Profilbild von holdesschaf

holdesschaf

Lesejury Star
offline

holdesschaf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit holdesschaf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2023

Eine leicht lesbare Abenteuergeschichte

Im Zeichen der Zauberkugel 1: Das Abenteuer beginnt
0

Vor einiger Zeit verschwand Alex' Großvater, den alle für etwas verrückt hielten, weil er seltsame Forschungen betrieb. Im Haus seiner Großmutter gelingt es Alex endlich, die verborgene Tür zu öffnen, ...

Vor einiger Zeit verschwand Alex' Großvater, den alle für etwas verrückt hielten, weil er seltsame Forschungen betrieb. Im Haus seiner Großmutter gelingt es Alex endlich, die verborgene Tür zu öffnen, die er entdeckt hat. Dahinter findet er das Studierzimmer seines Großvaters, in dem allerlei Krimskrams lagert. Um dem Geheimnis des Verschwindens auf die Spur zu kommen, sieht sich Alex natürlich etwas genauer um und entdeckt zu seinem Erstaunen den Kugelgeist Sahli, ohne zu wissen, dass er sich damit in große Gefahr bringt. Denn auch dem mächtigen Argus, der Sahli seinerzeit in die Kugel verbannte, bleiben Alex Nachforschungen nicht verborgen.

Eine Kollegin suchte dieses Buch für alle fünften Klassen an unserer Schule als Lektüre aus. Der Inhalt hat sich spannend angehört und auch das Titelbild konnte die Schüler zum Lesen verführen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Klappentext schon ziemlich viel verrät. Da hätte ich mir eine etwas geheimnisvollere Beschreibung gewünscht. Das Buch beginnt auch sehr interessant. So eine geheime Tür ist natürlich spannend, doch dann dauert es doch etwas, bis Alex wirklich einem magischen Geheimnis auf die Spur kommt.

Die Kapitel, die Alex' Suche schildern, wechseln sich mit Kapiteln über Sahli ab. Dieser lebte in der Wüste als Sohn eines Kameltreibers, bevor ihn die Begegnung mit Argus sein normales Leben kostete. In diesen Kapiteln fühlt man sich ein bisschen wie in einem Märchen aus 1001 Nacht. Man merkt auch gleich, dass man Argus keinesfalls trauen sollte. Der Klappentext sagt es bereits, die Jungen begegnen sich und versuchen Gemeinsam Argus' Machenschaften zu beenden. Anfangs spielen auch noch die etwas fiesen Zwillingscousinen von Alex eine Rolle, diese kommen aber bis kurz vorm Ende leider nicht mehr vor. Auch merkt man dem Ende stark an, dass es sich um eine Fortsetzungsreihe handelt, denn es bleibt sehr Vieles offen. Das fanden wir in der Klasse dann etwas schade.

Das Buch ist nicht besonders umfangreich und war für die Schüler zwischen 11 und 12 fast schon etwas zu einfach gestrickt. Zudem bietet es keine allzugroßen Erkenntnisse. Doch so ein gemeinsames Abenteuer in der Klasse war auch mal schön. Die Bilder haben uns allen wirklich gut gefallen und waren eine Bereicherung für die Geschichte. Lehrer könnte vielleicht auch interessieren, dass der Verlag einige Zusatzmaterialien für den Unterricht bereitstellt, was die Arbeit für ein Lesetagebuch sehr erleichtert. Insgesamt hätten wir uns etwas mehr Action und ein weniger offenes Ende gewünscht. Trotzdem hat das Lesen Spaß gemacht. 3,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2023

Unspektakuläre Monstergeschichte, lustig illustriert

Die Monsterschule (Bd. 1)
0

Weil seine Eltern beruflich verreisen soll Lukas das nächste Schuljahr an der Schule seines Onkels, Professor Graghul, verbringen. Dort werden schwer erziehbare Schüler unterrichtet, mitten im Wald in ...

Weil seine Eltern beruflich verreisen soll Lukas das nächste Schuljahr an der Schule seines Onkels, Professor Graghul, verbringen. Dort werden schwer erziehbare Schüler unterrichtet, mitten im Wald in der Nähe von Gammelbrügg. Klingt ja super, denkt sich Lukas genervt. Kaum dort angekommen stellt er fest, dass doch alles ein bisschen anders ist. Denn tatsächlich handelt es sich bei den Schülern ausnahmslos um Monster, die woanders keine Bleibe finden konnten. Schnell findet Lukas Anschluss. Als den ansonsten tadellosen Monstern plötzlich reihenweise Pupse entfleuchen, ist schnell klar, dass mehr dahinter stecken muss und Lukas' Monsterclique macht sich auf die Suche.

Das Cover ist wirklich ein Hingucker, so richtig toll bunt und monstermäßig genial gestaltet. Das hat uns total neugierig gemacht. Dass im Titel was mit Pups vorkommt war uns dabei pupsegal, denn ich finde schon, dass man mit Kindern über sowas auch mal lachen darf. Das gehört nunmal zum Menschsein dazu. Verklemmte Eltern werden die Nase rümpfen und sich weit fern halten. Daher werde ich auch in der Rezension nicht weiter auf sie eingehen. Schon zu Beginn des Buches lernt man eine Vielzahl total unterschiedlicher bekannter und unbekannter Monster kennen. Fast ein bisschen früh, denn man weiß anfangs noch gar nicht, was es mit der Schule auf sich hat außer durch den Titel. Hier wird insgesamt ein bisschen die Überraschung, die Lukas erlebt, vorweggenommen. Schnell findet der Junge Verbündete, unter anderem ein Mädchen, das eigentlich normal wirkt und viele andere lustige Gesellen. Vor allem der Diener ist so witzig mit seiner Vielzahl an Armen.

Noch während Lukas versucht, sich in der neuen Schule zurechtzufinden, kommt es plötzlich zu einer ungewöhnlichen Häufung stinkiger Pupsvorfälle. Das hat man an der Schule noch nie gerochen. Das Geheimnis, das dahinter steckt, ist recht schwierig zu ergründen, aber am Ende irgendwie weniger aufregend als erhofft. Wir haben uns zwar köstlich über die Monster amüsiert, vor allem, weil Nikolai Renger sie unglaublich toll in Szene setzt, doch ingesamt erschien uns der Plot doch etwas unspektakulär. Für jüngere Kinder ist das Buch aber durchaus ein Vorlesevergnügen. Meine 8-Jährige hätte sich mehr Action gewünscht. Daher 3,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.02.2023

Schwer für Erstleser

Guinness World Records für Erstleser - Dinosaurier (Rekordebuch zum Lesenlernen)
0

Ravensburger hat, man muss fast sagen "schon wieder", eine neue Reihe für Erstleser. Guinness World Records greift in diesem Band Rekorde aus der Welt der Dinosaurier auf und präsentiert sie anschaulich ...

Ravensburger hat, man muss fast sagen "schon wieder", eine neue Reihe für Erstleser. Guinness World Records greift in diesem Band Rekorde aus der Welt der Dinosaurier auf und präsentiert sie anschaulich in verschiededenen Kategorien wie Größe, Dino-Nachwuchs, Dino-Forschung und Dinos heute. Das Buch ist von der Einteilung und vom Text-Bildverhältnis her luftig-locker gehalten und macht Laune durch die bunt unterlegten Seiten. Die Infos sind darauf in weißen Formen schwarz abgedruckt, so dass sich die Schrift trotzdem gut abhebt. Jede Form/Information hat eine farbige Überschrift. Die Schriftgröße ist für Erstleser bestens geeignet.

Die Rekorde teilweise wirklich interessant. Oft hatte ich aber das Gefühl, man hat wirklich in der hintersten Ecke auch noch das letzte Körperteil herausgesucht, das irgendwie einen Rekord bietet. Im Gegensatz zum Tierbuch waren das dann schon sehr spezielle Infos und für mich eher etwas für kleine Dino-Nerds. Durch das Thema, die Namen der Tiere und die vielen speziellen Rekorde lässt es sich auch hier wieder auch kaum vermeiden, dass viele für Erstleser noch schwierige Begriffe verwendet werden, was bei einigen Kindern doch schnell zu Frustration führen kann. Gut allerdings ist, dass auch mal Sachtexte (leider sehr kurze) gelesen werden, so dass die Kinder üben, Informationen aus Texten zu entnehmen. Für absolute Fans sicher gut geeignet, ich selber würde zu dem Thema eine andere Reihe oder gleich ein richtiges Sachbuch wählen. Daher gibt es 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2023

Sehr später Spannungsbogen

Das College
0

Hannahs Traum geht in Erfüllung, als sie in Oxford ihr Studium beginnt. Schnell findet sie eine Freundin in der etwas exzentrischen April. Mit der gemeinsamen Clique könnte es eine tolle Zeit sein, doch ...

