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Veröffentlicht am 05.05.2022

Als Lesefutter für Dino-Fans geeignet

Die Dinoschule – Betreten für Eltern verboten! (Band 1)
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Auf der geheimen Insel Sauritius gibt es sie noch: echte Dinosaurier! Tom und Onea, deren Eltern Forscher auf der Insel werden, sind neu an der Reptilia-Schule. Auch Freddy, der Sohn des neuen Hausmeisters, ...

Auf der geheimen Insel Sauritius gibt es sie noch: echte Dinosaurier! Tom und Onea, deren Eltern Forscher auf der Insel werden, sind neu an der Reptilia-Schule. Auch Freddy, der Sohn des neuen Hausmeisters, nimmt am Unterricht teil. Hier erfahren die Kinder alles, was man für das Überleben auf der Insel und Dinosauier wissen muss. Jeder Schüler hat einen Dinosaurier-Gefährten. Die drei neuen Schüler sind oft zusammen, was vor allem Tom und Onea gar nicht toll finden. Doch dann gerät die ganze Insel in Gefahr und es liegt an Tom, Onea und Freddy sie zu retten.

Die Idee einer Dino-Schule auf einer geheimen Insel fanden wir toll und haben uns begeistert in dieses Abenteuer gestürzt. Doch schon am Anfang hatten wir das Gefühl, dass der Geschichte ein bisschen die Leidenschaft fehlt. Zunächst einmal braucht es einige Seiten, um die Charaktere Tom, Onea und Freddy kennenzulernen, wobei die ersten beiden nicht sehr sympathisch wirken, weil sie ständig konkurrieren und sich auch gegenseitig nicht leiden können. Freddy hingegen ist einfach froh, wenn er genug zu futtern hat und keinen Dinos begegnet. Leider sehr klischeehaft bis dahin.

So richtig wollte bei der Geschichte der Funke erstmal nicht überspringen. Es gibt natürlich ein paar spannende Begegnungen mit Dinosauriern, wobei einige für Gänsehaut sorgen, doch ganz stimmig ist Sauritius nicht. Meine Tochter hatte an einigen Stellen Fragen, die ich so auch nicht beantworten konnte, z. B. was mit dem ersten und einzigen Reiter des T-Rex Tyron passiert ist, warum die Folgen der Meteoriteneinschläge Sauritius nicht betrafen und wieso ein Meeressaurier nicht einfach wegschwimmt. Vielleicht wird im zweiten Band auf einiges noch näher eingegangen.

Gefallen hat uns, dass die Ereignisse auf der Insel dazu führen, dass sich die drei Neulinge zusammenraufen müssen. Das lässt hoffen, dass sie im nächsten Band weniger streiten, was doch vor allem am Anfang ziemlich genervt hat. Charaktere und Geschichte sind auf jeden Fall ausbaufähig. Die Illustrationen sind modern in einer Art Zeichentrick- oder Comic-Stil gefertigt und passen sehr gut zur Erzählung. Sie unterstützen das Verständnis des Gelesenen und man kann jede Menge Dinos bestaunen. Als Lesefutter für Vielleser geeignet.

3 Sterne

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Sehr außergewöhliche Ermittlungen

Florentine Blix (1). Tatort der Kuscheltiere
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Florentine ist 13 und ein besonderes Mädchen, das in der Schule wegen ihrer Art alle komisch finden. Zum Glück ist da ihre Freundin Maja, die zwar nicht auf dieselbe Schule geht, aber Florentine immer ...

Florentine ist 13 und ein besonderes Mädchen, das in der Schule wegen ihrer Art alle komisch finden. Zum Glück ist da ihre Freundin Maja, die zwar nicht auf dieselbe Schule geht, aber Florentine immer bei ihrem liebsten Hobby unterstützt: Sie löst Kriminalfälle, wenn auch bisher eher kleine. Das ändert sich, als ihre ausrangierten Kuschentiere plötzlich verschwinden und an den unmöglichsten Stellen wieder auftauchen. Und dann ist da noch der neue Mitschüler Bo, dessen Vetter Jesper verschwunden ist. Ob die clevere Florentine beide Fälle lösen kann?

