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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2023

Dystopischer Jugendroman mit faszinierender Protagonistin

Solartopia – Am Anfang der Welt
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Seit dem Tod ihrer Mutter von zehn Jahren lebt die sechzehnjährige Nova allein mit ihrem besten Freund Finn in den oberen Etagen eines Hochhauses, alles was sie zum Überleben benötigen, pflanzen sie auf ...

Seit dem Tod ihrer Mutter von zehn Jahren lebt die sechzehnjährige Nova allein mit ihrem besten Freund Finn in den oberen Etagen eines Hochhauses, alles was sie zum Überleben benötigen, pflanzen sie auf dem Dachgarten an. Denn am Boden gibt es schon lange kein Leben mehr, giftiger Smog überzieht die Erde und hat den Großteil der Menschheit ausgerottet. Als der schwarze Nebel ansteigt und droht, Novas Pflanzen zu vergiften, muss sie sich mit Finn auf eine gefährliche Reise in die fernen Berge begeben - doch dann finden sie Solartopia, eine Stadt in der andere Menschen leben und die anscheinend im Einklang mit der Natur existiert. Doch als sie den Piloten Jett kennenlernt, der seinen verschwundenen Vater sucht, muss Nova erkennen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

"Solartopia – Am Anfang der Welt" von Victoria Hume ist der Auftaktband eines utopischen Zweiteilers, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Die Protagonistin Nova war mir sofort sympathisch, ihre Gabe mit Pflanzen kommunizieren zu können, finde ich faszinierend und ihre zupackende Art hat mich für sie eingenommen. Die Geschichte wird in der ersten Person aus ihrer Perspektive erzählt, deshalb war ich emotional immer an Novas Seite und hatte sehr bald den Eindruck, sie bereits gut zu kennen. Vom Verlag wird dieser Roman für Leser ab zwölf Jahren empfohlen, diese Einschätzung entspricht ganz meinem Empfinden. Da ich selbst bereits deutlich älter als die Zielgruppe bin, neige ich dazu, einige Aspekte der Handlung kritischer zu hinterfragen, z.B. fand ich Finn sehr schwammig charakterisiert, was mich in der ersten Buchhälfte öfter gestört hat. Als später sein Geheimnis gelüftet wird, habe ich das besser verstanden, dennoch könnte ich mir vorstellen, dass auch Jugendliche an diesen Stellen zunächst etwas irritiert sein werden.

Der Schreibstil hat mich leicht durch das Buch gleiten lassen, für meinen Geschmack war auch die Spannung genau richtig dosiert. Die Autorin greift außerdem ein wichtiges Umweltthema auf, in Novas Welt hat es die Menschheit geschafft, sich selbst beinahe vollständig auszurotten - die wenigen Verbliebenen müssen Wege finden, auf der schwer geschädigten Erde weiterhin zu überleben. Da es noch einen Fortsetzungsband geben wird, blieb das Ende natürlich offen und ich freue mich schon darauf, auch den zweiten Teil zu lesen, sobald er erschienen ist. Insgesamt habe ich mich von dieser Jugendfantasy-Geschichte wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Am Anfang hätte ich mir ein paar mehr Erklärungen zu Novas Umgebung gewünscht, dennoch hat mich die Geschichte schnell gefesselt und bis zum Ende nicht mehr los gelassen, den spannenden Auftaktband empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 20.10.2023

Durchaus spannende Fortsetzung des Zeitreiseabenteuers

Ruling Destiny
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Mehr und mehr fällt Natasha auf, dass sie und Braxton zwar sehr verliebt sind, sich aber dennoch ständig gegenseitig belügen. Kann sie ihm genügend vertrauen, um endlich ihre Geheimnisse zu offenbaren? ...

Mehr und mehr fällt Natasha auf, dass sie und Braxton zwar sehr verliebt sind, sich aber dennoch ständig gegenseitig belügen. Kann sie ihm genügend vertrauen, um endlich ihre Geheimnisse zu offenbaren? Außerdem ist da noch Killian, vor dem Braxton sie immer wieder warnt, der aber sehr bemüht ist, Natashas Vertrauen zu gewinnen. Eine Zeitreise in die italienische Renaissance scheint die ideale Gelegenheit für eine Aussprache mit Braxton zu sein, doch in letzter Minute erfährt Natasha, dass sie stattdessen mit Killian springen wird, der offenbar in Arthurs Pläne eingeweiht ist und ihr bei der Suche nach einem Artefakt schützend zur Seite stehen soll.

"Ruling Destiny" von Alyson Noël ist die Fortsetzung des Zeitreise-Abenteuers "Stealing Infinity", da die Handlung fortlaufend erzählt wird, sehe ich es als unabdingbar an, zunächst den ersten Band gelesen zu haben. Aus irgendeinem Grund hatte ich mir vorher eingebildet, dass es sich um eine Dilogie handeln würde, aber Irrtum, mit diesem Roman endet die Geschichte noch nicht. Natasha, mit der ich in Teil eins nicht wirklich warm werden konnte, schien mir inzwischen schon vertrauter und auch Braxton und Killian fand ich umfassender beschrieben, so dass ich sie mir recht gut vorstellen konnte. Alle anderen Figuren blieben in meinen Augen etwas zu blass im Hintergrund, selbst Natashas ehemals bester Freund Mason spielt bestenfalls eine geringfügige Nebenrolle und tritt nur sporadisch in Erscheinung.

Den Schreibstil habe ich bereits im Vorgängerbuch als positivsten Aspekt empfunden, dieses mal fand ich auch die Spannung wunderbar dosiert, ich mochte das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Als Manko betrachte ich immer noch die Weise, wie die Autorin einzelne Szenen aneinander reiht, mit nur sehr wenig Übergangshandlung dazwischen. So habe ich während des Lesens zwar alle für den Handlungsverlauf wichtigen Ereignisse erfahren, Natashas Alltag an der Akademie, ihre Mitschüler und Freunde (und damit auch das in den sozialen Netzwerken beworbene Dark Academia Feeling) blieb dabei allerdings auf der Strecke. Da es offensichtlich noch mindestens einen Nachfolgeband geben wird, endet die Handlung erneut mit einem Cliffhanger, der mich neugierig zurück gelassen hat. Dennoch habe ich diesen Roman deutlich mehr gemocht, als "Stealing Infinity", ich war bis zur letzten Seite hin gefesselt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Trotz der Konzentration der Autorin auf die Hauptszenen - einige Sätze zwischendurch zum Alltagsleben in der Akademie hätten die Geschichte meiner Meinung nach abgerundet - konnte mich diese Fortsetzung durchweg fesseln, das Buch empfehle ich daher gern weiter.

Veröffentlicht am 18.10.2023

Einzigartiges Magiesystem und fesselnder Schreibstil

Ink Blood Mirror Magic
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Sein ganzes Leben lang hat Abe Kalotay eine Sammlung magischer Bücher behütet, deren Zauber mit Blut aktiviert wird - ausgerechnet ein solches Buch wird ihm schließlich zum Verhängnis. Seine Tochter Joanna ...

Sein ganzes Leben lang hat Abe Kalotay eine Sammlung magischer Bücher behütet, deren Zauber mit Blut aktiviert wird - ausgerechnet ein solches Buch wird ihm schließlich zum Verhängnis. Seine Tochter Joanna führt sein Werk fort und verlässt das Haus nur selten. Ihre Halbschwester Esther dagegen reist durch die Welt, jedes Jahr zieht sie um und nicht einmal zu Abes Beerdigung ist sie nach Hause gekommen. Doch nun wurde sie von einem Fremden angegriffen und muss mit Joanna zusammen arbeiten, um das ganze Ausmaß der Bedrohung zu erkennen.

"Ink Blood Mirror Magic" von Emma Törzs ist eine fantastischer Roman mit einem für mich völlig neuartigem Magiesystem. Der Einstieg ist mir zunächst nicht ganz leicht gefallen, die Perspektive wechselt regelmäßig zwischen drei Protagonisten und es hat ein wenig gedauert, bis sich mir der Zusammenhang zwischen diesen Figuren erschlossen hat. Doch als mich die Geschichte dann gepackt hatte, mochte ich das Buch bis zur letzten Seite kaum noch aus der Hand legen. Die Figuren fand ich umfassend beschrieben, besonders bei Joanna, Esther und Nicholas hatte ich den Eindruck, die Personen mit jeder gelesenen Seite noch besser kennen zu lernen.

Den Schreibstil habe ich als recht fesselnd empfunden, durch die Perspektivwechsel wurde ich immer wieder aus einer Situation heraus genommen, was kleinere Cliffhanger erzeugte und meiner Meinung nach die Spannung auf einem konsequent hohen Niveau hielt. Einige Zusammenhänge wurden erst relativ spät aufgelöst, was meine Neugier und das damit verbundenen Lesevergnügen noch gesteigert hat. Insgesamt habe ich mich großartig unterhalten gefühlt und auch das Ende des Einzelbandes hat mich rundum zufrieden zurück gelassen, so dass ich für diese fantasievolle, leicht düster angehauchte Lektüre gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Nach einem etwas holprigen Anfang hat mich die Fantasygeschichte dann doch schnell in ihren Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr los gelassen. Das für mich völlig neue Magiesystem und die ungeahnten Verbindungen zwischen den Protagonisten haben das Buch für mich zu einem einzigartigen Leseerlebnis gemacht, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 05.10.2023

Spannendes Fantasyabenteuer

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
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Bereits ihr ganzes Leben lang musste Sky Lamar ständig umziehen, da ihre Mutter als Hotelmanagerin immer wieder in neuen Ländern arbeitet. Jetzt möchte die Vierzehnjährige endlich eine Heimat finden und ...

Bereits ihr ganzes Leben lang musste Sky Lamar ständig umziehen, da ihre Mutter als Hotelmanagerin immer wieder in neuen Ländern arbeitet. Jetzt möchte die Vierzehnjährige endlich eine Heimat finden und zieht zu ihrem Großvater auf die schottische Insel Sidh. Doch bereits am ersten Tag bemerkt Sky, dass die Einheimischen sich seltsam misstrauisch verhalten, sogar von einer alten Familienfehde ist die Rede. Erst Rory MacLeod, dessen Familie mit den Lamars verfeindet sein soll, erklärt ihr, dass es auf der Insel Flüche gibt und rät zur Abreise. Doch Sky ist von der Geschichte fasziniert und versucht, mehr über die Flüche heraus zu finden.

"Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe" von Tina Blase ist eine unterhaltsame Fantasygeschichte, die sich laut Verlag an Jugendliche ab 13 Jahren richtet - ich hätte die Zielgruppe sogar etwas jünger eingeschätzt. Die Protagonistin war mir schnell sympathisch, obwohl ihr auf der Insel erst einmal viel Ablehnung entgegen schlägt, geht sie ihren eigenen Weg und findet auch den Mut, sich gegen die geistig fest gefahrenen Inselbewohner zu stellen. Da die Handlung durchgehend aus Skys Blickwinkel erzählt wird, fiel es mir leicht, emotional immer an ihrer Seite zu bleiben. Auch Rory habe ich bald gemocht, in Anbetracht der Tatsache, dass er sein ganzes Leben auf der Insel verbracht hat und von klein auf mit den starren Vorurteilen seiner Familie gefüttert wurde, finde ich, er hat sein anfängliches überhebliches Gehabe doch recht schnell abgelegt.

Der Schreibstil ließ mich schnell und einfach durch die Geschichte gleiten, die Spannung habe ich angenehm dosiert empfunden - wie ich es bei einem Kinderbuch erwartet habe, auch deswegen hätte ich die Zielgruppe jünger als die Verlagsempfehlung anvisiert. Den Hintergrund fand ich sehr liebevoll beschrieben, meiner Meinung nach passt hier alles gut zusammen, die authentischen Figuren, das Setting und der Handlungsfaden. Der Epilog hinterlässt genügend Neugier auf den zweiten Band, so dass ich mich bereits auf die Fortsetzung freue. Für diesen fesselnden, fantasievoll geschriebenen Jugendroman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Dieses spannende Fantasyabenteuer für Jugendliche hat mich wunderbar unterhalten, ich empfehle es gern weiter.

Veröffentlicht am 27.09.2023

Fortsetzung der bezaubernden Märchenadaption

Märchenfluch, Band 2: Die Rache der Fee
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Auch nach dem Kampf im Gewächshaus wird es in Floras Leben nicht ruhiger, Scitus, ihr magischer Spiegel macht Andeutungen, aus denen sie nicht schlau wird, Hektor scheint ein großes Geheimnis zu verbergen ...

Auch nach dem Kampf im Gewächshaus wird es in Floras Leben nicht ruhiger, Scitus, ihr magischer Spiegel macht Andeutungen, aus denen sie nicht schlau wird, Hektor scheint ein großes Geheimnis zu verbergen und dann taucht urplötzlich Vicky auf, die behauptet, Floras Schwester zu sein. Dabei spricht Vicky ständig von einer gemeinsamen Großmutter, obwohl Flora sicher ist, dass sie nie eine Großmutter hatte bzw. kannte. Noch ahnt sie nicht, welche Gefahr im Verborgenen lauert und ihre Kräfte sammelt, um die Märchengemeinschaft anzugreifen.

"Märchenfluch, Die Rache der Fee" von Claudia Siegmann ist der zweite Band einer wunderbaren Märchenadaption für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Zum Verständnis empfehle ich, die Reihe mit dem ersten Teil zu beginnen, da die Handlung dieser Fortsetzung auf den Vorgänger aufbaut. Flora und ihre Freunde waren mir bereits im ersten Buch ans Herz gewachsen, so dass es mir Freude bereitet hat, sie auf einem weiteren Abenteuer zu begleiten. Die äußere Gestaltung des Buches hat mich erneut bezaubert, wer also zwischen E-Book und Print schwankt, dem empfehle ich die hübsch gestaltete Hardcoverausgabe, deren Schönheit sich auch unter dem Schutzumschlag fortsetzt.

Der Schreibstil ist leicht und locker, entsprechend dem Alter der Zielgruppe - für ältere Leser wie mich hätte es gern eine Prise mehr Spannung sein dürfen, trotz aller Hürden, die Flora überwinden muss, hat sich die Handlung für mich stellenweise etwas lang gezogen. In meinen Augen war auch das Drama um Hektors Geheimnis zu sehr aufgebauscht, selbst als Flora es heraus gefunden hatte, sind die Beiden noch ewig umeinander her geeiert, ehe es dann endlich mal zu einer Aussprache kam. Nichtsdestotrotz hatte ich mit diesem Roman einige angenehme Lesestunden, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche, besonders an jüngere Bücherfreunde.

Fazit: Auch den zweiten Band der Märchenadaption habe ich gern gelesen, obwohl es einige Stellen gab, bei denen ich deutlich empfunden habe, dass ich weit älter als die angestrebte Zielgruppe bin. Dennoch empfehle ich die märchenhafte Lektüre gern weiter.