Hannahs Traum geht in Erfüllung, als sie in Oxford ihr Studium beginnt. Schnell findet sie eine Freundin in der etwas exzentrischen April. Mit der gemeinsamen Clique könnte es eine tolle Zeit sein, doch dann findet Hannah April ermordet auf. Durch ihre Zeugenaussagen wird ein Pförtner verurteilt. Jahre später, Hannah lebt inzwischen in Edinburgh, ist mit dem Ex-Freund von April verheiratet und erwartet ihr erstes Kind, hat sie den Mord und das darauffolgende Interesse an ihrer Person immer noch nicht überwunden. Die Nachricht, dass der Mann, den sie ins Gefängnis gebracht hat, dort gestorben ist, bringt sie völlig aus der Bahn. Erst recht, als ein Reporter seine Schuld anzweifelt. Hatte sie einen unschuldigen belastet? Und wenn der Pförtner es nicht gewesen ist, wer hat dann ihre Freundin umgebracht?

Ich liebe solche rätselhaften Bücher, in denen es um alte Fälle geht, die aufgeklärt oder neu aufgerollt werden müssen, daher wollte ich auch "Das College" unbedingt lesen. Die Inhaltsbeschreibung war vielversprechend, auch wenn das Cover recht typisch und nichts Besonderes für derlei Thriller ist. Die Autorin beginnt mit dem Auffinden der Leiche. Von hier aus wechselt der Text zwischen "Davor", also was geschah vom ersten Collegetag bis zum Mord, und "Danach", dem Leben, das Hannah nun führt, beginnend mit dem Tag, an dem sie vom Tod des inhaftierten Täters erfährt. Die Protagonistin würde ich damals als recht unsicher und in der Gegenwart als überfordert und teilweise traumatisiert bezeichnen. Man entwickelt Mitgefühl für sie. Die Zimmergenossin April hingegen war mir sofort eher unsympathisch, ihr Verhalten manchmal fast grenzwertig.

Es ist interesssant, wie sich "Davor" die Beziehungen in der Clique entwickeln, wie Hannah auf den Pförtner als Täter kommt. All das wird mal locker, mal sehr düster und beklemmend geschildert. Das "Danach" ist eher Hannah Problemen, Gewissensbissen und Ängsten geprägt, wenngleich ihr Mann Will versucht, sie zu beruhigen. So dauert es recht lange, bis man an den Kern der Geschichte vordringt, wo sich dann langsam ein richtiger Spannungsbogen aufbaut und die Autorin geschickt den Verdacht mal auf den einen, mal auf jemand anderen lenkt, bis es endlich zu einem passablen Showdown kommt. Meiner Meinung nach, hätte dem Buch ein paar Seiten weniger vielleicht ganz gut getan. Zwar waren die Personenkonstellationen usw. schon ganz interessant, ein ungeduldiger Leser könnte allerdings frühzeitig abbrechen. Das Ende hat zwar gepasst, hätte aber auch noch etwas dramatischer sein können. 3,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.01.2023

Interessanter Ansatz, aber sehr unrealistisch

Anatomy
0

Lady Hazel Sinnett gehört zu den Reichen Edinburghs und ist seit Kindertagen so gut wie verlobt mir ihrem Cousin Bernard, dem Sohn von Viscount Almont. Doch Hazels Leidenschaft gilt der menschlichen Anatomie ...

Lady Hazel Sinnett gehört zu den Reichen Edinburghs und ist seit Kindertagen so gut wie verlobt mir ihrem Cousin Bernard, dem Sohn von Viscount Almont. Doch Hazels Leidenschaft gilt der menschlichen Anatomie und der Medizin. Sie möchte unbedingt Chirurgin werden, ein für eine Lady unmögliches Ansinnen. Da ihr Vater im Auftrag der Royal Navy auf St. Helena weilt und ihre Mutter mit dem kleinen Bruder aus Angst vor dem grassierenden Römischen Fieber verreist ist, nutzt sie eine Verkleidung, um an Vorlesungen teilnehmen zu können. Als sie auffliegt und mit dem bekannten Arzt Dr. Beecham, ihrem großen Vorbild, eine Wette eingeht, nutzt sie die Dienste von Jack Currer, einem Auferstehungsmann, der für Geld Leichen liefert. Schnell fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Dann verschwinden immer mehr Menschen und Hazel entdeckt Seltsames an einigen Leichen. Auf der Suche nach einer Erklärung geraten sie und Jack in eine Sache, die sie alles kosten könnte.

