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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2024

Berührend und aufwühlend ohne Kitsch

Dünnes Eis
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Bereits das Cover hat mich sehr angesprochen, ein zarter Vogel in pastelligen Blautönen auf crémefarbenem Grund, sonst - nichts... sehr minimalistisch und und gut zum Inhalt des Buches passen - "Sittich ...

Bereits das Cover hat mich sehr angesprochen, ein zarter Vogel in pastelligen Blautönen auf crémefarbenem Grund, sonst - nichts... sehr minimalistisch und und gut zum Inhalt des Buches passen - "Sittich gucken" war ja eine Lieblingsbeschäftigung von Marietta und ihrer Freundin.

Vom Klappentext her hat mich das Buch zunächst etwas abgeschreckt, schien es doch vorrangig um Kriege, Gewalt und Flucht zu gehen.

Aber der Text und die Geschichte an sich sind einfach wunderbar. Die Rückblicke der alten Frau sind heftig und tun weh, das habe ich auch als Leserin sehr stark verspürt.

Allerdings sind ihre Begegnungen, einerseits mit dem syrischen sprachlosen Jungen, ebenso wie mit der jungen forschen Fotografin mehr als bewegend. Poetisch, philosophisch und zart ist die Sprache - man möchte Marietta einfach in den Arm nehmen.

Ein sehr sehr schönes Buch! Hat bei mir noch lange nachgewirkt.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Sehr vergnüglich anzuhören

Ein höchst royaler Mord
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Bereits das Cover mag ich sehr, das fröhliche Rot und Orange mit der typischen Haltung der Queen samt Kostüm, Schirm und Hund.

Ich bewundere auch die Stimme der Sprecherin, die ich im Prinzip sehr angenehm ...

Bereits das Cover mag ich sehr, das fröhliche Rot und Orange mit der typischen Haltung der Queen samt Kostüm, Schirm und Hund.

Ich bewundere auch die Stimme der Sprecherin, die ich im Prinzip sehr angenehm finde und die vor allem den wichtigen Personen jeweils eine ganz eigene Stimmlage verpasst. Die Person von Prinz Philip fand ich manchmal sehr anstrengend zum Zuhören...

Ich hatte noch keinen der Vorgängerbände von "Die Queen ermittelt" gelesen oder gehört.

Die Geschichte ist im Prinzip sehr flüssig erzählt, voller gut anhörbarer Dialoge. Allerdings waren für mich die Zusammenhänge innerhalb der vorgekommenen Familien, adelig oder auch nicht, vor allem anfänglich, aber auch bis zum Ende hin, recht kompliziert. Auch die vielen verschiedenen Begebenheiten der Dorfbewohner fand ich sehr beanspruchend....

Besonders gut gefiel mir, dass es ja um reale "Royals" geht, und dass sehr wohl ihre Eigenarten beschrieben werden, die man aus den Medien etc. kennt und die einen oft schmunzeln lassen, dass aber dennoch eine höflich-freundliche Distanz gewahrt bleibt.

Ich mochte allem voran sehr und immer wieder, wie die Queen geschildert wird, als lebenskluge Frau, gute Diplomatin mit verschmitztem Lächeln und etwas frecheren Gedanken. Auch dass sie sich um die Umwelt Gedanken macht und um die Zukunft der Erde, und wie sich mit Menschen auseinander setzt, die völlig anders sind und denken als sie - Hut ab! Ich finde, diese Schilderung wird dem Charakter der echten Queen sehr gerecht.

Die Lösung des Falles war verschlungen, aber für mich logisch.

Ein angenehmer Cosy Krimi!

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Sehr berührend und klug

Gussie
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Ich kannte den Autor nicht, und auch der Name "Gussie" hat mir zunächst gar nichts gesagt. Vielleicht ist die Adenauer-Ära doch für mich, politisch gesehen, zu weit weg.

Auch das Cover fand ich nicht ...

Ich kannte den Autor nicht, und auch der Name "Gussie" hat mir zunächst gar nichts gesagt. Vielleicht ist die Adenauer-Ära doch für mich, politisch gesehen, zu weit weg.

Auch das Cover fand ich nicht sehr ansprechend, die blassen Farben, die Gitter-Aufteilung, das Gesicht der Frau mit dem kritischen Blick...Erst gerade habe ich allerdings gelesen, dass es sich um einen Ausschnitt aus dem Lieblingsportrait Adenauers von seiner Frau handelt.

Der Text hat mich sehr schnell absolut in seinen Bann gezogen.

