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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2017

Sehr mädchenhaft

Pasta Mista 1: Fünf Zutaten für die Liebe
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Gestern angefangen und am selben Tag beendet habe ich „Pasta mista: 5 Zutaten für die Liebe“ von Susanne Fülscher. Der Roman ist am 29.09.2017 beim Carlsen-Verlag erschienen und bildet den Auftakt einer ...

Gestern angefangen und am selben Tag beendet habe ich „Pasta mista: 5 Zutaten für die Liebe“ von Susanne Fülscher. Der Roman ist am 29.09.2017 beim Carlsen-Verlag erschienen und bildet den Auftakt einer neuen Buchreihe. Danke an das Vorablesen-Team für das tolle Leseexemplar!

Liv kann es kaum glauben: Überraschend steht der neue Freund ihrer Single-Mutter vor der Tür, der Italiener Roberto. Schlimm genug, dass Liv nichts von der Beziehung der beiden gewusst hat, Roberto hat auch noch seine 16-jährigen Zwillinge Angelo und Sonia im Schlepptau! Angelo ist ein echter Traumtyp, der Liv kolossal aus der Fassung bringt, seine bildschöne Schwester scheint eine echte Zicke zu sein. Aber immerhin verbindet Liv und Roberto die Leidenschaft fürs Kochen.

Schon als ich mich für dieses Buch auf Vorablesen beworben habe, war ich etwas skeptisch, ob mir der Roman nicht zu mädchenhaft wäre oder nicht. Jetzt, nachdem ich es gelesen habe, kann ich sagen, dass ich trotz der mädchenhaften Aspekte positiv von dem Buch beeindruckt wurde.
Damit wären wir auch direkt bei meinem einzigen, dafür aber auch recht großen Kritikpunkt. Bei der Protagonistin Liv handelt es sich um eine Neuntklässlerin, die nur zwei Dinge im Kopf hat: Kochen und ihren neuesten Traumtypen Angelo. Viele Charaktereigenschaften der Hauptperson haben mir sehr gefallen: wie sie mit ihren Freundinnen umgeht, ihre Liebe zum Kochen und Backen, etc. Allerdings haben mich mindestens genauso viele Eigenschaften manchmal schon fast beim Lesen genervt, wie zum Beispiel ihre egoistische Art, wenn es um die neuen Familienmitglieder geht; oder das ununterbrochene Schwärmen für Jungs. Bei den restlichen Charakteren ging es mir exakt genauso – mal wirkten sie sehr freundlich, mal gingen sie mir als Leserin auf die Nerven.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass „Pasta mista“ nicht mehr auf meine Zielgruppe ausgelegt ist, sondern eher jüngere Mädchen ansprechen soll, die sich eben genauso verhalten wie Liv. In ihr habe ich eine zeitweise recht sympathische, zeitweise aber auch sehr alberne, mädchenhafte Protagonistin gefunden. Leider ist mir dieses Alberne, typisch Mädchenhafte meist zu viel gewesen. Das ist einfach nicht mehr das, was ich in einem guten Buch suche. Jüngere Mädchen finden hier aber bestimmt eine Hauptfigur mit der sie sich identifizieren können.
Generell lässt sich sagen, dass „Pasta mista“ sich eines sehr lockeren, humorvollen Schreibstils bedient. Ich persönlich konnte dieses Buch in einem Rutsch an einem einzigen Tag durchlesen, gerade deshalb, weil sich der Schreibstil so leicht liest. Die einfache Wortwahl macht das Buch perfekt für eine leichte Lektüre für Zwischendurch. Allerdings ist mir hier ebenfalls aufgefallen, dass mir der Schreibstil schon fast zu „jung“ und „mädchenhaft“ war. Eine gewisse Ernsthaftigkeit erwarte ich dann schon und diese geht hier oft verloren.
Inhaltlich geht es in diesem Buch unter anderem um die Themen (Patchwork-)Familie, Freundschaft, Liebe und natürlich Kochen. Mir hat diese Mixtur sehr gut gefallen, da es Themen sind, die häufig unseren Alltag widerspiegeln. Insofern konnte ich mich in vielen Momenten wiederfinden und mit Livs Leben identifizieren. Besonders die wunderschönen Kochbeschreibungen würde ich nicht missen wollen, da sie dem Buch eine sehr persönliche Note geben und es sich dadurch von den etlichen anderen Liebesgeschichten abhebt.
Alles in allem handelt es sich meiner Meinung nach bei „Pasta mista: 5 Zutaten für die Liebe“ um ein nettes Buch für Zwischendurch. Ich werde mir definitiv auch Teil zwei anschauen, wenn dieser erschienen ist, weil mir die lockere Atmosphäre des Romans sehr gefallen hat und mir Liv schlussendlich doch ans Herz gewachsen ist. Mehr sollte man als Leser aber nicht von diesem Buch erwarten, da es – wie oben bereits erwähnt – vermutlich eher für eine jüngere, weibliche Zielgruppe angelegt wurde, der man ja nicht zwingend angehört.

