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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2020

ein Sturm der Gefühle

Gut Greifenau - Goldsturm
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Nach großem Lesegenuss habe ich den vierten Teil der Saga um das Gut Greifenau von Hanna Caspian nun beendet. Das Zuckerl war mal wieder, dass ich das Buch in einer Leserunde mit der Autorin und anderen ...

Nach großem Lesegenuss habe ich den vierten Teil der Saga um das Gut Greifenau von Hanna Caspian nun beendet. Das Zuckerl war mal wieder, dass ich das Buch in einer Leserunde mit der Autorin und anderen Fans gelesen habe.

Zum Inhalt werde ich absolut Nichts verraten. Also nicht, ob Konstantin und Rebecca das Gut weiter bewirtschaften dürfen, ob die beiden Kinder bekommen und auch weiterhin glücklich miteinander sind. Kein Wort darüber, ob Katharina mit Justin den richtigen geheiratet hat und ob sie ihren Plan, Ärztin zu werden in die Tat umsetzt oder ob sie Anderes plant. Kein Wort darüber, ob Feodora weiter ihre Kinder traktiert, ob Nikolaus sich in einer Welt ohne Aristokraten zurechtfindet, ob Alexander sich outet oder heimlich seine Homosexualität lebt, ob Eugen endlich seine Wiebke heiratet, ob Albert seinen Halbgeschwistern verrät, dass sie einen gemeinsamen Vater haben. Nichts da, kein Wort von gar Nichts werde ich hier verraten. Kauft euch gefälligst das Buch und lest es selber.

Aber was ich verraten kann. Es ist genauso unterhaltsam, wie die drei Vorgängerbände. Solltet ihr die noch nicht kennen, dann nichts wie Online-Shopping machen und los lesen. Dann sind die nächsten Tage gesichert mit bester Unterhaltung, mit Spannung und überraschenden Wendungen, mit sympathischen Hauptdarstellern und dem Kaleidoskop einer Zeit in Deutschland, die aufregend und voller Veränderung für die Menschen war. Eine harte Zeit in der das Wichtigste die Familie und die Freundschaft waren. Das passt doch genau in die aktuelle Zeit.

Mir hat es gefallen. Ich freue mich jedes Mal wieder aufs Neue, wenn Hanna Caspian Neues von Gut Greifenau erzählt. Bitte unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 19.03.2020

Neuentdeckung für mich

Libellenjahre
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„Libellenjahre“ ist mein erstes Buch von Izabelle Jardin. Es ist der erste Band einer Reihe und dementsprechend wird erst mal ein wenig ausgeholt, um die Charaktere vorzustellen und zu beschreiben. Dabei ...

„Libellenjahre“ ist mein erstes Buch von Izabelle Jardin. Es ist der erste Band einer Reihe und dementsprechend wird erst mal ein wenig ausgeholt, um die Charaktere vorzustellen und zu beschreiben. Dabei habe ich vor allem die Hauptdarstellerin Constanze sehr schnell ins Herz geschlossen. Am Anfang ist es auch mehr eine Liebesgeschichte gegen die Widerstände der damaligen Zeit. Aber schon bald nimmt die Politik und der nahende Krieg Einfluss auf das Leben von Constanze und ihrem Mann Clemens und die Dramatik und Spannung wird schnell hochgefahren.

Ich habe tatsächlich genau bekommen, was ich mir wünschte. Eine spannende Geschichte über die 30er- und 40er-Jahre in Deutschland. Eine Liebesgeschichte, die berührt und glaubhaft rüber kommt ohne kitschig zu werden. Das Leben vor und während des Krieges, die Ängste und Sorgen der ganz normalen Leute, die Härte aber auch die Hoffnungen der Menschen, all das wird auf eine sehr eindringliche und kluge Art beschrieben. Ich habe wirklich mit Constanze mitgelebt und bis zum Ende bleibt das Level so hoch, dass ich jetzt nur noch ungeduldig der Fortsetzung entgegenfiebere.

Eine tolle Autorin, die ich erfreut für mich entdeckt habe.

Veröffentlicht am 19.03.2020

Collage eines Anschlags

9/11
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Keiner, der das Attentat 9/11 in den Medien egal wo auf der Welt miterlebt hat, wird es vergessen. Die Dramatik und Tragik wurde in Filmen wie „Die letzten Stunden im World Trade Center“ mit den Feuerwehreinsatzkräften ...

Keiner, der das Attentat 9/11 in den Medien egal wo auf der Welt miterlebt hat, wird es vergessen. Die Dramatik und Tragik wurde in Filmen wie „Die letzten Stunden im World Trade Center“ mit den Feuerwehreinsatzkräften so hautnah erzählt, dass es sich ins kollektive Gedächtnis der Menschen eingegraben hat. Noch heute bin ich zu tiefst bestürzt und traurig, wenn ich an die Bilder denke, an die Telefonanrufe der Menschen in den brennenden Häusern und den Flugzeugen, den Gesichtern derjenigen, die dem Grauen entkamen, die Menschen, die als Schatten sichtbar aus den Gebäuden sprangen. Ich habe vor Jahren bereits das Buch „102 Minuten“ von Jim Dwyer gelesen. Ich hatte das Gefühl, es wird Zeit, noch einmal das Thema für mich aufzugreifen und zu schauen, ob es neue Erkenntnisse gibt.