Die Aufmachung dieses Kinderbuchs hat mir schon unheimlich gut gefallen. Das Cover erinnert an einen Aktendeckel und im Inneren sind die Blätter mittig mit gezeichneten Lochstanzungen und Ordnern versehen, so dass das Buch wirklich wirkt, wie eine Fallakte. Zudem sind zwischen der Geschichte, die Florentine erzählt auf grünen Kärtchen zusätzliche Informationen, Worterklärungen und kurze Gedächtnisprotokolle abgedruckt (die Schriftgröße finde ich etwas zu klein gewählt). Das Grün spielt für Florentine auch eine große Rolle, denn das ist ihre Lieblingsfarbe. Mit Grün ist alles gut, wohingegen Rot anzeigt, dass ihr etwas gar nicht gefällt.

Und das ist die Stelle, an der man wissen muss, dass Florentine besonders ist. Ich würde sagen, es sind authistische Züge, die anfangs, wenn man sie noch nicht so gut kennt, etwas gewöhnungsbedürftig sind. Das legt sich aber schnell, denn sie ist einfach ein tolles und cleveres Mädchen, dass es eben gern ordentlich hat, das nicht lügen kann und jedes Wort auf die Goldwaage legt. Redewendungen versteht sie nicht wirklich und mit Menschen hat sie es auch schwer, nur eben nicht mit ihrer Freundin Maja.

Durch den neuen Jungen Bo wird sie in einen Fall verwickelt, der größer ist, als alle vorherigen. Es wird recherchiert, beobachtet und natürlich geraten sie in die ein oder andere gefährliche Situation. Und dann gibt es da noch ein großes Geheimnis in diesem übernatürlichen Kinderkrimi, das die bodenständige Florentine zunächst mal ziemlich verblüfft, denn das geht weit über ihre geliebte Physik hinaus, passt aber in dem Fall hervorragend ins Gesamtbild.

Die Schreibweise ist auch durch die Zusatzinfos schön zu lesen und die Spannung steigert sich auch kontinuierlich. Zudem hält die Geschichte einige Überraschungen bereit, die ich so gar nicht erwartet habe und die mal so ganz andere Ideen reinbringen. Sehr gut gelungen finde ich das Setting zwischen Flensburg und Dänemark und das kleine Dänisch-Wörterbuch am Ende. Ein etwas anderer Krimi, den ich sehr gern geübten und ausdauernden Lesern ab 10 Jahren empfehle. Wer die Lotta-Leben-Reihe der Autorin kennt, muss sich auf etwas mehr Text einstellen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Vorurteile in der Tierwelt

Keine bösen Tiere - Das etwas andere Tierbuch für Kinder ab 7 Jahren
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Raben bringen Unglück. Schwarze Katzen auch. Wölfe sind böse. Fledermäuse saugen Blut. Und Haie fressen Menschen. Wer hat nicht schon mal solche Vorurteile über böse Tiere gehört, in Märchen gelesen oder ...

Raben bringen Unglück. Schwarze Katzen auch. Wölfe sind böse. Fledermäuse saugen Blut. Und Haie fressen Menschen. Wer hat nicht schon mal solche Vorurteile über böse Tiere gehört, in Märchen gelesen oder in Filmen gesehen? Viele Tiere haben bei Menschen einen schlechten Ruf. Doch stimmt das alles wirklich oder ist es nur Gerede? Die Autorin des Buches greift 38 Tiere heraus, zu denen es in der Menschenwelt jede Menge Vorurteile gibt und begegnet diesen mit wissenschaftlichen Fakten. Dabei sind z. B. Motte, Kröte, Stier, Taube, Ratte und Spinne. Alle diese Tiere sind beim Menschen nicht sonderlich beliebt, was jedoch total unbegründet ist.

