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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2024

Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan

Die Affäre Alaska Sanders
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Man braucht „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ nicht gelesen zu haben um dieses Buch zu verstehen. Auch wenn es als Fortsetzung beworben wird, ist es eigenständig lesbar. Erzählt wird der Fall ...

Man braucht „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ nicht gelesen zu haben um dieses Buch zu verstehen. Auch wenn es als Fortsetzung beworben wird, ist es eigenständig lesbar. Erzählt wird der Fall aus der Perspektive des Autors Marcus Goldman. Besonders bei den Geschehnissen der Gegenwart hat man das Gefühl der Erzählung eines Freundes oder Bekannten zu lauschen.

Der Fall von Alaska Sanders der hier aufgerollt wird, liegt etwa 11 Jahre zurück. Hier gibt es allerdings keine chronologische Erzählweise sondernd immer wieder Zeitsprünge. Mal sind es zwei Tage vor dem Verschwinden von Alaska, mal danach, dann wieder eine Woche vorher. Man hält hier ein riesengroßes Puzzle in den Händen. Verschiedene kleine Segmente sind sichtbar. Und immer wieder kommen neue Puzzlestücke zu unterschiedlichen Segmenten hinzu. Um all die kleinen Erkenntnisse und deren Zusammenhang zu verstehen, muss man aufmerksam lesen. Wobei Joel Dicker uns Leser auch immer wieder einfängt und den aktuellen Stand zusammenfasst.

Hut ab vor dem Autor sich diesen Fall auszudenken, all die kleinen Details erzählerisch umzusetzen und am Schluss doch noch zu überraschen und die Erkenntnisse in ein anderes Licht zu rücken!

Aber der Fall hält dem Realitätscheck meiner Meinung nach nicht stand. Dafür sind es ein paar Zufälle und Geheimnisse zu viel! Zu viele der Protagonisten haben etwa zu verbergen, was ihnen über all die Jahre gelungen sein soll. Als Erklärung dient hier, dass die Personen entweder fürchteten mit dem Verschwinden von Alaska in Verbindung gebracht zu werden, um sich selber zu schützen, oder das durch die einsetzenden damaligen Ereignisse keiner danach gefragt hat. Das diese Geheimnisse alle zu gleichen Zeit spielen und keins davon in den vergangenen 11 Jahren aufgedeckt wurde, war mit zu unglaubwürdig.

Fazit: Joel Dicker versteht sein Handwerk und weiß einen komplexen Roman zu schreiben. Das Grundgerüst ist mit dem seiner anderen Bücher vergleichbar. Aber dadurch ähneln sie sich zu sehr, so dass man nicht jedes seiner Bücher lesen muss.

Veröffentlicht am 05.02.2024

Wenn deine Wünsche wahr werden

Die Burg
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Es gibt Bücher mit denen hat man spannende, lustige, emotionale oder interessante Stunden verbracht. Man hat mitgelitten, gehofft und gefiebert. Und es gibt Bucher mit denen hat man quälend langweilige ...

Es gibt Bücher mit denen hat man spannende, lustige, emotionale oder interessante Stunden verbracht. Man hat mitgelitten, gehofft und gefiebert. Und es gibt Bucher mit denen hat man quälend langweilige Stunden verbracht. Leider gehört dieses Buch zu der zweiten Kategorie.

Genau wie die Protagonisten ist man zunehmend erschöpfter. Will nicht mehr weiter. Hat keine Lust auf ein neues Kapitel. Und ist eher frustriert. War erstmal die Hälfte des Buches geschafft, habe ich aufgeatmet. Aber nur weil ich immerhin die Hälfte geschafft hatte und nun das Ende näherkam. Es zog sich wie Kaugummi und Lesefreude war keine dabei.

Da ich das Buch als Leseexemplar bekommen habe, habe ich mich auch durch die zweite Hälfte gekämpft. Hätte ist es aber für 24 € gekauft, hätte ich mich wirklich darüber geärgert.

Ok, das Ende will uns doch etwas mit auf den Weg geben: sei vorsichtig im Umgang mit KI und überleg dir genau deine Wünsche und mögliche Konsequenzen. Aber der Weg dahin ist langwierig und zäh.

So lautet das Fazit leider: das Geld kann man sich sparen.

Veröffentlicht am 25.01.2024

Zeitreise

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Dies war für mich erst Liebe auf den zweiten, wenn nicht sogar dritten Blick.

Der Titel „In Liebe, deine Lina“ klingt unheimlich kitschig und lässt einen seichten und schnulzigen Liebesroman vermuten ...

Dies war für mich erst Liebe auf den zweiten, wenn nicht sogar dritten Blick.

Der Titel „In Liebe, deine Lina“ klingt unheimlich kitschig und lässt einen seichten und schnulzigen Liebesroman vermuten – nicht so unbedingt mein Genre. Als ich dann noch im Klappentext gelesen habe, dass es im 19. Jahrhundert spielt, war sämtliches Interesse bei mir verflogen. Zu Unrecht, wie ich später feststellen musste. Denn glücklicherweise habe ich es nach einer Empfehlung doch noch zur Hand genommen.

Denn so sehr ich einen Liebesroman fürchtete in den Händen zu halten, wurde ich positiv überrascht und konnte in eine andere Zeit eintauchen und diese kennenlernen. Die Sprache ist einfach aber sehr bildhaft. Aus der Perspektive von Lina erfahren wird mehr über das einfache und teils entbehrungsreiche Leben um 1880. Über die harte körperliche Arbeit zu dieser Zeit, den Dorftratsch und Zusammenhalt, aber auch die Ausgrenzungen einzelner Personen, die gesellschaftlichen Ansichten zu dieser Zeit, das frühere Erwachsenwerden von Lina nach dem Tod der Mutter. Manches davon scheint 100 Jahre später kaum mehr vorstellbar, umso interessanter war dieser Einblick.

Als Lina nach Bremen geht, kommt der Kontrast vom dörflichen zum städtischen Leben hinzu. Alleine die Reise war eine Aufgabe für sich. Von Autos keine Rede. Eine Zugfahrt war beschwerlich und langwierig. In der Stadt gab es auf einmal Strom, man konnte ins Theater gehen, anonymer leben und war weniger Vorurteilen ausgesetzt.

Fazit: eintauchen in eine andere Zeit gepaart mit der Lebensgeschichte und Familiengeschichte von Lina

Veröffentlicht am 24.01.2024

Auge um Auge, Zahn um Zahn

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Obwohl ich die Beschreibung „der Spannungsbogen wurde gehalten“ sehr stereotyp finde und nur ungerne benutze, hat er hier seine Berechtigung. So ausführlich und detailliert die Ermittlungen auch beschrieben ...

Obwohl ich die Beschreibung „der Spannungsbogen wurde gehalten“ sehr stereotyp finde und nur ungerne benutze, hat er hier seine Berechtigung. So ausführlich und detailliert die Ermittlungen auch beschrieben werden, war es immer fesseln und wurde nie langweilig oder langatmig. Durch die ausführlichen Beschreibungen fühlte man sich fast als Mitglied des Teams, wenn Aufgaben verteilt oder Ergebnisse ausgetauscht werden. Jeder Ermittlungsschritt war nachvollziehbar und man hatte den gleichen Kenntnisstand wie die Polizei.

Genauso war man mit den Problemen der Polizeiarbeit konfrontiert. Wenn Beschuldigte schwiegen oder sogar gelogen haben, sich aus gewonnenen Erkenntnissen auch wieder neue Fragen ergeben, Hinweise von Zeugen zu spät gegeben wurden, aus der Vielzahl an Hinweisen den entscheidenden herauszufiltern, immer und immer wieder die gleichen Fragen gestellt werden müssen, dem Druck von außen standzuhalten, …

Und als ob das noch nicht genug wäre, scheut die Autorin nicht davor zurück auch ein paar gesellschaftliche Aspekte wie Migration, Vorverurteilung, Umgang mit sozialen Medien anzusprechen und einzubringen.

Fazit: ein überzeugender Krimi mit Tiefe und akribischer Polizeiarbeit

Veröffentlicht am 17.01.2024

Der Ersatzopa

Der Schacherzähler
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Dies ist ein Roman, wenn man sich einfach einkuscheln und etwas positives lesen möchte. Das Buch ist in einfacher Sprache geschrieben und in wenigen Stunden gelesen. Die Hauptpersonen haben kleinere Ecken ...

Dies ist ein Roman, wenn man sich einfach einkuscheln und etwas positives lesen möchte. Das Buch ist in einfacher Sprache geschrieben und in wenigen Stunden gelesen. Die Hauptpersonen haben kleinere Ecken und Kanten, sind aber dennoch liebevoll beschrieben. Ganz entspannt kann man verfolgen, welche Kraft die Freundschaft zwischen Janne und „Oldman“ entwickelt, wie sich die Leben von Janne, Malu und „Oldman“ immer weiter verweben und sie zu einer Art Familie werden und wie sich letztendlich alles zum Guten wendet. Hier ist eintauchen in eine kleine, heile Welt möglich. Was nicht heißen soll, dass die Protagonisten keine Probleme hätten, aber diese lassen sich immer lösen. So ist das Ganze ein Buch ohne viel Tiefgang, ein bisschen oberflächlich und seicht, aber dennoch ein kurzweiliger und warmherziger Wohlfühlroman.

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