Danke an dieser Stelle noch mal an Vorablesen für das Leseexemplar!

Veröffentlicht am 01.10.2017

Lückenfüller-Teil

Frostnacht
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Gerade eben habe ich „Frostnacht – Mythos Academy V“ von Jennifer Estep beendet. Dieser fünfte Teil der Buchreihe ist im März 2014 beim Piperverlag erschienen.

Gerade, als es scheint, das Leben an der ...

Gerade eben habe ich „Frostnacht – Mythos Academy V“ von Jennifer Estep beendet. Dieser fünfte Teil der Buchreihe ist im März 2014 beim Piperverlag erschienen.

Gerade, als es scheint, das Leben an der Mythos Academy könne nicht mehr gefährlicher werden, schlagen die Schnitter des Chaos erneut zu. Denn während Gwens Schicht in der Bibliothek der Altertümer wird ein Giftattentat auf sie verübt. Sie selbst kommt haarscharf mit dem Leben davon, während der oberste Bibliothekar Nickamedes mit dem Tod ringt. So schnell wie möglich muss Gwen mit Aurora Metis das Gegenmittel finden - doch die Pflanze gedeiht nur in der gefährlichsten Region der Rocky Mountains ... Wird das Gypsymädchen sich selbst und die Mythos Academy retten können? Und noch viel wichtiger: Wird sie den verschwundenen Spartaner Logan Quinn wiedersehen?

Wie viele von euch bereits wissen müssten, bin ich seit Anfang dieses Jahres ein kleiner Fan der Mythos Academy Reihe geworden. Durch Empfehlungen bin ich auf die Bücher gestoßen und auch dieser fünfte Band konnte mich wieder von der Autorin begeistern.
Dieses Mal sind mir allerdings beim Lesen sowohl viele positive als auch ein paar negative Aspekte aufgefallen.
Leider zieht sich der Anfang von „Frostnacht“ etwas, da die Autorin zum hundertsten Mal ewige Wiederholungen einbaut, die die bereits geschehenen Ereignisse zusammenfassen, Gwens Gabe erklären, von ihrem Leben an der Academy berichten, und so weiter und so fort. Mir kommt es inzwischen so vor, als würden diese Erklärungsseiten direkt aus dem letzten Teil in diesen hier hineinkopiert werden, da der Wortlaut mal wieder fast eins zu eins übernommen wurde. Meiner Meinung nach ist diese Wiederholung bzw. Erklärung langsam, aber sicher etwas unnötig und stört den Lesefluss leider erheblich.
Abgesehen davon ist mir generell aufgefallen, dass sich „Frostnacht“ etwas in die Länge zieht. Ich als Leser habe ein wenig den Eindruck erweckt bekommen, dass dieser Teil der Reihe nur als Lückenfüller genutzt wurde, da die gesamte Handlung des Romans nicht zwingend notwendig für die Geschichte war. So führt dies dazu, dass die Handlung größtenteils nur träge vor sich hinplätschert, bis es dann auf den letzten Seiten endlich zur Spannungsexplosion kommt.
Trotz meines Eindrucks, dass es sich bei diesem fünften Band um einen Lückenfüller handelt, bin ich natürlich immer noch von wesentlichen Punkten begeistert worden. Der Schreibstil von Jennifer Estep ist – wie man es auch aus den vorherigen Büchern gewohnt ist – erfrischend leicht lesbar, mit viel Witz, Humor und Wortgewandtheit geschrieben. Die Erzählungen sind dadurch zwar nicht die anspruchvollsten, aber zum Lesen sehr angenehm, sodass man beim Lesen nicht ins Stocken gerät.
Zusammenhängend mit dem humorvollen Schreibstil der Autorin, konnte ich mich auch diesmal immer sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Gwen selber passt perfekt zum Erzählstil des Buchs: Ihre witzige, zeitweise sogar sarkastische Art macht es einem leicht, sie sofort ins Herz zu schließen. Aber auch andere Charakterzüge, zum Beispiel ihre Sturheit oder unbeugsame Entschlossenheit habe ich stets beim Lesen bewundert. Teilweise ist es etwas unrealistisch, wie sich alles immer von Zauberhand zu ihren Gunsten wendet, wo doch alles anfangs so unmöglich wirkt. Dennoch hat Jennifer Estep, zusammen mit den bereits bekannten Charakteren Logan, Daphne, Carson etc., wunderbare Charaktere kreiert, bei denen es Spaß macht, ihr Schicksal zu verfolgen.
Die Stimmung von „Frostnacht“ ist wie immer sehr magisch angehaucht. Durch den Ortswechsel in diesem Teil geht allerdings der Flair der Mythos Academy etwas verloren, was ich persönlich dann vermisst habe.
Und ein letzter Kritikpunkt: In letzter Zeit merke ich immer und immer mehr, dass die Mythos Academy Reihe vorhersehbar wird. So war es auch in diesem Teil. Aus irgendeinem Grund wurde ich diesmal selten von den eigentlich schockierenden Wendungen überrascht.
Alles in allem sind mir diesmal verhältnismäßig viele Kritikpunkte zu diesem Teil der Mythos Academy Reihe aufgefallen. Dies wirkt sich natürlich auch auf meine Bewertung aus, obwohl ich dennoch finde, dass auch „Frostnacht“ das enthält, was ich an dieser Reihe so liebe.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Beeindruckende Themenwahl

In einem anderen Licht
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Gestern habe ich „In einem anderen Licht“ von Katrin Burseg beendet. Der Roman ist am 08.09.2017 beim List-Verlag erschienen und wurde mir von Vorablesen als Leseexemplar zur Verfügung gestellt.

„Fragen ...

Gestern habe ich „In einem anderen Licht“ von Katrin Burseg beendet. Der Roman ist am 08.09.2017 beim List-Verlag erschienen und wurde mir von Vorablesen als Leseexemplar zur Verfügung gestellt.

„Fragen Sie Dorothea nach Marguerite.“ Miriam bekommt anonyme Briefe mit nur diesem Satz geschickt. Dorothea Sartorius ist die charismatische Witwe eines Reeders und eine große Mäzenin in Hamburg. Gemeinsam mit ihr bereitet Miriam gerade die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vor. Dorothea beantwortet Miriams Frage nicht, ermuntert sie aber, nach dem Absender der Briefe zu suchen. In einem Beginenhof an der Schlei findet Miriam eine alte Bewohnerin und Antworten, die ihr Weltbild ins Wanken bringen. Dorothea war in den 70er Jahren Mitglied in einer linksextremen Terrorgruppe. Die frühere Freundin und politische Weggefährtin von Dorothea erhebt schwere Anklage: „Sie hat uns verraten. Sie hat alles verraten, was ihr heilig war.“