Die Buchbeschreibung und das außergewöhnliche Cover haben mich sofort gepackt. Ich fand es sehr geschickt, wie auf letzterem die junge Frau und ihr Kleid zu einem Herzen arrangiert wurden. Der "Horror der frühen Medizin" ist gerade ein sehr beliebtes Thema und war neugierig, wie die Autorin dieses New York Times-Bestsellers dieses mit dem Schicksal einer jungen Frau und einer Liebesgeschichte verbindet. Der Anfang liest sich auch ganz gut. Hazel kommt mir zwar in ihrer Art zu experimentieren zunächst etwas kindisch vor, doch schon bald merkt man, dass sie genaue Vorstellungen davon hat, was sie erreichen möchte. Obendrein ist sie sehr belesen und wissbegierig, was wohl auch mit der Vernachlässigung durch die um den älteren Bruder trauernde Mutter zu tun hat. Es verwundert schon sehr, dass Lady Hazel Sinnett so ziemlich tun und lassen kann, was sie möchte. So schafft sie es auch leicht zu einer Medizin-Show, die sie fasziniert und in ihrem Berufswunsch noch bestärkt. Wirklich durchsetzen muss Hazel sich nie, denn niemand achtet darauf, ob sie die Konventionen der damaligen Zeit einhält. Das erscheint mir doch ziemlich seltsam, denn man war doch seinerzeit noch viel stärker auf den Ruf der Familie bedacht. Etwas unglaubwürdig.

Der Inhalt der im Klappentext erwähnt wird,, also die Wette mit Beecham, startet erst sehr spät ca. nach der Hälfte des Buches. Bis dahin erhält man einen sehr schönen Einblick in den Stand der Anatomie und der Medizin des späten 18. Jahrhunderts. Manchmal geht es auch ziemlich blutig zu, so dass man als Leser*in nicht allzu zimperlich oder empfindlich gegenüber abgetrennten Gliedmaßen, Leichen und Blut sein sollte. Die detaillierten Beschreibungen bewegen sich aber noch in einem erträglichen Rahmen. Ab der Hälfte gewinnt die Beziehung zwischen Jack und Hazel etwas an Bedeutung und die Autorin versucht ihr Bestes, hier zarte Gefühle einzuflechten, die ich ihr auch abnehme. Hazels Üben, die Hilfe ihrer Dienerschaft, als sie sich "Übungsmaterial" ins Haus holt, war mir dann wieder zu übertrieben. Spannend und gut lesbar ist dieser Teil der Geschichte allemal, auch wenn sich das Ganze etwas hinzieht, bis wir am Ende zu einer für mich vollkommen unglaubwürdigen Auflösung kommen. Natürlich ist mir bewusst, dass es sich bei Büchern durchaus um Fiktion handeln darf/soll, doch wenn man sich die Lösung der vorher geschaffenen Geheimnisse so einfach macht, fühle ich mich als Leser doch etwas hinters Licht geführt. Ich konnte nicht glauben, dass die Story auf den letzten Seiten noch ins Fantastische abdriftet, obwohl doch schon vorher alles darauf hingedeutet hat, dass es keine rationale Erklärung geben kann.

Ein bisschen tröstet mich, dass das Buch auch Fragen aufgreift, die man durchaus auch der Forschung heute noch stellen könnte, z.B. Darf man ein Leben nehmen, das eh verloren scheint? Sind arme Menschen weniger Wert als Reiche? Die Frage, ob Frauen überhaupt von der Intelligenz her in der Lage sind, Ärztinnen zu werden ist zum Glück hingegen schon vom Tisch. Insgesamt bin ich von diesem doch sehr hochgelobten Buch etwas enttäuscht. Vom Schreibstil her mutet es eher wie ein medizinischer Jane Austen Roman an (nur etwas leichter zu lesen), aber der Plot mit seiner in die Fantasy oder Science Fiction gehenden Art, überzeugt mich leider nicht. Schade, denn die Protagonistin finde ich wirklich gut ausgearbeitet. Für mich ein Buch, bei dem sich am besten jeder selbst ein Bild machen sollte, weil die Meinungen sehr stark variieren dürften. Von mir gibt es 3,5 Sterne für gut lesbare Unterhaltung mit Schwächen. Das Ende ist auf jeden Fall für eine Fortsetzung ausgelegt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere