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Veröffentlicht am 08.10.2020

„Wieder so ein Scheißtag.“

Glückskind
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Der Roman „Glückskind“ von Steven Uhly handelt von dem verwahrlosten Hartz IV Empfänger Hans D. der eines Tages ein Baby im Müll findet. Darauf hin krempelt er sein ganzes Leben um, denn jetzt hat er endlich ...

Der Roman „Glückskind“ von Steven Uhly handelt von dem verwahrlosten Hartz IV Empfänger Hans D. der eines Tages ein Baby im Müll findet. Darauf hin krempelt er sein ganzes Leben um, denn jetzt hat er endlich wieder einen Grund um zu leben. Aber wie kann er es schaffen für all die Dinge die das Kind braucht aufzukommen und es gleichzeitig vor der Polizei zu verstecken? Denn leider hat die Mutter die vor Gericht steht genau angegeben in welcher Mülltonne sie Felizia versenkt hat. Vor allem bei Hans ist das problematisch da er mit seiner Paranoia niemandem so ganz vertrauen will.

Hans seine Entwicklung über das Buch hinweg fand ich unglaublich berührend. Man merkt wie er im Verlauf lernt wieder Hoffnung zu haben und Sinn im Leben zu sehen. Um dahin zu gelangen muss er auch seine Vergangenheit konfrontieren die ihn erst in die Situation des Hartz IV Empfängers gebracht hat. Man fängt an ihn lieb zugewinnen, genauso wie Felizia natürlich und wünscht nur das Beste für die Beiden. Gleichzeitig fragt man sich aber auch wie lange das gut gehen kann. Irgendwann braucht Felizia Papiere, muss zum Arzt. Was sagt Hans dann? Woher hat er das Kind? Diese Sorgen teilt man mit Hans.

Auf ein meiner Meinung nach ganz neues Level wird das Buch durch den allwissenden Erzähler gebracht der sich durch die gesamte Geschichte hinweg durchzieht. Ich finde, dass der Autor es dadurch noch viel besser schafft einem Hans seine Gefühle zu vermitteln. Aber auch der beschreibende Schreibstil des Autors bringt eine ganz andere Perspektive und Tiefe in die Geschichte. Man versteht nicht nur Hans sondern im Allgemeinem alle Personen des Buches dadurch finde ich viel tiefer. Das bringt mich auch zu einem weiterem Punkt. Die Charaktere des Buches kommen mir persönlich zumindest unglaublich real vor. Sie könnten wirklich existieren so authentisch wie sie dargestellt werden. Obwohl die Geschichte vor allem am Anfang an sich ein wenig sonderbar erscheinen mag könnte sie sich wirklich so abgespielt haben.

Auch das Ende scheint mir sehr gut gelungen. Gerade am Anfang hat man überhaupt keinen Plan davon wohin einen die Geschichte leiten wird und später fragt man sich dann wie lange das noch gut gehen kann. Dafür hat der Autor finde ich eine sehr gute Lösung gefunden Realität und Wunschdenken zu vereinigen.

Als Zusammenfassung kann ich sagen, dass ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlenswert finde aber nicht für jedermann/frau. Man muss sich auf eine (nicht zu) langsame Entwicklung der Geschichte und Charaktere einlassen und dann wird man zu einem schönem, einen zum nachdenken bewegendem Ende geleitet. Es ist aber keine rasante Achterbahnfahrt und auch kein Fantasyroman der die Welt verschönert. Meiner Meinung nach hat das Buch aber trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen fünf von fünf StSternen verdient

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Dieses Buch hat auf meinem Herz rumgekaut, es dabei halbiert, es anschließend verschluckt um es wieder auszukotzen und am Ende wieder zusammenzunähen.

It was always you
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Der Titel bezieht sich auf meine Gefühlswelt während dem Lesen. Ich glaube, dass sagt schon einiges über das Buch aus. Ein typischer, meiner Meinung nach sehr gut gelungener, Liebesroman.

Das Cover hat ...

Der Titel bezieht sich auf meine Gefühlswelt während dem Lesen. Ich glaube, dass sagt schon einiges über das Buch aus. Ein typischer, meiner Meinung nach sehr gut gelungener, Liebesroman.

Das Cover hat mich als aller Erstes auf das Buch aufmerksam gemacht. Vielen Dank, dass ich dann in einer Leserunde von „Was liest du?“ auch die Möglichkeit bekommen habe es zu lesen. Der blau goldene Hintergrund, mit der glitzernden Handlettering Schrift im Vordergrund. An sich gibt es keine großen Bezüge zur eigentlichen Gescheite außer das Handlettering. Ivy, die Hauptcharakterin, schreibt und malt auch gerne auf diese Art und Weise, weshalb das Buch auch mit mehreren Handletterings illustriert ist. Das finde ich eine sehr schöne und auch gut umgesetzte Idee. Außerdem gibt es zu dem Buch eine Playlist die mir auch sehr gut gefallen und mir auch den einen oder anderen Ohrwurm verschafft hat.

Die Geschichte handelt von Ivy, die nachdem ihre Mutter gestorben ist ohne ersichtlichen Grund von ihrem Großvater ins Internat abgeschoben wurde. Mit ihren Stiefbrüdern hatte sie seitdem keinen Kontakt mehr und hat auch nicht das Gefühl noch Teil der Familie zu sein. Aber im Sommer will ihr Großvater sie kurzfristig sehen und holt sie zurück nach Hause. Natürlich trifft sie hier auch Asher, ihren Stiefbruder wieder. Und selbst nach all den Jahren ist die Chemie zwischen den beiden noch nicht verschwunden. Aber warum wurde sie damals aufs Internat geschickt? Und warum soll sie jetzt plötzlich wiederkommen?

Meiner Meinung nach bleibt es die ganze Geschichte über spannend. Es gibt einige unvorhersehbare Wendungen, aber natürlich trotzdem noch das typische Drama solcher Liebesgeschichten. Ich finde aber, dass die Hauptcharaktere trotz so manchen Klischees, sehr tiefgründig und gefühlvoll gestaltet sind. Froh bin ich auch darüber, dass in dieser Liebesgeschichte nicht nur das Mädchen das Drama veranstaltet und die ganze Zeit Minderwertigkeitskomplexe hat. Zu einem gewissem Grad ist das schließlich normal und diese Geschichte ist auch nicht ganz ohne ausgekommen aber das hängt mir persönlich auch schnell mal zum Hals raus. Bei diesem Buch hatte ich aber das Gefühl, dass die weibliche Hauptcharakterin mehr als Holzwolle im Kopf hat was mir sehr gut gefallen hat. Und Asher ist auch nicht nur Prinz Charming sondern hat auch seine Ecken und Kanten und Hindernisse die er überwinden muss.

Ganz am Ende des Buches, muss ich gestehen, hatte ich kurz Angst, dass es so ein „und jetzt kommen wir doch nicht zum Ende sondern es wird einen zweiten Teil aus Geldgründen geben“ Buch wird, aber glücklicherweise wurde ich verschont. Ich will natürlich auch nicht über das Ende spoilern, aber es hat mir persönlich sehr gut gefallen. Tatsächlich soll es anscheinend einen zweiten Teil über Noah (den anderen Stiefbruder) und Aubree geben, auf den ich definitiv schon gespannt bin.

Alles in allem finde ich hat dieses Buch 5/5 Sterne verdient. Wie gesagt, mein Herz musste einiges erleiden und mir ist nie langweilig geworden. Weiterempfohlen habe ich das Buch noch nicht, aber das kommt bestimmt noch :)

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Veröffentlicht am 18.07.2020

Eine visionäre Geschichte

The White Tiger
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„The White Tiger“ von Aravind Adiga wurde bereits 2008 veröffentlicht. Es ist also ein schon ein wenig älteres Buch aber meiner Meinung nach hat es seine Aktualität kein bisschen verloren. Auch 2008 hat ...

„The White Tiger“ von Aravind Adiga wurde bereits 2008 veröffentlicht. Es ist also ein schon ein wenig älteres Buch aber meiner Meinung nach hat es seine Aktualität kein bisschen verloren. Auch 2008 hat es, meiner Meinung nach sehr verdient, den „Man Booker Prize“ gewonnen. Ich selber habe es auf Englisch gelesen weshalb ich nichts über die Übersetzung sagen kann, aber in seiner Orginalsprache hat es mir wirklich gut gefallen.

Es ist mal etwas ganz anderes und auch sehr unerwartet. Die meisten Zeilen triefen vor Sarkasmus. Man muss immer wieder lächeln aber manchmal ist man auch entsetzt von der brutalen Wahrheit der Zeilen. Das Buch handelt schließlich auch von vielem das heute noch Indiens Realität ist. Die Geschichte wird aus der Sicht eines armen indischen Jungens erzählt. Mittlerweile ist er ein Unternehmer in Bangladesch, aber er erzählt die Geschichte seines Lebens von Anfang an in Form von Briefen an den Prime Minister von China. Er berichtet von der Armut, der fehlenden Infrastruktur die auch heute noch in vielen Regionen Indiens der Wahrheit entspricht, von dem Tod seiner Eltern und davon wie er aus der Schule genommen wurde. Aber auch davon wie er dann trotzdem etwas aus sich gemacht hat obwohl er in keiner einfachen Situation aufgewachsen ist. Man merkt, dass er auf eine merkwürdige Art und Weise schlau aber trotzdem auch manchmal schwer von Begriff ist. „half-baked“ wie er sich selber nennt.

Der Hauptcharakter gibt dem Buch wirklich eine ganz besondere Note. Seine Sicht auf die Welt ist ein wenig ungewöhnlich aber auch den Umständen umsprechend. Man erlebt seine Entwicklung mit, wie er vom armen Kind zu jemandem wird der andere Leute bei sich einstellt. Und es kommt einem wirklich real vor. Ich selber würde wenn jemand erzählen würde, das Buch basiert auf waren Umständen, es sofort glauben. Die Gefühle werden unglaublich gut zum Leser rübergebracht, die Wut darüber wie ein Sklave behandelt zu werden, der Wunsch nicht heiraten zu wollen aber dazu gezwungen zu werden, die Bewunderung gegenüber denen die über ihm stehen.

Mir ist auch nie langweilig geworden. Es bleibt immer spannend, manche Wendung unerwartet andere schon seit Anfang der Geschichte angekündigt. Manchmal ist man über die Intelligenz in den Handlungen des Hauptcharakters erstaunt, manchmal über die Sinnlosigkeit. Aber genau das macht ihn zu einer sehr realitätsnahen Person.

Allem in allem hat es mir wirklich gut gefallen. Das Buch behandelt so wichtige Themen, wie das Klassensystem und die Armut in Indien auf eine traurige aber zu gleich humorvolle Art. Es unterhält einen, bringt einem aber auch etwas bei und macht einem klar wie dankbar man sein sollte für alles was man hat. Aus meiner Sicht hat die Geschichte 5 von 5 Sternen wirklich verdient.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

„Im Grunde fehlte nur noch Nebel, und dieser Ort wäre das perfekte Setting für einen Horrorfilm gewesen.“

Night of Crowns. Spiel um dein Schicksal
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Night of Crowns hat mich wirklich begeistert. Es geht um die eigentlich ganz normale Schülerin Alice Salt. Nach einer Partynacht mit einer seltsamen Begegnung fängt sie aber plötzlich an merkwürdige Dinge ...

Night of Crowns hat mich wirklich begeistert. Es geht um die eigentlich ganz normale Schülerin Alice Salt. Nach einer Partynacht mit einer seltsamen Begegnung fängt sie aber plötzlich an merkwürdige Dinge zu sehen. Dann droht sie auch noch in der Schule durchzufallen. Ihre einzige Chance versetzt zu werden ist zur Sommerschule in eines der mysteriösen Internate in ihrer Heimatstadt zu gehen. Aber warum war im Prinzip noch niemand außer den Internatsschülern selber auf diesem Campus? Und was für Geheimnisse verstecken sich in den Internaten?
Findet es selber heraus :)

Ich hasse es wenn weibliche Hauptcharaktere naiv, und total unterbelichtet scheinen. Alice hat mich was das angeht wirklich positiv beeindruckt. Zwischendurch war ich bei ihr zwar auch nicht sicher, aber sie hat mich dann immer wieder von ihr überzeugt. Wenn dann gab es für ihre scheinbare Naivität einen guten Grund. Eine starke, eigenständige, sympathische Hauptcharakterin. Natürlich wird sie auch von dem einem oder anderem süßem Jungen beeinflusst, aber sie kann auch selber nachdenken. Außerdem ertrinkt sie nicht in Tränen sobald jemand stirbt (Zwar war ich ganz am Anfang auch überrascht, wie wenig es sie tatsächlich mitgenommen hat aber meiner Meinung nach viel besser als wenn sie ein riesiges Drama daraus machen würde). Vielen Dank dafür Stella Tack!

Die anderen Charaktere haben mir auch wirklich gut gefallen. Man wurde, zusammen mit Alice, auch das ein oder andere Mal getäuscht. Da zeigt sich wirklich, dass es kein schwarz und weiß bei Menschen gibt. So viele nette Charaktere mit einer schweren Vergangenheit. Und zusammen mit Alice wird man auch in ein riesiges Dilemma hineingezogen. Ich will nicht spoilern aber für alle die es schon gelesen haben: schwarz oder weiß? Die Entscheidung würde ich nicht fällen wollen.

Im allgemeinem mag ich das Genre Fantasy wirklich gerne. Und die Handlung dieses Buch war auch etwas, dass ich davor noch nie so gelesen hatte. Eine neue, super umgesetzte Idee! Mit Romantik vermischt hat es mir wirklich gut gefallen :)
Auch ist es mir wirklich nie langweilig geworden. Ich hatte am Anfang keine Ahnung wo es am Ende enden würde. Es gab immer wieder spannende, aber immer noch realistische Wendungen. Zu dem Ende muss ich aber auch nochmal etwas sagen (nein, kein Spoiler). Ich meine, dieser Cliffhanger, aaaaaaaaahhh. So kann das doch nicht enden. Ich hab schon nachgeguckt wo ich den zweiten Teil herbekommen kann. Echt super gelungen!

Ich bin auch sehr froh, dass ich das Hörbuch hatte. Die Stimme der Sprecherin hat meiner Meinung nach das Erlebnis nochmal verbessert. Ich finde es hätte nicht besser gelesen werden können.

Allem in allem kann ich es also wirklich bloß weiterempfehlen. Eine super Mischung aus Liebe, Spannung und Fantasy! Meiner Meinung nach hat Night of Crowns 5/5 Sterne wirklich verdient!

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Veröffentlicht am 15.06.2020

I knew you were trouble...aber es hat sich trotzdem gelohnt

I Knew U Were Trouble
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Noah ist tot. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, kann sich Frankie obwohl sie dabei war als er zu Tode geprügelt wurde noch nicht mal mehr an den Mörder erinnern.
Fast zwei Jahre waren die beiden ...

Noah ist tot. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, kann sich Frankie obwohl sie dabei war als er zu Tode geprügelt wurde noch nicht mal mehr an den Mörder erinnern.
Fast zwei Jahre waren die beiden jetzt schon zusammen bevor er gestorben ist und Frankie war immer das perfekte Mädchen. Sie hat alles für die perfekte Collegebewerbung getan und wollte damit nach Stanford. Aber das war die alte Frankie, die Frankie die mit Noah gestorben ist. Die neue Frankie wird stattdessen betrunken am Steuer erwischt. Ihrer Mutter platzt dann der Kragen und sie und Frankies Vater beschliessen das Frankie zu ihrem Vater ziehen wird. Da die Eltern getrennt leben bedeutet das für Frankie das sie vom reichen ins arme Viertel ziehen, von der reichen Privatschule zur normalen staatlichen Schule wechseln wird.
Dort trifft sie dann auch Marco. Ein Junge mit Tattoos der illegale Autorennen fährt und bald darauf auch Frankies Leben auf den Kopf stellt.

Eine berührende, realistische Liebesgeschichte über eine Liebe die viele Hürden überwinden muss.

Mir gefallen die Charaktere sehr gut. Ich liebe Marco, Cruz, Lex, Sofia, Chef und sogar Zyklop. Sie sind mir während dem Lesen unglaublich ans Herz gewachsen. Jeder mit seinen eigenen kleinen Fehlern aber auch mit tollen Charakterstärken die alles negative überwiegen. Besonders Cruz mit ihrer Powergirl Art und Sofia die einfach so süß und lieb ist kann ich nicht mehr vergessen.

Ich finde auch, dass das Buch bis zum Ende hin spannend und unvorhersehbar bleibt. Das einzige was mich an der Geschichte bisschen gestört hat war wie schnell Frankie über Noah hinweg gekommen ist. Was mir hingegen sehr gut gefallen hat war der Schreibstil der Autorin.
Dieser hat finde ich auch die Gefühle der Charaktere an den Leser übermittelt. Einmal musste ich sogar weinen.

Außerdem finde ich, dass man sehr gut in die Geschichte eingeführt wird und es sehr verständlich gemacht ist, denn die wenigsten werden Erfahrungen mit illegalen Autorennen o.ä. haben und trotzdem waren auch diese Szenen nachvollziehbar und realistisch.

Allem in allem kann ich also sagen das ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlenswert finde, zum einen weil die Autorin es toll schafft die Gefühle der Charaktere an den Leser zu übermitteln und zum anderen aber auch weil sie gleichzeitig noch viele andere wichtige Themen in ihrem Buch behandelt.

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