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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2024

Bunker 32 OST

Taubenschlag
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Den Vorgänger fand ich sehr gut, was mein Hauptaugenmerk an dem neuen Band ausmachte. Denn ehrlich gesagt, weckte der Klappentext leider wenig Interesse bei mir. Und vielleicht muss man manchmal auf seinen ...

Den Vorgänger fand ich sehr gut, was mein Hauptaugenmerk an dem neuen Band ausmachte. Denn ehrlich gesagt, weckte der Klappentext leider wenig Interesse bei mir. Und vielleicht muss man manchmal auf seinen ersten Eindruck hören. Dieses Buch kommt bei weitem nicht an die facettenreiche und knifflige Story aus Band 1 ran.

Die ersten Kapitel vermitteln bereits ein Bild von dem Täter. Selbst wenn die Beschreibungen nicht zu ausführlich sind, wird klar, dass die Morde gezielt, grausam und auch geplant waren.
Gleichzeitig fand ich die ersten Kapitel unglücklich geschrieben, da nicht klar genug wird, dass die Handlungen in verschiedenen Ländern stattfinden. Gerade vor dem Hintergrund, dass man Band 1 nicht mehr im Kopf hat oder neu in die Reihe einsteigt, ist dies ungünstig gewählt. Welche Person welchem Land und welchen Geschehnissen zuzuordnen ist, wird erst nach einigen Kapiteln wirklich klar.

Ohne Frage lässt sich das Buch sehr gut lesen und die Kapitel sind kurzgehalten, was den Lesefluss positiv unterstützt. Und der Umgang zwischen Lykke und Rudi entlockt das ein ums andere Mal ein Lächeln.

Aber die Ermittlungsarbeit fand ich leider recht langweilig zu lesen. Immer gibt es einen Ansatz der prompt zu neuen Erkenntnissen führt. Nie gibt es Fehlinterpretationen oder falsche Spuren. Stattdessen sind die Ergebnisse wie an einer Perlenschnur aufgereiht und führen ohne Abzweig zum Täter. Selbst das Motiv ist schon recht früh klar. Letztendlich geht es „nur“ um die Frage ob der letzte Mord verhindert werden kann. Überraschungen für uns Leser gibt es leider keine.

Veröffentlicht am 19.12.2023

Zweikampf

Die Schuld, die man trägt
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Es gibt Krimireihen, die möchte man unbedingt weiterverfolgen. Und genauso eine ist die hier vorliegende. Auch mit dem achten Band ist sie noch nicht langweilig geworden und weiß zu überraschen.

Ich kann ...

Es gibt Krimireihen, die möchte man unbedingt weiterverfolgen. Und genauso eine ist die hier vorliegende. Auch mit dem achten Band ist sie noch nicht langweilig geworden und weiß zu überraschen.

Ich kann nur unbedingt dazu raten, Vorkenntnisse mitzubringen! Es wird versucht, einen kurzen Überblick über Vergangenes zu geben. Mir hat es definitiv geholfen, Geschehnisse aus den Vorgängerbänden aufzufrischen. Aber wahrscheinlich hätte es mir nicht ausgereicht, wenn ich keine Kenntnisse mitbringe. Die Einordnung und das Verständnis für die Entwicklungen sind dann nur sehr schwer möglich.

Die Ermittlungen bilden den Rahmen für das Buch. Aber sie nehmen vielleicht 50 % ein. Der Rest dreht sich um die Mitglieder der Reichsmordkommission. Allen voran Sebastian Bergmann. Aber auch die persönliche Situation von Vanja und das Verhältnis der beiden zueinander wird thematisiert.

Insgesamt gibt es in dem Buch viele persönliche Weiterentwicklungen. Wie geht es Torkel nach seinem Weggang von der Reichsmordkommission. Wie geht es mit der Reichsmordkommission insgesamt weiter, nachdem Billy als Serienmörder enttarnt wurde. Wie ergeht es Billy aktuell im Gefängnis. Das Verhältnis von Vanja zu ihrer Mutter. Die Suche von Sebastian nach seiner leiblichen Tochter Sabine.

Interessant fand ich auch die charakterliche Weiterentwicklung von Sebastian Bergmann. So richtig sympathisch findet ihn wohl keiner, aber er ist charismatisch und facettenreich. Er zeigt seine gewohnten Züge, indem er egoistisch handelt und sich nicht um seine Mitmenschen schert. Aber manchmal ist er auch einfach nur ehrlich und nimmt kein Blatt vor den Mund. Insgesamt wirkt er milder und sein Handeln und Denken nachvollziehbarer.

Das Ende ist auf der einen Seite unbefriedigend da noch so viel ungeklärt und offen ist, aber auch sehr gelungen. Die Ermittlungen sind so gut wie abgeschlossen und man fragt sich, was auf den letzten Seiten noch passieren kann. Und ganz ohne dass die Überführung des Täters in einem riesigen und dramatischen Showdown endet, gelingt es den Autoren die Situation auf komplett neue Füße zu stellen. Sollte es mit der Reihe weitergehen, was ich hoffe, können sie nun aus dem Vollen schöpfen und haben alle Möglichkeiten der Fortsetzung.

Veröffentlicht am 13.12.2023

Gespensterwohnung

Kant und das Leben nach dem Tod
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Das dies bereits Band 3 ist, hat mir als Neueinsteiger keinerlei Probleme bereitet. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse fehlen und auch mit dem Ermittlerteam bin ich schnell warm geworden. ...

Das dies bereits Band 3 ist, hat mir als Neueinsteiger keinerlei Probleme bereitet. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse fehlen und auch mit dem Ermittlerteam bin ich schnell warm geworden. Es besteht aus Leuten mit Ecken und Kanten, aber ohne Sonderlinge oder problembeladene Persönlichkeiten.

Der Erzählstil ist angenehm, wenn auch eher ruhig und die Kapitel sind nicht zu lang.
Das Buch würde ich in zwei Handlungsstränge aufteilen. Zum einen die polizeilichen Ermittlungen. Diese verlaufen sehr stringent und geradlinig. Hier gab es keine großen Überraschungen. Keine Erkenntnisse die zu falschen Fährten führen. Sondern ein Stein passt auf den anderen und führt Stück für Stück zum Ziel.

Und auf der anderen Seite ist Antonia. Ein Mädchen aus Portugal, was nach dem Tod der Mutter wieder zurück nach München kommt und hier Fuß fassen will. Wie die beiden Stränge zusammenhängen, wird nach und nach klar, vor allem durch den gemeinsamen Bezugspunkt – die Hochhaussiedlung. Das nimmt den Ermittlungen etwas an Spannung, da Hintergründe bzw. Täter sich dadurch abzeichnen.

Das große Pluspunkt dieses Buches ist weniger die Ermittlungsarbeit, … also vielmehr das realistische Setting. Die Auseinandersetzung mit der Anonymität, das Desinteresse dem Nachbarn gegenüber, dem Alleinsein im Alter bleibt im Kopf und macht dieses Buch zu einem sehr klugen Krimi.

Veröffentlicht am 20.11.2023

Familienerbe

Glutspur
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In den ersten Abschnitt von Glutspur wird man ziemlich reingeschmissen. Beschrieben wird der Selbstmord von Daniel. Dies passiert ohne Vorkenntnisse zu seiner Person. Weder Alter, Beruf, Familiensituation ...

In den ersten Abschnitt von Glutspur wird man ziemlich reingeschmissen. Beschrieben wird der Selbstmord von Daniel. Dies passiert ohne Vorkenntnisse zu seiner Person. Weder Alter, Beruf, Familiensituation oder ähnliches.

Das nächste Kapitel spielt im September. Ist das nun nach dem Selbstmord oder davor und der Selbstmord ist eine Folge der Ereignisse? Dieser Bezug fehlte völlig und irritierte mich, auch wenn im Kapitel selber erste Hintergrundinformationen folgen und eine Einordnung möglich war.

So war mein Einstieg in das Buch eher holprig. Auch nach den ersten 100 Seiten viel es mir schwer einen Bezug zum Buch herzustellen. Es kam eher schwerfällig und behäbig daher. So bin ich nie in einen Lesefluss gekommen und war vielmehr froh, wenn ich eine Pause einlegen und es zur Seite legen konnte.

Die 3 Stränge um Liv, Hannah und Nima kommen komplett getrennt daher. Durch den Klappentext könnte man meinen, dass sie zusammen ermitteln. Das ist nicht der Fall. Die Personen berühren sich, aber nur hervorgerufen durch die örtliche Nähe von Wohn- bzw. Arbeitsplatz.

So bleibt es bis zum Schluss im Dunkeln, wo nun die Gemeinsamkeit liegt. Auch nach Lesen des Buches bin ich unsicher, ob das nun gut gemacht ist oder eher störend. Ich tendiere eher zum störenden Fazit, da die fehlenden Berührungspunkte in der Ermittlung nur für eine unterschwellige Spannung gesorgt haben.

Fazit: die Auflösung ist nicht schlecht, aber der Weg dahin sehr verschachtelt und ruhig

Veröffentlicht am 06.11.2023

Prinz des Dschungels

Eisige Stille. Ein Mara-Billinsky-Thriller
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Wahnsinn, bereits der 8 Band und mit Mara und Jan wird es nicht langweilig. Wie Leo Born die beiden Charaktere weiterentwickelt, hat mich überzeugt. Wir lernen wieder neue Facetten an ihnen kennen. Jan ...

Wahnsinn, bereits der 8 Band und mit Mara und Jan wird es nicht langweilig. Wie Leo Born die beiden Charaktere weiterentwickelt, hat mich überzeugt. Wir lernen wieder neue Facetten an ihnen kennen. Jan scheint in der neuen Abteilung seinen Platz gefunden zu haben und geht in der Funktion auf. Von Mara lernen wir eine ungewohnt emotionale und verletzliche Seite kennen. Wegen ihrer verschiedenen Aufgaben arbeiten sie zwar nicht als Team zusammen, aber bei den Ermittlungen gibt es mehrfache Überschneidungen wo sie aufeinandertreffen, Erkenntnisse austauschen oder auch zusammen unterwegs sind.

Der Prolog erzeugt Gänsehaut und ist fesseln. Wirft er doch direkt mehrere Fragen auf, die uns Leser auf den kommenden Seiten beschäftigen und auf deren Antwort bis etwa zur Hälfte des Buches warten muss.

Auf den gewohnten Schreibstil von Leo Born kann man sich hier wieder verlassen. Kurze Kapitel, ständige Perspektivwechsel, keine verlieren in zu weitschweifigen Details und Beschreibungen, sondern die Handlung wird vorangetrieben.
Mit jedem Band wird man auch ein bisschen kritischer. Was mich hier gestört hat, sind die vielen unterschiedlichen Fälle. Zwischenzeitlich eine ganze Hand voll. Es ist klar, dass letztendlich alles zusammenhängen wird. Aber es fehlte einfach der rote Faden in der Ermittlung. Mara kann sich nicht auf alle konzentrieren. Bekommt einen abgenommen, weil sie keine Ergebnisse vorweisen kann. Andere Fälle werden mehr aus der Sicht von Jan oder Rafael beschrieben. Für mich wirkte es etwas überfrachtet und ein oder zwei Fälle weniger hätten es bestimmt auch getan.

Fazit: nicht nur etwas für Fans dieser Reihe. Aber auch wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind, empfehlen sich Vorkenntnisse.

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