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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nichts für schwache Nerven

Du nanntest mich Teufelskind
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Victoria Spry wurde mit acht Monaten zu ihrer Pflegemutter gebracht, die sie auch später adoptiert hat. Ab dem Tag bei ihrer neuen "Mutter" begann ihr Martyrium. Sie wurde aufs Übelste gequält, so musste ...

Victoria Spry wurde mit acht Monaten zu ihrer Pflegemutter gebracht, die sie auch später adoptiert hat. Ab dem Tag bei ihrer neuen "Mutter" begann ihr Martyrium. Sie wurde aufs Übelste gequält, so musste sie z.B. Katzenfutter essen und danach das Erbrochene wieder zu sich nehmen. Ihre Hände wurden auf glühende Herdplatten gelegt, sie wurde getreten und geschlagen und bekam lange Stöcke in den Hals geschoben. In der Art ihrer Misshandlungen war die Mutter sehr einflussreich.
Die Mutter gehörte den Zeugen Jehovas an und obwohl sie immer zur Kirche gegangen ist, hat dort niemand etwas gemerkt. Auch bei den Behörden wurden beide Augen zugedrückt, zumal es die Mutter in ihrer resoluten Art immer geschafft hat alle abzuwimmeln und war sehr Erfinderich bei Ärzten.
Die Misshandlungen werden so deutlich geschildert das Leser mit schwachen Nerven das Buch gar nicht erst zur Hand nehmen sollten, denn es ist unerträglich und nicht vorstellbar was ein Mensch einem anderen antun kann.
Es lohnt sich aber auf jeden Fall das Buch zu Ende zu lesen denn am Ende wird Victoria stark und schafft es sich ein eigenes Leben aufzubauen.
Das Buch macht auch deutlich das die Menschen immer mehr auf sich fokussiert sind und bei anderen wegsehen. Es ist ein Appell die daran die Augen offen zu damit solche Schicksale vermieden werden. Es kann nicht sein das Menschen, wie Victoria so gequält werden und schon gar nicht über zwei Jahrzehnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Abschluss der dreiteiligen Australien Saga

Das Versprechen der australischen Schwestern
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Nachdem schon die ersten beiden Teile " Die Australierin" und "Die australischen Schwestern" alle Emotionen in mir hervorgerufen haben, so war dies auch bei ihrem dritten und abschließenden Band "Das Versprechen ...

Nachdem schon die ersten beiden Teile " Die Australierin" und "Die australischen Schwestern" alle Emotionen in mir hervorgerufen haben, so war dies auch bei ihrem dritten und abschließenden Band "Das Versprechen der australischen Schwestern" wieder der Fall.
Die Lebensgeschichte um die Lessings die in Hamburg begonnen hat, und sich dann hauptsächlich in Australien fortgesetzt hat, ist wieder wie ein Film vor meinen Augen abgelaufen weil es Ulrike Renk mit ihrem tollen Schreibstil schafft dieses Kopfkino zu erzeugen. Man freut sich genauso mit, wie man mitleidet.
Anfangs hatte ich zwar ein wenig Schwierigkeiten mit den vielen Namen und musste erst einmal wieder reinkommen, was aber sehr schnell der Fall war und das obwohl die Großmutter neun Kinder hatte und diese dann wieder bis zu sechs Kindern. Man hat sie aber während des Lesens alle schnell in sein Herz geschlossen. Schön fand ich das der Kontakt zu ihrer Schwester, die mit sechs Jahren nach Deutschland musste, nie abgebrochen ist, und sie immer über Briefe in Kontakt geblieben sind.
Sehr gut fand ich auch das man wieder einiges über die Aborigines und das Projekt Protaction Act über sie zu lesen gab, genauso wie das Thema Homosexualität nicht unerwähnt blieb. Der erste Weltkrieg spielte eine Rolle, wurde aber nur am Rande erwähnt, was ich gut fand.
Der Autorin ist es gelungen einen wunderschönen Roman zu schreiben indem eine wahre Geschichte mit fiktiven Elementen verbunden wurde. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Das Buch lässt sich zwar auch als Einzelband lesen, ich würde dennoch empfehlen erst die Vorgänger zu lesen, schon alleine deshalb weil man sich sonst zwei wunderschöne Bücher entgehen lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzogene und wirre Handlung

Shopaholic & Family
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Im achten Buch von Sophie Kinsella geht es darum das sie ihren Vater wieder findet. Die Suche nach im führt sie von LA nach Las Vegas. In diesem Band geht es ausnahmsweise einmal nicht ums shoppen, was ...

