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Veröffentlicht am 23.11.2020

Der Zorn der Verschwörer

Schwert und Krone - Preis der Macht
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Mit „Preis der Macht“ geht eine Ära zu Ende. Auf über 3000 Seiten hat Sabine Ebert ihren Lesern das Mittelalter zu Zeiten Barbarossas nähergebracht, die Machtkämpfe und Kreuzzüge, Schlachten, Verschwörungen ...

Mit „Preis der Macht“ geht eine Ära zu Ende. Auf über 3000 Seiten hat Sabine Ebert ihren Lesern das Mittelalter zu Zeiten Barbarossas nähergebracht, die Machtkämpfe und Kreuzzüge, Schlachten, Verschwörungen und Ränkespiele, aber auch Einzelschicksale wichtiger Persönlichkeiten.

Das Buch beginnt mit einer von Kaiser Friedrichs größten Niederlagen. 1167 will er für den von ihm bevorzugten Gegenpapst Paschalis III. den Papstthron erringen, dafür müsste er Papst Alexander III. aus Rom vertreiben. Doch die Natur zwingt ihn in die Knie, eine Seuche rafft den Großteil seines Heeres dahin, ganze Häuser erlöschen. Friedrich kann sich zwar zurück in sein Reich retten, doch die Pechsträhne reißt nicht ab. Sein engster Vertrauter, Heinrich der Löwe, hat inzwischen fast alle anderen Fürsten gegen sich aufgebracht, er kann ihn kaum noch kontrollieren. Denn durch die Hochzeit mit der englischen Königstochter Mathilde ist Heinrich einer der reichsten und einflussreichsten Männer seiner Zeit.

Zur gleichen Zeit werden in der Mark Meißen in Christiansdorf erste Silberfunde gemacht. Um diese abbauen zu dürfen, braucht Markgraf Otto das Schürfrecht vom Kaiser. Doch da er zu den Verschwörern gegen den Löwen gehört, will Barbarossa ihm dieses natürlich nicht gewähren. Mit einigen Tricks und Kniffen beginnt der Meißner dennoch mit dem Abbau. Außerdem wirbt er weitere Siedler an – und Silberbergleute aus Heinrichs Mine in Goslar ab.
Dieser Strang mit den Querverweisen zu Sabine Eberts Hebammen-Saga hat mich als Fan der ersten Stunde besonders begeistert. Er erzählt die Entstehung und Entwicklung des späteren Freibergs aus Sicht der Meißner Markgrafen und geht näher auf dessen Kampf um das Schürfrecht ein, und welche politischen Allianzen er deswegen schließen musste.

Barbarossas Kämpfe an allen Fronten (zu Hause gegen die herrschenden Fürsten, die ihre Gebiete und Machtbereiche ausweiten wollen, und auf diversen Kreuzzügen gegen Feinde von außen) schildert Sabine Ebert gewohnt spannend. Trotz der umfangreichen historischen Fakten wird die Lektüre nie langweilig und auch die vielen Protagonisten konnte ich bis zuletzt auseinanderhalten.
Ihr besonderes Augenmerk gilt auch hier wieder der Machtlosigkeit der Frauen zur damaligen Zeit. Doch zumindest die Höhergestellten konnten manchmal Einfluss auf ihre Männer und damit die Politik nehmen. Dies wird sowohl bei Kaisern Beatrix und Ottos Gemahlin Hedwig deutlich, aber auch Mathilde, die mit 11 Jahren an den 30 Jahre älteren Heinrich verheiratet wird, weiß sich von Beginn an durchzusetzen. Dafür wurden sie erzogen, waren oft gebildeter als ihre Gatten und mussten trotzdem ein Leben lang hinter ihnen zurückstehen. Die drei Frauen haben mir echten Respekt abgerungen.
Ergänzt wird auch der letzte Band durch umfassende Stammtafeln, ein Glossar, Zeittafeln und Karten.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Kochen heißt großzügig sein

Die Rezepte meines Vaters
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„Ohne dich hätte meine Kochkunst keine Richtung, keinen Geschmack. Ohne Worte hast Du mir Dinge beigebracht. Jetzt kannst Du gehen, Papa. Wir hatten ein gutes Leben zusammen …“ (S. 21)
Juliens Vater Henri ...

