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Veröffentlicht am 23.05.2020

Ein tolles Kinderbuch für alle Geschichtsinteressierten

Kleopatra und der Mantel der Macht
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Die junge Sklavin Syris besitzt hervorragende Fähigkeiten im Nähen und Sticken und wird schon bald von Julius Caesar persönlich auserwählt, um der ägyptischen Herrscherin Kleopatra zu dienen. Ihre Aufgabe ...

Die junge Sklavin Syris besitzt hervorragende Fähigkeiten im Nähen und Sticken und wird schon bald von Julius Caesar persönlich auserwählt, um der ägyptischen Herrscherin Kleopatra zu dienen. Ihre Aufgabe ist es, Kleopatras Mantel der Macht - ein weiteres Geschenk Caesars - zu schützen und zu pflegen. Und nicht nur das: Gibt Syris regelmäßig Berichte über ihre Herrscherin ab, wird ihr nach 20 Jahren die Freiheit gewährt. Während dieser Zeitspanne erhält der Leser durch Syris Augen Einblick in das historische Geschehen, Machtspiele und Intrigen rund um Kleopatra.

Das Cover des Buches hat mich von Anfang an begeistern können. Es sticht durch kräftige und auffallende Farben heraus und erzählt seine ganz eigene Geschichte. Durch verschiedenste, wunderbar miteinander angeordnete Ornamente hat der Leser einiges zu bestaunen und entdecken.

Und auch im Innenteil des Buches geht es mit tollen Illustrationen weiter. Sie sind gegliedert in fiktive Zeichnungen und Sachdarstellungen. Beide Arten von Illustrationen haben den Text wunderbar aufgelockert und besonders bei den fiktiven Zeichnungen gab es das ein oder andere Mal reichlich zum schmunzeln.

Die Geschichte an sich ist ebenfalls gegliedert in einen reinen Sachteil sowie eine fiktive Erzählung rund um die oben beschriebene Sklavin Syris. Diese Kombination sorgt unter anderem dafür, dass die Geschichte spannend und interessant, aber dennoch informativ und lehrreich bleibt.
Die fiktive Erzählung konnte mich vor allem durch einen lockeren, sehr angenehm zu lesenden Schreibstil und die interessante Perspektive der ersten Person überzeugen. So erhält der Leser einen wunderbaren und weitreichenden Einblick in Syris Gedanken und Gefühle und kann sich das Leben an Kleopatras Seite hervorragend vorstellen. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die zahlreichen Fußnoten, welche den Text spicken. Sie erklären etwas schwierigere Fachwörter und ermöglichen so gerade jüngeren Lesern ein gutes Verständnis.
Aber auch die reinen Sachtexte waren durch den Schreibstil der Autorin gut verständlich. Sie waren nicht in die Länge gezogen und haben sich nur mit den wichtigsten Anhaltspunkten beschäftigt, waren aber dennoch informativ und vor allem kinderfreundlich.

Mein persönliches Highlight war allerdings der umfassende Zeitstrahl am Ende des Buches, welcher noch einmal einen tollen Überblick über die historischen Geschehnisse gegeben hat. Als eine Art Zusammenfassung fand ich ihn wirklich gut gewählt.

Alles in einem kann ich sagen, dass mich "Kleopatra und der Mantel der Macht" voll und ganz überzeugen konnte. Ich würde dieses Buch vor allem geschichtsinteressierten, etwas jüngeren Lesern empfehlen, welche gerne etwas mehr über die wohl bekannteste Herrscherin Ägyptens erfahren, dabei aber nicht nur trockene und langweilige Sachtexte serviert bekommen möchten.
5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2020

Eine wunderschöne und berührende Geschichte

Silverhorse 1. Tanz mit dem Wind
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Ava hat mit dem Thema Pferd abgeschlossen. Als sie ihr geliebtes Pony abgeben muss, ist sie am Boden zerstört. Und als wäre das nicht genug, muss Ava auch noch ein Referat über Pferde in der neuen Klasse ...

Ava hat mit dem Thema Pferd abgeschlossen. Als sie ihr geliebtes Pony abgeben muss, ist sie am Boden zerstört. Und als wäre das nicht genug, muss Ava auch noch ein Referat über Pferde in der neuen Klasse halten - gemeinsam mit der schüchternen Lou. Doch als sie auf einem Reiterhof auf die blinde Stute Soraya trifft, ändert sich plötzlich alles: Die Stute lässt nur Ava an sich ran und schon bald entwickelt sich eine ganz besondere Bindung zwischen ihnen...

Wir glauben, zu dem Traum von Cover brauchen wir gar nicht viel zu sagen. Es passt einfach toll zum Buch und strahlt Sehnsucht, Ruhe und gleichzeitig eine gewisse Vertrautheit aus.

Ebenso erging es uns mit dem Schreibstil der Autorin. Julie Wald schreibt sowohl für jüngere, als auch für ältere Leser sehr angenehm, leicht und flüssig. Und trotzdem hat jedes ihrer Worte Substanz, welche dem Leser ganz nahe gehen.

Dazu trägt natürlich auch die Geschichte hinter dem wunderschönen Cover bei.
Der Einstieg in das Buch ist uns sehr leicht gefallen und wir waren bereits nach wenigen Seiten von der Geschichte gefangen. Der Spannungsbogen zog sich nahezu konstant durch das gesamte Buch und gemeinsam mit jeder Menge Emotionen konnten wir gar nicht anders, als das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Unser Lesehighlight war dabei definitiv die innige Beziehung zwischen Soraya und Ava. Wir waren vollkommen fasziniert davon, wie gut ein Mensch und ein blindes Pferd zusammenarbeiten können und finden es total schön, wie bei "Silverhorse" auf zu turbulente Abenteuer oder nervenaufreißende Turniere verzichtet wurde, sondern eben diese einzigartige Freundschaft im Mittelpunkt steht.

Bei solch berührenden Geschichten sind starke Charaktere und sympathische Protagonisten unserer Meinung nach besonders wichtig. Und wir finden, dass hierbei beides wunderbar umgesetzt wurde.
Die Nebencharaktere waren allesamt interessante und spannende Persönlichkeiten. Authentisch und recht präsent in der Geschichte haben sie das Leseerlebnis um einiges bereichert.
Auch die Eigenschaften der Protagonistin Ava fanden wir sehr passend und authentisch gewählt. Sie erschien uns wirklich sympathisch und wir finden, dass sich sicherlich viele Leser gut mit ihr identifizieren werden können.
Unser Lieblingscharakter war allerdings Soraya. Mit ihrer sanftmütigen Art hat sie uns sofort in ihren Bann gezogen und wir konnten gar nicht mehr genug von ihr bekommen.

Zusammenfassend finden wir, dass der erste Band von "Silverhorse" ein absolutes Must-Read für alle ist, die gerne eine spannende und berührende Pferdegeschichte abseits vom Mainstream lesen möchten. Dabei ist es völlig egal, ob Pferdeliebhaber oder nicht. Denn dieses Buch ist ein echter Allrounder und einfach nur genial!
5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.05.2020

Eine herzerwärmende Geschichte über die netten Zwölfen

Lilly und die Zwölfen, 1, Elfen verboten
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Als Lilly eines Tages kleine, runde und freche Wesen über den Weg laufen, ist sie sprachlos: So hatte sie sich Elfen nicht vorgestellt. Denn die lustigen Wesen sind alles andere als zart und filigran. ...

Als Lilly eines Tages kleine, runde und freche Wesen über den Weg laufen, ist sie sprachlos: So hatte sie sich Elfen nicht vorgestellt. Denn die lustigen Wesen sind alles andere als zart und filigran. Und nebenbei auch gar keine Elfen, sondern Zwölfen! Zwölfen singen und tanzen für ihr Leben gerne und schmeißen außerdem die besten Partys.
Doch als Lilly und die Zwölfen mit der Zeit zu einem eingespielten Team werden, steht das Restaurant ihrer Familie vor dem Ruin und die Zwölfen setzen alles daran, es zu retten...

Das Cover des Buches hat konnte uns sofort begeistern. Die vielen verschiedenen und knalligen Farben stechen dem Betrachter sofort ins Auge und transportieren eine tolle fröhliche Stimmung.
Im Innenteil geht es genauso farbenfroh und detailreich weiter. Durch zahlreiche Illustrationen wird der Vorstellungskraft gut auf die Sprünge geholfen und der Text schön aufgelockert.

Ebenso gut hat uns der Schreibstil der Autorin gefallen. Durch einfache Sätze kommt der junge Leser wirklich schnell in den Lesefluss.
Wir können uns allerdings vorstellen, dass komplette Leseanfänger einige Schwierigkeiten mit den doch recht langen Kapiteln haben könnten.

Uns hat dies jedoch nichts ausgemacht und wir konnten diese tolle Geschichte voll und ganz genießen. Sie wirkte durch und durch authentisch, an einigen Stellen sogar verblüffend real. Dazu hat auch eine wichtige Botschaft beigetragen, welche über die Geschichte sehr schön transportiert wird: Du bist gut so, wie du bist und brauchst dich keineswegs für andere verstellen oder dich gar von ihnen runtermachen lassen.
Verpackt wird sie in eine spannende, lustige und kinderfreundliche Geschichte mit zahlreichen Extras. Mit dabei sind unter anderem die vorher beschriebenen Illustrationen, eine hilfreiche Personenübersicht zu Beginn des Buches, aber auch einige Lieder, die tatsächlich zum mitsingen animieren.

Nicht zu vergessen sind natürlich die tollen Charaktere.
Allen voran die Protagonistin Lilly, welche sich durch ihre mutige, sympathische und hilfsbereite Art auszeichnete.
Und auch die Zwölfen haben uns sehr gut gefallen. Sie waren wirklich einzigartig und unglaublich lieb.
Zu unseren liebsten Charakteren gehörten auch die beiden Hummeln Summse und Brumm. Sie halfen Lilly das ein oder andere Mal aus der Klemme und waren immer für sie da.

Zusammenfassend können wir sagen, dass uns "Lilly und die Zwölfen: Elfen verboten" voll und ganz überzeugen konnte. Es handelt sich hierbei um eine spannende Geschichte mit einer tollen Botschaft, an der vor allem etwas fortgeschrittenere junge Leser ihre Freude haben werden.
5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2020

Ernstes und wichtiges Thema toll rübergebracht!

Der magische Blumenladen, Band 11: Hilfe per Eulenpost
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Es ist Sommer und gemeinsam mit ihren Freunden möchte Violet ihre Großeltern besuchen. Doch in der Bucht, in der sie normalerweise schwimmen gehen, ist plötzlich alles voller Müll. Völlig sprachlos möchte ...

Es ist Sommer und gemeinsam mit ihren Freunden möchte Violet ihre Großeltern besuchen. Doch in der Bucht, in der sie normalerweise schwimmen gehen, ist plötzlich alles voller Müll. Völlig sprachlos möchte Violet dem Problem nachgehen - doch das Unterfangen gestaltet sich deutlich schwieriger, als ursprünglich gedacht...

Das Cover des Buches konnte uns sofort überzeugen. Man erkennt sofort den Zusammenhang zu den anderen Bänden der Reihe und die angenehmen Grüntöne erwecken einen schön frischen Eindruck. Lediglich das Thema Meeresverschmutzung hätte für unseren Geschmack ein wenig stärker in den Fokus gerückt werden können.

Das hat allerdings der Schreibstil der Autorin schnell wieder gutgemacht. Leicht, locker und humorvoll schafft Gina Mayer es, den jungen Leser am Ball zu halten und zu fesseln.

Dazu tragen auch die relativ kurz gehaltenen Kapitel, die ein wenig größere Schrift und tolle, detaillierte Illustrationen zwischendurch bei, welche den Text wunderbar auflockern.

Und auch die Geschichte an sich hat einen ausschließlich positiven Eindruck bei uns hinterlassen. Zuallererst möchte ich loben, dass auch Leser problemlos in die Geschichte einfinden können, die die vorherigen Bände noch nicht gelesen haben. So macht es doch gleich viel mehr Spaß!
Auch toll fanden wir, wie das aktuelle Thema der Meeresverschmutzung aufgegriffen und anschließend in eine kinderfreundliche, spannende aber auch humorvolle Geschichte verpackt wurde.
Unser persönliches Highlight war allerdings die Anleitung im Buch zum Herstellen von Wachstüchern. Dadurch wurde noch einmal ersichtlich, wie sehr der Autorin das Thema am Herzen liegt und wir finden, dass es eine sehr gute und vor allem einfache Gelegenheit ist, einiges an Plastik einzusparen.

