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Veröffentlicht am 28.04.2023

Anders als alle Liebesromane, die ich zuvor gelesen habe

Wo du uns findest (Light in the Dark 2)
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Zuvor möchte ich einmal anmerken, dass ich den ersten Band der Reihe noch nicht gelesen habe. Es ist also auf jeden Fall möglich, die Bände einzeln zu lesen. Das Buch hat mich allerdings sehr dazu motiviert, ...

Zuvor möchte ich einmal anmerken, dass ich den ersten Band der Reihe noch nicht gelesen habe. Es ist also auf jeden Fall möglich, die Bände einzeln zu lesen. Das Buch hat mich allerdings sehr dazu motiviert, jetzt auch noch die anderen Bände lesen zu wollen.

Was macht diesen New Adult Roman besonders? Die Frage stelle ich mir immer, wenn ich auf der Suche nach neuen Büchern dieses Genres bin. Bei "wo du uns findest" ist das ganz einfach zu beantworten: Ich habe vorher noch nie einen Roman gelesen, indem es nicht direkt um das Verlieben ging, sondern um die bereits bestehende Liebe und die Probleme in einer Beziehung.
Das andere große, wichtige Thema in dem Buch ist der Umgang mit Depressionen besonders bei männlichen Personen. Es ist traurig, aber wahr, dass Depressionen bei Männern (und von Männern selbst) oft nicht richtig ernst genommen und akzeptiert werden. Die Stimmen von Betroffenen am Ende des Romans fand ich dabei sehr wichtig und passend.

Ich bin innerhalb weniger Tage nur so durch das Buch geflogen. Es ließ sich total flüssig lesen und zum Ende hin konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Antonia konnte die Gefühle der beiden Protagonisten Ben und Mel unfassbar gut darstellen, was unter anderem daran lag, dass es ähnlich viele Kapitel aus der Sicht des jeweils anderen Charakters gab.

Die Gestaltung des Buches ist dann noch die Kirsche auf der Sahne. Ich weiß nicht, wie oft ich den goldenen Farbschnitt in die Sonne gehalten habe, weil er so schön glänzt xD
Der Roman konnte mich alles in allem also rundum überzeugen.

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Veröffentlicht am 08.03.2023

Nicht nur was für Gaming-Begeisterte

Morgen, morgen und wieder morgen
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Ich weiß noch nicht, ob es dieser Roman bei mir zu einem Jahreshighlight schafft, aber er wird mir definitiv in Erinnerung bleiben. Zuerst hatte ich die falsche Erwartung, dass es sich um die Sorte Liebesroman ...

Ich weiß noch nicht, ob es dieser Roman bei mir zu einem Jahreshighlight schafft, aber er wird mir definitiv in Erinnerung bleiben. Zuerst hatte ich die falsche Erwartung, dass es sich um die Sorte Liebesroman handelt, von der es schon so viele gibt, aber die Geschichte von Sam und Sadie ist einzigartig und zeigt, dass Freundschaft so viel intensiver sein kann als Liebe.

Gabrielle Zevin hat es geschafft, Charaktere zum Leben zu erwecken, die einem ans Herz gehen. Sie sind alle so unterschiedlich und haben ihr eigenes Päckchen zu tragen. Noch dazu finde ich ihre Entwicklung vom Anfang bis zum Ende des Buches faszinierend. Wir begleiten sie durch alle Höhen und Tiefen ihres Lebens und erfahren, wie sie dadurch geprägt wurden. Das ist nicht nur bei Sam und Sadie der Fall. Es gibt auch unfassbar tolle Nebencharaktere, wobei es mir gar nicht so leicht fällt, eine Grenze zwischen Haupt- und Nebencharaktere zu ziehen.

Der Schreibstil hat mich auch das ein oder andere Mal überrascht. Ich empfand ihn als sehr sachlich und distanziert, aber genau das hat einfach zu der Geschichte gepasst. Und trotzdem wurden so viele Emotionen überliefert. Dadurch kamen einige Ereignisse so plötzlich und ohne, dass sie vorherzusehen waren, was sie noch viel intensiver und bedeutsamer gemacht hat. Dieses Phänomen finde ich schwer zu beschreiben, dafür muss man das Buch einfach gelesen haben. Ich hatte zum Schluss immer wieder die Metapher eines Puzzles im Kopf. Die Handlung legt immer neue Puzzleteile offen, mit denen man am Anfang vielleicht noch gar nicht so viel anfangen kann. Aber zum Schluss ergeben all diese Puzzleteile bzw. Informationen ein absolut harmonisches Gesamtbild, bei dem alles zueinander passt.

Ich selbst hatte vorher noch keine Ahnung vom Thema Gamedesign, welches in dem Roman eine zentrale Rolle einnimmt. Höchstens von diversen Spielen, die ich gerne gespielt habe. Das hat mich zuerst abgeschreckt, aber beim Lesen empfand ich die fehlende Kenntnis von Fachbegriffen und das geringe Interesse daran keinesfalls als störend. Ganz im Gegenteil, der Roman konnte mir noch einiges darüber beibringen und ich habe mich nie dadurch gelangweilt gefühlt. Deshalb mein Fazit: Nicht zur was für Gaming-Begeisterte.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Team Hype

Lightlark
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"Team Hype oder Team Hate?"
Das habe ich mich gefragt, als ich einen Blick in die englischsprachigen Rezensionen des Buches gewagt habe. Da ging es sehr heiß her und dementsprechend wollte ich mir unbedingt ...

"Team Hype oder Team Hate?"
Das habe ich mich gefragt, als ich einen Blick in die englischsprachigen Rezensionen des Buches gewagt habe. Da ging es sehr heiß her und dementsprechend wollte ich mir unbedingt eine eigene Meinung bilden. Tja, wahrscheinlich sagt es schon sehr viel über meine Meinung, dass ich das Buch in weniger als vier Tagen verschlungen habe.

Den Weltenaufbau fand ich sehr interessant und nach und nach hat man alles über die Insel Lightlark erfahren, was man wissen wollte. Am Anfang hatte ich sehr viele Fragen und es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Aspekte, die ich zuerst nicht verstanden habe. Das hat sich dann aber irgendwann alles von selbst geklärt.
Normalerweise bin ich ein Mensch, der Plottwists schon vorher erkennt und am Ende nicht überrascht ist. Lightlark hat mir genügend Möglichkeiten gegeben, mitzuraten. Immer und immer wieder habe ich meine Meinung zu den einzelnen Charakteren geändert. Habe ich am Ende irgendetwas von der Auflösung erraten? Nope. Das Buch hat mich immer wieder eiskalt erwischt.

Trotzdem muss ich sagen, dass ich Isla zwischendurch gehasst habe. Für ihre ständig wechselnden Ansichten, ihre Unbeständigkeit, ihre Handlungen... Sie wird nicht meine Lieblingsprotagonistin werden, aber ich konnte mich gut mit ihr arrangieren. Hinsichtlich love interests gibt es auch noch einiges, was ich zu sagen hätte und womit ich unzufrieden war. Das würde aber eventuell zu viel vorwegnehmen.

Insgesamt hat das Buch mich sehr gefesselt und unterhalten. Ich kann verstehen, warum einige es nicht mögen, aber ich bin gerade auf jeden Fall im Lightlark Hype angekommen und bin gespannt auf alles, was noch kommt.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Vom Leben einer faszinierenden Frau

Alle Farben meines Lebens
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Bereits in jungen Jahren erkennt Alice, dass sie eine besondere Gabe hat. Sie kann die tiefsten Gefühle und Eigenarten von Menschen in Farben sehen, sogenannte Auren. Persönlich hält sie dies lange Zeit ...

Bereits in jungen Jahren erkennt Alice, dass sie eine besondere Gabe hat. Sie kann die tiefsten Gefühle und Eigenarten von Menschen in Farben sehen, sogenannte Auren. Persönlich hält sie dies lange Zeit für einen Fluch. Die schwierigen Familienverhältnisse zuhause ermöglichen es ihr zuerst nicht, einen eigenen Weg zu finden und sie muss viel Verantwortung übernehmen. Sie muss lernen, mit ihren Fähigkeiten im Einklang zu leben. Dann lernt sie einen Mann kennen, dessen Farben sie nicht sieht.

Dieses Buch hat mir einige sehr intime und persönliche Momente mit einer besonderen Protagonistin gezeigt. Zusammen erlebten wir all die Höhen und Tiefen ihres Lebens. Der Schreibstil ermöglichte es, eine sehr tiefe Verbindung zu Alice aufzubauen. Manchmal kam es mir so vor, als stünde ich die ganze Zeit als kleines Männchen in ihrem Kopf, als könnte ich all ihre Gedanken mithören.

Außerdem habe ich das Gefühl, durch dieses Buch ganz viel über Menschen dazugelernt zu haben. Beim Lesen habe ich es auf einmal für ganz selbstverständlich gehalten, dass Menschen Farben um sich herum tragen und miteinander austauschen. Ich bin selbst ein hochsensibler Mensch und spüre manchmal bestimmte Stimmungen in einem Raum. Das Prinzip der Farben hat alles total bildlich gemacht und war sehr logisch für mich.

Das Buch war für mich ein sehr besonderes Leseerlebnis und ich empfehle es allen, die eine faszinierende Protagonistin auf ihrem Weg begleiten wollen, selbst wenn es mal zu einigen Längen kommt und man manchmal vielleicht nicht ganz mit ihren Entscheidungen sympathisiert.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Faszinierendes Setting

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
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Nina von Veltheim zieht mit der Hilfe ihrer Familie in das brodelnde Berlin der 20er Jahre. Ihr Traum ist es, Regisseurin zu sein, jedoch legen ihr die führenden Männer von Anfang an Steine in den Weg. ...

Nina von Veltheim zieht mit der Hilfe ihrer Familie in das brodelnde Berlin der 20er Jahre. Ihr Traum ist es, Regisseurin zu sein, jedoch legen ihr die führenden Männer von Anfang an Steine in den Weg. Sie muss lernen, sich zu behaupten und ihren eigenen Weg zu finden.

Das Cover gefällt mir extrem gut, genau wie das Setting. Theater, Varieté, Berlin, Golden Twenties. Was will man da mehr? Hinzu kommt noch eine junge, emanzipierte Frau, die sich von den Männern nichts sagen lässt.
Leider lösen sich die Goldapplikationen sehr leicht. Ein leichtes darüberkommen mit dem Fingernagel reicht schon aus. Ansonsten wirkt es sehr edel, zu der Zeit passend und hochwertig.

Nina als Protagonistin fand ich zu Beginn sehr erfrischend. Sie ist selbstbewusst und lässt sich nicht einschüchtern. Besonders von der Männerwelt, die versucht, sie auszunutzen wie das nichtsahnende Mädchen vom Land, das sie am Anfang noch ist. Später gab es allerdings eine Szene, in der es mir zu viel wurde und die mich richtig frustriert hat. Ich würde mich selbst als Feministin bezeichnen, aber das bedeutet nicht, dass ich alle Hilfe meines Partners, nur weil er männlich ist, ablehnen und ihn für seine Hilfsbereitschaft verstoßen würde. Das ist für mich absolut unverständlich. Um nichts zu spoilern, belasse ich es erstmal bei dieser Aussage.

Was ich besonders toll finde, ist, dass auch auf die Politik und die Gesellschaftsprobleme der damaligen Zeit eingegangen wird. Mir gar nicht mehr so bewusst, dass Inflation solche Ausmaße annehmen kann.

Allgemein hat das Buch meinen Geschmack total getroffen, trotz dieses einen bedeutenden Kritikpunkts.

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