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Veröffentlicht am 14.11.2023

Fantasievoll geschriebener Monster-Krimi

Monsteranwalt
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Inzwischen hat Anwalt Daniel Becker seine eigene kleine Kanzlei eröffnet und wirbt damit, der Monsteranwalt zu sein. Dass sich allerdings eine potentielle neue Mandantin in eine Riesenschlange verwandelt ...

Inzwischen hat Anwalt Daniel Becker seine eigene kleine Kanzlei eröffnet und wirbt damit, der Monsteranwalt zu sein. Dass sich allerdings eine potentielle neue Mandantin in eine Riesenschlange verwandelt und versucht, Daniel zu töten, überrascht ihn dennoch gewaltig. Ehe er dazu kommt, den Grund für diesen Mordanschlag heraus zu finden, wird der Anwalt von der Bürgermeisterin beauftragt - er soll ermitteln, aus welchem Grund rund um Seattle immer wieder Schiffe versinken, in solchem Tempo, dass es keiner der Mannschaften gelungen ist, sich zu retten. Wieder einmal hat der Anwalt, dem die Monster vertrauen, alle Hände voll zu tun.

"Monsteranwalt" von Royce Buckingham ist der zweite Band einer unterhaltsamen Fantasy-Krimi-Reihe, zum Verständnis empfehle ich, vorher unbedingt den Auftaktband "Im Zweifel für das Monster" zu lesen, da wesentliche Bestandteile der Handlung auf dieser Geschichte aufbauen. Daniel Becker war mir bereits im ersten Teil ans Herz gewachsen, obwohl es zugegebenermaßen dort etwas gedauert hat, ehe ich mit ihm warm geworden bin. Dieses Mal war er mit von Anfang an sympathisch und ich hatte viel Freude damit, ihn durch seine skurrilen Fälle zu begleiten. Auch die Figuren in seinem Umfeld, wie der vierbeinige Anwaltsgehilfe Dennis, Praktikant Phil und die Ermittlerin Martina habe ich sehr gemocht.

Den Schreibstil habe ich wieder als eingängig empfunden und die Spannung zog sich konsequent durch alle Seiten. Allerdings konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich der Autor - und mit ihm auch Daniel - in der Vielzahl der Fälle ein wenig verzettelt. Zum Beispiel gab es einen jungen Mandanten, für dessen Verhandlung der Monsteranwalt nur eine Woche Vorbereitungszeit aushandeln konnte - nach meinem Gefühl schien diese Zeit schon längst verstrichen zu sein, als es immer noch hieß, darum wird sich nächste Woche gekümmert. Beinahe mit jedem Kapitelanfang wechselte Daniel zu einem anderen Fall, was zwar durchaus geeignet war, die Neugier der Leser wach zu halten, mich aber doch ein wenig irritiert hat. Dennoch war das Gesamtwerk in meinen Augen stimmig und ich habe mich gut unterhalten gefühlt, so dass ich für diesen Roman gern eine Leseempfehlung ausspreche. Da am Ende noch ein Handlungsschwerpunkt offen bleibt, gehe ich fest davon aus, dass der Autor vor hat, die Reihe fort zu setzen - also freue ich mich schon mal prophylaktisch auf den nächsten Teil.

Fazit: Trotz der Zerstückelung der Handlung in diverse, fantasievoll erdachte Fälle, hat mich dieser Fortsetzungsband wunderbar unterhalten, den etwas skurrilen Fantasy-Krimi empfehle ich daher gern weiter.

Veröffentlicht am 03.11.2023

Spannende Unterhaltung mit fantasievoll erdachten, übernatürlichen Wesen

Im Zweifel für das Monster
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Anwalt Daniel Becker sieht die angestrebte Partnerschaft in einer renommierten Kanzlei bereits in greifbarer Nähe, ein großer Fall soll sein Karriereziel endgültig besiegeln. Doch dann erscheint plötzlich ...

Anwalt Daniel Becker sieht die angestrebte Partnerschaft in einer renommierten Kanzlei bereits in greifbarer Nähe, ein großer Fall soll sein Karriereziel endgültig besiegeln. Doch dann erscheint plötzlich ein alter Bekannter auf der Bildfläche - das Monster unter dem Bett, vor dem sich Daniel als Kind sehr gefürchtet hatte - und bittet um seinen anwaltlichen Beistand. Notgedrungen lässt er sich überreden, seinem früheren Peiniger vor einem monströsen Gericht beizustehen, nach erfolgreichem Abschluss der Verhandlung finden sich immer mehr übernatürliche Wesen ein, deren Anliegen Daniel von seinem offiziellen Fall ablenken. Außerdem fordert der unheimliche Richter ihn auf, den wahren Täter des Monsterfalls aufzuspüren und stellt ihm gleich eine ungewöhnliche Ermittlerin zur Seite.

"Im Zweifel für das Monster" von Royce Buckingham ist eine unterhaltsame Fantasy-Geschichte, mit der ich einige angenehme Lesestunden verbracht habe. Anfangs scheint Daniel Becker der Prototyp des skrupellosen und von sich eingenommenen Erfolgsanwalts zu sein, erst im Lauf der Zeit kommt seine mitfühlende Seite mehr und mehr zum Vorschein. Entsprechend lange dauerte es, bis der Protagonist meine Sympathie gewinnen konnte, inzwischen mag ich ihn recht gern, so dass ich mich darauf freue, ihn durch ein weiteres übernatürliches Abenteuer begleiten zu können.

Den Schreibstil habe ich als recht eingängig empfunden, bis auf einige kleinere Längen zu Beginn fand ich auch die Spannung angemessen verteilt, so dass ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen mochte. Die Figuren in Daniels Umfeld - besonders die vielfältigen übernatürlichen Wesen - hätten für meinen Geschmack gern noch ausführlicher dargestellt sein dürfen, anhand der Beschreibung konnte ich mir dennoch von allen ein gutes Bild machen. Obwohl sich die Handlung anders entwickelt, als ich es vom Klappentext her angenommen hatte, habe ich mich insgesamt wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich für den Roman gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Der anfänglich erwartete Monsterspaß hat sich im Lauf der Handlung zu einen spannenden, übernatürlichen Krimi entwickelt, den ich als fesselndes Lesevergnügen empfunden habe, die Lektüre empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 30.10.2023

Spannendes Fantasyabenteuer für Jugendliche

Der Achte Tag
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Nach dem Tod seines Vaters lebt Jax bei dem achtzehnjährigen Riley, obwohl der manchmal den Eindruck erweckt, kaum für sich selbst sorgen zu können. Nach Jax´ dreizehntem Geburtstag wacht der Junge eines ...

Nach dem Tod seines Vaters lebt Jax bei dem achtzehnjährigen Riley, obwohl der manchmal den Eindruck erweckt, kaum für sich selbst sorgen zu können. Nach Jax´ dreizehntem Geburtstag wacht der Junge eines Morgens auf und findet seine Umgebung völlig verlassen vor - keine Autos auf der Straße, keine anderen Menschen. Einen Tag später ist alles wieder normal und Jax zweifelt an seiner Erinnerung, bis Riley ihm mitteilt, dass es jede Woche einen zusätzlichen Tag zwischen Mittwoch und Donnerstag gibt, den nur wenige Menschen erleben. Andere, wie das geheimnisvolle Mädchen im Nachbarhaus, existieren nur an diesem achten Tag, von Neugierde getrieben nimmt Jax Kontakt zu Evangeline auf, ohne zu ahne, welche Gefahr auf sie beide zukommt.

"Der Achte Tag" von Dianne K. Salerni ist der Auftakt einer Fantasy-Trilogie für Jugendliche, die mir einige spannende Lesestunden beschert hat. Den Anfang habe ich als leicht holperig empfunden, da ich direkt in Jax´ Alltag hinein geworfen wurde, doch es hat nicht lange gedauert, bis mich die Geschichte gepackt und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Der jugendliche Protagonist war mir schnell sympathisch, durch die familiären Umstände musste er zeitig lernen, für sich selbst zu sorgen, daher fand ich es nicht verwunderlich, dass er oft bereits recht reif für sein Alter wirkte. Bei Riley hatte ich anfangs eher einen gegenteiligen Eindruck, erst später, als ich mehr über seine Vergangenheit erfuhr, konnte ich die seltsame Mischung aus jugendlicher Unbekümmertheit und dem Willen, Verantwortung zu tragen besser verstehen.

Den Schreibstil habe ich leicht und locker empfunden, passend zur jugendlichen Zielgruppe. Den fantasievoll erdachten Hintergrund um einen zusätzlichen Tag und die Anleihen aus der Artus-Sage haben mir sehr gefallen, in meinen Augen ist dieses Zeit-Thema recht einzigartig in der Fantasyliteratur und ich hatte einige wunderbare Lesestunden mit dem Buch. Obwohl es noch zwei Fortsetzungsbände geben wird, fand ich den Schluss zufriedenstellend, es gibt sicherlich genügend Potential um die Handlung fortzuführen, aber keinen für mich frustrierenden Cliffhanger. Dennoch bin ich sicher, dass ich die nachfolgenden Bücher auch noch lesen möchte und spreche für den gelungenen Auftakt eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach winzigen Startschwierigkeiten hat mich der Trilogieauftakt bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, ich hatte ein Leseerlebnis voller Spannung und Fantasie, so dass ich dieses Buch gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 25.10.2023

Dystopischer Jugendroman mit faszinierender Protagonistin

Solartopia – Am Anfang der Welt
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Seit dem Tod ihrer Mutter von zehn Jahren lebt die sechzehnjährige Nova allein mit ihrem besten Freund Finn in den oberen Etagen eines Hochhauses, alles was sie zum Überleben benötigen, pflanzen sie auf ...

Seit dem Tod ihrer Mutter von zehn Jahren lebt die sechzehnjährige Nova allein mit ihrem besten Freund Finn in den oberen Etagen eines Hochhauses, alles was sie zum Überleben benötigen, pflanzen sie auf dem Dachgarten an. Denn am Boden gibt es schon lange kein Leben mehr, giftiger Smog überzieht die Erde und hat den Großteil der Menschheit ausgerottet. Als der schwarze Nebel ansteigt und droht, Novas Pflanzen zu vergiften, muss sie sich mit Finn auf eine gefährliche Reise in die fernen Berge begeben - doch dann finden sie Solartopia, eine Stadt in der andere Menschen leben und die anscheinend im Einklang mit der Natur existiert. Doch als sie den Piloten Jett kennenlernt, der seinen verschwundenen Vater sucht, muss Nova erkennen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

"Solartopia – Am Anfang der Welt" von Victoria Hume ist der Auftaktband eines utopischen Zweiteilers, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Die Protagonistin Nova war mir sofort sympathisch, ihre Gabe mit Pflanzen kommunizieren zu können, finde ich faszinierend und ihre zupackende Art hat mich für sie eingenommen. Die Geschichte wird in der ersten Person aus ihrer Perspektive erzählt, deshalb war ich emotional immer an Novas Seite und hatte sehr bald den Eindruck, sie bereits gut zu kennen. Vom Verlag wird dieser Roman für Leser ab zwölf Jahren empfohlen, diese Einschätzung entspricht ganz meinem Empfinden. Da ich selbst bereits deutlich älter als die Zielgruppe bin, neige ich dazu, einige Aspekte der Handlung kritischer zu hinterfragen, z.B. fand ich Finn sehr schwammig charakterisiert, was mich in der ersten Buchhälfte öfter gestört hat. Als später sein Geheimnis gelüftet wird, habe ich das besser verstanden, dennoch könnte ich mir vorstellen, dass auch Jugendliche an diesen Stellen zunächst etwas irritiert sein werden.

Der Schreibstil hat mich leicht durch das Buch gleiten lassen, für meinen Geschmack war auch die Spannung genau richtig dosiert. Die Autorin greift außerdem ein wichtiges Umweltthema auf, in Novas Welt hat es die Menschheit geschafft, sich selbst beinahe vollständig auszurotten - die wenigen Verbliebenen müssen Wege finden, auf der schwer geschädigten Erde weiterhin zu überleben. Da es noch einen Fortsetzungsband geben wird, blieb das Ende natürlich offen und ich freue mich schon darauf, auch den zweiten Teil zu lesen, sobald er erschienen ist. Insgesamt habe ich mich von dieser Jugendfantasy-Geschichte wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Am Anfang hätte ich mir ein paar mehr Erklärungen zu Novas Umgebung gewünscht, dennoch hat mich die Geschichte schnell gefesselt und bis zum Ende nicht mehr los gelassen, den spannenden Auftaktband empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 20.10.2023

Durchaus spannende Fortsetzung des Zeitreiseabenteuers

Ruling Destiny
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Mehr und mehr fällt Natasha auf, dass sie und Braxton zwar sehr verliebt sind, sich aber dennoch ständig gegenseitig belügen. Kann sie ihm genügend vertrauen, um endlich ihre Geheimnisse zu offenbaren? ...

Mehr und mehr fällt Natasha auf, dass sie und Braxton zwar sehr verliebt sind, sich aber dennoch ständig gegenseitig belügen. Kann sie ihm genügend vertrauen, um endlich ihre Geheimnisse zu offenbaren? Außerdem ist da noch Killian, vor dem Braxton sie immer wieder warnt, der aber sehr bemüht ist, Natashas Vertrauen zu gewinnen. Eine Zeitreise in die italienische Renaissance scheint die ideale Gelegenheit für eine Aussprache mit Braxton zu sein, doch in letzter Minute erfährt Natasha, dass sie stattdessen mit Killian springen wird, der offenbar in Arthurs Pläne eingeweiht ist und ihr bei der Suche nach einem Artefakt schützend zur Seite stehen soll.

"Ruling Destiny" von Alyson Noël ist die Fortsetzung des Zeitreise-Abenteuers "Stealing Infinity", da die Handlung fortlaufend erzählt wird, sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den ersten Band gelesen zu haben. Aus irgendeinem Grund hatte ich mir vorher eingebildet, dass es sich um eine Dilogie handeln würde, aber Irrtum, mit diesem Roman endet die Geschichte noch nicht. Natasha, mit der ich in Teil eins nicht wirklich warm werden konnte, schien mir inzwischen schon vertrauter und auch Braxton und Killian fand ich umfassender beschrieben, so dass ich sie mir recht gut vorstellen konnte. Alle anderen Figuren blieben in meinen Augen etwas zu blass im Hintergrund, selbst Natashas ehemals bester Freund Mason spielt bestenfalls eine geringfügige Nebenrolle und tritt nur sporadisch in Erscheinung.

Den Schreibstil habe ich bereits im Vorgängerbuch als positivsten Aspekt empfunden, dieses mal fand ich auch die Spannung wunderbar dosiert, ich mochte das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Als Manko betrachte ich immer noch die Weise, wie die Autorin einzelne Szenen aneinander reiht, mit nur sehr wenig Übergangshandlung dazwischen. So habe ich während des Lesens zwar alle für den Handlungsverlauf wichtigen Ereignisse erfahren, Natashas Alltag an der Akademie, ihre Mitschüler und Freunde (und damit auch das in den sozialen Netzwerken beworbene Dark Academia Feeling) blieb dabei allerdings auf der Strecke. Da es offensichtlich noch mindestens einen Nachfolgeband geben wird, endet die Handlung erneut mit einem Cliffhanger, der mich neugierig zurück gelassen hat. Dennoch habe ich diesen Roman deutlich mehr gemocht, als "Stealing Infinity", ich war bis zur letzten Seite hin gefesselt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Trotz der Konzentration der Autorin auf die Hauptszenen - einige Sätze zwischendurch zum Alltagsleben in der Akademie hätten die Geschichte meiner Meinung nach abgerundet - konnte mich diese Fortsetzung durchweg fesseln, das Buch empfehle ich daher gern weiter.