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Veröffentlicht am 05.05.2018

"Ich glaube, also bin ich!"

Der Hexer und die Henkerstochter
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Der Medicus Simon und seine Frau, die Henkerstochter, Magdalena begeben sich auf die Wallfahrt nach Andechs. Sie wollen dem Herrgott danken, dass ihre beiden Buben eine schlimme Krankheit überstanden haben. ...

Der Medicus Simon und seine Frau, die Henkerstochter, Magdalena begeben sich auf die Wallfahrt nach Andechs. Sie wollen dem Herrgott danken, dass ihre beiden Buben eine schlimme Krankheit überstanden haben. Auf dem Weg, den sie von Schongau aus mit vielen Mitgläubigen machen, werden sie von einem heftigen Gewitter überrascht. Blitz und Donner fallen vom Himmel und die Gläubigen rennen auseinander. Sie sind im Wald kurz vor Andechs und fürchten sich vor der Dunkelheit und dem Gewitter. Simon, Magdalena und ein weiterer Wallfahrer verirren sich und werden fast von Wölfen angefallen, als ihnen ein Mönch zu Hilfe eilt. Es ist der Apotheker Frater Johannes des Klosters, der gerade nach Kräutern sucht. Er führt die Gruppe dann auf sicherem Weg zum Kloster.

Hier ist aber nicht alles so, wie es scheint. Gerade wurde der Helfer, der Novize Coelestin des Apothekers tot aus einem See geborgen. Simon, der den Apotheker um Kräuter für seine fieberkranke Frau bittet, sieht den Leichnam und hilft ihm bei der Untersuchung. Schnell stellt Simon fest, dass dies kein natürlicher Tod war. Dies wird dem Abt Maurus vorgetragen, der den Medicus dann gleich um einen Bericht bittet.

Aber es bleibt nicht bei diesem einen Toten. Immer tiefer scheint das Kloster im Sumpf der Machenschaften eines Hexers zu versinken.

Außerdem bricht ein merkwürdiges Fieber aus, so dass Simon alle Hände voll zu tun hat. Als dann der Uhrmacher Virgilius verschwindet und auch sein Helfer tot aufgefunden wird, ist ein Verdächtiger schnell gefunden.

So mehr werde ich jetzt nicht verraten, denn dieses Buch ist es Wert gelesen zu werden.

Fazit:

Oliver Pötzsch schreibt hier den vierten Teil der Henkerreihe. Ich persönlich hatte noch keines der Vorgängerbücher gelesen und fand mich trotzdem ganz schnell in das Buch rein. Es handelt sich hier um einen historischen Krimi, der von Anfang an spannend ist. Die Spannung hält auch das ganze Buch über und ich konnte gar nicht abwarten, endlich alles zu erfahren.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die historischen Begebenheiten sind gut recherchiert und man konnte sich jederzeit ein Bild von den alten Gemäuern des Klosters und der Katakomben machen. Auch die Umgebung ist toll beschrieben.

Die Figuren sind absolut realistisch und fein gezeichnet. Sie sind mit viel Leben eingehaucht und man konnte sich direkt mit ihnen identifizieren. Ich lachte, weinte und ängstigte mich mit ihnen zusammen. Wunderbar auch die ganze Geschichte um den Automaten. Auch wurde viel über Heilkräuter berichtet und ich konnte hier auch noch etwas lernen.

Einzig Magdalena, die mir doch für diese Zeit ein wenig zu tough und emanzipiert erschien, konnte mich nicht ganz überzeugen. Ich denke nicht, dass im 17. Jahrhundert eine Frau schon so vorlaut und kess sein durfte. Das störte aber wirklich nur am Rande.

Meine Lieblingsfigur war hier eindeutig Simon. Der kleine Bader aus Schongau, der mit dieser kessen Magdalena verheiratet und mit dem griesgrämigen Schwiegervater Jakob, dem Henker, doch schon arg gebeutelt ist. Auch Jakob gefiel mir gut. Er hat das Herz am rechten Fleck. Er hat eine grobe und eine liebevolle Art mit den Menschen um ihn herum umzugehen. Harte Schale, weicher Kern, passt absolut auf Jakob Kuisl.

Das Buch ist mit einem Namensverzeichnis und einer Karte des Klosters am Anfang und mit einem Andechser Klosteralmanach am Ende ausgestattet. Das rundet das Ganze sehr gut ab.

Hier kommen von mir 5 absolut verdiente Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Kann das gutgehen?

London Killing
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Der obdachlose Nick Belsey, ein Detective in Hampstead, hat sein Leben satt. Er trinkt viel zu viel Alkohol, hat zwei Exfrauen und jede Menge Schulden am Hacken. Als dann ein spektakulärer Fall auf seinem ...

Der obdachlose Nick Belsey, ein Detective in Hampstead, hat sein Leben satt. Er trinkt viel zu viel Alkohol, hat zwei Exfrauen und jede Menge Schulden am Hacken. Als dann ein spektakulärer Fall auf seinem Schreibtisch landet, bahnt sich in seinem Gehirn ein Weg aus dieser Misere. Ein russischer Oligarch namens Alexei Devereux wird vermisst. Belsey fängt an zu ermitteln und stellt fest, dass dieser Devereux ein ziemlich reicher Mann ist. Der Russe ist in dubiose Geschäfte verstrickt und verließ sein Haus und seine Firma über Nacht. Als Nick sein Haus durchsucht, findet er in einem versteckten Raum die Leiche. Alles sieht nach Selbstmord aus. Nun beschließt Nick, in die Haut des Toten zu schlüpfen und so seinem verhassten Leben zu entkommen. Leider weiß er nicht, was er mit diesem Identitätsklau anrichtet. Devereux Selbstmord entpuppt sich aber als Mord und als eine weitere Leiche auftaucht, kommt Nick in echte Schwierigkeiten.

So mehr werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:

London Killing ist ein Thriller. Leider habe ich das nicht so empfunden. Das Buch zieht sich die ersten 300 Seiten wie Kaugummi. Die meisten Seiten werden mit Beschreibungen gefüllt, wie Nick säuft, sich permanent mit falschen Angaben Auskünfte erschleicht und klaut. Das hat mich regelrecht genervt und ich war gewillt, das Buch einfach in die Ecke zu legen.

Dann geschah der zweite Mord und von nun an wurde es tatsächlich spannend. Aber die Figur Nick gefiel mir rein gar nicht, und blieb mir das ganze Buch über fremd. Ich konnte keine Verbindung mit ihm aufnehmen. Er war mir zu hölzern und unsympathisch und seine Art zu ermitteln war doch recht unrealistisch. Auch die anderen Charaktere waren recht dürftig beschrieben.

Schade ich hatte ich wirklich mehr erwartet. Auch wenn der Schreibstil sehr flüssig ist, konnte mich das Buch nicht überzeugen. Die Geschichte ist viel zu klischeehaft und für einen Thriller fehlte mir die Spannung.

Hier vergebe ich 3 Sterne, zu mehr reichte es leider nicht.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Komm ich heut nicht, komm ich morgen!

Zorn – Tod und Regen
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Hauptkommissar Zorn ist wirklich ein Schande für seinen Beruf. Er ist faul, raucht Kette und hat überhaupt keine Lust, sich auch nur ein wenig zu bewegen oder einen Finger krumm zu machen. Ihm zu Seite ...

Hauptkommissar Zorn ist wirklich ein Schande für seinen Beruf. Er ist faul, raucht Kette und hat überhaupt keine Lust, sich auch nur ein wenig zu bewegen oder einen Finger krumm zu machen. Ihm zu Seite ist Kommissar Schröder gestellt, das genaue Gegenteil. Er ist fleißig, recherchiert gut, schreibt sich alles auf und hält außerdem noch seinem faulen Chef den Rücken frei. Ein tolles Team also, was wir hier kennenlernen. Alles ist ruhig und friedlich in der kleinen Stadt, bis eines Tages, tja: eine Gewaltwelle über sie hereinbricht.

Nicht nur ein Mord schreckt die Bevölkerung auf, nein auch ständiger Regen zermürbt die Stimmung in der Stadt. Nun ist es mit dem Frieden vorbei. Hautkommissar Zorn versucht, jegliche Arbeit von sich zu weisen und lässt Kommissar Schröder die ganze Arbeit allein machen. Als dann Staatsanwalt Sauer nach Ergebnissen fragt, muss wieder Schröder den Kopf hinhalten. Zorn hat sich schnell aus dem Staub gemacht und übernimmt die Ermittlung in einem eben geschehenen Selbstmord, das kann ja nicht so schlimm sein, denn eigentlich liegen die Fakten ja deutlich auf dem Tisch. Ja und dies nun ist Zorn´s großer Fehler, denn irgendwie passt hier was nicht zusammen. Henning Mahler, der Witwer ist völlig am Boden zerstört und erzählt Zorn seine Lebensgeschichte. Zorn ist völlig genervt und trotzdem ahnt er, dass irgendwelche Zusammenhänge nicht stimmen können. Als dann ein Toter vom Kirchturm fällt, ist schnell klar, dass es mit der Ruhe für Zorn ein Ende hat. Er muss tatsächlich Überstunden machen und arbeitet nun Hand in Hand mit Schröder zusammen. Aber noch ist kein Ergebnis greifbar und die Geschehnisse spitzen sich zu, als eine Frau entführt wird.

