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Veröffentlicht am 01.04.2022

Vikki überdrüber

Zurück nach Übertreibling
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Wahnsinn, was diese Frau alles bewegt. Als sie um 10 Uhr morgens (für sie zur mitternächtlichen Zeit) erfährt, dass der Toni Besenwiesler aus der Haft ausgebrochen ist, schrillen bei Vikki die Alarmglocken. ...

Wahnsinn, was diese Frau alles bewegt. Als sie um 10 Uhr morgens (für sie zur mitternächtlichen Zeit) erfährt, dass der Toni Besenwiesler aus der Haft ausgebrochen ist, schrillen bei Vikki die Alarmglocken. Schließlich hat er sie ja als Grund für seine Haft auf den Schirm. Was dann abgeht, ist mit normalen Maßstäben nicht zu bewältigen. Vikki setzt mit ihrem Freund Wolf einen Ermittlungsapparat in Bewegung, mit welchen es selbst die bayerische Polizei noch nie zu tun hatte. Dass da alles anders abläuft als wie vorhergesehen, versteht sich von selbst. Dass Vikki da auch mal in Lebensgefahr gerät, kann sie natürlich nicht aufhalten. Dass gegen den Ermittlungssturm von Vikki und ihren Freunden auch die Polizei überfordert ist, versteht sich von selbst. Dass das Alles auch noch gut ausgehen kann, erfordert schon gewaltige Erzählkunst. Obwohl, das Finale enttäuscht dann schon etwas. Aber es ist schon klar, irgendwann muss dieser Erzählorkan auch mal zur Ruhe kommen. Aber alles Vorhergewesene übertüncht das farblose Ende. Trotzdem, viel Humor in dieser Geschichte und eine traumhafte Protagonistin Vikki. Die schon allein macht dieses Buch lesenswert.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Harte Probe

Gretas Erbe
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Grete, 16 Jahre, wächst als Ziehkind bei der Winzerfamilie Hellert auf. Von ihrer Mutter, die bei ihrer Geburt gestorben ist, hat sie nur Foto, ihren Vater kennt sie nicht. Sie arbeitet gerne in den Weinbergen, ...

Grete, 16 Jahre, wächst als Ziehkind bei der Winzerfamilie Hellert auf. Von ihrer Mutter, die bei ihrer Geburt gestorben ist, hat sie nur Foto, ihren Vater kennt sie nicht. Sie arbeitet gerne in den Weinbergen, hat aber ein großes Ziel, Lehrerin zu werden. Doch damit stößt sie bei ihren Zieheltern nur auf Ablehnung. Einzig mit Robert, einem Hellert-Sohn, versteht sie sich und er versteht ihren Wunsch. Kurze Zeit kann sie auch auf eine höhere Schule gehen, doch der alte Hellert kann das sehr schnell unterbinden. Sie lernt nun in seinen Betrieb das Winzergeschäft. Als dann auch noch die Liebe zu Robert entflammt, wird ihr Leben dadurch nicht einfacher. Aber auch die wird auf eine große Probe gestellt, als er als Musiker nach Amerika geht. Hin- und hergerissen von ihren Gefühlen, verändert ein Schreiben eines Notars ihr Leben grundsätzlich. Leidenschaftlich geschriebener Roman über ein pflichtbewusstes Mädchen, welches beharrlich versucht, ihren selbstgewählten Weg zu gehen. Trotz aller Schwierigkeiten gibt sie nie auf. Das Finale ist allerdings ein Hammerschlag und bereitet den Weg für eine Fortsetzungsgeschichte, welche um nichts spannender werden wird. Hoffen wir zumindest

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Keine einfachen Wege

Manifesto – Warum ich niemals aufgebe
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Bernardine Evaristo erzählt von ihrer Jugend als „Farbige“. Ihre Mutter, Engländerin, ihr Vater aus Nigeria. Für die damalige Zeit ein Unding. Sie lernt sehr bald die Nachteile einer Mischehe in England ...

Bernardine Evaristo erzählt von ihrer Jugend als „Farbige“. Ihre Mutter, Engländerin, ihr Vater aus Nigeria. Für die damalige Zeit ein Unding. Sie lernt sehr bald die Nachteile einer Mischehe in England kennen. Aber ihren Eltern war das egal. Sie brachten Bernardine und ihre sieben Geschwister durch, sie engagierten sich auch gewerkschaftlich für die Unterdrückten. Mit Achtzehn zog sie mit ihrem Freund in ein eigenes Zimmer, erkannte aber bald, dass sie mehr auf Frauen stand. Sie spielte Theater und hielt sich mit Arbeitslosenunterstützung über Wasser und wechselte oft die Wohnung. Dann konzentrierte sie sich aufs Schreiben. Sie machte sich selbstständig und hielt sich mehr recht als schlecht über Wasser. Sie war sich aber ihrer sexuellen Neigung nicht sicher und schwankte zwischen Männern und Frauen. Eine ältere Geliebte war fast der Untergang für sie. Bernardine gab aber nie auf. Sie hatte ein Ziel vor Augen, welches sie unermüdlich verfolgte. Selbst zu schreiben, Theater zu spielen und für die „Farbigen“ zu kämpfen. Das ist ihr schlussendlich auch gelungen. Sie hat ihre Anerkennung gefunden, Preise gewonnen und vielen farbigen Autorinnen und Autoren geholfen. Ein interessantes Buch, nicht so leicht zu lesen, aber doch aufschlussreich. Zeigt es doch, was man mit einem eisernen Willen durchsetzen kann, wenn man ein Ziel vor Augen hat und dieses unbedingt erreichen will. Und das Alles in einem nicht einfachen Umfeld. Von dem Mut und dem Beharrungsvermögen dieser Frau kann man nur mit Hochachtung sprechen. Einzigartiger Lebensweg.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Ungewollter Ruhm

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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Michael Hartung fristet sein Leben in einer mehr schlecht als recht gehenden Videothek dahin. Plötzlich die große und unerwartete Wendung: Ein Reporter erkennt aus den Stasi-Akten in ihm den Helden aus ...

Michael Hartung fristet sein Leben in einer mehr schlecht als recht gehenden Videothek dahin. Plötzlich die große und unerwartete Wendung: Ein Reporter erkennt aus den Stasi-Akten in ihm den Helden aus der DDR, welche 127 Personen mit der S-Bahn zur Flucht in den Westen verholfen hat. Hartung als Stellwerkmeister hatte die Weichen in die Freiheit gestellt. Was dann passiert, überfordert ihn voll. Sein Leben wird auf den Kopf gestellt, Fernsehen und die Presse laufen ihm die Tür ein, er wird zu bekannten Politikern eingeladen, zu Talk-Shows, ein Buch und ein Film sollen präsentiert werden. Und vor Allem: Er hat plötzlich unheimlich viel Geld. Außerdem kommt er sich mit seiner Tochter Natalie näher. Aber immer hat er im Hinterkopf die Angst vor der Entdeckung seiner Lüge. Hervorragend wird auch das Geflecht aus Mediengeilheit, Unwahrheiten, Politik, Größenwahn und Volksheldentum beschrieben. Als dann auch noch die Liebe ins Spiel kommt, scheint alles zu scheitern. Wunderbar geschrieben, flüssig zu Lesen und ein gelungenes Finale. Was will man mehr.

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Liebe und Ballett

Love Paris Dance
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Die 16-jährige Mia hat einen Ferienplatz im Pariser Ballett bekommen. Ein Traum für sie, deren größter Wunsch es ist, Profitänzerin zu werden. Dass auch ihre ärgste "Feindin" Audrey dort ist und sie auch ...

Die 16-jährige Mia hat einen Ferienplatz im Pariser Ballett bekommen. Ein Traum für sie, deren größter Wunsch es ist, Profitänzerin zu werden. Dass auch ihre ärgste "Feindin" Audrey dort ist und sie auch mit ihr das Zimmer teilen muss, schmälert ihre Freude nicht. Neben dem harten Training hat sie auch noch Zeit, Paris zu erkunden. Außerdem begegnet ihr auch noch Lous, ein Junge, welcher ihr Herz zu erobern versucht. Aber über Allen steht das Ballett und sie versucht dort an die Spitze zu kommen. Der Roman gibt nicht nur Einblicke in das Ballett geschehen, sondern vermittelt auch spezielle Erkenntnis über Paris. Außerdem versucht Mia ein Geheimnis über ihre Urururgroßmutter zu entschlüsseln. Hervorragend geschrieben und bis zu unerwarteten Finale spannend.

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