen (überarbeiteten) Version mit zusätzlichen Szenen kann ich daher nicht ziehen.

Aber ich kann euch sagen, dass mir “Versehentlich verliebt” im Vergleich zu “Lieblingsmomente” und “Lieblingsgefühle” noch besser gefallen hat. Ich hätte nicht vermutet, dass das möglich ist, da mich die “Lieblings”-Bücher total überrascht und umgehauen haben. Aber ja, in “Versehentlich verliebt” legt Adriana Popescu noch mal eine Schippe drauf.

Der Piper Verlag hat sich genau den richtigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung der überarbeiteten Version des Buches ausgesucht, denn es passt einfach perfekt in die aktuelle Jahreszeit. Die Handlung spielt zu Weihnachten, ein fürchterlicher Schneesturm hat den Stuttgarter Flughafen lahmgelegt, und auch wenn bei uns momentan kein Schnee liegt, ist es mir überhaupt nicht schwergefallen, mich in die Atmosphäre des Buches fallen zu lassen. Ich saß zusammen mit Pippa am Flughafen fest, habe mit ihr zusammen die Schneemassen verflucht, habe Ausschau nach einem Kofferwagen für unsere viel zu vollgepackte Reisetasche gehalten und habe mich mit ihr zusammen in Lukas verliebt. Ganz versehentlich. Aber wir haben es beide nicht bereut.

Ja, dieses Buch ist in meinen Augen einfach perfekt, weil es ein richtiges Wohlfühl-Buch ist. Jede Szene ist stimmig, ich habe keine Längen beim Lesen empfunden (stattdessen ist das Buch in meinen Augen viel zu dünn) und es hat sich während des Lesens eine so angenehme Wärme in meinem Bauch und meinem Herzen ausgebreitet. Es gab so viele Szenen, in denen sich mein Puls beschleunigt hat und ich Schmetterlinge in meinem Bauch gespürt habe. Einfach, weil Adriana Popescu mich so glücklich mit diesem Buch gemacht hat und ich die Spannung zwischen den Charakteren so genossen habe.

Dabei ist “Versehentlich verliebt” keine Schnulze, sondern einfach ein sehr gefühlvolles Buch mit so vielen wunderschönen Szenen. Kennt ihr das, wenn man während des Lesens innerlich aufseufzt, weil das, was man gerade liest, so schön ist? Und wie man während des Lesens ein dickes Grinsen im Gesicht trägt, weil man sich so wohlfühlt mit einem Buch? Dann könnt ihr verstehen, wie es mir beim Lesen von “Versehentlich verliebt” ging. Es ist einfach wunderbar, zu beobachten, wie sich Pippa und Lukas zum ersten Mal begegnen, Pippa sofort genervt von Lukas ist, ihn dann aber doch besser kennenlernt und sich schließlich in ihn verliebt. Es gibt so viele Kleinigkeiten, die das Buch so besonders machen. Die Charaktere sind dazu einfach toll gezeichnet und ich mochte sie so sehr. Vor allem deshalb, weil der Humor in diesem Buch nicht zu kurz kommt und sich ein herrlicher Schlagabtausch zwischen den beiden Figuren entwickelt. Sie liegen einfach total auf einer Wellenlänge und das merkt man als Leser sofort, auch wenn Pippa und Lukas dafür vielleicht etwas länger brauchen.

Es passiert nicht wirklich viel in diesem Buch, dessen Handlung zum größten Teil tatsächlich auf dem Stuttgarter Flughafen spielt, aber dennoch konnte ich das Buch einfach nicht zur Seite legen und habe es in einem Rutsch verschlungen. Denn die Spannung zwischen den Charakteren überträgt sich ungetrübt auf den Leser und teilweise hatte ich das Bedürfnis, an den Fingernägeln zu kauen, weil ich unbedingt sehen wollte, ob die beiden sich nun endlich ihre Liebe gestehen oder nicht. Denn zu einfach macht Adriana Popescu es ihnen nicht und baut ein großes Hindernis ein, das mich fast zur Verzweiflung gebracht hat.

Ob es ein Happy End gibt? Wer weiß … Lest das Buch doch einfach selbst. :wink:

Mit diesem Buch werde ich nun immer den Moment verbinden, als ich dick in eine warme Decke eingekuschelt neben meinem Mann auf dem Sofa lag, einen heißen Tee getrunken und mich total in diesem Buch verloren habe. :love: Danke, Adriana, für diesen Lieblingsmoment!

Mein Fazit

Mit vollem Gefühlseinsatz und überhaupt nicht versehentlich habe ich mich in dieses Buch verliebt.