Der Grund, weshalb ich mich für dieses Buch auf Vorablesen beworben hatte, war, dass mir die behandelten Themen laut Klappentext und Leseprobe schon sehr gut gefallen haben. Jetzt – nach dem Lesen – kann ich sagen, dass es sich bei diesem Buch aus meiner Sicht um ein sehr beeindruckendes Exemplar handelt. In „In einem anderen Licht“ werden sehr viele schwierige und vor allem auch emotional schwierige Themen zu einer Geschichte verarbeitet: unter anderem der Umgang mit Verlusten, Trauer, die zweite Liebe, Terror, usw. Dies macht den Roman allein schon zu einem sehr bewundernswerten Werk, das mich zumindest extrem zum Nachdenken angeregt hat.
An dieser Stelle möchte ich zugeben, dass mich diese hohe Emotionalität der Geschichte und das Schicksal von Miriam so sehr gerührt und gepackt hat, dass ich sogar während des Lesens ein paar Tränen verdrückt habe. Für mich stellen Bücher, die solch etwas schaffen, immer etwas sehr Besonderes dar.
Im Bezug auf den Schreibstil ist die Autorin für meinen Geschmack manchmal schon in zu viele Beschreibungen abgerutscht. Zusätzlich wurde auf das ganze Buch gemessen sehr wenig wörtliche Rede verwendet. Diese Kombination aus ausschweifenden Beschreibungen und wenig Gesagtem führte leider bei mir dazu, dass sich „In einem anderen Licht“ an manchen Stellen etwas gezogen hat – der natürliche Fluss der Geschichte wurde ein wenig ausgebremst.
Trotz meiner Kritik bin ich sehr von dem nachdenklichen Schreibstil überzeugt worden. Die Autorin benutzt sehr viele Vergleiche, Wortspielereien und Metaphern, um den Gefühlen Ausdruck zu verleihen und der Geschichte Atem einzuhauchen:

„Dorothea Sartorius‘ Worte hallten nach, dunkel wie ein Akkord in a-Moll.“ („In einem anderen Licht“, S. 72, Z. 7 f.)

Anhand dieses Zitats wird – finde ich – deutlich, wie gut ihr dies gelingt. Auch immer wiederkehrende Metaphern, wie z.B. der in Miriam hausende Rabe, haben bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.
Weiterhin positiv aufgefallen ist mir, dass der Titel des Romans auch genau so im Buch vorkommt und sogar erklärt wird. Der Titel des Buchs erlangt so also an Bedeutung.
Abgesehen davon war es für mich sehr schön, zu sehen, dass die Geschichte Miriams zum größten Teil in Hamburg und an der Schlei liegt – meiner Heimatstadt und Umgebung. Einerseits konnte ich sehr viele Orte wiedererkennen, andererseits wurde ich von der Beschreibungskraft der Autorin auf‘s Neue überrascht.
Auch Miriam, die Protagonistin, ist mir fast immer sehr sympathisch gewesen. Mit ihren vielen beeindruckenden Charakterzügen, wie ihre Neugier und ihr starker, unbrechbarer Wille, ist sie mir sofort ans Herz gewachsen. Die Beziehungen zwischen ihr und anderen Charakteren beschert einem teilweise wunderschöne Lesestunden mit einer heimeligen Familienstimmung.
Leider wird diese aus meiner Sicht oft von eher negativen Stimmungen überschattet. Wie ich auch schon positiv angemerkt habe, werden sehr viele schwierige Themen in diesem Roman behandelt, weshalb man auch davon ausgehen muss, dass das Lesen nicht immer so unheimlich viel Spaß machen wird. Terror ist nun mal nicht spaßig. Schade ist es meiner Meinung nach, dass ein gewisser geschichtlicher Hintergrund bei diesem Buch vorausgesetzt wird. Ich für meinen Teil kannte mich nicht sehr gut mit dem RAF-Terror aus und wurde somit ins kalte Wasser geschmissen.
Alles in allem ist es aber toll, dass die Autorin Katrin Burseg mit „In einem anderen Licht“ einen Roman über ein so wichtiges Thema geschrieben hat, dabei aber auch viele weitere Aspekte mit eingebunden hat, die bei einem Roman zur Unterhaltung nicht fehlen sollten. Die Themenwahl und der wundervolle Schreibstil sind letzten Endes ausschlaggebend für meine Meinung gegenüber des Buchs und die Bewertung gewesen.

