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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr unterhaltsamer Roman um eine starke Frau

Die Walfängerin
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Mir hat der historische Roman von Ines Thorn sehr gut gefallen. Anfangs fand ich die Geschichte noch nicht ganz so interessant, lies hat sich aber sehr schnell gegeben und ich war mitten drin im Geschehen.
In ...

Mir hat der historische Roman von Ines Thorn sehr gut gefallen. Anfangs fand ich die Geschichte noch nicht ganz so interessant, lies hat sich aber sehr schnell gegeben und ich war mitten drin im Geschehen.
In der Geschichte aus dem 18. Jahrhundert spielt Maren, die mit ihrer Familie in Rantum auf Sylt lebt, die Hauptrolle. Seit ihrer Kindheit kennt sie Thies von Heinen, in den sie auch verliebt ist, und bald steht fest das sie heiraten werden.
doch dann kommt alles ganz anders, der mächtigste Mann der Insel, Kapitän Rune Boys, hält um ihre Hand an. Maren lehnt entschieden ab, doch dann zerstört ein schwerer Sturm ihr Haus und sie ist auf den Kapitän angewiesen, der ihrer Familie als einziger einen Kredit gewähren kann. Da es nicht gelingt den Kredit zurück zu zahlen fordert der Kapitän Maren auf mit ihm auf -walfang zu gehen.
Ist das Buch auch nicht in einer historischen Sprache geschrieben, so fällt es einem durch die schönen Beschreibungen nicht schwer sich Sylt im 18. Jahrhundert vorzustellen.
Maren ist für die damalige Zeit eine sehr selbstsichere und starke Frau, die es versteht ihren Willen durch zu setzen, auch wenn sie spät erkennt das ihr Weg nicht der Richtige war.
Rune Boys bleibt von Beginn an ein undurchsichtiger Mann, den man nicht durchschauen kann, und gerade dies macht die Geschichte von Seite zu Seite spannender. Ab der Mitte fliegen die Seiten nur so dahin und ich konnte das Buch bis mitten in der Nacht nicht mehr zur Seite legen, bis ich es zu Ende gelesen hatte.
Eine klare Leseempfehlung für diesen unterhaltsamen Roman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ehrlich und emotional

Meinen Hass bekommt ihr nicht
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Antoine passt zu Hause auf seinen 17 Monate alten Sohn Melvil auf während seine Frau das Konzert in Bataclan besucht. Zuerst bekommt er nur am Rande in den Nachrichten mit was geschehen ist. Als er es ...

Antoine passt zu Hause auf seinen 17 Monate alten Sohn Melvil auf während seine Frau das Konzert in Bataclan besucht. Zuerst bekommt er nur am Rande in den Nachrichten mit was geschehen ist. Als er es voll erfasst, versucht er mehrfach seine Frau zu erreichen und nachdem mehrere Verwandte eintreffen um sich um seinen Sohn zu kümmern, fährt er auf der Suche nach ihr, los.
Wieder zu Hause beginnt er auf Facebook seine Gedanken und Gefühle zu posten, die mich jetzt beim Lesen sehr bewegt haben.
So schreibt er z. b. auf Seite 60:
"Ihr wollt das ich Angst habe, dass ich meine Mitbürger misstrauisch beobachte, das ich meine Freiheit der Sicherheit opfere, Verloren. Der Spieler ist noch im Spiel.
Ich habe sie heute Morgen endlich gesehen. Nach Nächten und Tagen des Wartens. Sie war genauso schön wie am Freitagabend, als sie ausging, genauso schön wie damals, als ich mich vor mehr als zwölf Jahren unsterblich in sie verliebte. Zugegeben, der Kummer zerreißt mich, diesen kleinen Sieg habt ihr errungen, aber er wird von kurzer Dauer sein. Ich weiß, dass sie jeden Tag bei uns sein wird und dass wir uns in jenem Paradies der freien Seelen wiederbegegnen werden, zu dem ihr niemals Zutritt haben werdet."
"………und sein ganzes Leben lang wird dieser kleine Junge euch beleidigen, weil er glücklich und frei ist. Dann nein, auch seinen Hass bekommt ihr nicht."
Ich denke dieser Ausschnitt sagt mehr als tausend Worte. Ein sehr berührendes und ehrliches Buch das teilweise nur schwer auszuhalten ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nichts für schwache Nerven

Du nanntest mich Teufelskind
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Victoria Spry wurde mit acht Monaten zu ihrer Pflegemutter gebracht, die sie auch später adoptiert hat. Ab dem Tag bei ihrer neuen "Mutter" begann ihr Martyrium. Sie wurde aufs Übelste gequält, so musste ...

