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Veröffentlicht am 23.07.2022

gefühlvolle Rockstar-Romance

Midnightsong. Es begann in New York
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Lynn ist vor Kurzem nach New York zu ihrer großen Schwester gezogen, um sich für ein Studium zu bewerben und vor Ort ihre Chancen dafür zu verbessern und sich mit kleinen Jobs den finanziellen Rahmen zu ...

Lynn ist vor Kurzem nach New York zu ihrer großen Schwester gezogen, um sich für ein Studium zu bewerben und vor Ort ihre Chancen dafür zu verbessern und sich mit kleinen Jobs den finanziellen Rahmen zu schaffen. Auch im Café ihrer Schwester hilft sie ab und an aus, so auch an dem Tag, als eine kreischende Menschenmasse die Autos der Band „Reanimation“ belagert und ein Weiterkommen für sie unmöglich wird. Damit die Situation nicht völlig eskaliert, werden die fünf jungen Bandmitglieder in das Café gebracht und abgeschottet. Lynn weiß gar nicht, wie ihr geschieht und sie ahnt auch nicht, dass diese überraschende Begegnung alles für sie ändern könnte, denn Frontmann Ryle geht ihr seitdem nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn sie weiß, dass seine Welt einfach nicht ihre ist.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Protagonistin Lynn erzählt, wodurch man die Achtzehnjährige intensiv kennengelernen und Einblicke in ihre zum Teil ziemlich aufgewühlte Gedanken- und Gefühlswelt erhalten kann. Lynn ist eigentlich ziemlich bodenständig und hat einen festen Plan vor Augen. Sie arbeitet an ihrer Bewerbungsmappe fürs Studium und bemüht sich um einen Job, um sich dieses finanzieren zu können. Da wird auch mal die unverhoffte Einladung zum Konzert hinten angestellt und in Kauf genommen, dass man zu spät kommt. Sie ist kein kreischender Groupie oder jemand, der sich einen Vorteil davon erhofft, dass sie die erfolgreiche Band ins Café ihrer Schwester gelassen hat, um sie vor den Fans zu schützen. Lynn war mir schnell sympathisch, vorallem durch ihre offene, manchmal eben aber auch nachdenkliche Art, ihren Ehrgeiz und ihre Bodenständigkeit. Natürlich ist sie noch jung und da trifft man manchmal auch naive Entscheidung oder lässt sich zum Träumen verleiten, insgesamt ist sie aber keine Träumerin, sondern schon fokussiert, so behält sie auch immer im Blick, dass Ryles Welt eben nicht ihre ist und sie sich deswegen besser gar nicht erst verlieben sollte. Nur ist das leider leichter gedacht als getan.
Ryle ist erfolgreicher Musiker, der sich zu präsentieren weiß, charmant in die Kamera lächelt und auf der Bühne weiß, was er tut. Aber hinter dieser Rockstarfassade gibt es eben auch noch den privaten Ryle, der schon einiges hinter sich hat und für den die Band sein Rettungsanker war. Nach und nach kann man hinter seine Mauern schauen, wodurch er greifbarer wird und man besser versteht, was in ihm vorgeht. Auch wenn ich vorher nicht vermutet habe, dass alles von dem stimmt, was Lynn so denkt oder was ihr vorgegaukelt wird, so war man doch neugierig, was Ryle noch von sich preisgeben wird.

Der Schreibstil von Nica Stevens ist sehr angenehm und gefühlvoll. Ich habe mich von Beginn an gut mitgenommen gefühlt und den Weg der beiden Charaktere gern begleitet, mit ihren Höhen und Tiefen. Und auch wenn in Liebesgeschichten ein Teil des Weges einfach ziemlich klar ist, war es interessant zu sehen, wie genau es bei Lynn und Ryle aussehen wird, was für Hürden auf sie zukommen und ob sie einen Weg finden, diese zu überwinden. Manchmal reichen Gefühle allein eben nicht. Schön eingeflochten fand ich auch die künstlerische Komponente, auf Lynns Seite rund um Grafikdesign und Fotobearbeitung, auf Ryles Seite rund um die Musik.
Für Lynn ist es eine ziemliche Achterbahnfahrt der Gefühle. Sie bekommt eine unglaubliche Chance, die sie unbedingt nutzen will, aber da sind auch Zweifel, Fragen und Ängste, die sie zwischendurch bestätigt sieht. Dann ergeben sich wieder neue Dinge, die zum Umdenken animieren und doch wieder „Rückschläge“, die alles auf 0 setzen. Langweilig wurde es mir wirklich nie mit den beiden, auch wenn sie an der einen oder anderen Stelle vielleicht früher, mehr oder offener hätten miteinander reden können, aber teilweise waren sie da wohl auch noch mit der Sortierung ihrer eigenen Gedanken und Gefühle beschäftigt.
Insgesamt hat mir die Stimmung im Buch richtig gut gefallen. Es war oft gefühlsbetont und romantisch, man hat aber auch die aufgeladene Atmosphäre bei den Konzerten und die Hektik hinter der Bühne mitbekommen. Die Einblicke ins Promileben wirkten für mich authentisch. Dass zwei recht unterschiedliche Welten aufeinandertreffen, ist sicher nicht komplett neu in Geschichten, aber ich mochte die Figuren und wie ihr Weg beschrieben und umgesetzt war.
Fazit

Eine schöne, gefühlsbetont Geschichte rund um Rockstar Ryle und Lynn, die eigentlich für ein Studium nach New York gegangen war. Zwei unterschiedliche Welten, die aufeinander prallen und sich zunächst nur schwer miteinander verbinden lassen wollen. Sicherlich kein ganz neuer Ansatz, aber die Protagonisten waren mir sympathisch und ich mochte den gefühlvollen Schreibstil und die Atmosphäre im Buch sehr gern.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

gute Fortsetzung

Seawalkers (4). Ein Riese des Meeres
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Tiago und seine Freunde haben schon einige kleinere und größere Abenteuer gemeinsam gemeistert, nun steht erneut eine große Aufgabe für sie an. Im wahrsten Sinne des Wortes groß: Walwandler Wave möchte ...

Tiago und seine Freunde haben schon einige kleinere und größere Abenteuer gemeinsam gemeistert, nun steht erneut eine große Aufgabe für sie an. Im wahrsten Sinne des Wortes groß: Walwandler Wave möchte gern auf die Blue Reef High gehen, aber kann das funktionieren? Ein Buckelwal an einer Schule? Was wenn ein Verwandlungsunfall geschieht? Als Wave auf eigene Faust ein bisschen die ihm bisher unbekannte Menschenwelt kennenlernen möchte, manövriert er sich in einen ziemlichen Schlamassel und die Schüler und Lehrer der Blue Reef High sind nicht ohne Hilfe in der Lage, ihn dort rauszuboxen. Ausgerechnet Lydia Lennox, die in den vergangenen Bänden schon für einigen Ärger und unerhörte Forderungen gesorgt hat, könnte helfen. Wie nicht anders zu erwarten, provoziert das jedoch auch neues Chaos, neue Probleme und zahlreiche Herausforderungen. Neben diesen teilweise recht turbulenten Passagen gibt es aber auch viel Raum für die Figuren, um sich zu entwickeln und Bindungen untereinander aufzubauen. Auch die Beziehung zu den einzelnen Eltern rückt in diesem Band noch mal mehr in den Fokus, was mir gut gefallen hat. So wird die Reihe insgesamt komplexer und man erhält ein umfassenderes Bild zu den Charakteren, die man am intensivsten begleitet. Es entwickeln sich auch zarte Liebesbande, die jedoch nicht zu sehr in den Mittelpunkt rücken, der Handlung an sich aber guttun, weil es die Figuren noch mal von einer anderen Seite zeigt und auch den Zusammenhalt und das Vertrauen stärkt.
Auch die allgemeinen Existenzprobleme der Schule sind noch nicht behoben, eher im Gegenteil, es kommen immer mal wieder neue und andere Probleme hinzu und die Lösungsstrategien sind nicht immer so einfach, wie man sich das erhoffen würde. Außerdem versucht man nebenbei ja auch noch kriminelle Machenschaften zu unterbinden bzw. aufzudecken, was viel Zeit und Mühe erfordert.
Der Stil der Reihe gefällt mir nach wie vor gut. Die bereits bekannten Figuren sind wieder mit dabei, man lernt sie noch besser kennen, es gibt aber auch hin und wieder neue Charaktere, die mit dazu kommen oder Figuren, die zwar schon da waren, aber jetzt mehr in den Mittelpunkt rücken. Der ganze Umgang mit dem Wandeln gefällt mir inzwischen auch gut. Ich mag die verschiedenen Elemente, die miteinander verknüpft werden. Die persönlichen Entwicklungen der Schüler, die verschiedenen Bindungen untereinander, der stetig neu entflammende Versuch die Schule zu retten und erzwungene Änderungen abzuwenden, das Stoppen der fiesen Machenschaften einiger skrupelloser Menschen – alles zusammen ergibt eine abwechslungsreiche Mischung, die mich gut unterhalten hat.
Sprecher Timo Weisschnur macht weiterhin einen tollen Job. Ich fühle mich gut mitgenommen, man kann die Charaktere leicht voneinander unterscheiden, je nach Stimmungs- und Spannungslage passt er die Leseweise an und lässt damit die Atmosphäre der Geschichte gut beim Zuhörer ankommen.

