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Veröffentlicht am 26.02.2024

Künstliche Erlebniswelt

Die Burg
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Auf der alten verfallenen Burg Greiffenau hat der Milliardär Nevio eine riesige Escape-Room-Landschaft geschaffen, die von einer KI generiert wird. Zum Testlauf hat er verschiedene Personen eingeladen, ...

Auf der alten verfallenen Burg Greiffenau hat der Milliardär Nevio eine riesige Escape-Room-Landschaft geschaffen, die von einer KI generiert wird. Zum Testlauf hat er verschiedene Personen eingeladen, die später für sein liebstes Projekt Werbung machen sollen. Jeder teilt der KI seine Wünsche anhand ein paar Stichworten mit und schon kann das Spiel beginnen. Doch niemand hat damit gerechnet, dass „Kismet“ außer Kontrolle gerät. Was als Spaß beginnt, wird bald tödlicher Ernst.

Die Handlung spielt sich hauptsächlich in den Katakomben und unterirdischen Gängen der Burg ab. Hier steht Maxim im Vordergrund, der selbst Besitzer eines Escape-Room-Unternehmens ist. Er wird von Kismet erbarmungslos von einer Spielszene zur nächsten gejagt. Die Rätsel zum Öffnen der jeweiligen Türen sind nicht besonders anspruchsvoll und geraten eher in den Hintergrund. Atemberaubend sind allerdings die phantasievoll und komplex gestalteten Szenen bei denen man leicht vergessen kann, dass es sich dabei nur um Illusionen handelt. Sie schaffen eine gruselige und düstere Atmosphäre, dadurch ist eine permanente Bedrohung sehr präsent.

Aus der zweiten Perspektive, die Beobachter außerhalb der Burg, hätte meiner Meinung nach mehr gemacht werden können. Hier blieb einiges ein bisschen unverständlich. Auch alle anderen Spieler waren eher nebensächlich. Im Ganzen hätte ich mir auch mehr Charakterzeichnung gewünscht.

Das hochaktuelle Thema KI hat die Autorin mit ihrem einzigartigen Erzählstil absolut fesselnd präsentiert. Ein Thriller mit Gänsehautfeeling und Nervenkitzel.

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Veröffentlicht am 24.02.2024

Toller Island-Krimi

Blutrot
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Nachdem mir der erste Teil „Höllenkalt“ schon gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, wie es mit Áróra’s Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Ísafold weitergeht.
Obwohl Aurora eigentlich Fälle von ...

Nachdem mir der erste Teil „Höllenkalt“ schon gut gefallen hat, war ich sehr gespannt, wie es mit Áróra’s Suche nach ihrer verschwundenen Schwester Ísafold weitergeht.
Obwohl Aurora eigentlich Fälle von Wirtschaftskriminalität löst, wird sie von einem Freund gebeten Flosi zu helfen. Seine Frau Guðrun ist unauffindbar, das Haus wurde verwüstet und er wird aufgefordert Lösegeld zu zahlen. Zusammen mit dem Polizisten Daniel macht sich Áróra auf die Suche nach Guðrun. Flori scheint etwas zu verschweigen und die beiden bringen Unerwartetes ans Tageslicht.

Diesen zweiten Teil der Trilogie kann man unabhängig vom ersten Band lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Trotzdem empfehle ich den Vorgänger vorab zu lesen, da man dadurch die Charaktere besser kennenlernt und das Private Umfeld der Protagonisten besser versteht.

Die Autorin hat mit den Beschreibungen der atemberaubenden wilden Landschaft Islands eine stimmungsvolle Kulisse geschaffen. Kleine Puzzleteile in Form von Informationen, meist zum Ende eines Kapitels lassen nach und nach ein Bild entstehen und halten so die Spannung. Die Handlung ist unvorhersehbar und wartet zum Schluss noch mit einer unerwarteten Wendung auf.

Trotz eines etwas steifen Erzählstils, ein paar Wiederholungen und teilweise leicht übertriebenen Verhaltens seitens der Protagonisten hat mir dieser atmosphärische Krimi gut gefallen und ich bin sehr gespannt auf den Abschluss dieser tollen Island-Trilogie.

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Veröffentlicht am 17.02.2024

Die Zeit läuft

Stunde um Stunde
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Die kleine Tilly verschwand vor zwei Jahren. Ihre Eltern Elsie und Ryan haben das Gefühl, dass die Polizei nicht gründliche genug nach ihr gesucht hat. Aus Verzweiflung dringen die beiden deshalb in das ...

Die kleine Tilly verschwand vor zwei Jahren. Ihre Eltern Elsie und Ryan haben das Gefühl, dass die Polizei nicht gründliche genug nach ihr gesucht hat. Aus Verzweiflung dringen die beiden deshalb in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörde von Los Angeles ein und drohen die dort gelagerten Beweise Stunde um Stunde zu vernichten. Unter anderem befinden sich dort auch Proben, die in Zusammenhang mit einer brutalen Motorradgang stehen. Der seit fünf Jahren dort Undercover tätige Detektive Charlie Hoskins hat Angst diese auf riskante Weise eingesammelten Proben zu verlieren. Deshalb macht er sich zusammen mit der Polizeianwärterin Lynette Lamp auf den Weg um Tilly zu finden. Ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Eine spannende Handlung mit mehreren unvorhersehbaren Wendungen macht diese Story zu einem nervenzerreißenden und unterhaltsamen Thriller. Durch mehrere Perspektivwechsel mit gut gesetzten Cliffhangern ist das Buch kaum aus der Hand zu legen.

Die Charaktere wirken lebendig und wurden gut beschrieben. Besonders Charlie und Lynette entwickeln sich überraschend zu einem eingespielten Team. Die Dialoge wechseln zwischen dramatisch und humorvoll. Allerdings war mir die Sprache an manchen Stellen zu schnodderig. Auch manche Szenen empfand ich als zu übertrieben, sodass ich für dieses unterhaltsame Buch leider nicht die volle Punktzahl vergeben kann.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Der Club der Monster

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Die 16jährige Larissa wird erdrosselt hinter einem Marienaltar gefunden. Die gefundenen DANN Spuren werden mit einem abgelehnten Asylbewerber in Verbindung gebracht, der aber noch ehe die Polizei ihn befragen ...

Die 16jährige Larissa wird erdrosselt hinter einem Marienaltar gefunden. Die gefundenen DANN Spuren werden mit einem abgelehnten Asylbewerber in Verbindung gebracht, der aber noch ehe die Polizei ihn befragen kann, verschwindet. Ein Mann wird nachts auf einer Landstraße überfahren, sein Körper wurde durch Bisswunden übel zugerichtet. Pia Kirchhoff, Oliver von Bodenstein und das Team der K11 Hofheim werden noch mit weiteren Toten und Vermisstenfällten konfrontiert und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Nele Neuhaus hat mit „Monster“ eine spektakuläre Story geschrieben. Die überaus spannenden und teuflisch gut konzipierten Handlungen haben mich absolut gefesselt. Die Ermittlungsarbeit ist komplex, aber trotzdem verständlich und gut nachvollziehbar.
Die Ähnlichkeiten zu realen Vorkommnissen sind nicht zu übersehen. Flüchtlingskrise, steigende Kriminalität, überforderte Justiz und die zunehmende Unzufriedenheit der Bürger sind aktuelle brisante Themen, die hier meisterhaft verarbeitet wurden und dem Leser erschreckende Szenen mit krassen Schockmomenten präsentieren.
Auch in Band 11 kommt die private Ebene von Kirchhoff und Bodenstein nicht zu kurz. Wer die Reihe von Anfang an kennt, weiß, dass es in ihrer Vergangenheit Höhen und Tiefen gab und auch diesmal müssen sich die beiden wieder einigen Problemen stellen.
Ein Wahnsinns-Krimi, der aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 12.02.2024

Geisterwohnungen

Kant und das Leben nach dem Tod
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Südlich von München, im Hofoldinger Forst wird in einem Müllsack ein abgetrennter Arm gefunden. Die Rechtsmedizin stellt nicht nur fest, dass der Arm zu einem älteren Mann gehört, sondern auch, dass er ...

Südlich von München, im Hofoldinger Forst wird in einem Müllsack ein abgetrennter Arm gefunden. Die Rechtsmedizin stellt nicht nur fest, dass der Arm zu einem älteren Mann gehört, sondern auch, dass er längere Zeit eingefroren war. Eine Spur führt Hauptkommissar Kant und sein Team in das Münchner Hochhausviertel Hasenbergl, wo niemand den alten Mann kannte und niemand ihn vermisst.
Ich kenne die ersten beiden Teile dieser Krimiserie bislang nicht, hatte bei diesem dritten Fall aber zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt.
Die Protagonisten wurden sowohl bildlich als auch lebensecht gut in Szene gesetzt. Besonders sympathisch ist mir Joachim Kant, er ist charmant, humorvoll und vom Autor mit einem unfehlbaren Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen ausgestattet. Aber auch die anderen Charaktere des Ermittlerteams sind sehr interessante Figuren. Gefallen hat mir, dass wir über die Privatgeschichten jedes einzelnen eher zurückhaltende Informationen erhalten. So steht der Fall im Vordergrund und nicht die problembelasteten Ermittler.
Die Thematik um die trostlosen Wohnsituationen von älteren oder einsamen Menschen in anonymen Hochhaussiedlungen wurde sehr gut mit dem Fall verwoben und sorgte für eine düstere Atmosphäre.
Mit einem flüssigen Schreibstil beschreibt Marcel Häußler die Ermittlungsarbeit überaus realitätsnah ohne große Ausschweifungen. Durch clevere Wendungen konnte mich die spannende Story bis zum Schluss fesseln.

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