Profilbild von hulahairbabe

hulahairbabe

Lesejury Star
offline

hulahairbabe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hulahairbabe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2020

Regt zum Denken an

Wir sind die Wahrheit
0

Das Buch „Wir sind die Wahrheit“ von Andreas Götz thematisiert Rechtsextremismus und Gewalt. Die Geschichte startet mit einem Brief von Leah an ihren Bruder Noah, der auf der Intensivstation liegt, weil ...

Das Buch „Wir sind die Wahrheit“ von Andreas Götz thematisiert Rechtsextremismus und Gewalt. Die Geschichte startet mit einem Brief von Leah an ihren Bruder Noah, der auf der Intensivstation liegt, weil er schwer verprügelt wurde. Es ist völlig unklar, ob er jemals wieder aufwachen wird. Leah bekommt von einem Unbekannten Ausschnitte aus Noah‘s Videotagebuch zugeschickt, die darauf hinweisen, dass er Kontakte ins rechtsradikale Milieu hatte. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit begegnet Leah vermeintliche Liebe und eine andere Sichtweise auf die sogenannte Wahrheit.

Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch das auffällige Cover. Die Farbkombination erinnert stark an eine gewisse Partei. Der Schreibstil ist klassisch für ein Jugendbuch: Kurze Sätze und einfache Sprache. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und der Autor schafft es die Gedanken und Beweggründe der Protagonistin Leah gut zu beschreiben und rüberzubringen. Die textlich beschriebenen Videosequenzen von Noah lockern das Ganze auf und ziehen sie wie ein roter Faden durch das Buch. Neben der Entwicklung von Leah, kann der Leser auch Noahs Entwicklung mitverfolgen. Die Diskussionen von Leah und den Adlern fand ich erschreckend. Warum? Weil sie – leider – für sich genommen so schlüssig waren. Ich kann mir wirklich vorstellen, dass es genügend Menschen gibt, die sich von solchen Parolen und Vergleichen beeindrucken lassen. Zudem zeigt es auch, wie schnell Menschen auch gegen ihren Willen instrumentalisiert werden können. Auch bei Leah wird dies deutlich, da sie in mehreren Szenen zu Dingen genötigt wird, die sie selber nicht wollte. Kurz: Leah will nichts Böses, ist aber machtlos.
Dennoch habe ich Leah als Vorbild wahrgenommen. Sie hat die Argumente differenziert betrachtet und immer versucht die aktuelle Situation zu hinterfragen. Letztlich hat ihr der Protestmarsch und die radikale Vorgehensweise die Augen geöffnet.
Highlight war für mich auch Noah, der letztlich durch eine Videobotschaft viel stärke beweist und aufzeigt, dass er den falschen Weg gegangen ist, man jedoch immer wieder zurückkann.

Ich finde das Buch echt gelungen und kann es jungen Lesern absolut empfehlen. Das Thema ist am Puls der Zeit und kann meines Erachtens dabei helfen, junge Menschen zu sensibilisieren. Ich kann mir vorstellen, dass Radikalisierung auch in Real ähnlich verläuft, so dass dieses Buch zum Denken anregt. Klare Kaufempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2020

Super Jugendbuch mit einem Protagonisten zum verlieben

Für immer und dich
0

"Für immer und dich" ist ein Jugendbuch von Anna Rosina Fischer, welches im ivi Verlage (ein Piper Verlag Imprint) erschienen ist. In dem Buch geht es um Jonas und ich nenne sie mal "das Mädchen aus der ...

"Für immer und dich" ist ein Jugendbuch von Anna Rosina Fischer, welches im ivi Verlage (ein Piper Verlag Imprint) erschienen ist. In dem Buch geht es um Jonas und ich nenne sie mal "das Mädchen aus der Bahn". Der erste Teil des Buches befasst sich mit einer Bahnfahrt von Jonas, wo er das besagte Mädchen kennenlernt und sich Hals über Kopf verliebt. Der zweite Teil des Buches startet eine gewisse Zeit nach dieser Bahnfahrt. Um spoilerfrei zu bleiben, schreibe ich besser nichts Weiteres zum Inhalt.

Das Buch ist – ganz Jugendbuch-typisch – in einer einfachen Sprache gehalten. Die Autorin schafft es durch detaillierte Beschreibung der Gefühlswelt ihrer Protagonisten den Leser schnell in ihren Bann zu ziehen. Insbesondere im ersten Teil glänzt das Buch mit vielen witzigen und charmanten Dialogen oder Gedanken. Man muss Jonas einfach mögen! Schön ist auch, dass man im ersten Teil auch die Perspektive des „Mädchens aus der Bahn“ zu lesen bekommt. Diese Erzählerwechsel wurden durch eine andere Schriftart untermauert, was ich sehr charmant fand. Im zweiten Teil erfährt man mehr Hintergründe, insbesondere auch von Jonas Familie, wodurch ab und an kleinere Längen in der Handlung auftreten können. Die Autorin fängt das durch ihren bildlichen Sprachstil aber gut ab, so dass das Buch für mich zu einem kleinen „pageturner“ entwickelt hat. Von der Erzählperspektive verbleibt es in Teil 2 bei Protagonist Jonas. Aus Perspektive des „Mädchens aus der Bahn“ lesen wir erst wieder etwas im (nicht) Epilog. Da ich das Ende ja bereits kenne kann ich dazu aber sagen: Passt!

Alles in alles finde ich das Buch wirklich sehr gelungen. Jonas als Protagonist ist einfach extrem stark und es macht unglaublich viel Spaß von ihm und seinen witzigen Freunden zu lesen. Die Dialoge in dem Buch sind frech und witzig. Zudem vermittelt das Buch meines Erachtens viel zwischen den Zeilen. Allein aus den Dialogen von Jonas und „dem Mädchen aus der Bahn“ kann man lernen. Von mir eine klare Kaufempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2020

Macht Lust auf mehr

Ray & Grace
0

„Na, wo bleibt dein Prinz Charming?“ Mit diesem Satz beginnt das Buch von Annika Kastner. Die Protagonistin Grace ist in einer Beziehung mit dem Footballer Liam. Liam ist der Sohn von Geschäftspartnern ...

„Na, wo bleibt dein Prinz Charming?“ Mit diesem Satz beginnt das Buch von Annika Kastner. Die Protagonistin Grace ist in einer Beziehung mit dem Footballer Liam. Liam ist der Sohn von Geschäftspartnern von Grace Eltern, die über die Beziehung das Fortbestehen ihrer Firmen-Dynastie sichern möchten. Grace Leben ist von Liebesentzug und Demütigung geprägt, woran insbesondere Liam seinen Anteil hat. Was Grace zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß ist, dass ihr wirklicher Prinz Charming nicht mehr lange auf sich warten lässt...

Auf das Buch aufmerksam geworden, bin ich durch das Cover. Ich lese super gerne Liebesgeschichten mit heißen Protagonisten, da passt das Cover wie die Faust auf’s Auge. Auch die Geschichte kann sich durchaus sehen lassen. Neben Grace spielt auch besagter Prinz Charming Ray eine Hauptrolle. Grace und Ray sind mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Annika Kastner hat es gut verstanden Grace inneren Konflikt – entscheide ich mich für mein Glück, oder das meiner Eltern – mit Leben zu füllen, ohne dass es nervig wird. Mit Ray hat sie einen Protagonisten erschaffen, der nicht nur nett, hemmungslos verliebt, unverschämt sexy, entschlossen, wohlhabend, humorvoll, sondern auch noch verständnisvoll ist und eine wundervolle Familie hat, die so ziemlich das Gegenteil von Grace Familie darstellt. Damit verkörpert Ray so ziemlich alles was sich Grace, oder ganz einfach jede Frau, wünscht. Zwischenzeitlich war er mir charakterlich schon fast zu perfekt, allerdings hat er in der Story durchaus Ecken und Kanten gezeigt. Der dritte Protagonist ist Liam. Mehr gutes gibt es über ihn auch irgendwie nicht zu sagen. Ich glaube ich habe selten über einen unsympathischeren Typen gelesen. Generell lässt sich die Geschichte echt gut lesen. Der Sprachstil ist einfach, aber passend zur Handlung (die ja grundsätzlich nicht übermäßig originell ist, ist bei Liebesgeschichten aber auch schwer). Auf die Gefühlswelt und inneren Konflikten der Protagonisten wird sehr gut eingegangen, insbesondere da die Geschichte immer zwischen Ray und Grace als Erzähler wechselt. Liam wird keine Erzählperspektive eingeräumt, was stilistisch sicherlich eine gute Entscheidung war, denn so bleibt man näher an dem zarten Band zwischen Ray und Grace, was sich im Laufe der Geschichte verfestigt. Zudem würden Kapitel mit Liam als Erzähler sicherlich keinen nennenswerten Beitrag zur Tiefe hinsichtlich der „Gefühlswelt“ bringen (man Merkt ich bin ein Liam Fan – NICHT).

Alles in allem muss ich sagen, dass mir das Buch Spaß gemacht hat. Annika Kastner konnte mich durch ihren guten Schreibstil und die interessanten Protagonisten fesseln. Die Story ist nicht weltbewegend neu, muss sie aber auch nicht. Insbesondere Ray ist durch seinen Background interessant genug, um der Geschichte den nötigen Pfiff zu geben. Wer also auf stürmische Liebesgeschichten mit ein bisschen Drama und Sex steht, sollte sich dieses Buch mal genauer ansehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2020

Interessant aber zu geringer Fantasyanteil

Priest of Bones
0

Tomas Piety, Kriegsveteran und Priester, kehrt mit seiner Gefolgschaft aus dem Krieg zurück in seine Heimatstadt Ellinburg. Dort ist nichts mehr wie es mal war. Früher war Tomas stolzer Besitzer einiger ...

Tomas Piety, Kriegsveteran und Priester, kehrt mit seiner Gefolgschaft aus dem Krieg zurück in seine Heimatstadt Ellinburg. Dort ist nichts mehr wie es mal war. Früher war Tomas stolzer Besitzer einiger Etablissements in Ellinburg, davon ist heute nichts mehr übrig. Tomas versucht also die alten Geschäfte in seinem Viertel wiederaufzunehmen und bekommt dabei rege Unterstützung von seiner Truppe den „Pious Men“.

Der Protagonist Tomas wirkt etwas wie der Pate. Also ein Gauner und Schutzgelderpresser, der jedoch bestimmte Werte verfolgt. Wenn er nicht ganz so kriminell wäre, würde man ihn vielleicht als Ehrenmann bezeichnen, der sich um seine Mannschaft sorgt und die seinen schützt. Neben dem Protagonisten Tomas werden viele weitere Charaktere eingeführt. Dem Auto gelingt es durch den wirklich guten Schreibstil diese auch gut in die Story einzubinden. Auch durch die derbe Sprache kommt man als Leser der Mannschaft schnell näher. Was mir etwas zu kurz geworden ist, ist der Fantasyanteil. Einer seiner Gefolgsmänner ist der junge Billy the Boy, der augenscheinlich magische Fähigkeiten hat. Leider weiß man bis zu Letzt nicht, woher er diese Fähigkeiten hat und was er genau alles kann. Der Leser hängt dort inhaltlich sehr in der Luft und da das Buch als Fantasybuch verkauft wird, hätte ich schon einen größeren Fantasyanteil erwartet. Auch die große Haupthandlung bleibt etwas auf der Strecke. Das Buch liest sich wie ein großer Prolog… ein durchaus fesselnder Prolog, aber eben nicht wie eine Hauptgeschichte. Das fand ich persönlich sehr schade, da die Charaktere wirklich sehr gut beschrieben wurden und das Buch sprachlich wirklich gut ist. Dennoch kam neben den Straßenprügeleien und brutalen Szenen die Handlung sehr kurz.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen der auf ein mittelalterliches Setting steht, der die Serie Peaky Blinders gut fand und der bei einem Fantasyroman keinen Wert auf viele Fantasyelemente legt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2020

Lesenswert

C'est la fucking vie
0

Die junge Sanni ist wild, ungestüm und frei. Am liebsten verbringt sie ihre Zeit mit ihrem besten Freund Niko und ihrer verrückten Clique. Also sie mit Niko im Bett landet wird aller kompliziert und Niko ...

Die junge Sanni ist wild, ungestüm und frei. Am liebsten verbringt sie ihre Zeit mit ihrem besten Freund Niko und ihrer verrückten Clique. Also sie mit Niko im Bett landet wird aller kompliziert und Niko stellt sie vor die Wahl: Ganz oder gar nicht!
Die Geschichte erzählt die, nicht ganz harmonische, Beziehung zwischen Sanni und Niko, aus Sannis Erzählperspektive. Als Stilmittel wird damit Niko immer mit „du“ angesprochen, was die enge Bindung der beiden Freunde untermauert. Generell muss man sagen ist das Buch unglaublich schöngeschrieben. Die Art und Weise wie Sannis Gedanken, Gefühle und Eindrücke umschrieben werden liest sich einfach wunderschön und sehr flüssig. Die Geschichte selber ist anders, als ich es nach dem Klappentext erwartet habe. Wer hier eine „schnulzigen“ Liebesroman erwartet, sollte sich eher ein anders Buch suchen. Die Story handelt von der erster großen Liebe und thematisiert am Beispiel von Sanni und Niko, was wichtig in einer Beziehung ist und dass man immer zu sich selber stehen sollte. Das Buch vermittelt also tiefergehendes.
Ich muss sagen, dass ich es echt gerne gelesen habe, wenn es auch nicht unbedingt meinen normalen Büchergeschmack widerspiegelt. In jeden Fall lesenswert

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere