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Veröffentlicht am 06.11.2023

toller Auftakt, wundervolle Buchaufmachung

Das Geheimnis von Nox 1: Licht, Schatten – Flederratten!
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Normalerweise halten sich die Taglinge von Nox fern. Die Nacht ist für die Nachtlinge gemacht, der Tag für die Taglinge. Klare Regel und wenn man sich daran hält, dann entgeht man so einigen Gefahren. ...

Normalerweise halten sich die Taglinge von Nox fern. Die Nacht ist für die Nachtlinge gemacht, der Tag für die Taglinge. Klare Regel und wenn man sich daran hält, dann entgeht man so einigen Gefahren. Auch Fill hat sich bisher daran gehalten, nicht in die Nacht hinauszugehen. Doch dann kam der Tag, an dem irgendwie alles anders war. Die neue, magisch präparierte Pfanne brauchte unbedingt Lavendel für die Pfannkuchen und als Fill sich aus dem Fenster beugt, um welchen zu angeln, büxt sein Kater aus und verschwindet in der Nacht. Der Junge folgt ihm, trotz aller Bedenken, und erlebt die ersten kleinen Abenteuer, Wunder und Gefahren. Und es wird auch nicht Fills einziger Ausflug nach Nox bleiben, wenn sich auch die Gründe mit der Zeit ein wenig ändern… Eine spannende, aufregende Zeit, in der Fill so manches entdeckt und erfährt, sich aber auch immer wieder bewusst machen muss, dass die Warnungen vor Nox nicht umsonst da sind.

Die Aufmachung des Buches ist richtig toll. Die Passagen in der Tag- und Nachtwelt sind optisch gut zu unterscheiden. Sobald man nachts unterwegs ist, sind auch die Buchseiten dunkler gehalten, zwischendurch gibt es auch richtig schwarze Seiten, die den Übergang dann noch intensiver machen. Mir hat diese Unterscheidung sehr gut gefallen, weil das Erleben damit noch lebendiger gemacht wird und man beim Lesen selbst den Eindruck hat, dass es „dunkler“ wird. Man weiß dann auch auf den ersten Blick, in welchem Bereich man sich gerade befindet.
Kleine und größere Illustrationen unterstützen zudem die Handlung, manchen alles noch besser vorstellbar und lassen einen noch intensiver in das geschehen eintauchen. Bereits zu Beginn des Buches gibt es eine Übersicht mit den wichtigsten Charakteren, in der man bei Bedarf dann auch noch mal nachschauen könnte. Ein kleines Highlight waren für mich die Glühwürmchen, die im Buch eine Rolle spielen und die daher auch in den Illustrationen immer wieder auftauchen.

Der Schreibstil ist leichtgängig, flüssig, mitnehmend und sprachlich leicht gehalten, so dass es auch für das vom Verlag empfohlene Lesealter verständlich sein wird. Mir hat auch der Aufbau der Geschichte gut gefallen. Es gibt immer wieder kleine spannende Passagen, aber auch Momente zum Schmunzeln und Szenen, die neugierig auf die Fortsetzung machen. Gleichzeitig taucht man aber auch erst mal in die Welt, in der Fill lebt, ein, erhält erste Informationen, erlebt kleine Überraschungen und entdeckt immer wieder Neues.
Mit einem personalen Erzähler begleitet man Fill bei seinem Alltag, erhält Eindrücke von dem Ort, an dem er lebt, seinen beiden besten Freunden, seinem Vater, einem angesehenen Quaschelbauern, und der Schule. Es gibt nicht viele Quaschelbauern im Ort, der Anbau ist sehr anspruchsvoll und zeitintensiv, die Ernte unter Umständen ziemlich bunt und der Umsatz stark von der Qualität abhängig. Kein Wunder also, dass Fill sich verleiten lässt, als er die Chance wittert, seinem Vater unter die Arme zu greifen, der hart arbeitet, sich immer wieder gegen seinen Konkurrenten durchsetzen muss und noch dazu zwischenzeitlich von diesem verbal angegangen wird. Die Tochter der Konkurrenz ist in Fills Klasse, so dass auch er direkt davon betroffen ist. Allerdings hat Fills Entscheidung nicht die gewünschte Wirkung und die Folgen treiben ihn noch tiefer in die Nachtwelt hinein, obwohl er immer wieder merkt, dass es eben doch nicht ganz ungefährlich ist. Zum Glück hat er Hilfe, um sich zurechtzufinden und die Abenteuer, die auf ihn zukommen, zu überstehen, wenn auch nicht immer ganz unlädiert.

Die magischen Komponenten fügten sich aus meiner Sicht gut in die Handlung ein. Umso weiter man vorankommt, umso besser wird der Einblick und Überblick über die uns unbekannten Tiere, die es in Nox und bei den Taglingen gibt, über magisch erschaffene Gegenstände und ihre Eigenarten, über die magischen Wesen bzw. Wesen allgemein, die es in der Welt gibt. Wodurch die Kinder in der Schule über beide Welten etwas lernen, gibt es immer wieder Verknüpfungen und manchmal liest man dann schon etwas zu den Wesen, die Fill bei seinem nächsten Ausflug live sehen wird. Für mich fügte sich das alles harmonisch zusammen und es war interessant, mehr zu erfahren, unabhängig davon, ob es über den Unterricht oder die Ausflüge nach Nox passierte.
Die Charaktere waren mir sympathisch, es hat Spaß gemacht, sie zu begleiten. Einige Geheimnis bzw. Eigenarten werden sie bestimmt noch mit sich bringen, von denen man aktuell noch nichts weiß bzw. ahnt. Ich mochte auch, dass immer wieder welche von den anderen Wesen und Tieren eine Rolle spielten und sie auf die eine oder andere Weise die Handlung beeinflussen.
Insgesamt eine spannende, abwechslungsreiche und interessante Mischung, die mir viel Freude gemacht hat. Ich finde Nox ein wenig spannender, als die Taglingwelt, hat sicher aber damit zu tun, dass sie noch mysteriöser, geheimnisvoller und eben einfach ein Stück weit gefährlicher ist. Ich finde aber, es greift einfach gut ineinander, auch weil es keine so ganz komplett verschiedenen Welten sind. Das näher zu erläutern, würde jetzt aber vielleicht zu viel vorwegnehmen.
Fazit

Ein toller, facettenreicher Auftakt, der neugierig auf die Fortsetzung und weitere Abenteuer macht. Einiges deutet sich auch schon an, was da auf Fill und die anderen zukommen könnte. Der Schreibstil ist sehr leichtgängig und mitnehmend, es hat Spaß gemacht, die Charaktere zu begleiten und immer tiefer ins Geschehen einzutauchen. Noch dazu ist die Aufmachung des Buches richtig toll. Die Illustrationen und die Unterscheidung der Tag- und Nachtwelt, auch in der Gestaltung der Buchseiten, haben die Ereignisse gut unterstützt und noch lebendiger gemacht. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

gutes Finale

Warrior of Light 3: Gejagte der Finsternis
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Achtung, dritter, finaler Band: Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Geschichte von Miko und ihren Freunden weitergeht. Die kleinen Hinweise auf die vorausgegangene Handlung werden nicht ausreichen, ...

Achtung, dritter, finaler Band: Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Geschichte von Miko und ihren Freunden weitergeht. Die kleinen Hinweise auf die vorausgegangene Handlung werden nicht ausreichen, um die Zusammenhänge und Entwicklungen zu erfassen. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen beiden Bände enthalten.

Als Miko in die Abschlussprüfung zur Kriegerin des Lichts ging, träumte sie von einem ruhigen Bürojob, weit weg von der Front, den Schergen und Gefahren. Doch dann kam alles ganz anders. Inzwischen ist sie die Anführerin einer Elite-Einheit und täglich im Kampf gegen die Dunkelheit unterwegs. Die junge Frau ist an ihren Aufgaben gewachsen und hat ein starkes Team hinter sich, das ihr immer wieder die Kraft gibt, erneut aufzustehen und weiterzumachen. Als Einheit agieren sie, trotz ihres jungen Alters, grandios und überraschen immer wieder ihre Gegner. Trotzdem scheint die dunkle Seite immer mehr Macht zu erlangen und ihnen immer wieder einen Schritt voraus zu sein. Das liegt allerdings nicht an Miko und ihren Blauen, sondern an dem Verräter, der wichtige Informationen durchsickern lässt…

Der finale Band setzt einige Monate nach dem Ende von Buch zwei an, an sich geht die Gesamthandlung aber schon weiter. Die Truppe rund um Miko hatte einfach nur schon etwas Zeit, in die neue Aufgabe und Position reinzuwachsen und sich ein gewisses Netzwerk aufzubauen, ohne dass der Leser dabei war. Dazu bekommt man einen kleinen Überblick, bevor die Handlung dann weiter voranschreitet und es auch immer wieder turbulentere Passagen, viele Kämpfe und Auseinandersetzungen gibt. Immer wieder werden die Pläne von Miko und ihrem Team unterwandert oder durch unerwartete Aktionen der Gegner ausgehebelt. Sie müssen schnell reagieren und umdenken, dabei geht dann auch schon mal was schief. Auch wenn sie irgendwann wissen, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen auf der Seite des Lichts gegeben muss, können sie doch nicht so viel ausrichten, da sie zwar Vermutungen und Verdachtsmomente haben, aber nichts beweisen können und sie auch nicht komplett verhindern können, dass ihre Überlegungen und Vorgehensweisen trotzdem auch in diesen Kreisen besprochen werden. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso deutlicher wird dann auch, wie komplex die Verstrickung tatsächlich ist und wie lange die Gegenseite schon Vorbereitungen trifft für den finalen Schlag. Das sorgt immer wieder für Spannung, kleine Wendungen und Überraschungen. Immer wieder wird das Tempo im Buch ordentlich angezogen, es bleibt nicht viel Zeit zum Nachdenken und Durchatmen. Die Pausen, die es dann für Miko und die anderen gibt, ergeben sich aus den turbulenten Situationen vorher und sind dringend nötig, um Pläne zu schmieden, Vorgehensweisen zu überdenken und teilweise auch die Loyalität der eigenen Vertrauten zu prüfen. Einen Teil dieser Zeit erlebt man als Leser mit, stellenweise gibt es dann aber auch kleine Zeitsprünge, so dass nicht so sehr viel Entschleunigung da ist. In diesen Phasen setzt Miko sich dann auch immer wieder mit ihren Gefühlen und Empfindungen auseinander, zum einen bezogen auf ihre Aufgabe, die mögliche Zukunft, verschiedene Ausgänge der Kämpfe, aber auch bezogen auf ihre Beziehung. So fließt dann auch immer wieder eine persönlich Note mit ins Buch ein, Fokus lag für mich aber schon auf dem großen Endkampf und auch auf Mikos Fähigkeiten, die sich immer mehr zeigen und erweitern, umso mehr sie gefordert wird. Da das Buch aus der Ich-Perspektive der Siebzehnjährigen geschrieben ist, erhält man ganz automatisch auch sehr detaillierte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und dazu, wie ihre Fähigkeiten funktionieren und sich verändern, welche Überlegungen sie dazu hat und was sie ausprobiert.
Mir hat die Dynamik im Buch gefallen, der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu verfolgen. Ich mochte die Mischung aus spannenden und turbulenten Passagen, den strategischen Überlegungen, den erzwungenen Pausen nach Niederlagen und Verlusten, die Einblicke zu den verschiedenen Gaben der Charaktere, wie die Figuren miteinander agieren, sich gegenseitig auch mal aufziehen, aber auch viel unterstützen und bestärken. Gut fand ich auch, dass man zu den Artefakten hier noch mal mehr Informationen bekommt und sie auch immer wieder Anwendung in den Auseinandersetzungen finden. Das gibt dem Ganzen noch mal eine andere Dynamik als bisher. Zeitweise war es mir schon fast ein wenig zu kampf-/verlustlastig, das hätte aus meiner Sicht auch mit weniger Toten und mehr Intrigen oder Beinahekatastrophen funktioniert, ist aber totale Geschmackssache. Auch die Neusortierung der Gefühle der Protagonistin hätte ich nicht zwingend gebraucht, es hat der Handlung aber natürlich noch mal einen zusätzlichen Fokus gegeben und gezeigt, wie sich manches ändert und dass es nicht zu einem mega Drama führen muss, wenn man es so angeht, wie es hier gemacht wurde. Insgesamt fügte sich das alles schon gut zusammen und ich bin mit dem Abschluss der Trilogie zufrieden, auch wenn ich nicht an jeder Stelle restlos begeistert und mitgerissen war.
Fazit

Ein guter Abschluss der Trilogie, der zeigt, wie komplex, verstrickt und von langer Hand geplant das alles war. Es werden einige Intrigen aufgedeckt, man bekommt noch mal tiefere Einblicke zu den Fähigkeiten und Artefakten, wodurch auch die Kämpfe noch mal spannender und anders werden als bisher. Die Dynamik in der Geschichte hat mir gut gefallen, ich mochte auch, wie die Figuren miteinander agiert haben und wie alles zusammengriff. Auch wenn ich nicht an jeder Stelle ganz komplett mitgerissen war oder mir hier und da Kleinigkeiten vielleicht anders gewünscht hätte, hat mir das Lesen der Reihe viel Spaß gemacht und ich mochte auch Miko als Protagonistin sehr gern.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

gute Fortsetzung, wieder recht düster

Schatten – Das Portal (Schatten 2)
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Achtung: zweiter Band! Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Handlung nahtlos weitergeht. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Pete und Sara nehmen eine lange ...

Achtung: zweiter Band! Vorwissen zum Lesen des Buches notwendig, da die Handlung nahtlos weitergeht. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf den Auftakt enthalten.

Pete und Sara nehmen eine lange und beschwerliche Reise auf sich, in der Hoffnung, dass sie wieder mit ihren Schatten, die sie beide aus für sie wichtigen Gründen hergegeben haben, vereint werden können. Doch sie sind nicht die einzigen, die von ihren Schatten getrennt wurden haben und nun unter dem Verlust leiden. Die Welt verändert sich und das nicht zum Positiven.
In der Welt des Weihnachtsmannes ist es dann aber so ganz anders, als die beiden sich das vorgestellt haben. Idylle, geschäftiges Treiben, überall gute Laune und lächelnde Gesichter… Fehlanzeige, davon gibt es in der Welt, in die Sara und Pete reisen eher gar nichts. Die dort lebenden Völker sind verfeindet und das Problem noch größer und weitreichender, als die beiden zuvor vermutet hatten.

Man wird zu Beginn des Bandes direkt wieder in die Handlung geworfen, ohne große Vorerklärungen oder Rückblenden. Ich hatte zuvor die letzten Seiten des Auftakts noch mal gelesen, wodurch es mir leicht fiel, mich in der Geschichte zu orientieren und Anschluss zu finden. Wie gut man wieder in die Handlung findet, wird vermutlich davon abhängen, wie viel Zeit zwischen dem Lesen vergangen ist und wie gut die Erinnerungen noch sind. Auch im Verlauf der Geschichte gibt es insgesamt nur sehr wenige Rückblenden, die alle auch nicht besonders umfangreich gestaltet sind. Es sind eher mal kleine Einwürfe oder Erinnerungen, die ein paar Zusammenhänge oder Hintergründe noch mal aufzeigen.

Die Atmosphäre im Buch ist insgesamt eher düster, bedrohlich und geprägt von einer gewissen Anspannung. Daran ändern auch die Wechsel der Schauplätze und die unterschiedlichen Figuren, die man begleitet, nicht viel. Manche Abschnitte sind etwas düsterer, andere vielleicht ein wenig ruhig, wirklich zum Durchatmen oder Runterfahren kommen die Charaktere jedoch nicht.
Die parallel laufenden Handlungsstränge vereinen sich mit der Zeit, teilweise sind die Charaktere dann auch gemeinsam unterwegs, wodurch die Wechsel in den Perspektiven weniger werden. So wirkt die Handlung dann auch komplexer, weil die Informationen zusammenfließen, einige Dinge klarer werden und sich das Gesamtbild immer mehr ergibt. Es entstehen dann allerdings auch neue Probleme und Konflikte, denn nicht alle verfolgen die gleichen Ziele.
Die Kapitel im Buch sind kurz gehalten, stellenweise wird dadurch das Tempo noch erhöht oder die Spannung verstärkt, wenn die Kapitelwechsel zum Beispiel für Perspektivwechsel genutzt werden. Insgesamt ist es sprachlich nicht zu kompliziert gestaltet und damit sicher gut verständlich für das Lesealter. Es gibt aber immer mal wieder bildhafte Beschreibungen, besonders von der Umgebung, die etwas ausschweifender sind, als der Rest. Die Dialoge sind mir dieses Mal auch nicht ganz so kritisch ins Auge gesprungen. Manche Unterhaltungen wirken zwar nach wie vor etwas emotionslos. Insgesamt ist die Stimmung im Buch aber doch aufgeladener, es wird immer mal gefährlich, Dinge werden offenbart, es wird gestritten, bedroht, gelogen und verhandelt, wodurch dann auch die Gespräche nicht ganz so platt wirkten. Wie kindgerecht das Buch wirklich so ist, finde ich etwas schwierig zu beurteilen. Ich empfinde manches von den Inhalten nicht unbedingt als geeignet für Zehnjährige, das hängt aber sicher auch vom jeweiligen Kind dann ab.

Wie auch im ersten Band gibt es wieder viele Illustrationen, die größtenteils eher farbreduziert sind. So wird die düstere, dunkle und teilweise wirklich bedrückende Atmosphäre noch unterstützt und verstärkt. Mir gefällt der Stil und auch die Einbindung in die Handlung. Man kann sich sowohl die Schauplätze als auch die Charaktere somit gut vorstellen bzw. bekommt ein direktes Bild von ihnen und auch manche der unheimlichen Erscheinungen werden so gleich noch lebendiger. Wenn doch mal etwas mehr Farbe in der Illustration verarbeitet ist, sticht das direkt ins Auge. Mehr Farbe steht hier aber nicht im Zusammenhang mit bunt oder fröhlich, an der Grundstimmung innerhalb der Geschichte ändert es nichts.
Gut gemacht fand ich die Einschübe aus dem Notizbuch des Allerältesten, die sich optisch toll abheben und auch viele Informationen, Zusammenhänge und Erklärungen mit sich bringen. Zum einen erfährt man, wie er selbst zum Allerältesten wurde, aber auch, wie sich manche Probleme über die Zeit entwickelt haben, die nun Grundlage für die aktuelle Situation der Protagonisten sind. Auch die Beziehungen der unterschiedlichen Völker zueinander wird in den Aufzeichnungen, aber auch im Rahmen der restlichen Handlung etwas intensiver thematisiert, so dass es leichter wird, zu verstehen, woher da manche Konflikte kommen.

Mit der Zeit wird deutlich, dass das Gesamtkonstrukt doch komplexer und verstrickter ist, als man im ersten Buch angenommen hatte. Man taucht noch mehr in die nordischen Mythen ein und erlebt eine Welt voller Gefahren, Streitigkeiten, Verfeindungen und ungesagten bzw. ungehörten Dingen. Manche Figuren beginnen jetzt umzudenken, die Seite zu wechseln oder versuchen, gemachte Fehler wieder gutzumachen. Wie gut das gelingen wird, wird dann das nächste Buch zeigen. Umso weiter man vorankommt, umso mehr spitzen sich manche Aspekte zu, die Spannung steigt, der Ausgang ist noch ungewiss.
Fazit

Der zweite Band bringt einiges an neuem Wissen mit, man taucht mehr in die Strukturen, die Welt und die Hintergründe ein. Es wurde auf jeden Fall komplexer, als ich es nach dem ersten Buch erwartet hatte. Von den Dialogen und Entwicklungen hat es mir etwas besser gefallen, als der Auftakt. Es ist aber schon eher düster von der Atmosphäre und einigen Themen, so dass es wohl auch nicht für alle Zehnjährigen geeignet sein wird. Neben den spannenden, teilweise auch gefährlichen Entwicklungen gibt es auch ein paar Entwicklungen auf der persönlichen Ebene der Charaktere, diese rückten für mich hier allerdings nicht so sehr in den Vordergrund. Ich bin gespannt, was der Abschluss der Trilogie dann noch so mit sich bringen wird.

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Veröffentlicht am 19.10.2023

vielseitige Fortsetzung, stellenweise recht ruhig

Alea Aquarius 9 Teil 1. Der Gesang der Wale
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Achtung 9. Band! Vorwissen zum Lesen der Bücher notwendig, auch wenn es kleine Rückblenden gibt. Meine Rezension kann Spoiler in Bezug auf die vorausgegangene Handlung enthalten.

Nach einiger Zeit, in ...

Achtung 9. Band! Vorwissen zum Lesen der Bücher notwendig, auch wenn es kleine Rückblenden gibt. Meine Rezension kann Spoiler in Bezug auf die vorausgegangene Handlung enthalten.

Nach einiger Zeit, in der Alea und die anderen auf dem Landweg durch die Gegend gereist sind, geht es nun für die Alpha Cru zurück auf die Crucis. Allerdings bleibt nicht viel Raum für Erholung, denn Doktor Orion ist nach wie vor auf freiem Fuß und muss dringend in seinem Vorhaben gestoppt werden. Zusätzlich tun sich noch weitere Probleme auf, die das Meer akut bedrohen und nicht aufgeschoben werden können.
Und auch das große Klimakonzert steht kurz bevor. Nervosität macht sich breit, denn so wichtig es auch ist, bei dem Konzert ihre Botschaften rüberzubringen, so gefährlich wird es auch, wenn sie ihre sichere Deckung aufgeben. Eine aufregende, gefährliche und ereignisreiche Zeit steht der Cru bevor.

Wenn man ein neues Buch der Alea Aquarius Reihe in die Hand nimmt, ist es immer ein bisschen wie nach Hause kommen. Man fühlt sich direkt wieder wohl mit der Alpha Cru und freut sich auf alle Abenteuer, Herausforderungen und persönliche Entwicklungen der Charaktere.
Der Beginn des Bandes ist ziemlich ruhig gestaltet. Es gibt einige Rückblenden, die auf unterschiedliche Weise in die fortlaufende Handlung eingeflochten sind. Dadurch wirkt es nie langatmig und man wird noch mal auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht, damit man danach den Entwicklungen gut folgen kann. Auch im Verlauf des Buches gibt es immer mal wieder kleine Erklärungen zum Beispiel zu speziellen Dingen der Meerwelt und Hinweise auf die vorausgegangene Handlung. Die meisten von ihnen hätte ich persönlich jetzt nicht gebraucht, weil mir die Entwicklungen noch gut im Gedächtnis waren, aber zum Auffrischen hilft es natürlich oder wenn man doch das eine oder andere nicht mehr ganz im Kopf hat. Inzwischen ist die Handlung ja doch schon recht komplex geworden.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, leichtgängig und mitnehmend. Ich mag die Dynamik in der Geschichte sehr gern. Die Figuren agieren toll miteinander, sie sind inzwischen sehr vertraut, wirklich gute Freunde, wissen sich zu nehmen und wissen auch, wie sie andere aufbauen müssen, wenn die Stimmung mal nicht so gut ist. Man spürt auch eine unglaubliche Charakterentwicklung über den Verlauf der Bände, nicht nur bei Protagonistin Alea, sondern auch bei den anderen. In diesem Buch ist mir da besonders Tess noch mal ins Auge gesprungen, die sich wirklich stark weiterentwickelt hat.
Durch die facettenreichen Figuren, die verschiedenen Entwicklungen von ihnen und ganz allgemein und all die Gespräche gibt es immer wieder Momente zum Schmunzeln, aber auch nachdenkliche Augenblicke, Szenen, die berühren, Hoffnung geben, Spannung erzeugen oder ungute Ahnung verbreiten. Man spürt auch, dass die Themen, die besprochen werden, noch mal eine andere Tiefe erreicht haben über den Verlauf der Reihe hinweg. Schön finde ich auch, dass es nicht nur positive Momente und Situationen zum Freuen gibt, sondern auch Trauer, Verluste und Rückschläge immer mal wieder eine Rolle spielen, ohne dabei die Atmosphäre so sehr zu drücken, dass es schwer wäre, hinterher wieder Raum für die anderen Ereignisse zu haben.

Langweilig wird es mit der Truppe nie, auch wenn es Passagen im Buch gab, die insgesamt doch eher ruhig wirkten. Es ist aber nicht so, dass nichts passiert. Die Entwicklungen gehen an verschiedenen Fronten weiter, es werden neue Informationen zusammengetragen, man bekommt Updates zu Charakteren, die gerade nicht aktiv anwesend sind, man lernt auch noch mal eine neue Art der Magischen kennen und erfährt auch über bereits bekannte Völker noch mal mehr. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso mehr Tempo wird dann auch aufgenommen und der erste Teil des neunten Bandes endet an einer ziemlich fiesen Stelle, bei der man eigentlich am liebsten direkt weiterlesen möchte.
Ich finde, man hat beim Lesen schon irgendwie gespürt, dass es nur ein Teil des Gesamtbandes ist, weil in den Büchern zuvor teilweise einfach „mehr“ passiert bzw. man noch ein größeres Stück in der Handlung voran gekommen ist. Es ist aber nicht so, dass es hier keine Entwicklungen bzw. Vorankommen geben würde. Ich mochte die Dinge, die passiert sind und vor allem eben die Kombination aus tollen Erlebnissen, den Charakterentwicklungen, der magischen Komponente und dem wichtigen Thema Umweltschutz, das auf unterschiedliche Weise immer wieder in die Geschichte eingearbeitet wird.
Die eine oder andere Ahnung, wie es weitergehen könnte, ergibt sich auch aus den Ereignissen im Buch. Ich bin gespannt, was davon dann vielleicht wirklich so eintreffen wird, was noch mal ganz anders kommt und mit welchen Überraschungen man einfach mal so gar nicht rechnet. Ich freue mich aber auch auf all die Handlungselemente, die schon angedeutet oder angekündigt wurden und bin neugierig zu erfahren, wie es sich dann ins Gesamtgefüge einfügen wird und wie sich damit noch mal die Stimmung und Dynamik ändern wird. Einige Charaktere, die auch am großen Ganzen beteiligt sind, spielten hier jetzt eher wenig eine Rolle, auch von ihnen wird man dann sicher noch wieder mehr erfahren im Verlauf. Es gibt also noch manches, auf das man sich freuen kann und sicher auch Sachen, von denen man jetzt noch nichts ahnt.
Fazit

Eine schöne, wenn auch stellenweise eher ruhige Fortsetzung, die die Handlung an unterschiedlichen Fronten weiterbringt und sehr neugierig auf den Fortgang macht. Ich mag die Entwicklungen der Figuren, die Gespräche, die verschiedenen Emotionen, die eingearbeitet sind und auch die Kombination aus umweltbezogenen Themen und magischer Meerwelt nach wie vor sehr gern. Langweilig wird es mit der Truppe wirklich nie, auch wenn man in dem Buch vielleicht mit dem Eindruck rausgeht, dass weniger passiert ist, als sonst. Es ist aber eben doch so manches passiert und angestoßen worden und es ist eben auch nur der erste Teil von Band neun, was man im Hinterkopf haben sollte, wenn man mit anderen Reihenbänden vergleichen möchte. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch.

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Veröffentlicht am 10.10.2023

schön gestaltetes Kinderbuch

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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Emma wünscht sich schon lange einen Hund. Zu ihrem anstehenden Geburtstag könnte es nun endlich soweit sein. Ihr Papa macht so komische Andeutungen, alles spricht dafür, dass sie nun ihren Herzenswunsch ...

Emma wünscht sich schon lange einen Hund. Zu ihrem anstehenden Geburtstag könnte es nun endlich soweit sein. Ihr Papa macht so komische Andeutungen, alles spricht dafür, dass sie nun ihren Herzenswunsch erfüllt bekommt. Dann kommt es jedoch ganz anders und Emma bekommt keinen Hund, sondern zwei Brüder und eine Stiefmutter. Zunächst ist sie nicht übermäßig begeistert, aber schnell merkt sie, dass sie mit den anderen Verbündete bekommen hat, denn alle lieben Hunde. Alle außer ihrem Vater. Mit vereinten Kräften schaffen sie es dann aber doch, Emmas Papa zu überzeugen und nehmen einen Hund aus dem Tierschutz auf. So brav, pflegeleicht und wohlerzogen wie angekündigt, ist der Kleine dann aber irgendwie gar nicht. Und wie Emma und ihre neuen Brüder bald herausfinden, gibt es da noch ein ganz anderes Geheimnis…

Der Schreibstil innerhalb der Geschichte ist flüssig und einfach gehalten. Hauptsächlich kurze Sätze, viel wörtliche Rede und nicht zu überladene Szenen werden es auch jungen Lesenden oder Zuhörern leicht machen der Handlung gut folgen zu können. Die tollen Illustrationen machen die Geschehnisse zusätzlich sehr lebendig und greifbar. Man bekommt eine Vorstellung von den Figuren und Schauplätzen. Witzige Situationen, Pannen und selbst der manchmal etwas chaotische, neue Alltag wirken mit Bildern gleich noch mal intensiver. Etwas schade war es, dass im Leseexemplar ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Illustrationen mehr enthalten waren. Diese sind in den normalen Büchern dann natürlich drin. Daher ist es nicht ganz so gut zu beurteilen, wie sehr die bunten Zeichnungen die Handlungsverläufe vielleicht noch mal unterstützt hätten. Manches ergibt sich durch die Einbindung von Illustrationen ja doch noch mal anders oder zumindest detaillierter. Man kann die Dinge, die beschrieben werden, direkt sehen und noch mal anders mitverfolgen. Ich schätze, in der Originalausgabe ist das Leseerlebnis noch mal besser und mitreißender.

Ich mochte die Zusammenstellung der Familie ganz gern. Jeder bringt ein paar kleine Einzelheiten mit, auch wenn es da jetzt nicht so extrem in die Tiefe geht. Manchmal hätte ich mir schon gewünscht, noch mehr zu den Figuren zu erfahren. Auch dass sie sich sofort alle prima verstanden haben, obwohl sie so spontan zusammengezogen sind, wirkt vielleicht nicht komplett realistisch. Immer wieder gibt es im Buch kleine witzige Momente, ein bisschen Chaos und Turbulenzen. Manche Probleme lösen sich sehr schnell auf, andere brauchen etwas mehr Zeit, besonders zum Ende hin geht vieles aber schon recht flott. Durch die Einbindung von Halloween, dunklen Schauplätzen und Vampiren gibt es auch einen kleinen Gruselfakor im Buch, den ich persönlich jetzt nicht als sehr hoch empfunden habe, das könnte für Siebenjährige aber vielleicht noch anders wirken. Auch Emma hat manchmal etwas Angst vor den Orten oder Herausforderungen, die anstehen, was ich als authentisch empfand. Gemeinsam mit ihren Brüdern, ihrem tierischen Familienzuwachs und weiterer Unterstützung traut sie sich dann aber doch. Für mich hätte der Fokus hier und da auch ein wenig anders liegen können, insgesamt fand ich die Zusammenstellung aber nicht schlecht und es hat Spaß gemacht die Charaktere bei ihren kleinen Abenteuern zu begleiten und mehr über sie alle zu erfahren. Freundschaft und Zusammenhalt spielen auch immer wieder eine große Rolle.
Fazit

Ein schönes Kinderbuch, das durch die farbenfrohen Illustrationen sehr lebendig wird. Sprachlich leicht gehalten, sollte es auch für junge Zuhörende oder Lesende gut möglich sein, der Handlung zu folgen. Stilistisch hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn es für meinen Geschmack hier und da etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können, manches etwas flott ging und der Fokus manchmal vielleicht auch mehr auf dem „Vampirtier“ hätte liegen können“. Alles in allem hat es aber Spaß gemacht Emma und ihre neuen Brüder zu begleiten.

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