Nach dem Inhaltsverzeichnis gibt es eine kurze Einführung, dann folgen je Tier zwei Doppelseiten. Die erste ist jeweils komplett illustriert und zeigt das Tier in einer immer ziemlich gruselig oder ekelig anmutenden Szene, wobei gängige Vorurteile in Sprechblasen abgedruckt sind. Auf der folgenden Doppelseite ist das Tier dann "normal" abgebildet. Hier werden Eigenschaften, körperliche Merkmale oder besondere Verhaltensweisen des Tieres näher erklärt, so dass man es besser kennenlernt. Dazu sind in einem schwarzen Kasten noch einmal wichtige Fakten aufgezählt, die die Vorurteile ganz schnell entkräften, ja manchmal sogar etwas ins Lächerliche ziehen, das sie einfach aus der Luft gegriffen sind. Viele der Tiere sind sogar besonders klug und/oder nützlich. Ganz am Ende des Buches werden noch schwierige Begriffe erklärt.

Wir finden das Buch einfach nur toll. Allein die Idee, dass man mit tierischen Vorurteilen aufräumt ist schon genial, die Umsetzung aber noch viel besser. Vor allem die düsteren Seiten mit den Vorurteilen sind so aufbereitet, dass Kinder gleich merken, dass etwas Ironie darin steckt und dass das alles gar keine haltbaren Anschuldigungen sind. Die Zeichnungen sind richtig schön, so dass man das Buch immer wieder gern anschaut. Die Infotexte sind kurz gehalten, aber trotzdem auch für Kinder gut verständlich. So werden nicht nur Vorurteile, sondern vielleicht auch Ängste genommen und das Verständnis für die Tiere wächst. Ein super Buch für ein faires Miteinander von Mensch und Tier.

5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Warmherzige Geschichte über Freundschaft, Mut und Achtsamkeit

Doppel-Galoppel 2. Zwei und das Wassergespenst
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Opa Valdi erzählt seinen streitlustigen Enkeln Fanndis und Jon eine weitere Geschichte über die beiden isländischen Fohlen-Freunde Kappi und Skoppa, während er ihnen eine Besonderheit der Natur Islands ...

Opa Valdi erzählt seinen streitlustigen Enkeln Fanndis und Jon eine weitere Geschichte über die beiden isländischen Fohlen-Freunde Kappi und Skoppa, während er ihnen eine Besonderheit der Natur Islands zeigt. In dieser Geschichte wird das leider noch etwas klein geratene Island-Fohlen Kappi von den größeren Fohlen Dreki und Bokki geärgert und weil sie nicht aufpassen sogar verletzt. Kappi hat aber keine Lust mehr, sich ständig von seiner Freundin Skoppa verteidigen zu lassen. Bei einem Spaziergang müssen sie dann nicht nur einem Lämmchen helfen, sonder bekommen es auch mit waschechten Gespenstern zu tun. Die perfekte Gelegenheit für das kleinen Fohlen, Mut und Stärke zu beweisen.

Wir haben kurz zuvor den ersten Band der Reihe gelesen, der uns schon total gut gefallen hat und so haben wir uns sehr über das schnelle Wiedersehen mit Kappi und Skoppa, aber auch mit Opa Valdi und den Enkeln Fanndis und Jon gefreut. Zu Beginn hat uns Kappi total leid getan, weil er wegen seiner geringen Körpergröße gehänselt wird. Meine Tochter konnt sich total gut in die Handlung hineinversetzen, da ihr das ähnlich geht. Doch dann wird es richtig spannend, denn ein Lämmchen berichtet sogar gleich von zwei Begegnungen mit Geistern. Beim Lamm und seiner Spraahaaache mussten wir richtig lachen und gleichzeitig war das so niedlich. Es hat richtig Spaß gemacht mit den Dreien ein Abenteuer zu erleben. Und noch lustiger fanden wir, dass die beiden rücksichtslosen großen Fohlen am Ende sogar einen Dämpfer erhalten. Auch Fanndis und Jon raufen sich zusammen und machen am Ende noch eine interessante Entdeckung. Ganz nebenbei haben wir noch etwas über das Naturschauspiel Geysire gelernt.

Die Illustrationen von Iris Hardt sind auch beim zweiten Band wieder so entzückend. Das Cover gibt schon einen kleinen Vorgeschmack darauf. Viele Bilder passen hervorragend zur Situationskomik im Text und es hat uns gar nicht gestört, dass man Vieles nur "von hinten" sieht. Bei den dargestellten Landschaften bekommt man einfach Fernweh.

Eine warmherzige Geschichte für Kinder über das Sich-Vertragen, Achtsamkeit und darüber, dass Mut und Stärke nichts mit der Körpergröße zu tun haben. Denn mit Sicherheit werden die Kleinsten die Größten sein. Wir möchten Euch dieses Buch unbedingt ans Herz legen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Keine trügerisch schöne Liebesgeschichte

Schallplattensommer
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Die sechzehnjährige Maserati lebt zusammen mit ihrer zeitweise senilen Oma auf dem Lande, wo sie ein Gasthaus betreiben. Maserati ist das einzige Mädchen unter 50 im Umkreis, daher wird sie oft angesprochen. ...

Die sechzehnjährige Maserati lebt zusammen mit ihrer zeitweise senilen Oma auf dem Lande, wo sie ein Gasthaus betreiben. Maserati ist das einzige Mädchen unter 50 im Umkreis, daher wird sie oft angesprochen. Lieber hätte sie aber ihre Ruhe. Als am Anfang des Sommers eine Familie die verfallene Villa im Ort bezieht und renoviert, lernt sie den depressiven Sohn Theo kennen, der meint, Maserati auf einem alten Plattencover zu erkennen, und seinen schlagfertigen Cousin Caspar, der ihr näher kommt, als ihr lieb ist.

Die Beschreibung auf dem Umschlag des Buches mutet sehr geheimnisvoll an, weshalb mich die Geschichte sehr angesprochen hat. Ich habe einen typischen Bronsky erwartet, deren Romane meist prompt in die Handlung einsteigen und doch eher Alltägliches darstellen. Das ist hier so gar nicht der Fall. Schon der Name Maserati deutet darauf hin, dass die Protagonistin kein normales Mädchen ist. Sie wirkt in der Geschichte in sich gekehrt und unnahbar. Klar ist nur, dass in ihrer Vergangenheit so einiges schief gelaufen zu sein scheint. Im Gasthaus ihrer senilen Oma schuftet sie ohne Pause und hat die Schule nach der 10. Klasse abgehakt, obwohl sie sehr intelligent ist.

Auch die Charaktere Theo und Caspar sind für mich irgendwie befremdlich und passen so gar nicht ins Dorf oder zu Maserati. Sehr nervig ist zum Beispiel, dass Caspar Maserati immer mit anderen Automarkennamen anspricht. Beim ersten Mal ist es noch ganz witzig, aber andauernd dann doch zu viel. Auch die Oma, Theos Mutter und Maseratis taubstummer "Freund" Georg sind mir zu übertrieben gezeichnet. Handlung gibt es nicht viel, eine Liebesgeschichte ist für mich kaum zu erkennen, Maseratis Familie und Umfeld wirken für mich konstruiert und von der schönen Sommerlektüre bleibt nur eine für meine Lebenswelt ziemlich belanglose Story. Einzig der Schreibstil, der eine tolle Sommeratmosphäre erzeugt, ist mir sehr positiv aufgefallen. Das ist mir aber von einer Alina Bronsky definitiv zu wenig.

Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht.

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