„Ohne dich hätte meine Kochkunst keine Richtung, keinen Geschmack. Ohne Worte hast Du mir Dinge beigebracht. Jetzt kannst Du gehen, Papa. Wir hatten ein gutes Leben zusammen …“ (S. 21)
Juliens Vater Henri hat Lungenkrebs im Endstadium und liegt auf einer Palliativstation im Koma. Er ist nicht mehr da, und trotzdem bewegen sich seine Hände unaufhörlich als würde er Brotteig kneten – Henri war immer ein Koch aus Leidenschaft, kann selbst im Angesicht des Todes nicht loslassen. Während Julien an seinem Bett sitzt, denkt er an ihr gemeinsames Leben, seine Kindheit und Jugend zurück.

Diese ist geprägt von Henris kleinem, aber weithin berühmten Bistro. Das Familienleben spielt sich hauptsächlich in dessen Küche ab. Henri steht werktags von 7 Uhr bis Mitternacht am Herd, auch wer kein Geld hat, wird von ihm nicht abgewiesen. Unterstützt wird er von Lucien. Die beiden kennen sich aus dem Algerienkrieg, wo sie Schlimmes erlebt haben, über das sie nur in Andeutungen reden. Sie scheinen selber Nachfahren von Einwanderern zu sein, variieren die traditionellen französischen Rezepte aber nur leicht. Ihnen ist wichtig, dass die Gerichte frisch, regional, jahreszeitgemäß und nachhaltig sind, viele Zutaten finden sie in der Natur. Julien ist so oft wie mögliche dabei, erlernt erste Rezepte und sieht zu seinem Vater auf, auch wenn dieser kein guter Lehrer ist, sondern oft harsch und aufbrausend. Kochen hat man im Gefühl meint er, dafür braucht es keine Rezepte. Trotzdem legt Henris Frau irgendwann ein Rezeptbuch an.
So ist es nur natürlich, dass Julien von klein auf in Henris Fußstapfen treten und selbst Koch werden will, aber Henri ist dagegen. Sein Sohn soll es einmal besser haben und nicht von früh bis spät in der Küche schuften. Doch Julien ist genauso stur wie sein Vater und lässt sich von seinem Ziel nicht abbringen. Nur Henris Kochbuch fehlt ihm noch zum Glück, auch wenn er die meisten Rezepte längst auswendig kennt …

Obwohl das Buch nur 200 Seiten hat, liest man es nicht mal so nebenbei. Ich habe es mehrfach aus der Hand gelegt, weil sich das Gelesene setzen musste. Es ist eine relativ traurige Geschichte. Julien erzählt sehr ruhig und eindringlich aus seinem Leben. Oft spürt man seine Verlorenheit und die Sehnsucht nach einer heilen Familie, nach seiner Mutter, welche die Familie in seiner Kindheit verlassen hat. „… wir klammern uns an Rituale. Wir sind wie Seiltänzer auf dem Seil des Lebens ohne Mama. Unser Gleichgewicht ist nicht stabil …“ (S. 66)
Ich fand es sehr berührend wie Julien darum kämpft, von seinem Vater als Koch akzeptiert und anerkannt zu werden und das Bistro übernehmen zu dürfen.
Aber es ist auch ein Roman mit einem Paukenschlag, er spitzt sich immer mehr zu, bis das im Klappentext erwähnte Geheimnis gelüftet wird und Julien in eine Krise stürzt. „Am liebsten würde ich der ganzen Welt meine Einsamkeit ins Gesicht schreien, die ich niemals loswerde.“ (S. 119)
Mir hat besonders gut gefallen, wie der Autor es geschafft hat, fast jede Erinnerung Juliens mit einem Gericht zu verbinden (einige finden sich am Ende des Buches wieder) und damit den Appetit des Lesers auf gute französische Hausmannskost zu wecken.

„Die Rezepte meines Vaters“ von Jacky Durand ist eine sehr berührende Vater-Sohn-Geschichte, garniert mit französischen Köstlichkeiten, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Einer liebt immer mehr …

Milena und die Briefe der Liebe
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„Ihr konnte es nicht dramatisch genug sein, und die Romantik durfte dabei auch nicht zu kurz kommen. Sie wollte schwärmen und laut aufseufzen, mit um ein Leben und die große Liebe flehen.“ (S. 19)
Prag ...

„Ihr konnte es nicht dramatisch genug sein, und die Romantik durfte dabei auch nicht zu kurz kommen. Sie wollte schwärmen und laut aufseufzen, mit um ein Leben und die große Liebe flehen.“ (S. 19)
Prag 1916: Milena ist 20, als sie den Literaturkritiker Ernst Pollak kennenlernt. Ihr Vater ist ein angesehener Kieferchirurg, an Geld und Ansehen mangelt es ihr nicht, aber an Liebe. Sie darf als eine der wenigen Frauen studieren, weiß aber noch nicht, was sie später machen will. Pollak scheint sich wirklich für sie zu interessieren, führt sie in den Prager Literaturzirkel ein, nimmt sie in die angesagten Caféhäuser mit – und lässt sich von ihr verführen. Doch er ist ein deutscher Jude und als solcher in den Augen ihres Vaters völlig untragbar – schon gar nicht als Ehemann! Doch „Er verkörperte für sie Freiheit und Selbstbestimmung, ein Leben jenseits der bürgerlichen Moral.“ (S. 25). Als Milena volljährig ist, heiraten sie und gehen zusammen nach Wien. Dort folgt die Ernüchterung, Pollak hat das mit der „Freiheit“ wörtlich gemeint. Er besteht auf getrennten Bereichen in der Wohnung, damit seine wechselnden Partnerinnen sie nicht stören. Auch für ihren Unterhalt muss sie selbst sorgen. Da erinnert sie sich an Franz Kafka, den Pollak ihr in Prag kurz vorgestellt hatte und dessen Werke sie sehr beeindruckt haben. Sie schreibt ihn an und schlägt vor, seine Texte ins Tschechische zu übersetzen, es entwickelt sich eine Brieffreundschaft. Milena fühlt sich endlich verstanden und fiebert seinen Briefen entgegen, verliebt sich in ihn und ihm scheint es genauso zu gehen – aber kann diese Liebe auch in der Wirklichkeit bestehen?

Ich hatte bis zu diesem Buch von Stephanie Schuster noch nie von Milena gehört, dabei war sie eine sehr interessante Persönlichkeit. Als sie Pollak kennenlernt, sieht sie sich als moderne und unabhängige junge Frau, lebt allerdings vom Geld ihres Vaters. Sie ist recht naiv, mit einer überbordenden Fantasie gesegnet, und steigert sich schnell in etwas hinein. Milena glaubt, hofft, Pollack eine ebenbürtige Partnerin zu sein, überwirft sich mit ihrem Vater und verzichtet auf ihre Mitgift. Da sie schon immer gern geschrieben hat denkt sie, dass sie davon leben kann. Doch in Wien ist sie auf sich allein gestellt, kommt mit der Sprache und Lebensart nicht klar, hat keine Freunde. Der erste Weltkrieg ist gerade vorbei, die Lage immer noch schlecht. Sie arbeitet als Kofferträgerin am Bahnhof und erteilt privaten Tschechisch-Unterricht. Nebenbei schreibt sie erste Artikel über das, was sie erlebt.
Ihr Briefwechsel mit Kafka wird schnell privat, ihre Flucht aus dem Alltag. Sie scheinen ähnlich zu empfinden, schreiben sich unermüdlich. Und wie schon bei Pollak, steigert sich Milena auch in diese „Beziehung“ bald hinein, denn Kafka macht Andeutungen, die man durchaus als Eheversprechen interpretieren könnte. Aber er zieht er sich auch immer wieder zurück. Sie ist die treibende Kraft, er die verzagte Künstlerseele, auf die Rücksicht genommen werden muss. Es wird ein ewiges Hin und Her, eine Liebe, die anscheinend nur in ihren Briefen Erfüllung findet. Doch Milena gibt nicht auf.

Milena hat im Laufe des Romans eine großartige Entwicklung durchmacht, von der jungen Naiven zur gefragten, eigenständigen Journalistin, einer Persönlichkeit, die den Ungerechtigkeiten der Welt auf den Grund geht und ihr einen Spiegel vorhält, sich von Männern nichts sagen lässt, schon gar nicht wie und mit wem sie lebt oder über was sie schreibt.

Stephanie Schuster schreibt über zwei starke, leidenschaftliche Persönlichkeiten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, sich anziehen und abstoßen, aneinander reiben und daran wachsen. „Kafka hatte sie sehen gelehrt … Mithilfe seiner Geschichten, durch seine Augen hatte sie ihre Wahrnehmung geschärft.“ (S. 324) Sie erzählt von einer überschwänglichen Liebe, die man heute noch in Kafkas Briefen nachlesen kann – Milenas sind leider nicht erhalten. Dabei schildert sie Prag und Wien und die Künstlerszene der damaligen Zeit sehr lebendig und anschaulich, fesselt den Leser und zieht ihn in Milenas Welt. Ich habe bis zuletzt mitgefiebert, ob sie sich nun bekommen oder nicht.

5 Sterne und meine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Gemeinsam statt einsam

Bergsalz
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In dem kleinen Dorf im Voralpenland kennen sich die Alten seit Jahrzehnten, aber sie sind nicht befreundet. Die Kinder sind längst aus dem Haus, viele Männer schon tot und die Witwen fristen ein einsames ...

In dem kleinen Dorf im Voralpenland kennen sich die Alten seit Jahrzehnten, aber sie sind nicht befreundet. Die Kinder sind längst aus dem Haus, viele Männer schon tot und die Witwen fristen ein einsames Dasein. Fast jeder Tag verläuft gleich, man besorgt Haus und Garten und kocht sich ein einsames Mittagessen. „Die Rezepte ihres grünen Ringbuches … fingen in kleinster Größe an mit: für zwei Personen. Für eine allein war dort nicht vorgesehen, gab´s nicht, auch wenn es gang und gäbe war, dass eine für sich allein kochte oder eine allen für sich kochte, wie man es nahm – in beiden Fällen sachlich richtig und grundfalsch zugleich.“ (S. 18)
Diese Routine wird durchbrochen, als Johanna ausgerechnet zur Mittagszeit bei Franzi klopft – angeblich, um sich Mehl zu borgen, in Wirklichkeit aber, weil sie die Einsamkeit nicht mehr aushält. „Wennst einsam bist, hast immer noch dich selbst, aber von allen verlassen darfst nicht sein. Dann bist verraten und verkauft.“ (S. 159) Eine weitere Nachbarin kommt dazu, im Laufe der Zeit werden es immer mehr, man bekocht sich abwechselnd. Dann werden die Küchen allmählich zu klein. Könnten sie ihre gemeinsamen Mittagessen und das Kochen nicht vielleicht in die seit 20 Jahren stillgelegte Küche des Wirtshauses verlegen? Das „Rössl“ ist zwar eine Flüchtlingsunterkunft, aber für die Bewohner würde man eben einfach mitkochen …

Karin Kalisa erzählt in ihrem neuen Buch von einer geschlossenen, lange gewachsenen Gemeinschaft, die doch keine ist. Die Einwohner werden immer älter, die jüngeren sind fast alle weggezogen. Jeder kocht – im wahrsten Sinne des Wortes – sein eigenes Süppchen. Als ausgerechnet die Witwen entdecken, dass sie ihre Freiheit und Eigenheiten ja gar nicht aufgeben müssen, nur um mit und für andere zusammen zu Kochen und zu Essen. Die einsamen Küchentische werden wieder zum Mittelpunkt des Lebens und der Gemeinschaft. Und bald fangen sie an, über den Tellerrand zu sehen. Ihre selbstgesteckten Grenzen zu überwinden. Von „>füreineallein< zu >mitanderenzusammen<“ (S. 43) Die Wiederbelebung der Gasthausküche ist nur der Anfang. Es folgen weiter Pläne und deren Umsetzung, das Dorf wird wieder fit und für seine Bewohner und Gäste attraktiv gemachen.