Danke noch mal an das Vorablesen-Team für das tolle Leseexemplar!

Veröffentlicht am 17.10.2021

Für jeden Sarina Bowen Fan!

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Dank der Lesejury durfte ich den neuen Roman von Sarina Bowen lesen: „Was wir in uns sehen – Burlington University“ ist der erste Teil ihrer neuen New-Adult-Reihe und mir war sofort klar, dass ich ihn ...

Dank der Lesejury durfte ich den neuen Roman von Sarina Bowen lesen: „Was wir in uns sehen – Burlington University“ ist der erste Teil ihrer neuen New-Adult-Reihe und mir war sofort klar, dass ich ihn lesen muss:

Für Chastity war es Liebe auf den ersten Blick: Seit Jahren empfindet sie für ihren besten Freund Dylan Shipley mehr, als sie sollte. Dass sie mit ihm am selben College studieren wird, stand außer Frage. Doch dort lernt sie Dylan von einer völlig neuen Seite kennen: als Frauenheld. Nur in ihr scheint er nicht mehr als seine beste Freundin zu sehen. Aber Chastity ist nicht bereit, das Feld kampflos zu räumen - was sie in einer Nacht die Grenzen ihrer Freundschaft überschreiten lässt. Und seitdem ist nichts mehr, wie es war…

Dieses Buch ist nicht das erste, was ich von der Autorin gelesen habe. Wer Sarina Bowen schon kennt, kann sich auch dieses Buch kaufen und wird nicht enttäuscht. Ich hätte das Buch auch an einem Stück lesen können, wäre die Leserunde nicht gewesen. Natürlich hat die Autorin das Rad der Liebesgeschichten mit dieser New-Adult-Geschichte nicht komplett neu erfunden, es lassen sich jedoch trotzdem neue Aspekte finden. Die vielen Kleinigkeiten machen das Buch lesenswert.
Ich persönlich habe bisher noch kein vergleichliches Buch gelesen.
Dies liegt vor allem an den beiden Hauptcharakteren. Chastity ist mir von Anfang an sympathisch gewesen; mit Dylan musste ich erst warm werden, da man seine Ecken und Kanten direkt mitbekommt. Dadurch wirken die Protagonisten sehr realistisch. Auch die Nebencharaktere wie Rickie und Kaitlyn wirken nicht platt, sondern sehr real dargestellt.
Chastity hatte zudem eine sehr außergewöhnliche und schwierige Kindheit/Jugend. Deswegen ist es sehr spannend zu sehen, wie sie denkt, reagiert und handelt.
Erwähnen kann ich auch, dass beide Hauptpersonen eine starke überzeugende Charakterentwicklung durchmachen. Dylan, der Partyheld vom Anfang, zeigt am Ende so viel mehr Verletzlichkeit und Gefühle von sich und Chastity wird selbstbewusst.
Des Weiteren ist der Schreibstil wie immer sehr jugendlich erfrischend, passend zu den Charakteren und leicht und locker zu lesen. Zu einem New-Adult-Roman passt er perfekt und stört nicht im Lesefluss.
Die Handlungentwicklung ist sehr typisch für einen Liebesroman, ich wurde nicht überrascht. Trotzdem haben mich all die oben genannten positiven Aspekte immer dazu gedrängt, weiterlesen zu wollen.
Fazit: insgesamt bin ich begeistert! Ich kann das Buch jedem Sarina Bowen Fan wärmstens ans Herz legen, besonders in der jetzigen Jahreszeit. Auch chronische New-Adult-Leser werden hier nicht enttäuscht.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.05.2021

Tiefgründiger Wohlfühlroman

Everything We Had (Love and Trust 1)
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Dank Vorablesen durfte ich im April den ersten Teil der „Love and Trust“-Reihe „Everything we had“ von Jennifer Bright lesen. Der Roman ist im Mai 2021 bei Forever Ullstein erschienen und umfasst 352 Seiten.

Offen, ...

Dank Vorablesen durfte ich im April den ersten Teil der „Love and Trust“-Reihe „Everything we had“ von Jennifer Bright lesen. Der Roman ist im Mai 2021 bei Forever Ullstein erschienen und umfasst 352 Seiten.