Im achten Buch von Sophie Kinsella geht es darum das sie ihren Vater wieder findet. Die Suche nach im führt sie von LA nach Las Vegas. In diesem Band geht es ausnahmsweise einmal nicht ums shoppen, was aber nichts damit zu tun hat das mich dieses Buch in keinster Weise überzeugen konnte. Alles war stark überzeichnet und sehr oft wirkte die Handlung an den Haaren herbei gezogen. Ich fand die Geschichte einfach nur nervig. Manchmal ist es eben doch besser auf einen weiteren Band zu verzichten wenn dem Autor nichts mehr einfällt und Seiten nur mit sinnlosem und langweiligem füllt. Mit drei Sternen ist das Buch noch gut bewertet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Carneval Craig Russel

Carneval
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Meine Rezension bezieht sich auf das Buch, das hier leider nicht gelistet ist.
Dies war für mich das erste Buch von ihm obwohl es schon der vierte Band der Serie um Hauptkommissar Fabel ist. Daher auch ...

Meine Rezension bezieht sich auf das Buch, das hier leider nicht gelistet ist.
Dies war für mich das erste Buch von ihm obwohl es schon der vierte Band der Serie um Hauptkommissar Fabel ist. Daher auch gleich meine Empfehlung die Serie der Reihe nach zu lesen da es immer wieder Andeutungen zu den vorangegangenen Büchern gibt.

Craig Russel hat für seine bisherigen, in Hamburg spielenden Thriller eine Auszeichnung durch den Hamburger Polizeipräsidenten und Innensenator bekommen weil er die Polizeiarbeit so authentisch beschreibt und dies finde ich zu Recht.

Seine Serie spielt normalerweise in Hamburg, dieses mal gibt es eine Ausnahme denn Fabel will seinen Job an den Nagel hängen, wird aber von der Kölner Polizei zur Hilfe gerufen.
Für Fabel wird es schwierig im fremden Köln und in ihm einer unbekannten, „fünften Jahreszeit". Wer also ist der Mörder, der es auf knackige Hinterteile abgesehen hat und sich diese schmecken lässt?
Die Jagd nach dem Mörder geht kreuz und quer durch Köln und wird so gut beschrieben dass man denken könnte man sei dabei und mittendrin im Geschehen.

Ich fand es erst ein wenig schwierig sich einzulesen denn es beginnt mit drei scheinbar Unzusammenhängenden Handlungssträngen, die zum Schluss überzeugend zusammengeführt werden.
Mehr und mehr fand ich in die Geschichte und jeder Handlungsstrang für sich war spannend geschildert. Die Frage was denn nun alles miteinander zu tun hat, hat die Spannung noch gesteigert.
Sein Schreibstil ist flüssig und die sachlichen Darstellungen haben mich überzeugt.
Mir hat das Buch gut gefallen und daher habe ich mir nun auch den fünften Band der Serie gekauft und werde ihn in Kürze, sicherlich wieder mit Begeisterung, lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Buchdruckerin

Die Buchdruckerin
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Margarethe ist die Tochter eines Buchdruckers und für die damalige Zeit eine ungewöhnliche Frau, denn sie kann lesen, schreiben und sogar Latein, was zu dieser Zeit für Frauen nicht üblich ist. Sie interessiert ...


Margarethe ist die Tochter eines Buchdruckers und für die damalige Zeit eine ungewöhnliche Frau, denn sie kann lesen, schreiben und sogar Latein, was zu dieser Zeit für Frauen nicht üblich ist. Sie interessiert sich weniger für den Haushalt, sondern mehr für die Buchdruckerei ihres Vaters und für den Verkauf der Bücher. Da Margarethes Bruder ein Taugenichts ist, verlangt Margarethe ihren Erbteil an der Druckerei. Sie heiratet Reinhard Beck, den Gesellen ihres Vaters. Als dieser stirbt muss sie erneut heiraten um sich und ihre fünf Kinder zu versorgen. Ihr neuer Mann ist der Ansicht das Frauen an den Herd gehören und somit ist Ärger vorprogrammiert. Ihr zweiter Ehemann kommt bei einem Brand ums Leben und sie heiratet ein drittes mal und bekommt endlich die Unterstützung, die sie braucht. Doch die Zeiten sind schlecht, denn selbst Drucke, die durch die Zensur gekommen sind, können am nächsten Tag schon verboten sein und bei Beschlagnahme droht der Aufenthalt im Kerker ...
Fazit: Intensiv recherchiertes Buch über die Bedeutung des Buchdrucks in einer Zeit massiver religiöser Unsicherheiten und Veränderungen. Sehr interessant für Leser die an zeitgeschichtlichen Detailinformationen interessiert sind, für mich war es stellenweise etwas zuviel. Ansonsten fand ich das Buch sehr lesenswert da es flüssig geschrieben ist und mich die Geschichte um Margarethe Prüß in ihren Bann gezogen hat. Das Buch bietet einen schönen Blick in die Vergangenheit und auf das Handwerk des Buchdruckes, was sehr interessant ist für jeden, der gerne Bücher liest.