Victoria Spry wurde mit acht Monaten zu ihrer Pflegemutter gebracht, die sie auch später adoptiert hat. Ab dem Tag bei ihrer neuen "Mutter" begann ihr Martyrium. Sie wurde aufs Übelste gequält, so musste sie z.B. Katzenfutter essen und danach das Erbrochene wieder zu sich nehmen. Ihre Hände wurden auf glühende Herdplatten gelegt, sie wurde getreten und geschlagen und bekam lange Stöcke in den Hals geschoben. In der Art ihrer Misshandlungen war die Mutter sehr einflussreich.
Die Mutter gehörte den Zeugen Jehovas an und obwohl sie immer zur Kirche gegangen ist, hat dort niemand etwas gemerkt. Auch bei den Behörden wurden beide Augen zugedrückt, zumal es die Mutter in ihrer resoluten Art immer geschafft hat alle abzuwimmeln und war sehr Erfinderich bei Ärzten.
Die Misshandlungen werden so deutlich geschildert das Leser mit schwachen Nerven das Buch gar nicht erst zur Hand nehmen sollten, denn es ist unerträglich und nicht vorstellbar was ein Mensch einem anderen antun kann.
Es lohnt sich aber auf jeden Fall das Buch zu Ende zu lesen denn am Ende wird Victoria stark und schafft es sich ein eigenes Leben aufzubauen.
Das Buch macht auch deutlich das die Menschen immer mehr auf sich fokussiert sind und bei anderen wegsehen. Es ist ein Appell die daran die Augen offen zu damit solche Schicksale vermieden werden. Es kann nicht sein das Menschen, wie Victoria so gequält werden und schon gar nicht über zwei Jahrzehnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Abschluss der dreiteiligen Australien Saga

Das Versprechen der australischen Schwestern
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Nachdem schon die ersten beiden Teile " Die Australierin" und "Die australischen Schwestern" alle Emotionen in mir hervorgerufen haben, so war dies auch bei ihrem dritten und abschließenden Band "Das Versprechen ...

Nachdem schon die ersten beiden Teile " Die Australierin" und "Die australischen Schwestern" alle Emotionen in mir hervorgerufen haben, so war dies auch bei ihrem dritten und abschließenden Band "Das Versprechen der australischen Schwestern" wieder der Fall.
Die Lebensgeschichte um die Lessings die in Hamburg begonnen hat, und sich dann hauptsächlich in Australien fortgesetzt hat, ist wieder wie ein Film vor meinen Augen abgelaufen weil es Ulrike Renk mit ihrem tollen Schreibstil schafft dieses Kopfkino zu erzeugen. Man freut sich genauso mit, wie man mitleidet.
Anfangs hatte ich zwar ein wenig Schwierigkeiten mit den vielen Namen und musste erst einmal wieder reinkommen, was aber sehr schnell der Fall war und das obwohl die Großmutter neun Kinder hatte und diese dann wieder bis zu sechs Kindern. Man hat sie aber während des Lesens alle schnell in sein Herz geschlossen. Schön fand ich das der Kontakt zu ihrer Schwester, die mit sechs Jahren nach Deutschland musste, nie abgebrochen ist, und sie immer über Briefe in Kontakt geblieben sind.
Sehr gut fand ich auch das man wieder einiges über die Aborigines und das Projekt Protaction Act über sie zu lesen gab, genauso wie das Thema Homosexualität nicht unerwähnt blieb. Der erste Weltkrieg spielte eine Rolle, wurde aber nur am Rande erwähnt, was ich gut fand.
Der Autorin ist es gelungen einen wunderschönen Roman zu schreiben indem eine wahre Geschichte mit fiktiven Elementen verbunden wurde. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Das Buch lässt sich zwar auch als Einzelband lesen, ich würde dennoch empfehlen erst die Vorgänger zu lesen, schon alleine deshalb weil man sich sonst zwei wunderschöne Bücher entgehen lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzogene und wirre Handlung

Shopaholic & Family
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Im achten Buch von Sophie Kinsella geht es darum das sie ihren Vater wieder findet. Die Suche nach im führt sie von LA nach Las Vegas. In diesem Band geht es ausnahmsweise einmal nicht ums shoppen, was ...

Im achten Buch von Sophie Kinsella geht es darum das sie ihren Vater wieder findet. Die Suche nach im führt sie von LA nach Las Vegas. In diesem Band geht es ausnahmsweise einmal nicht ums shoppen, was aber nichts damit zu tun hat das mich dieses Buch in keinster Weise überzeugen konnte. Alles war stark überzeichnet und sehr oft wirkte die Handlung an den Haaren herbei gezogen. Ich fand die Geschichte einfach nur nervig. Manchmal ist es eben doch besser auf einen weiteren Band zu verzichten wenn dem Autor nichts mehr einfällt und Seiten nur mit sinnlosem und langweiligem füllt. Mit drei Sternen ist das Buch noch gut bewertet.