Offen, optimistisch, lebensfroh – das ist Kate. Bis ein zutiefst traumatisches Erlebnis sie aus der Bahn wirft. Sie bricht das College in London ab und zieht sich zurück. Nur eines hält sie aufrecht: ihr Traum vom eigenen Café. Als sie die Chance bekommt, einen kleinen Laden in London zu mieten, setzt sie alles auf eine Karte. Doch sie hat die Rechnung ohne Aidan gemacht. Der Neffe der Inhaberin möchte das Geschäft in einen Buchladen verwandeln. Um ihren Traum zu verwirklichen, muss Kate mit Aidan zusammenarbeiten. Dabei kommen sie einander gefährlich nahe. Doch Kate kann es sich nicht leisten, dass jemand einen Blick hinter ihre Fassade wirft und entdeckt, dass ihre Seele in Scherben liegt…

Schon in der Leseprobe hat mich dieses Buch sehr überzeugt, sodass ich sogar mein Vorablesen-Wunschbuch dafür ausgegeben habe. Ich wurde nicht enttäuscht.
Die Autorin verwendet durchweg einen wunderbaren Schreibstil. Ich bin nie über ein unpassendes Wort gestolpert. Das Buch liest sich locker und leicht und trotzdem erwachsen. Außerdem vermittelt der Schreibstil genau die Empathie und gefühlvolle Art, die für die wichtigen Themen des Buches gebraucht werden. Gleichzeitig findet man an mancher Stelle sehr humorvoll charmante Szenen.
Generell würde ich „Everything we had“ als totales Wohlfühlbuch mit genügend Tiefe und einer entspannten Grundstimmung beschreiben. Alleine bei den Beschreibungen des gemütlichen Buchcafes habe ich mich ganz wie Zuhause gefühlt. Aufgrund des Schreibstil, aber auch aufgrund der Thematik und der beiden Hauptcharaktere wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Insgesamt ist der Roman eine eigentlich leichte Liebesgeschichte, hat aber trotzdem genügend Dramatik und sensible Themen, dass es nicht zu oberflächlich bleibt.
Ich persönlich finde es sehr wichtig, solche Themen wie sexuellen Missbrauch, Panikattacken und mentale Gesundheit auch in Medien, Büchern etc. zu repräsentieren. Deshalb habe ich mich gefreut, dass diese Vielfalt an schwierigen Themen hier gut verpackt angesprochen wird.
Die Geschichte wird sowohl überwiegend aus der Sicht von Kate, als auch aus der von Aidan erzählt. So erhält man einen tiefgehenden Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Hauptpersonen. Gerade weil mir z.B. Aidan nicht von Anfang an sympathisch war, merkt man, dass die Protagonisten total realistisch dargestellt sind. Beide haben ihre Ecken und Kanten, ihre Fehler, aber auch ihre liebenswürdigen Seiten. Manchmal hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass die beiden tatsächlich in Wirklichkeit existieren, weil sie so lebensecht beschrieben wurden.
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: leider war „Everything we had“ wie viele Liebesromane sehr vorhersehbar für mich. Ich wurde nicht mehr von dem großen Plotttwist überrascht, weil ich ihn schon Seiten vorher hab kommen sehen. Natürlich kann man das Grundprinzip von Liebesgeschichten als Autor irgendwann nicht mehr neu erfinden, aber trotzdem hätte man die Hinweise auf den Plotttwist vielleicht etwas subtiler verstecken können. Gott sei Dank hat das der Geschichte nicht viel geschadet: der Spannungsbogen war trotzdem so aufgebaut, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile beim Lesen aufkam. Es war immer der Wunsch zum Weiterlesen da.
Zusammengefasst ist „Everything we had“ ein romantischer Wohlfühl-Reihenauftakt. Ich werde die Buchreihe auf jeden Fall weiterverfolgen. Der Liebesroman ist perfekt für Leser, die New Adult Romane lieben und dabei die Tiefgründigkeit nicht missen wollen.

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