Ich habe das Buch als Überraschungspost vom Verlag zugeschickt bekommen, doch schon bei den Worten „Küche“ und „Salz“ hatte es mich, da ich selbst eine leidenschaftliche Köchin und Bäckerin bin und gern Familie und Freunde bewirte.

Karin Kalisa schreibt sehr poetisch vom ursprünglichen Leben im Augenblick und Einklang mit dem Wind, der Natur und den Jahreszeiten. Ich konnte mich zum Teil in dem Buch richtiggehend verlieren. Sie sinniert darüber, wieviel Platz und was ein Mensch wirklich zum Leben braucht, regt den Leser damit zum Nachdenken an.
Allerdings gab es an den Kapitelenden eigenartige kursive Einschübe, die völlig losgelöst von der Handlung scheinen und deren Bedeutung sich erst am Ende des Buches aufklärt. Auch die Traumsequenz (?) von Franzi kann ich nicht deuten oder einordnen, darum leider nur 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Tolle Gerichte für jeden Tag mit internationalem Flair

Zufällig vegan – International
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Marta Dymek ist eine polnische Köchin und Foodbloggerin und hat in ihrer Heimat sogar eine Fernsehsendung, trotzdem hatte ich bisher noch nicht von ihr gehört. In ihrem neuen Kochbuch „Zufällig vegan – ...

Marta Dymek ist eine polnische Köchin und Foodbloggerin und hat in ihrer Heimat sogar eine Fernsehsendung, trotzdem hatte ich bisher noch nicht von ihr gehört. In ihrem neuen Kochbuch „Zufällig vegan – international“ stellt sie 100 international geprägte Rezepte vor. Dabei nutzt sie regionale Gemüse, denen sie mit (internationalen) Gewürzen oder Soßen ihren landestypischen Geschmack verleiht.

Die Gerichte sind in „Frühstück“, „Kleiner Hunger“, „Suppen“, „Großer Hunger“, „Nachtisch“, Getränke“ und „Grundrezepte unterteilt und fast alle sind bebildert.

Wir haben inzwischen einige Rezepte probiert und mir ist positiv aufgefallen, dass sie oft einen besonderen Pfiff haben. Zum Beispiel werden die Süßkartoffeln für die Süßkartoffel-Cremesuppe nicht gekocht, sondern im Ofen gebacken. Und on top kommt noch eine Romescosoße, deren Zutaten ebenfalls im Ofen geröstet und danach zu einer Art cremigen Pesto gemixt werden (die auch super aufs Brot schmeckt). Der Kürbiskuchen hat als besonderen Clou Earl-Grey-Tee, Cranberries und geröstete Sonnenblumenkerne im Teig statt der üblichen Pumpkin-Spice-Würzmischung. Und auch in der Tomatensuppe wird Tee verarbeitet – Rauchtee. Durch ihn und geräuchertes Paprikapulver bekommt die Suppe ein tolles, ausgefallenes Aroma.

Allerdings gab es auch kleinere Abstriche. Ich finde die Mengenangaben der Rezepte in Tassen oder Dosen sehr gewöhnungsbedürftig, wobei 1 Tasse 250 ml und eine Dose 400 ml entspricht. Da hätte man die Mengen m.E. auch gleich umrechnen können.
Auch die Angabe, wie viel Portionen das Rezept ergibt, ist mir oft zu ungenau (z.B. 2-4). Zudem variieren die fertigen Portionen von „für 1-2“ bis „für 6-8“. Ich finde es besser, wenn die Rezepte nach Möglichkeit immer für die gleiche Personenanzahl sind und man nach dem Essen nicht noch 1-2 Portionen übrig oder hat oder vorher umständlich umrechnen muss. Auch Zeit- oder Nährwertangaben fehlen leider.

Davon abgesehen haben uns die ausprobierten Gerichte aber sehr gut geschmeckt, sie sind abwechslungsreich und nahrhaft.

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