Ich bin gespannt, was in den nächsten beiden Bänden noch für Schwierigkeiten und Herausforderungen anstehen werden und freue mich auf das weitere Begleiten der liebgewonnenen, sehr unterschiedliche Charaktere.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

tolle Fortsetzung

Seawalkers (3). Wilde Wellen
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Auch wenn die Schüler und Schülerinnen der Blue Reef High gemeinsam mit ihren Lehrern einen kleinen Erfolg verbuchen konnten, kehrt alles andere als Ruhe an der Schule ein. Seit Ellas Einladung tauchen ...

Auch wenn die Schüler und Schülerinnen der Blue Reef High gemeinsam mit ihren Lehrern einen kleinen Erfolg verbuchen konnten, kehrt alles andere als Ruhe an der Schule ein. Seit Ellas Einladung tauchen immer mehr Reptilien- und Pythonwandler auf, die sich nicht zu benehmen wissen und sich in den Kopf gesetzt haben, die anderen Seawalker zu verdrängen. Hinzukommt noch ein drohender Hurrikan, der sich vor der Küste Floridas aufbaut und bald auf Land treffen könnte. Und auch wenn das schon genug Chaos wäre, ist es noch längst nicht alles, was auf die Wandler zukommt…
Im Laufe der Bücher gibt es kleine Rückblicke, die Ereignisse aus den vorherigen Geschichten noch mal aufgreifen und zusammenfassen, um kleine Erinnerungslücken zu füllen. So kommt man gut und leicht wieder in die Handlung rein.
Ich mag die Entwicklungen an der Schule mit all den vielseitigen Herausforderungen und Problemen, die nach und nach auf die Charaktere zukommen. Auch wenn ein Handlungsstrang der ersten beiden Bände mehr oder weniger abgeschlossen ist, sind die Schwierigkeiten noch längst nicht zu Ende, teilweise haben sie auch einen Zusammenhang. Die Naturkatastrophe sorgt zusätzlich für Angst und Schrecken, schließlich weiß niemand, ob die Schule in der Form noch stehen wird, wenn sie zurückkehren. Und auch was die Seawalker erleben, während der Hurrikan tobt, ist ziemlich turbulent und teilweise recht dramatisch. Sorgt damit beim Zuhören aber auch für reichlich Spannung. Umso weiter der Band fortschreitet, umso verzwickter, komplexer und verstrickter wird die Handlung und vor allem auch die anfallenden Hürden und Hindernisse, die verschiedene Personen den Protagonisten und dem Schulleiter der Blue Reef High in den Weg legen. Da ist auch in den folgenden Bänden noch einiges zu erwarten.
Deutlich besser gefällt mir inzwischen der Umgang mit der Kleidung, die an oder ausgezogen werden muss, wenn sich die Figuren wandeln. Es ist harmonisch in den Kontext mit eingeflossen und wirkt damit einfach stimmiger. Sehr gern mag ich auch weiterhin die Äußerungen wie katzig, meerig, nussig oder ähnliche, die als Ersatz für positive Zustimmung oder Freude stehen. Es gibt dem Ganzen eine besondere Note und passt zu den unterschiedlichen Wandlern, die man mit der Zeit auch immer besser kennenlernt und die neben all den Katastrophen Zeit bekommen, sich zu entwickeln und zusammenzuwachsen. Sehr ins Herz geschlossen habe ich, neben einigen anderen, inzwischen Lucy, die besonders durch ihre Eigenart beim Sprechen immer wieder für ein Schmunzeln bei mir sorgt.