So mehr werde ich Euch jetzt nicht verraten. Lest selbst diesen überaus spannend geschriebenen Thriller.

Fazit:

Stephan Ludwig nimmt uns mit in eine Welt aus Regen und Brutalität, denn dieses Buch ist wirklich ein Thriller. Von Anfang bis Ende hält der Spannungsbogen und der Leser wird in einen tiefen schmutzigen Fall gezogen. „Es dauerte drei Stunden, bis sie den Verstand verlor, und weitere zwei, bis sie endlich sterben durfte“. Ja und genau so ergeht es dem Leser. Die Spannung ist kaum auszuhalten, denn eins kann man nicht, das Buch aus der Hand legen. Man muss einfach weiter lesen um zu erfahren, was hier eigentlich vor sich geht. Der Mörder ist schwer zu greifen und mir gelang es bis zum Ende hin nicht, ihn zu identifizieren. Genau so sollte ein guter Thriller sein. Für zartbesaitete Leser ist er allerdings nicht geeignet, denn es wird schon so manches Mal ins Detail gegangen, so dass es einem die Gänsehaut über den Rücken zieht.

Die Protagonisten hat der Autor hier fein gezeichnet. Hauptkommissar Zorn, der gutaussehende, faule, kettenrauchende und unzufriedene Egoist und Kommissar Schröder der unscheinbare, dickliche und wirkliche gutmütige Workalholic. Ich hatte sofort ein Gefühl für die Beiden und natürlich fand ich Zorn völlig unsympathisch. Schröder hingegen hatte ich sofort in mein Herz geschlossen. Der Regen der ständig vom Himmel fiel machte mich ein wenig depressiv, ich konnte mir aber doch gut vorstellen, wie die Ermittlungen in dieser düsteren Umgebung langsam voranschritten. Auch die anderen Personen wurden gut erklärt und man konnte sich ein ausreichendes Bild von ihnen machen.

Alles in allem ein absolut spannender Thriller, der zurecht diesen Genre-Namen verdient. Wie gesagt, er ist schon blutrünstig liest sich aber so spannend, so dass man einfach nicht aufhören kann.

Hier kommen von mir volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Erinnerungen sind wie Kleider, sie können getragen und durchlöchert sein..

Morgen bist du noch da
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Die 42jährige Künstlerin Lioba bemerkt, dass sie schwanger ist. Dominic ihr Geliebter ist verheiratet und verlässt auf keinen Fall seine Frau, das weiß Lioba. Nun geht die Gefühlswelt mit ihr baden. Sie ...

Die 42jährige Künstlerin Lioba bemerkt, dass sie schwanger ist. Dominic ihr Geliebter ist verheiratet und verlässt auf keinen Fall seine Frau, das weiß Lioba. Nun geht die Gefühlswelt mit ihr baden. Sie möchte alles dies ihrer Mutter erzählen, aber sie hat kein gutes Verhältnis zu ihr. Lioba, die ihren Vater nie kennengelernt hat, möchte nun aber ihre Mutter zur Rede stellen.

Bei ihrer Eröffnungsausstellung, zu der sie auch ihre Mutter eingeladen hat, kommt es dann zum Streit. Lioba bedrängt ihre Mutter, endlich den Namen ihres Vaters zu erfahren, aber sie schweigt weiterhin. Auch mit ihrer besten Freundin Tetra verscherzt Lioba es sich, nun ist sie völlig allein, denn auf Hilfe von Dominic kann sie nicht hoffen.

Als Lioba zu ihrer Mutter ins Hotel will, ist diese dort nie aufgetaucht. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Lioba muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen.

Mehr werde ich jetzt nicht verraten, lest selbst.

Fazit:

Die Autorin Mila Lippke hat hier einen Roman geschrieben, der ans Herz geht. Das Buch besteht aus zwei Erzählsträngen. Zum Einen befinden wir uns in der Gegenwart und zum Anderen in der Vergangenheit. Fein knüpft die Autorin hier die Fäden zusammen, so dass der Leser unbedingt wissen möchte, was passierte und was noch passieren wird.