Er ist sehr schön geschrieben, bewegend und klug, philosophisch und poetisch und bei alldem sehr menschlich. Wenn ich davon ausgehe, dass die erzählte Geschichte weitestgehend der Realität entspricht, wurden auch die historischen Fakten angemessen eingebaut und gewürdigt.

Auch die Tragik innerhalb der Familie, bedingt durch die politischen Umstände wird deutlich und gut geschildert, ohne dramatische Effekthascherei.

In meinen Augen eine sehr gelungene Romanbiographie!

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Sehr gut zu lesen und spannend

In dunklen Wäldern
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Das Cover finde ich schon etwas düster, fast zu düster im Vergleich zum Inhalt des Buches. Zwar wird die Wald-Phobie der Kommissarin gut und glaubwürdig erklärt, dennoch spielt das Buch ja größtenteils ...

Das Cover finde ich schon etwas düster, fast zu düster im Vergleich zum Inhalt des Buches. Zwar wird die Wald-Phobie der Kommissarin gut und glaubwürdig erklärt, dennoch spielt das Buch ja größtenteils im städtischen Bereich und in der IT-Welt. Aber gut, Covers lösen immer zwiespältige Meinungen aus.

Die Geschichte um die Kommissarin Lodi - ihr erster Fall als Buch - hat mir insgesamt gut gefallen. Sie hat ihre Macken, aber nicht übertrieben viele. Auch die vielen Tassen grüner Tee und die Gläser Wein haben mich nicht gestört. Der dumme, verständnislose Vorgesetzte war m.E. etwas überzeichnet, das hätte es nicht gebraucht.

Die Story ist gut erzählt und sehr spannend, ich habe das Buch in 2 Tagen ausgelesen, das heißt schon etwas. Würde auch gerne eine weitere Kriminalgeschichte mit Lodi als Folgeband lesen.

Irgendwelche logischen Fehler sind mir nicht aufgefallen, für mich waren der Fall und seine Auflösung schlüssig.

Also von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Gut erzählte ergreifende Familiengeschichte

Schwestern in einem anderen Leben
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Ich habe schon das Buch "Aber Töchter sind wir für immer" von Christiane Wünsche gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Von daher bin ich mit gleichermaßen Vorfreude als auch Neugier an dieses neue Buch ...

Ich habe schon das Buch "Aber Töchter sind wir für immer" von Christiane Wünsche gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Von daher bin ich mit gleichermaßen Vorfreude als auch Neugier an dieses neue Buch herangegangen.

Das Cover finde ich sehr schön und optimistisch - auf strahlend sonnengelbem Grund Früchte und Blätter - ich dachte zuerst, es sind Radieschen und Basilikum , aber nach dem Lesen sind es wohl sicher Pflaumen, die ja als Kuchen immer wieder eine Rolle in der Geschichte spielen .

Sehr lebendig ist die Atmosphäre der70er eingefangen, in denen ich selbst ein Teenager und eine junge Frau war. Superschön die Erinnerungen an die verrückte Mode, die "Hippie"Musik, die "Spießigkeit" der Eltern, Mofas und die Angst vor unehelicher Schwangerschaft... Nur "dufte" hat man damals doch nicht gesagt....? Das war nach meiner Meinung eher in den 50ern, 60ern, oder? Der Einblick in eine typische, politisch sehr links gerichtete WG und die Thematik RAF etc. wirkten sehr vertraut.

Sehr schön geschildert finde ich die Beziehung zwischen den Schwestern in ihrer Jugend, im Guten wie im Schlechten. Ziemlich schnell stellt sich heraus, dass die alte Dame Rosi die frühere Rebecca ist.

Generell hat mir der ruhige Schreibstil von Christiane Wünsche gut gefallen, der eine gewisse Distanz zu den teilweise doch sehr dramatischen Ereignissen schafft. Andererseits hat genau dieser Stil manchmal auch die Geschichte ausgebremst.

Gut gemacht finde ich die verschiedenen Erzählebenen, sowohl in der Zeit als auch aus den unterschiedlichen Perspektiven der Schwestern und der Mutter. Erst langsam kommt Klarheit in die ganze Geschichte, und jeder Schritt hin zur Klärung zeigt ein Stück mehr, WIE tragisch die Geschehnisse eigentlich waren. Mehr will ich hier nicht verraten.

Der Schluss ist meiner Meinung nach etwas ZU friedlich und kurz geraten. Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Erzähltemperament gewünscht. Andererseits habe ich das Buch zügig und mit Freude durch gelesen - das sagt ja auch schon viel aus.


Gute Unterhaltung!

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