9/11 von Mitchell Zuckoff ist eine Collage über den Anschlag aber vor allem auch über die Menschen, die darin verwickelt waren. Über die Piloten, über die Attentäter, über bin Laden, über all die unzähligen Opfer, die am Morgen noch nicht ahnten, was schon wenige Stunden später für ein Grauen in ihr Leben einbrechen und sie töten würde.

Wie zu erwarten, war ich erneut berührt von all diesen Bildern und Beschreibungen. Auch wenn ich keine wirklich neuen Erkenntnisse erhalten habe, so war ich dennoch gefesselt von der Art und Weise, wie der Autor all die Geschichten und Facetten zu einem großen Bild zusammenfügt, welches unter die Haut geht. Und wieder drängt sich mir die Erkenntnis auf, dass der Mensch, auch wenn er es sich so sehr wünscht und in Statistiken und Berechnungen für gegeben hält, eben nicht alles kalkulieren und verhindern kann. Dass die Natur, die Physik, die Unwägbarkeit den Menschen aushebelt und stärker ist. Dass wir eben nicht alles verhindern und beherrschen können. In Zeiten von Corona nochmal ein ganz eigener Blick auf 9/11 und die Quintessenzen, die jeder einzelne daraus schließen kann.

Veröffentlicht am 11.03.2020

Herzerwärmend

Das Rosie-Resultat
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Eines der ersten Bücher, in denen ein Autist selbst zu Wort kommt, die ich gelesen habe, war vor Jahren das Rosie-Projekt. Seit damals haben Don Tillman und seine Herzensdame Rosie einen festen Platz in ...

Eines der ersten Bücher, in denen ein Autist selbst zu Wort kommt, die ich gelesen habe, war vor Jahren das Rosie-Projekt. Seit damals haben Don Tillman und seine Herzensdame Rosie einen festen Platz in meinem Herzen und ich freue mich sehr, sie in einem dritten Buch nochmals widerzutreffen. Diesmal ist es ihr Sohn Hudson, der mit Problemen in der Schule und seinen Mitschülern zu kämpfen hat. Don, der da natürlich nicht stumm danebenstehen mag, krempelt die Ärmel hoch und macht sich daran, seinem Sohn zu helfen. Ob der nun will oder nicht.

Wer Don schon kennt, der weiß, dass er durch seinen Autismus oft etwas schräge Problemlösungen versucht und oft erstmal das Problem scheinbar verschlimmert. Nicht jeder Mitmensch sieht hinter seinen Handlungen den liebenswert-bemühten Menschen. Aber Don schreckt das nicht ab. Pragmatisch und unbeirrbar lässt er Hudson seine Liebe spüren und hilft, wo er glaubt, helfen zu müssen. Der Sohnemann hat einen ganz eigenen Charme, da er gezwungen ist, eine Art Schadensbegrenzung einzuleiten ohne dabei den liebenden Vater zu verletzen. Dadurch entsteht nicht nur Situationskomik sondern vor allem ein Bild einer Vater-Sohn-Beziehung, die zu Herzen geht und die erfrischend positiv rüberkommt.

Mir hat das Rosie-Resultat so gut gefallen, dass ich es mir jetzt nach Genuss des e-books auch als Hardcover zulegen werden, denn es gehört unbedingt neben die ersten beiden in mein Lieblingsbuchregal.

Veröffentlicht am 11.03.2020

vielfältige Rezepte

Was koch' ich heute? Vol. 2
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Was mir gefallen hat an diesem Kochbuch?
Eigentlich alles. Tolle Rezepte mit einer ungewöhnlichen Vielfalt von Vegetarisch bis Süß, mit Fleisch oder sogar Vegan, alles drin, ganz unkompliziert nebeneinander. ...

Was mir gefallen hat an diesem Kochbuch?
Eigentlich alles. Tolle Rezepte mit einer ungewöhnlichen Vielfalt von Vegetarisch bis Süß, mit Fleisch oder sogar Vegan, alles drin, ganz unkompliziert nebeneinander. Die Erklärungen waren alltagstauglich und das meiste tatsächlich auch für Leute, die abends nach der Arbeit nicht mehr groß Lust haben, viel Zeit ins Kochen zu investieren, die aber trotzdem lecker und ausgewogen Essen wollen.

Ich habe das E-book zur Verfügung bekommen und dort gibt es leider keine Fotos, denn die sind im Buch wirklich ansprechend und so herrlich normal. (Soll heißen, man fühlt sich angesprochen von den Fotos und ist sehr zufrieden, da die eigenen Ergebnisse den Fotos nahe kommen. Ganz ohne Fotoshop.)

Was hat mir nicht gefallen?
Eigentlich nur, dass ein Kochbuch als ebook so gar nichts für mich ist. Ich habe mir deshalb jetzt das Buch zugelegt und bin begeistert davon.