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Veröffentlicht am 30.07.2022

Hass bis aufs Blut

Venezianische Feindschaft
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Venezianische Feindschaft aus der Luca Brassoni Reihe von Daniela Gesing ist bereits der siebte Fall für den Commissario. Für mich war er der Erste, aber bestimmt nicht der Letzte.
Dieser Venedig-Krimi ...

Venezianische Feindschaft aus der Luca Brassoni Reihe von Daniela Gesing ist bereits der siebte Fall für den Commissario. Für mich war er der Erste, aber bestimmt nicht der Letzte.
Dieser Venedig-Krimi fiel mir zuallererst durch das gelungene Cover auf - Venedig im Abendrot. Auch die Kurzbeschreibung des Inhaltes hat sich sehr interessant angehört.
Der beliebte und alteingesessene Juwelier Fabio Caliano wird von einem seiner Wachleute niedergeschossen und wertvoller Diamanten beraubt. Schon vor einigen Jahren wurde das Juweliergeschäft überfallen, bei dem damaligen Überfall kam der Vater von Fabio Caliano ums Leben.
Commissario Luca Brassoni macht sich mit seinem Kollegen Maurizio Goldini und seinem Team an die Aufklärung des Falles.
Nicht nur der Commissario Luca Brassoni, auch seine Kollegen sind durchwegs sympatisch. Ich mag es ganz gerne, wenn neben der Ermittlungsarbeit auch etwas über das Privatleben der Ermittler erzählt wird. Hier wurde das richtige Maß gefunden, nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig. Einfühlsam geschildert wurden die bangen Gefühle von Maurizio Goldini, man konnte sich gut in ihn hineinversetzen. Auch über Lucas Privatleben - der übrigens mit der Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti verheiratet ist - gewährt die Autorin Einblick. Er ist ein liebevoller Vater und Herrchen von Picco, dem wuscheligen Junghund, der ihn meist begleiten darf. Dann gibt es noch Lucas Cousin "Caruso", den Journalist Stefan Mayer, der gerne recherchiert und Informationen beisteuert - und mein heimlicher Favorit ist.
In diesem kniffligen Fall geht es um Diamanten und um eine Feindschaft, die das Leben der Familie Caliano bedroht. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht, die kurzen Kapitel haben mich dazu verleitet, immer weiter zu lesen. Die Stadt Venedig wird mit ihren Sehenswürdigkeiten bildhaft geschildert und auch die italienische Kochkunst kommt nicht zu kurz. Auch wenn es mein erstes Buch der Luca Brassoni Reihe war, hatte ich keine Probleme mit dem Einstieg. Dieser Venedig Krimi war spannend, die Auflösung des Falls war schlüssig und ich wurde bestens unterhalten. Von mir gibt es fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung für diesen Krimi aus dem Maximum Verlag.

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Veröffentlicht am 21.07.2022

Historischer Kriminalroman in den Wirren nach der Russischen Revolution

Samson und Nadjeschda
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Im Frühjahr 1919 kommt es in Kiew zu Unruhen, die dem jungen Samson und seinem Vater zum Verhängnis werden. Sein Vater kommt zu Tode und Samson verliert ein Ohr. Aufgrund seltsamer Umstände – dank des ...

Im Frühjahr 1919 kommt es in Kiew zu Unruhen, die dem jungen Samson und seinem Vater zum Verhängnis werden. Sein Vater kommt zu Tode und Samson verliert ein Ohr. Aufgrund seltsamer Umstände – dank des Schreibtisches des verstorbenen Vaters – bekommt Samson eine Stelle bei der Polizei. Obwohl er keinerlei Erfahrung besitzt, beginnt Samson ohne zu zögern sofort mit der Arbeit.
Sein erster Fall ist gleich äußerst mysteriös: ein Knochen aus reinem Silber, ein Anzug aus feinem englischem Tuch und ein rätselhafter Mordfall geben ihm Rätsel auf. Zum Glück steht ihm die patente Nadjeschda zur Seite, die ihm bei den Ermittlungen hilft und in die er sich schon bald verliebt.

Samson und Nadjeschda ist ein erbaulicher Kriminalroman vor sehr interessantem historischem Hintergrund. Das Alltagsleben in den Wirren der Russischen Revolution ist teils absurd und fantastisch dargestellt. Ich mag das Skurrile und habe die Lektüre sehr genossen.

Ich bin voller Erwartung, wie Samsons und Nadjeschdas Geschichte weitergeht.

Von mir eine Leseempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Pageturner!

Als das Böse kam
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Das Cover ist schon etwas Besonderes. Der Vorname des Autors IVAR dominiert, der Seitenrand ist haptisch griffig und das kleine Holzhaus passt zu der Geschichte.

Als das Böse kam" von Ivar Leon Menger ...

Das Cover ist schon etwas Besonderes. Der Vorname des Autors IVAR dominiert, der Seitenrand ist haptisch griffig und das kleine Holzhaus passt zu der Geschichte.

Als das Böse kam" von Ivar Leon Menger hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Ich habe diesen Thriller in zwei Tagen gelesen, das ist ein Indikator dafür, dass die Geschichte unglaublich spannend war. "
Juno, ein sechzehnjähriges Mädchen lebt mit ihren Eltern und jüngerem Bruder Boy versteckt auf einer Insel. Sie müssen sich verbergen, weil die Fremdlinge vom Festland auf Rache aus sind und sie töten werden, sollten sie sie finden. Es gibt einen Schutzraum und eine Sirene, die Kinder werden gedrillt sich bei Alarm zu verstecken und für den schlimmsten Fall gibt es eine "Trostpille". Die Eltern haben sieben Gebote aufgestellt und das dritte lautet: Niemand darf Vaters Bibliothek betreten. Doch Juno ist mit sechzehn Jahren kein kleines Kind mehr und beginnt Fragen zu stellen. Als sie keine Antworten bekommt, bricht sie das siebte Gebot. In der Bibliothek findet sie ein Fotoalbum und auf einmal ist für Juno nichts mehr so, wie ihr jahrelang glauben gemacht wurde.
Es kommt, wie es kommen muss. Eines Nachts kommt ein Fremdling, Luca. Ist Luca Freund oder Feind? Er verspricht, Juno und Boy von der Insel zu holen. Juno fasst nicht nur Vertrauen zu ihm, sie verliebt sich auch in Luca.

Anfänglich habe ich mich mit Juno schwergetan, sie ist so naiv und weiß nichts über die normalsten Dinge des Lebens. Ich musste mir immer wieder klar machen, dass es ja auch gar nicht anders sein kann. Sie hat fast ihr gesamtes Leben völlig abgeschieden von der Außenwelt verbracht. Mit jeder neuen Herausforderung - und es sind einige - wird Juno ein Stück mehr erwachsen. Ivar Leon Menger hat sehr spannungsreich erzählt und es ist nervenaufreibend, Juno auf ihrem harten Weg in die Realität zu begleiten.
Ganz besonders raffiniert finde ich den subtilen Hinweis auf dem rosafarbenen Zettel im hinteren Buch Umschlag. Aber um zu erfahren, was es mit diesem Zettel auf sich hat, müsst ihr das Buch schon selbst lesen.
Ich kann diesen Thriller der einen ganz eigenen Charakter hat empfehlen und vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Geknüpfte Wellen, Möwen, Fische, Sanddisteln, Koggen und Anker waren die Rettung. Interessante Fakten zu den Persern der Ostsee.

Fischers Frau
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Fischers Frau" von Karin Kalisa ist ein Roman, in dem Historisches mit Fiktion verwebt ist. Das echte, historische, ist die Geschichte der Pommerschen Fischerteppiche, die Fiktion ist das Leben von Mia ...

Fischers Frau" von Karin Kalisa ist ein Roman, in dem Historisches mit Fiktion verwebt ist. Das echte, historische, ist die Geschichte der Pommerschen Fischerteppiche, die Fiktion ist das Leben von Mia und Nina.
Als Ende der 1920er Jahre ein dreijähriges Fischfangverbot die Fischer an der Ostsee arbeitslos macht, setzen sie sich an Webstühle und knüpfen Teppiche, die ihre Welt der See zeigten.
Die Geschichte springt zwischen zwei Zeitebenen hin und her. Mia, eine Greifswalder Faserarchäologin aus dem Heute, bekommt einen wunderschönen Pommerschern Fischerteppich zur Begutachtung auf ihren Tisch.
In der Borte entdeckt Mia den Namen der Knüpferin, Nina. Hat Nina aus dem Gestern vor vielen Jahren diesen außergewöhnlichen Teppich geknüpft?
Er ist wunderschön, leuchtet in fast unendlich vielen verschiedenen Grüntönen, und ist ganz anders, als die anderen Teppiche dieser Art. Mias Kollege meint: "Nicht daß es eine Fälschung ist".
Dieser Satz wirft Mia in ihre schwierige Vergangenheit zurück. Nur durch den Aufbau eines Lebens ohne Höhen und Tiefen ist sie den Anforderungen des täglichen Lebens gewachsen. Doch die Spur des Teppichs führt nach Zagreb. Um den Geheimnis des Teppichs auf die Spur zu kommen, muss Mia ihr sicheres, mittelmäßiges Leben verlassen und sich auf die Reise nach Zagreb machen.
Karin Kalisa erzählt vom Leben der beiden Frauen in schönen, oft aber auch sehr langen Sätzen. Beider Leben, wenn auch viele Jahre dazwischen liegen, gleichen sich. Irgendwann driftet der Roman in die Richtung Liebesroman ab. Für mich etwas zu viel Liebesgeschichte, ich hätte gerne mehr über die Pommerschen Fischerteppiche gelesen.
Meine Erwartung würde nicht ganz erfüllt, aber trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen. Karin Kalisa hat die Pommerschen Fischerteppiche vor meinen Augen lebendig werden lassen und ich habe einiges dazugelernt. Der Roman ist ein Märchen, an dessen Ende die Erkenntnis steht, dass etwas nicht unbedingt "echt" sein muss, um dennoch wahrhaftig und keine Fälschung zu sein.
Ich vergebe gute 3 Sterne und eine Leseempfehlung an alle die gewillt sind, lange Sätze auch zweimal zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Genial geschrieben, abgründig, packend!

Kaltherz
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Mein Gott, was für eine Geschichte.
Es sind nur acht Minuten, doch diese acht Minuten haben gereicht, um die kleine Marie aus dem Wagen ihrer Mutter Clara zu entführen. Kommissarin Kim Lansky übernimmt ...

Mein Gott, was für eine Geschichte.
Es sind nur acht Minuten, doch diese acht Minuten haben gereicht, um die kleine Marie aus dem Wagen ihrer Mutter Clara zu entführen. Kommissarin Kim Lansky übernimmt den Fall. Mit ihrer eigenwilligen Art irritiert sie ihre Kollegen und Vorgesetzen und sie wird von einer Dienststelle in die nächste abgeschoben. Der Fall Marie ist ihre letzte Chance, sich als Ermittlerin zu beweisen. Lansky ist hart im Nehmen. Hinter ihrer abgebrühten Art verbirgt sie jedoch ihre Verwundbarkeit und das ist das, was sie so verletzlich macht.
Clara, Maries verzweifelte Mutter kämpft mit Schuldgefühlen und ist voller Selbstmitleid, bis sie es schafft, sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Maries Vater, Jakob ist ein Workaholic, ein äußerst intelligenter Mensch, der völlig frei von Gefühlen zu sein scheint. Doch es geht um die kleine Marie. Als Leserin leidet man mit dem Kind.
Hinter dem packenden Cover wartet ein Thriller, der seinesgleichen sucht. Schon beim Lesen der ersten Seiten hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Die kurzen Kapitel ermöglichen ziemlich zeitgleich einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten. Das bringt dem Leser
in den Charakter der einzelnen Menschen sowie ihr Empfinden sehr nahe. Henri Faber ist ein sehr sprachbewusster Autor. Er spielt mit den Wörtern und formuliert Sätze sehr sorgsam aus. Das hat mich fasziniert und sehr beeindruckt.

Durch geschickte und völlig unvorhersehbare Ereignisse bleibt die Spannung sehr hoch. „Kaltherz“ ist ein schlau ausgetüftelter Thriller, bildhaft und emotional erzählt.
Könnte ich mehr als fünf Sterne vergeben, würde ich das gerne tun. Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung an alle Thriller Freunde.

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