An dieser Stelle auch einen Daumen hoch für die wunderbaren Charaktere. Allen voran natürlich die Protagonistin Violet, welche uns unheimlich authentisch, sympathisch und liebenswürdig erschien. Wir mochten sie total gerne und ich kann mir vorstellen, dass sich viele Leser gut mit ihr identifizieren können.
Unser Lieblingscharakter war Lady Madonna, der Wellensittich von Violets Tante Abigail. Obwohl er manchmal ein wenig anstrengend war, mochten wir im Allgemeinen seine Art wirklich gerne und fanden es toll, wie er oft geholfen hat.

Alles in einem finden wir, dass der elfte Band dieser Reihe ein perfektes Buch für junge Leser ist, welche noch nicht besonders lange lesen. Aber auch als Vorlesebuch findet sicherlich der ein oder andere Gefallen daran. Wir jedenfalls haben die Geschichte wirklich genossen und werden sicherlich noch andere Bände der Reihe lesen - vor allem nach der interessanten Leseprobe zum nächsten Band!
5/5 Sterne

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.05.2020

Emotional, erschütternd und unheimlich bewegend

Die Hölle war der Preis
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Nachdem Freundin Eileen die Flucht in die BRD gelungen ist, möchten auch Gisa und ihr Ehemann Edgar die Flucht wagen. Beiden ist klar, dass sie ihre Ziele und Träume im Osten niemals so verwirklichen können, ...

Nachdem Freundin Eileen die Flucht in die BRD gelungen ist, möchten auch Gisa und ihr Ehemann Edgar die Flucht wagen. Beiden ist klar, dass sie ihre Ziele und Träume im Osten niemals so verwirklichen können, wie sie es sich wünschen und schon bald steht der Entschluss, im Januar 1974 die verhasste Heimat zu verlassen und alles hinter sich zu lassen. Doch an der Grenze wird ihr Fluchtfahrzeug kontrolliert und Gisa und Ed festgenommen. Künftig muss Gisa jahrelang die Hölle auf Erden ertragen - das Frauenzuchthaus Hoheneck...

Das Cover konnte mich sofort in seinen Bann ziehen. Trotz der Schlichtheit wird das Motiv der Freiheit sofort ersichtlich und der Leser erhält einen guten ersten Eindruck von der Geschichte.

Mit dem Schreibstil der Autorin erging es mir ähnlich. Ich habe bereits viel Gutes über Hera Lind gehört, für mich selbst waren die Romane der Autorin allerdings Neuland. Bereits auf den ersten Seiten wurde deutlich, dass sie ihrem Ruf gerecht wird. Der Leser kommt unheimlich schnell in den Lesefluss und in die Geschichte und wird sofort gepackt von der berührenden Ehrlichkeit des Schreibstils.

Diese Ehrlichkeit ist auch in der Geschichte selbst vorzufinden. Durch Ausschnitte aus dem Alltag des jungen Ehepaares und einiger Rückblenden aus Gisas Kindheit wird der Leser emotional berührt bis die erschütternde Realität des Alltags im Frauenzuchthaus ihn einholt. Nichts wird beschönigt dargestellt, die Einblicke in die furchtbaren Erfahrungen Gisas sind schonungslos ehrlich. Dabei werden Abläufe geschildert, die sich in ihrem Grundmuster größtenteils wiederholen. Für mich persönlich hat dies aber keinesfalls langweilig gewirkt, sondern die Eindrücke in das Leben ohne einen Funken Freiheit nur noch verstärkt. Und - obwohl es im Zusammenhang mit den monotonen Abläufen ein wenig kurios klingt - wird dadurch auch eine gewisse Spannung evoziert, die den Lesenden bis hin zur letzten Seite begleitet.
Die genannten Abläufe werden unregelmäßig durch Gisas Erlebnisse im Kontakt mit anderen Gefangenen und deren Geschichten unterbrochen. Dies fand ich ebenfalls sehr gut eingesetzt, denn dem Leser wird so sehr gut ermöglicht, ein wenig aufzuatmen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich "Die Hölle war der Preis" vollkommen überzeugen konnte. Ich habe selten solch einen erschütternden, authentischen und zugleich unheimlich bewegenden Roman gelesen und würde ihn jedem Leser empfehlen, der Interesse an einer spannenden Lektüre mit erschreckenden autobiografischen Zügen hat.
5/5 Sterne

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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