Eine schöne Mischung aus den Ereignissen bei den Figuren, den Problemen für die Schule im allgemeinen, die Herausforderungen, die durch das Wetter entstehen und den bedrohlichen Dingen, die die Schüler bei Recherchen und Nachforschungen herausfinden und nicht ignorieren wollen. Es wird zwischendurch turbulent und spannend, es gibt aber auch ruhigere Augenblicke, in denen die Charaktere und ihre Gefühle füreinander mehr im Fokus stehen.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

schöne Fortsetzung, neue Herausforderungen für die Wandler der Blue Reef High

Seawalkers (2). Rettung für Shari
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Achtung: zweiter Band – Meine Rezension enthält ganz kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Band.

Für Tiago hat sich viel verändert in den letzten Wochen. Seitdem er weiß, dass er ein Tigerhaiwandler ...

Achtung: zweiter Band – Meine Rezension enthält ganz kleine Spoiler in Bezug auf den ersten Band.

Für Tiago hat sich viel verändert in den letzten Wochen. Seitdem er weiß, dass er ein Tigerhaiwandler ist, muss er sich neuen Herausforderungen stellen, sich an der neuen Schule behaupten, um sein Stipendium nicht zu verlieren und nebenbei versuchen seine Freunde und er auch noch etwas über die Müllgangster herauszufinden, um ihnen das Handwerk zu legen. Gar nicht so einfach, besonders wenn sich ihnen immer wieder Leute in den Weg stellen, um sie an Fortschritten zu hindern.

Auch wenn es innerhalb der Handlung kleine Rückblenden und Hinweise auf die vorausgegangene Handlung gibt, sollte man den ersten Band kennen, um den Entwicklungen in „Sharis Rettung“ problemlos folgen zu können. Durch Gespräche und Erinnerungen erhält man aber noch mal kleine Zusammenfassungen von wichtigen Ereignissen, die für den Fortgang der Handlung eine Rolle spielen.

Wie auch Band eins wird dieses Buch aus der Sicht von Tiago geschildert, so dass man ihn besonders gut kennenlernt und seine Entwicklungen intensiv verfolgen kann. Da ihn aber auch die anderen Wandler der Schule in verschiedenen Konstellationen umgeben, kann man auch von ihnen nach und nach einen ganz guten Eindruck gewinnen. Ich mag die Mischung der Figuren und dass jeder seine Eigenarten, Stärken und Schwächen mitbringt. Umso weiter die Schüler zusammenwachsen, umso mehr gleichen sie einander aus, unterstützen und stärken sich. Hin und wieder kommen dabei auch kleine Geheimnisse ans Licht, die dafür sorgen, dass man die Welt und die Lebensweise der verschiedenen Tierwandler noch besser kennenlernen kann.
Die Handlung rund um die unerlaubte Müllentsorgung aus dem ersten Buch geht hier weiter und sorgt für Spannung. Die Charaktere forschen nach und finden sogar Spuren, deren Verfolgung sie jedoch vor neue Probleme und Herausforderungen stellt. Darüber hinaus gibt es noch weitere Hürden, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen, so dass die Handlung sich aus mehreren Aspekten zusammensetzt.
Besser gefallen hat mir dieses Mal auch der Umgang mit der Kleidung, die unweigerlich beim Wandeln der Gestalten eine Rolle spielt. Es wirkte hier für mich stimmiger als im ersten Buch und wurde mehr in die Geschehnisse mit eingeflochten, ohne ein zu großes Thema daraus zu machen. Mehr in den Fokus rücken auch die Gefühle der Schüler, ohne dabei die Haupthandlung einzunehmen. Dabei geht es zum einen um das Verliebtsein, aber auch um Auseinandersetzungen mit den Eltern, gewissen Erwartungshaltungen, Hoffnungen und Enttäuschungen. Mit in die Geschehnisse eingebunden sind auch Umweltthemen und Aspekte rund um den Tierschutz wie die Verschmutzung der Meere und wie schädlich Netze für Meerestiere sein können. Mir hat die Mischung insgesamt gut gefallen. Man taucht intensiver in die Ereignisse in der Schule ein, kann die Figuren besser kennenlernen und durch die Nachforschungen und Schwierigkeiten, die rund um das Müllthema entstehen, wird es auch immer wieder spannend und turbulent.
Die Geschichte ist leichtgängig, trotz der teilweise ernsten Themen, die eingearbeitet sind, und flüssig zu hören. Ich fühlte mich gut mitgenommen und mochte, wie auch im Auftakt der Reihe, die Art, wie Timo Weisschnurr liest und die Charaktere spricht. Man kann den Dialogen gut folgen und bekommt ein Gefühl für die Figuren und ihre Eigenarten. Anpassungen in der Tonlage, dem Sprechtempo und der Betonung machen es einfach, die Charaktere auseinanderzuhalten und sorgen für Abwechslung beim Hören.
Fazit

Ein schöner zweiter Band, der einen noch intensiver in die Ereignisse rund um die Blue Reef High und die dort lebenden Schüler eintauchen lässt. Neben den Geschehnissen dort spielt aber auch der angefangene Handlungsstrang rund um das Müllentsorgungsproblem weiterhin eine Rolle. Darüber hinaus gibt es aber noch neue Gefahren und Probleme, so dass eine gute Mischung aus Figurenentwicklung und Turbulenzen entsteht.

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Veröffentlicht am 23.07.2022

interessanter Auftakt, macht neugierig auf Fortsetzungen

Seawalkers (1). Gefährliche Gestalten
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Hinweis: Es ist zwar die zweite Staffel der Gestaltenwandler-Reihe der Autorin, nach den Angaben auf der Homepage kann man Seawalkers und Woodwalkers jedoch auch unabhängig voneinander lesen oder hören. ...

Hinweis: Es ist zwar die zweite Staffel der Gestaltenwandler-Reihe der Autorin, nach den Angaben auf der Homepage kann man Seawalkers und Woodwalkers jedoch auch unabhängig voneinander lesen oder hören. Es gibt Charaktere, die wieder auftauchen, die Geschichten an sich laufen jedoch recht eigenständig.
Ich kenne die Woodwalkers noch nicht und hatte keine Schwierigkeiten in die Handlung reinzufinden.

Tiago war bisher einfach nur ein 14jähriger Schüler, der bei seinem Onkel aufgewachsen ist. Bei einem Ausflug ins Meer, vor dem sein Onkel ihn bisher immer bewahrt hatte, passiert, was passieren musste: Tiago verwandelt sich zu einem Teil in seine zweite Gestalt. Denn so normal, wie er dachte, ist der Schüler nicht. Er ist ein Gestaltwandler und seine zweite Gestalt ist ein Tigerhai. Dass er damit für Angst und Flucht bei den Mitbadenden sorgt, ist kein großes Wunder. Doch auch Tiago ist ziemlich erschrocken und kann sich nicht erklären, was geschehen ist. Nachdem seine Wandlergestalt geweckt wurde, wechselt er an die Blue Reef Highschool, einer Schule für Gestaltwandler, an der hauptsächlich Meereswandler oder mit dem Meer verbundene Tierwandler sind. Es ist ein Ort, an dem Tiago alles lernen kann, was er wissen muss, um niemandem gefährlich zu werden und mit seiner zweiten Gestalt richtig umgehen zu können. Allerdings trifft er dort neben diesen Herausforderungen noch auf weitere Probleme und dann steht auch noch ein Spezialauftrag an, bei dem Furchtbares ans Licht kommt.

Mir hat der Auftakt der Seawalkers Reihe gut gefallen und ich bin auf jeden Fall neugierig, wie es weitergehen wird. Die aufgekommenen Schwierigkeiten, Streitgespräche und Entdeckungen sorgen für reichlich Stoff für die nächsten Bände und dann sind da ja noch die ganz normalen Herausforderungen, die auf die Schüler zukommen, wenn sie sich mit ihrem Gestaltenwandler-Erbe auseinandersetzen müssen. Mal ganz abgesehen von den Hürden, die das Heranwachsen an sich und eine bunt zusammengewürfelte Schülerschaft eben so mit sich bringen.
Tiago ist bisher als Mensch aufgewachsen und wusste nichts von seinem Erbe. Andere Schüler der Highschool sind eher in ihrer tierischen Gestalt aufgewachsen und müssen sich an ihre menschliche Seite gewöhnen. So hat jeder mit anderen Herausforderungen zu kämpfen und ganz eigene Sorgen dabei. In den verschiedenen Unterrichtsfächern werden sie in den speziell nötigen Dingen, wie Verwandlung und Kampf, aber auch in den herkömmlichen Fächern wie Mathe und Physik unterrichtet. Da man den Protagonisten Tiago begleitet, kann man mit ihm nach und nach erleben, wie die Schule aufgebaut ist und funktioniert, welche Schüler ihm wohlgesonnen sind und welchen man lieber aus dem Weg gehen sollte, wenn man es kann. Ich mochte das bunt gemischte Figurenfeld, das für zusätzliche Spannung sorgt. Fiese Zicken, Eingebildete, Ängstliche, Zurückhaltende, Aufgeschlossene, Umgängliche und schwer einschätzbare Personen gibt es eben auch an einer Gestaltwandlerschule.

Ich mag den Erzählstil der Autorin. Es wirkt sehr flüssig und leichtgängig und ich konnte mich schnell in die Handlung einfinden. Die natürlichen Instinkte der Wandler sind hier und da mit eingeflossen und ich mochte auch die Ausdrücke wie „meerig“, „katzig“ oder „erdig“, die als positive Äußerung genutzt wird, je nachdem welche zweite Gestalt der Charakter hat. Man bekommt einen ganz guten Eindruck von den Regeln der Welt, von den Schwierigkeiten und Möglichkeiten. Bei Gestaltwandlern ist es ja immer ein Thema, was mit der Kleidung passiert, die gerade getragen wird. Gefühlt war das etwas inkonsequent im Buch, auch wenn ich verstehen kann, dass man nicht alle paar Minuten erwähnen möchte, wer sich da vielleicht gerade anzieht oder auszieht. Dennoch müssten zeitweise überall Sachen rumgeschwommen sind, die augenscheinlich niemand eingesammelt hat. Oder die Schüler waren danach dann einfach durchgehend unbekleidet, was man sich bei pubertierenden auch nur schwer vorstellen kann, zumal ja nicht alle durchweg als Wandler aufgewachsen sind. Zeitweise wurde Kleidung wieder angezogen oder auch erwähnt, dass sie abgelegt wurde. Im Unterricht gibt es auch eine Lösung, dass die Schüler sich nicht vor der gesamten Klasse ausziehen müssen. Aber zum Beispiel bei dem Spezialauftrag, den einige bekommen, wechseln sie unglaublich oft ihre Gestalt – einfach weil die Situation es erfordert -da kann man sich nur schwer vorstellen, dass sie sich ständig an und ausziehen oder aber nackt bleiben. Das ging für mich teilweise etwas unter, auch wenn es nun nicht Haupthandlungspunkt ist und Kindern, die die Geschichte lesen oder hören, vermutlich auch nicht so wichtig ist.

Die Entwicklung der Geschichte an sich hat mir aber gefallen. Man erfährt mehr über Tiago und einige der anderen Schüler. Durch den spannenden Ausflug in die Everglades müssen sich die Figuren weiteren Herausforderungen stellen und entdecken dabei etwas, was für die weiteren Bände relevant sein dürfte. Darüberhinaus gibt es auch Unruhen an der Schule selbst, da es auch dort Probleme gibt, die eher übergeordneter Natur sind. Ich mochte auch den Sprecher, von dem ich mich gut mitgenommen fühlte. Anpassungen in der Tonlage und der Sprechweise machen es leicht, die einzelnen Charaktere voneinander zu unterscheiden und in den Dialogen leicht den Gesprächen folgen zu können.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was man in den nächsten Bänden noch so erfahren wird, zu den Gestaltwandlern selbst, aber auch zu den Dingen, die sich aus den Ereignissen des ersten Bandes ergeben.
Fazit

Ein schöner Auftakt, der neugierig macht auf die Dinge, die da noch so kommen. Man bekommt einen guten Eindruck von der Schule, an die Tiago neu kommt und in der er sich zurechtfinden muss, mit all den neuen Herausforderungen, die seine zweite Gestalt mit sich bringt. Das Hörbuch wird angenehm und flüssig gesprochen, so dass man leicht in die Handlung reinfindet und ich mich durchweg gut mitgenommen fühlte.

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