In der Vergangenheit wird uns liebevoll die Geschichte von dem kleinen verängstigten Mädchen bis hin zur Frau erzählt. Sie ist verschüchtert und fühlt sich von der Welt ausgestoßen. Hat aber ihrer Mutter ein Versprechen gegeben, das sie bis zum Ende hin auch einhalten wird.

In der Gegenwart erfahren wir, wie das Leben von Lioba und ihrer Mutter gewesen ist. Lioba, die ihre Mutter eigentlich nie wirklich gefühlvoll erlebt hat und von ihrem Vater rein gar nichts weiß. Als Lioba dann erwachsen ist und endlich die Wahrheit wissen möchte, weil sie selbst ein Kind erwartet, muss sie erfahren, wie die Welt ihrer Mutter eigentlich aussah.

Langsam, still und leise erzählt uns die Autorin, wie das Leben aussah in der Zeit der Judenverfolgung. Ich hatte teilweise Tränen in den Augen und hatte ein klares Bild vom Geschehen. Hier hat Mila Lippke wirklich gut recherchiert und die Beschreibungen mit viel Herz bestückt.

Anfangs hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, mich in das Buch hineinzufinden, was dann aber ganz schnell umschlug und ich es gar nicht mehr aus den Händen legen konnte. Der Schreibstil ist flüssig und sehr gut lesbar. Auch die Markierungen, damit man sieht, dass man wieder in der Vergangenheit weilt, haben mir gut gefallen.

Hier kommen von mir 5 absolut verdiente Sterne, denn es ist wirklich ein tolles Buch.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Ein guter Anfang, aber....

Schlank im Schlaf
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In diesem Buch wird uns die Schlank im Schlafdiät nahegelegt. Es ist wirklich aufklärend geschrieben und auch mit vielen tollen Rezepten bestückt. Der schwierigste Part war für mich schon, mich in eine ...

In diesem Buch wird uns die Schlank im Schlafdiät nahegelegt. Es ist wirklich aufklärend geschrieben und auch mit vielen tollen Rezepten bestückt. Der schwierigste Part war für mich schon, mich in eine bestimmte Kategorie - Nomade oder Ackerbauer - einzusortieren. Eigentlich bin ich ein Zwischending nach den angegeben Erkenntnissen. Man soll zwischen den Mahlzeiten immer 5 Stunden pausieren, das ist eine Sache, die mir nicht schwerfiel. Der Schlaf spielt eine große Rolle, da man sich ausruhen und entspannen soll. Mehr werde ich jetzt nicht ausführen, man muss das Buch lesen, um das Verständnis für die Dinge zu erkennen.

Fazit:

Nach fast vier Wochen kann ich bei mir nicht wirklich eine Abnahme feststellen. Sicher habe ich mich nicht an die ganzen Vorgaben gehalten, das geht einfach nicht immer. Morgens nur Kohlehydrate essen, ging eine Zeit lang eigentlich ganz gut. Aber nach zwei Wochen konnte ich dann morgens kaum noch Marmelade, Honig und Nutella mehr sehen. Da war der Drang, Wurst und Käse zu essen, dann schon sehr gestiegen. Mittags war perfekt, man kann sowohl Kohlehydrate und auch Eiweiß essen. Da hatte ich überhaupt keine Probleme mit. Dann das Abendbrot, das ja aus eiweißreicher Kost bestehen soll. Auch hier hatte ich anfangs überhaupt keine Probleme, da wir sehr viel Salat essen. Aber auf die Dauer gesehen, fehlt dann schon mal ein Brot oder Brötchen dazu. Auch hier konnte ich mich nicht immer daran halten.

Das größte Problem allerdings ist für mich, um 22 Uhr ins Bett zu gehen. Diese Vorgabe ist gemacht, damit man eben tiefenentspannt und ausgeruht regenerieren kann. Außerdem soll man auch jede Menge Wasser trinken, was ich versucht hab, aber eben dann des Nachts stündlich auf die Toilette gerannt bin. Also von Entspannung war da mal überhaupt nichts zu merken. Diese Regel ist für mich nicht machbar. Ich kann um 22 Uhr noch nicht schlafen, und wenn ich es kann, bin ich dann um 3 Uhr wach und schmeiße mich von einer Seite zur anderen. Also auch nichts mit entspannen und regenerieren.

Der Sportteil ist interessant, aber für Diätler, die Bewegungsschwierigkeiten haben, so wie ich, fällt hier die Ausführung sehr schwer.

Ich vergebe hier 3 Sterne, weil einige Dinge doch in den täglichen Alltag schlecht zu integrieren sind und nicht für Jedermann so ausgeführt werden können