Profilbild von givemeabook

givemeabook

Lesejury Profi
offline

givemeabook ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit givemeabook über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2023

Ein Krimi in bester britischer Tradition

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
0

Mit "Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam" geht es mit dem Marlow Mordclub endlich weiter!

Die Aufklärung der Todesumstände des dahingeschiedenen Bräutigams ist der zweite Fall für Mrs Potts Mordclub. ...

Mit "Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam" geht es mit dem Marlow Mordclub endlich weiter!

Die Aufklärung der Todesumstände des dahingeschiedenen Bräutigams ist der zweite Fall für Mrs Potts Mordclub.
Die achtundsiebzigjährige Judith Potts lebt allein in einem in die Jahre gekommenen Herrenhaus am Ufer der Themse. Sie genießt ihr tägliches hüllenloses Bad in den belebenden Fluten der Themse und sie trinkt auch gerne zum Ausklang des Tages ein Gläschen Whisky - oder auch zwei. Sie entwirft altmodische Kreuzworträtsel für Tageszeitungen
auf einem modernen Tablet. Doch nicht nur Judith Potts ist herrlich skurril, die beiden anderen Mitglieder des Mordclubs sind es auch. Suzie ist eine mit beiden Beinen auf dem Boden stehende Hundesitterin, die nebenbei eine Radiosendung modiert und so zu einer örtlichen Berühmtheit geworden ist. Becks ist die Frau des örtlichen Pfarrers, prüde, anständig und bürgerlich, was ihr bei Ermittlungsfragen rund um den Haushalt eine erstaunliche Klarsicht verschafft.
Der reichste Mann Marlows wird am Tag vor seiner Hochzeit in seinem Arbeitszimmer von einem schweren Schrank erschlagen. Das Arbeitszimmer war von innen verschlossen, sodass die Polizei an einen Unfall glaubt. Doch Judith Potts ist da ganz anderer Meinung. Für sie steht fest: Sir Peter wurde ermordet. Und auch DS Tanika Malik glaubt nicht so recht an einen Unfall. Die langweilige und mordfreie Zeit ist für Judith, Suzie und Becks vorbei.

Robert Thorogood hat wieder einen amüsanten und außerdem ziemlich spannenden Whodunit geschrieben. Die Dialoge sind unterhaltsam und auch wenn die Situationen skurril und schräg sind, sind sie doch genau das, was den Charme von Mrs Potts Mordclub ausmacht. Ein spannender Plot mit trickreichen Wendungen, überraschenden Twists und Ablenkungsmanövern, die mich bis zur endgültigen Enthüllung miträtseln ließen.
Dieser Roman ist ein Genuss, ein fesselnder Krimi mit komödiantischen Aspekten. Es war ein Riesenspaß diesen Roman zu lesen. Ich freue mich auf viele weitere Fälle für Mrs Potts Mordclub!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.09.2023

Willkommen in der Krypta, der Welt der Toten

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
0

Der Totengräber und der Mord in der Krypta“ ist bereits der dritte Fall des ungewöhnlichen Ermittlerduos kauziger Totengräber und flotter Inspektor. Das Cover ergänzt wunderbar die beiden Vorgängerbücher ...

Der Totengräber und der Mord in der Krypta“ ist bereits der dritte Fall des ungewöhnlichen Ermittlerduos kauziger Totengräber und flotter Inspektor. Das Cover ergänzt wunderbar die beiden Vorgängerbücher der Reihe und passt zur Handlung und zum Schauplatz.
Wer die beiden vorherigen Bände nicht gelesen hat (eine Kenntnis ist nicht nötig, ich empehle aber dies nachzuholen, sie sind sehr lesenswert), kann sich durch den historischen Stadtplan in der Umschlagseite, dem Personenregister und dem Glossar (ganz hinten) gut orientieren.

Ich liebe die sympathischen Hauptfiguren, allen voran den schrulligen und hochgebildeten Totengräber Augustin Rothmayer und den feschen Inspektor Leopold von Herzfeld, beides Figuren, die mir sofort ans Herz gewachsen sind.

Der anerkannte Arzt und Psychologe Dr. Theodor Lichtenstein wird tot in der Stephansgruft aufgefunden. Ein Herzinfarkt oder doch ein Mord?
Im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts waren spiritistische Sitzungen sehr beliebt, doch Dr. Lichtenstein war ein Gegner dieser Geisterbeschwörungen. Er hatte in der Vergangenheit immer wieder Betrüger überführt, die vorgaben, mit Verstorbenen kommunizieren zu können.
Augustin Rothmayer arbeitet gerade an seinem neuen Handbuch "Spuk und Geistererscheinungen" und Inspektor Leopold von Herzfeldt sucht dessen Rat. (Die den Kapiteln vorgestellten kurzen Ausschnitte aus diesem Handbuch sind herrlich zutreffend). Nun stellt sich heraus, dass auch Rothmayer Leopolds Rat braucht. Er geht dem Verschwinden von Kindern aus dem Städtischen Waisenhaus nach.

Im Verlauf der temporeichen und spannenden Geschichte erfährt man viel über das Wien des späten 19. Jahrhunderts, über Spiritismus und die Anfänge der polizeilichen Ermittlungstechniken. Der geschichtliche Hintergrund ist wie gewohnt sehr gut recherchiert. Auch der Schriftsteller Sir Arthur Conan Dolye bekommt eine Rolle und auch Bram Stoker findet eine kurze Erwähnung, beides eine schöne Idee.

Der Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt. Ich habe mich gerne wieder ins Wien zur Jahrhundertwende entführen lassen und bei der Klärung der dunklen Geheimnisse mitgefiebert.
Oliver Pötzsch erzählt sehr bildhaft mit lebendigen Beschreibungen der zeithistorischen Begebenheiten. Ein klassischer Kriminalroman, der mich wieder bestens unterhalten hat. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2023

Rechtsmedizin Thriller vom Master of True Crime

Mit kalter Präzision
0

Michael Tsokos schreibt True Crime Thriller, die nervenzerreißend und voll atemberaubender Spannung sind. Auch bei "Mit kalter Präzision" handelt es sich um einen echten Kriminalfall und tatsächlich geschehene ...

Michael Tsokos schreibt True Crime Thriller, die nervenzerreißend und voll atemberaubender Spannung sind. Auch bei "Mit kalter Präzision" handelt es sich um einen echten Kriminalfall und tatsächlich geschehene Tötungsdelikte.
Die Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao ist die neue stellvertretende Leiterin der rechtsmedizinischen Spezialeinheit "Extremdelikte" des BKA. Die zielstrebige und wissbegierige Medizinerin ist äußerst sympathisch. Sie forscht bei Unstimmigkeiten beharrlich weiter und wird dabei von ihrem Chef, Professor Paul Herzfeld unterstützt und gefordert.
Als die Frau des bekannten Berliner Schönheitschirurgen Roderich Kracht tot aufgefunden wird, hat dieser für den Todeszeitpunkt ein wasserdichtes Alibi. Doch die Totenstarre und der Todeszeitpunkt stehen im Widerspruch. Diese unerklärliche Diskrepanz lässt Dr. Yao nicht zur Ruhe kommen. Zudem plagen sie große Sorgen um ihre Schwester Mailin. Dann tauchen noch weitere Unstimmigkeiten auf, die womöglich mit dem Mordfall an der Frau des Schönheitschirurgen zusammenhängen.
Dr. Yao kommt durch einen riskanten Alleingang einer tödlichen Gefahr sehr nahe. Die letzten Seiten ließen mich nochmal so richtig mitfiebern.

Fünf Sterne für "Mit kalter Präzision", einen spannenden, faszinierenden und fesselnden Rechtsmedizin Thriller, den ich gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2023

Frida und Bjarne ermitteln wieder gemeinsam

Düstergrab
2

Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren

Ich habe mich sehr auf den sechsten Band der Elbmarsch Krimireihe von Romy Fölck gefreut und war schnell wieder auf dem Paulsen Hof heimisch. Die Charaktere ...

Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren

Ich habe mich sehr auf den sechsten Band der Elbmarsch Krimireihe von Romy Fölck gefreut und war schnell wieder auf dem Paulsen Hof heimisch. Die Charaktere entwickeln sich von Buch zu Buch weiter und man wird als Leser in ihr Leben mit eingebunden. „Düstergrab“ kann auch ohne Vorkenntnis der anderen Bände gelesen werden. Um richtig „Familienanschluss“ zu bekommen, empfehle ich jedoch mit dem ersten Band zu beginnen.

Frida nimmt an der Beerdigung eines Schulfreundes teil. Doch schon am nächsten Tag wird sie wieder auf den Friedhof gerufen. Die Erde am frischen Grab wurde umgegraben, die Kränze verrückt, alle Spuren deuten auf eine Schändung des Grabes hin. Als der Sarg erneut geöffnet wird, liegt auf dem Leichnam die Leiche eines jungen Mädchens. Sie hat Blumen in den Händen, trägt ein altertümliches Kleid und ein Kopftuch. Woher kannte Frida das Mädchengesicht aus dem Sarg? Da erinnert sie sich an einen vier Jahre alten Vermisstenfall: Sophie und Lilly noch immer vermisst...kein Lebenszeichen von den Zwillingen...

In diesem Band geht es um einen mysteriösen Cold Case. Vor vier Jahren verschwanden die Zwillingsschwestern Sophie und Lilly aus ihrer Pflegefamilie. Die Ermittlungen führen Frida und Haverkorn (die in diesem Fall wieder gemeinsam ermitteln) auf ein Gehöft, auf dem ein sonderbares Ehepaar sehr abgeschieden lebt.

Der Fall ist interessant aufgebaut, er beginnt mit einer Rückblende in das Jahr 1999, das lässt eigene Schlussfolgerungen zu um der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Es gab wie gewohnt unerwartete Wendungen, die aber nicht immer nach meinem Geschmack waren. Die ausgeklügelte Story dreht sich hauptsächlich um Leo Bootz. Sehr gut gefallen hat mir der starke Anfang und das spannende Mittelteil. Die Auflösung traf nicht meinen Geschmack, sie war mir zu erzwungen. Ich hatte zum Schluss hin das Gefühl, dass für ein Ende Fäden zusammen geknüpft wurden, die zwar streng genommen zusammen passen, aber zu weit hergeholt sind. Für mich der einzige Schwachpunkt eines sonst gelungenen Krimis. Dadurch reicht für mich der sechste Band nicht ganz an seine Vorgänger heran.

"Düstergrab" ist ein spannender Krimi von Romy Fölck aus einer absolut empfehlenswerten Reihe. Packend und mitreißend geschrieben. Von mir eine Lese-Empfehlung und gute vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 28.04.2023

Spannender Bankenkrimi

Die Zentrale
0

Der Titel fällt durch die großen Buchstaben ins Auge. Optisch ist das Cover perfekt an das des Vorgängerbandes angelehnt, was einen schönen Wiedererkennungseffekt schafft.

„Die Zentrale“ ist der zweite ...

Der Titel fällt durch die großen Buchstaben ins Auge. Optisch ist das Cover perfekt an das des Vorgängerbandes angelehnt, was einen schönen Wiedererkennungseffekt schafft.

„Die Zentrale“ ist der zweite Teil von Veit Etzolds ausgezeichnet recherchierter Thriller-Reihe um die junge Bankerin Laura Jacobs. Auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes kann das Buch problemlos und gut verständlich gelesen werden.

Veit Etzold führt den Leser in die Abgründe der Finanzwelt und erklärt nebenbei und ganz ausgezeichnet verständlich die Zusammenhänge. Sein Insiderwissen wird zwischen den Zeilen spürbar. Nicht nur der Leser wird immer tiefer in die Welt voller Intrigen und Korruption gerissen. Auch Laura wird von einem Sog erfasst und in die Untiefen der Finanzwelt gezogen, in Bilanzskandale und in Geldwäsche. Sie stellt sich gegen das System und gerät prompt unter Mordverdacht. Der spannungsreiche Kampf der jungen Frau, die sich mutig gegen das System stellt, ist lebendig und packend beschrieben. Es war mir fast unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen.

Veit Etzold schreibt detailliert und atmosphärisch in einem angenehmen Tempo. Ich vergebe gerne fünf Sterne für diesen gelungenen Thriller über die Welt der Banken und ihre Geschäfte. Ich kann dieses Buch allen Thriller Fans empfehlen, nicht nur dem wirtschaftlich interessierten Leser.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere