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Veröffentlicht am 14.10.2017

Romantische Erotik im schönen Paris

Seven Nights - Paris
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-seven-nights-paris.html

Kurzbeschreibung: Rylan ist millionenschwer. Seine wahre Identität verheimlicht ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-seven-nights-paris.html

Kurzbeschreibung: Rylan ist millionenschwer. Seine wahre Identität verheimlicht er – besonders vor Frauen. Sein Credo ist: keine Bedingungen, keine Verpflichtungen. Kate reist nach Paris, um Inspiration für ihr Kunststudium zu finden. Stattdessen trifft sie auf Rylan. Als sie sich in die Augen sehen, verändert sich alles: Zum ersten Mal hat Rylan eine Frau vor sich, mit der er alles teilen möchte. Doch er weiß, dass sein Geheimnis zwischen Ihnen steht. Um Kate zu halten, muss er ihr die Wahrheit sagen – auch wenn das bedeuten könnte, sie zu verlieren ...

Cover: Wer sich meinen Blog einmal anguckt merkt schnell, dass ich die Farbe Rosa sehr mag. Dementsprechend gefällt mir auch die Farbgestaltung sehr gut. Das glänzende Pink der High-Heels und des Titels bilden einen zusätzlichen Eyecatcher. Außerdem gefällt mir, dass der Eiffelturm dezent ins Cover eingearbeitet wurde und somit einen räumlichen Bezug zur Geschichte bildet.

Meine Meinung: Die Geschichte von den zwei Hauptcharakteren Rylan und Kate erzählt die Autorin aus der dritten Perspektive. Man kann zum Glück trotzdem komplett in die Köpfe der beiden eintauchen. Alle Gefühle und Gedanken werden dem Leser offenbart. Leider sind manche Formulierungen etwas unglücklich, da man sie eher in der Ich-Perspektive erwarten würde und zuerst manchmal der Eindruck entstand die Personen redet von sich selber in der dritten Person. Der Ich-Erzähler wäre für diesen Roman schöner gewesen.

Die Protagonisten lernt man in der Geschichte sehr gut kennen. Anfangs halten sich beide, auch in ihren Gedanken, sehr bedeckt, denn beide haben eine schwierige Vergangenheit. Doch nach und nach bekommt man einen tieferen Einblick in ihre Gefühle und ihre Vorgeschichte.
Kate ist Kunststudentin und sucht in Paris nach einer Inspiration für ihre Kunst, um auch ihr Vertrauen in ihr Talent zu stärken. Ihr Leben lang haben ihr Männer eingeredet sie sei nicht gut genug und Kate ist geplagt von Ängsten, wenig Selbstbewusstsein und -vertrauen. Ständig hat sie die negative Stimme ihres Vaters im Kopf … bis Rylan auftaucht.
Rylan hat eine ähnlich schlechte Beziehung zu seinem Vater, die ihn ebenso stark geprägt hat. Er hat alles für seinen Vater und dessen Wünsche aufgeopfert, nur um von ihm betrogen und belogen zu werden. Er flüchtet nach Paris, baut eine Mauer um sich auf und lässt niemanden mehr an sich heran … bis Kate auftaucht.

Beide Charaktere bringen einander gegenseitig sehr viel bei. Rylan hilft Kate Selbstvertrauen aufzubauen und selbstbewusst zu denken und zu handeln. Kate wiederum schafft es durch Rylans Mauer zu dringen und sie langsam aber sicher einzureißen. Sie lässt ihn die Vergangenheit mit ganz anderen Augen sehen. Beide bringen das jeweils Beste im anderen zum Vorscheinen und machen eine tolle charakterlicher Weiterentwicklung durch. Die Verbindung zwischen den beiden war sehr stark zu fühlen.
Von Anfang an haben die Funken zwischen Rylan und Kate nur so gesprüht. Diese spürbare Chemie, die die Autorin schon ab den ersten Kapiteln aufgebaut bekommt, ist einfach faszinierend. Und mit ihr sind die erotischen Szenen gleich noch ein bisschen besser. Die Geschichte bietet sinnliche, romantische Erotik vom Feinsten. Viele Autoren können sich hier noch etwas abgucken!

Das Setting der Buches sollte auch nicht unerwähnt bleiben, denn es spielt vor einer unglaublichen Kulisse. Paris - Die Stadt der Liebe. Aber konnte die Autorin den Charme und Faszination der Stadt richtig einfangen und auch (sinnvoll) in die Geschichte einbinden? Ja definitiv. Jeanette Grey ist es gelungen eine perfekte Mischung zwischen erotischen Szenen und Stadterkundung zu finden. Sie entführt den Leser/ die Leserin ins romantische Paris und weckt den Wunsch die Stadt (wieder) zu bereisen.

Das einzige Thema, mit dem ich persönlich nicht ganz so viel anfangen konnten, war die Kunst. Viele Gespräche zwischen Rylan und Kate drehen sich um ihre Kunst oder Kunstwerke zum Beispiel in Museen. Besonders durch Kate wird viel in ihre Kunstwerke reininterpretiert und damit konnte ich bereits in der Schule nichts anfangen. Dieses Kunstverständnis fehlt mir einfach, aber trotzdem kann ich den Wert der Thematik Kunst für den Plot deutlich erkennen und finde es daher in Ordnung, dass sie so viel Beachtung findet.

Fazit: "Seven Nights - Paris" ist ein wirklich sinnlicher Roman. Besonders zu Beginn sprühen die Funken zwischen den zwei Hauptcharakteren nur so. Zum Ende hin flacht die Geschichte etwas ab, aber mir hat das Buch trotzdem sehr gut gefallen. Von mir gibt es 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Man darf nicht zu viel erwarten, dann ist es unterhaltsam

Alexandria & Tristan
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-fair-game-alexandria-tristan.html

Kurzbeschreibung: Alexandria will nur ein normales Leben führen, aber ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/10/rezension-fair-game-alexandria-tristan.html

Kurzbeschreibung: Alexandria will nur ein normales Leben führen, aber sie ist pleite. Nachdem ihre Eltern wegen Veruntreuung im Gefängnis gelandet sind, schreibt sie sich mit dem Mädchennamen ihrer Mutter am College ein und versucht ihr Bestes, jemand anderes zu sein. Auf einer Party lernt sie Tristan kennen: reich, faul und egozentrisch. Als er sie anmacht, schüttet sie ihm ihr Bier über den Kopf, aber das stößt ihn nicht ab. Im Gegenteil: Tristan liebt nichts mehr als eine Herausforderung ...

Cover: Das Cover ist nichts Neues und schon gar nicht für einen New Adult Roman. Aber trotzdem ist es sehr schön. Der Beinah-Kuss sieht sehr sinnlich aus und es passt wirklich gut zum Genre.

Meine Meinung: An diese Reihe gehe ich seit dem ersten Band immer etwas skeptisch heran. Was allerdings nur gut für das Buch sein kann, da es einen eindeutig nicht aus den Socken haut, noch ein literarisches Highlight ist.

Mit dem Schreibstil der Autorin war ich bisher immer sehr zufrieden. Der für New Adult typische Perspektivenwechsel zwischen den Hauptcharakteren plus Ich-Perspektive ist für mich immer eine gute Wahl. Allerdings spricht die Autorin die Leser selten, aber an manchen Stellen direkt an. Das wird mir egal in welchem Buch niemals gefallen. Ich als Leserin möchte vollkommen in die fiktive Geschichte eintauchen und nicht auf einmal dadurch in die Realität zurückgeworfen werden.

Im dritten Teil der Fair Game Reihe dreht es sich diesmal um den dritten Jungen der Clique Tristan. In den ersten zwei Bänden konnte man ihn schon kennenlernen und er hat sich nicht gerade sympathisch gemacht. Alexandria selbst beschreibt ihn am Anfang sehr passend so: "Er ist ein oberflächlicher Angeber. Herzlos und wie eine Maschine, hält ständig Ausschau nach seinem nächsten Opfer." (Seite 178)
Und besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Tristan ist lächerlich eingebildet. Natürlich durchläuft auch er eine charakterliche Veränderung in der Geschichte und er war mir am Ende nicht mehr unsympathisch, aber ans Herz ist er mir definitiv auch nicht gewachsen. Vor allem da mir die Veränderung zu schnell ging und zu viel war. Ohne die letzten Kapitel wäre die Geschichte realistischer gewesen.
Alexandria, genannt Alex, ist genau das Gegenteil von Tristan. Nett, höflich, beinah unscheinbar. Doch auch ihre Familie war einst reich und ab und zu blitzt doch ihre reiche Überheblichkeit hervor. Doch Alexandrias Eltern haben ihre Investoren betrogen, haben all ihr Geld verloren und sind im Gefängnis gelandet. Alexandria muss sich jetzt alleine durchschlagen und versucht ihre Vergangenheit vor jedem zu verstecken, was ich ihr nicht verübeln kann. Und doch bin ich auch mit ihr nicht richtig warm geworden, sie hatte mir einfach zu wenig charakterliche Tiefe.

Vom Plot kann man ebenfalls nichts neues oder aufregendes erwarten. Es ist ein ruhige und nette Liebesgeschichte, am Ende rutscht sie mir für das Genre sogar etwas zu sehr ins Kitschige ab. Das Buch hat mich nicht umgehauen oder mitgerissen, aber trotzdem hat es mich gut unterhalten. Man darf nur nicht zu viel von der Geschichte erwarten. Die erotischen Szenen haben mir auch gut gefallen, auch wenn sie mir zum Ende hin etwas zu viele waren. Sie waren sehr sinnlich beschrieben. Manche Wörter habe ich persönlich als unerotisch und unreif empfunden, aber jeder wie er mag.

Fazit: Es gab Stellen, da mochte ich das Buch sehr gerne und Stellen, an denen ich es nicht so gerne mochte. Insgesamt konnte mich dieses New Adult Geschichte nicht umhauen, aber sie konnte mich unterhalten. Nur mit der Sprache und an manchen stellen mit den Schreibstil war ich etwas unzufrieden. Von mir gibt es daher 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Einfach nur enttäuschend

Du bist mein Feuer
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/09/rezension-du-bist-mein-feuer.html

Kurzbeschreibung: Ein Blick auf die sinnlich tanzende Fremde im roten Kleid, und ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/09/rezension-du-bist-mein-feuer.html

Kurzbeschreibung: Ein Blick auf die sinnlich tanzende Fremde im roten Kleid, und Caleb weiß: Er muss sie haben. Ein Zufall führt dazu, dass er Veronica Unterschlupf gewährt. Sie sieht in ihm nur den Sohn reicher Eltern, der nicht zu ihr, dem Mädchen aus schwierigen Verhältnissen, passt. Aber der verwöhnte Bad Boy will mit ihr etwas Echtes, Tiefes. Schnell merkt er, dass Veronica nicht leicht zu erobern ist: Sie vertraut nichts und niemandem. Aber Caleb ist bereit, die Schatten ihrer Vergangenheit zu vertreiben und jedes Hindernis, das sie trennt, zu überwinden. Auch wenn alle sagen, dass Veronica sein Ruin sein wird …

Cover: Das Cover ist für meinen Geschmack etwas zu dunkel gehalten. Bei dunkleren Covern neige ich eher dazu vorbeizuschauen. Dadurch sticht auch die Blume nicht so sehr hervor und rückt doch irgendwie mit in den Hintergrund. Ein hellerer Hintergrund hätte da besser gepasst denke ich.

Lieblingszitat: "Das Schlechte in deinem Leben definiert dich nicht, Red. Deine Narben definieren dich nicht. Was dich definiert, ist das, was du gelernt hast, weil du diese Narben zugefügt bekamst, und der Weg, den du danach gewählt hast." (Seite 190)

Meine Meinung: Die Geschichte aus diesem Buch wurde schon vor dieser Veröffentlichung bekannt. Auf Wattpad hatte die Geschichte Millionen Leser. Bei soviel Hype und Euphorie und dem vielversprechenden Klappentext kann das Buch ja nur gut werden, dachte ich. Und wurde daher sehr enttäuscht.

Schon mit dem Schreibstil und der Erzählperspektive wurde ich nicht warm. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was prinzipiell etwas sehr gutes ist. Allerdings springen die nachfolgenden Erzähler teilweise mehrere Minuten oder Stunden zurück, was es erschwert der Geschichte richtig zu folgen. Das mag funktionieren, wenn die Kapitel nach und nach gelesen werden, aber nicht bei einer fortlaufenden Geschichte. Man merkt hier wie ich finde deutlich, dass die Autorin keine große Schreiberfahrung hat. Insgesamt zieht sich die Geschichte sehr hin und ich musste mich teilweise dazu zwingen weiterzulesen.

Auch die Charaktere sind mir nicht sympathisch geworden. Zwar nicht direkt unsympathisch, aber des Öfteren nervig. Veronica (oder Red), die Protagonistin, ist unglaublich unselbstbewusst und unsicher. Obwohl Caleb nie auch nur irgendetwas ansatzweise gegen sie gesagt oder getan hat, denkt sie ständig schlechtes von ihm, ist unfreundlich oder distanziert und merkt dann oft im Nachhinein wie dämlich das war und heult deswegen rum.
Caleb war mir da schon weitaus sympathischer. Er ist nett, aufmerksam, fürsorglich und trägt "seine" Red auf den Händen. Er ist der Typ Mann, den sich viele Frauen wünschen. Manchmal war mir seine Verliebtheit allerdings ein wenig zu viel und zu übertrieben, besonders da sich die beiden erst sehr kurz kennen.
Am schlimmsten war allerdings Veronicas beste Freundin Cam. Sie bringt in einer Tour Sätze wie "Er ist geil wie ein Einhorn in der Brunft" heraus oder beleidigt ihre Freundinnen "liebevoll" als Arschloch. Das Buch verliert bei Szenen mit Cam gehört an Niveau, denn auch Veronica verhält sich in ihrer Gegenwart ähnlich bescheuert. An diesen Stellen hätte ich das Buch gerne gegen die Wand geklatscht.

Nicht nur die Verbindung zwischen diesen "besten Freundinnen" konnte ich einfach nicht sehen, sondern auch die Verbindung zwischen Veronica und Caleb war sehr fadenscheinig. Die Liebesgeschichte entwickelt sich einfach viel zu schnell, um auch nur irgendwie Tiefgang zu bekommen. Er sieht sie, er ist verliebt, quasi direkt. Emotionale Tiefe Fehlanzeige. Nur den erotischen Szenen zwischen den beiden konnte ich etwas abgewinnen. Wobei ich weder die Beschreibung jemanden "aufzuessen" noch die Bezeichnung "Liebe machen" sinnlich oder im letzteren Fall passend für dieses Genre fand.

Ich hatte wirklich oft den Wunsch das Buch aus der Hand zu legen. An manchen Stellen zog sich die Geschichte dermaßen hin, so dass ich einfach nur gelangweilt war. Der Plot besitzt zwar neben den gängigen Klischees durchaus unverhersehbare Elemente und gerade zum Ende hin wird definitiv Spannung aufgebaut. Aber bei über 500 Seiten reicht eine Spannung auf den letzten 50 Seiten definitiv nicht aus.

Fazit: Ich habe mich wirklich durch dieses Buch durchquälen müssen. Weder die Charaktere noch der Plot konnten mich überzeugen. Es war wirklich enttäuschend. Daher gibt es von mir nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 18.09.2017

Weniger Gefühl, mehr Spannung und Intrigen

Das Herz des Verräters
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/09/rezension-das-herz-des-verraters.html

Kurzbeschreibung: Seit Lia in den feindlichen Palast verschleppt wurde, muss ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/09/rezension-das-herz-des-verraters.html

Kurzbeschreibung: Seit Lia in den feindlichen Palast verschleppt wurde, muss sie um ihr Leben fürchten. Rafe ist zwar an ihrer Seite, aber hier kann auch er sie nicht mehr beschützen. Der Komizar von Venda will Lias Tod – und erst als Kaden ihm verrät, dass Lia die Gabe der Vorsehung besitzt, steigert das in den Augen des Feindes Lias Wert. Sie gewinnt Zeit – doch was sagt ihr der Blick in die Zukunft? Lia muss wichtige Entscheidungen treffen und einen Weg finden, um endlich ihrem Gefängnis zu entfliehen ...

Cover: Das Cover ist mir persönlich etwas zu düster, was aber wiederum sehr gut die Stimmung in diesem Band widerspiegelt. Auch die Frau mit dem roten Kleid bietet einen Bezug zur Geschichte. Insgesamt ist es daher trotzdem ein gelungenes Cover. Besonders die Schrift und das Design des Titels gefällt mir wieder sehr gut.

Meine Meinung: Obwohl der erste Teil "Der Kuss der Lüge" ohne Cliffhanger geendet hat, war ich mehr als gespannt auf diesen zweiten Teil. Ich hatte zwar etwas anderes erwartet, aber wurde definitiv nicht enttäuscht.

Der Schreibstil von Mary E. Pearson hat mich von Anfang an wieder in seinen Bann gezogen. Man kommt mit einer spielenden Leichtigkeit durch die Geschichte und in eineinhalb Tagen hatte ich das Buch bereits schon wieder beendet, da ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Erzählt wird wieder aus der Perspektive von Lia, Kaden, Rafe und ab und zu kommt auch Lias Freundin Pauline zu Wort. Letztere Perspektive fand ich meist ziemlich nervig und überflüssig. Diese Informationen hätte man bestimmt auch in anderer Form unterbringen können. Ansonsten erging es mir wie im ersten Band, dass ich gerne viel öfter die Perspektive von Kaden oder Rafe gelesen hätte.

Besonders Kaden würde ich gerne noch besser kennenlernen. Man lernt zwar mehr über ihn und seine Vergangenheit, aber ich wäre gerne mehr in seine eigene Gefühlswelt eingetaucht. Man spürt oft seine innere Zerrissenheit. Er steht zwischen zwei Welten und kann sich weder für die eine noch die andere richtig entscheiden. Obwohl er doch "der Verräter" ist, ist er mir in diesem Band mehr ans Herz gewachsen, denn er ist nicht nur der Attentäter, sondern eigentlich so viel mehr.
Über Rafe, den Prinzen, erfährt man dagegen viel zu wenig und es wird auch seltener auf ihn eingegangen. Er bleibt ein Fremder, was ich sehr schade finde. Trotz allem opfert er sehr viel für Lia und verdient damit mindestens meinen größten Respekt.
Lia bleibt die starke, eigensinnige Persönlichkeit, die man schon im ersten Teil kennengelernt hat. In ihrem Herz und ihrem Kopf herrscht ein Gefühlswirrwar: Trauer, Liebe, Verzweiflung, Mitleid, Wut, Angst, Mut, Misstrauen, Hoffnung. Nie konnte ich ihre Reaktion vorausahnen, aber so viel sei gesagt, sie hat mich ein ums andere Mal beeindruckt.

Wie schon erwähnt hatte ich mir den weiteren Verlauf, nach dem Lia, Rafe und Kaden in Venda angekommen sind, ganz anders vorgestellt. Ich kann leider nicht genauer darauf eingehen ohne zu spoilern. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht.
Emotional gesehen ist dieser Teil nicht so berührend und ergreifend. Auf die (Dreiecks-)Liebesgeschichte wird nur am Rande eingegangen und es gibt keinen so spektakulären Tod wie den von Walther, Lias Bruder. Der Fokus wird mehr auf die Spannung gelegt. Es gibt allerlei Intrigen und Geheimnisse. Keinen der Charaktere außer Lia kann man so wirklich durchschauen. Besonders Kaden bleibt mir ein Rätsel. Dadurch kommt es aber auch ständig zu Handlungen, die ich so nicht erwartet hätte. Trotzdem gab es mir insgesamt zu wenig Action. Lia und Rafe sind sehr lange in Venda, ohne dass die Handlung wirklich vorankommt, obwohl viel passiert. Das Ende lässt uns Leser genauso ungewiss zurück wie im ersten Teil. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Geschichte um Lia im dritten Teil (der im Deutschen leider auf Teil 3 und 4 aufgesplittet wird) weiterentwickeln wird.

Fazit: "Das Herz des Verräters" ist eine gelungene Fortsetzung, die mir auch insgesamt sehr gut gefallen hat. Allerdings wenn man im Nachhinein auf das Geschehene zurückblickt, ist nicht wirklich viel passiert. Und ich denke genau diese mitreißende und actionreichere Handlung ist das, was mir fehlt, um mich richtig begeistern zu können. Von mir gibt es daher 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Einige Anfangsschwierigkeiten, aber danach zieht einen die Geschichte in ihren Bann

Der Kuss der Lüge
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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/09/rezension-kuss-der-luge.html

Kurzbeschreibung: Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: https://liebedeinbuch.blogspot.com/2017/09/rezension-kuss-der-luge.html

Kurzbeschreibung: Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen ...

Cover: Das Cover gefällt mir wirklich gut. Obwohl es aufgewühlt ist, so als würde ein Unwetter heranziehen, ist es doch auf eine andere Art harmonisch. Die verschiedenen Grüntone harmonieren perfekt miteinander und das Mädchen (Lia) sieht sehr hübsch aus, ohne ihr Gesicht zu zeigen. Nur die Menschen und der Turm im Hintergrund sprechen mich nicht so sehr an. Sie hätten gerne weggelassen werden können.

Lieblingszitat: "Nächte wie diese. Sie leben fort und fort und überdauern sogar den Mond, weil sie aus etwas anderem gemacht sind. Etwas, das so ruhig wie ein Herzschlag und so mitreißend wie der Wind ist. Für mich würde der heutige Abend ewig dauern." (Seite 317)

Meine Meinung: "Kuss der Lüge" ist eines der Bücher, das 2017 einen riesigen Hype auslöste. Insgesamt finde ich den Hype gerechtfertigt, auch wenn ich ein paar Kritikpunkte habe. Aber oft ist es bei mir so, dass erste Teil von Trilogien keine fünf Herzen erreichen.

Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen. Er zieht einen in die Geschichte hinein und lässt einen das Buch wahnsinnig schnell verschlingen. Gerade zum Ende hin konnte ich gar nicht mehr gestoppt werden.
Erzählt wird hauptsächlich aus drei Perspektiven: Lia alias Prinzessin Arabella, Rafe und Kaden. Der Wechsel und die Erzählungen aus der Sicht der zwei Männer haben mir gut gefallen. Allerdings fallen die Parts von Lia deutlich länger aus und oft wollte ich unbedingt wissen, was Rafe oder Kaden denkt und habe am Ende auch noch die Perspektive des genau anderen bekommen. Es war zum Verrücktwerden. Aber es hat mich auch noch mehr angetrieben weiterzulesen.

Die Protaganistin Lia war mir sofort sympathisch. Sie lebte bisher als Prinzessin Arabella Celestine Idris Jezelina, Erste Tochter des Hauses Morrighan. Doch als sie verheiratet werden soll, um zwei Königreiche zu vereinen, flieht sie. Sie beginnt ein neues Leben als Lia, das Schankmädchen in Terravin. Leider wird ihr aber schon bald bewusst, dass sie ihrem Schicksal und ihrer Position nicht entkommen kann. Doch trotz allem ist sie eine unglaublich starke Persönlichkeit. Sie geht ihren eigenen Weg und ist den Leuten, die ihr am Herzen liegen, treu ergeben.
Dann gibt es noch die zwei männlichen Protagonisten. Den Prinz, der nach Lias Flucht aufbrach, um sie zu suchen. Und der Attentäter, der aufbrach, um sie zu töten. Kaden und Rafe - doch wer ist wer? Diese Frage wird dem Leser lange vorenthalten. Dadurch rätselt man aber auch automatisch mehr mit. Anfangs war ich sehr verwirrt. Dann war ich mir sicher herausgefunden zu haben, wer die beiden in Wirklichkeit sind. Nur um bei der Auflösung total verwirrt dazustehen, denn es war genau andersrum. Ehrlich gesagt war danach meine Lesefreude etwas gedämpft, aber die Autorin kann ja nichts dafür, dass ich mich so in die Irre führen lassen habe.

Das Buch beginnt mit der erwähnten Flucht von Lia, gemeinsam mit einer der Angestellten und ihrer Freundin Pauline. Pauline ist Lia treu ergeben und auch sie hat einen Weg in mein Herz gefunden. Leider allerdings gestaltet sich der Anfang bishin zur Ankunft im vermeintlich sicheren Ort Terravin sehr schleppend. Trotz der Tatsache, dass die beiden Frauen sich auf der Flucht befinden, wird wenig Spannung aufgebaut. Erst mit dem Eintreffen von Rafe und Kaden kommt etwas mehr Leben in die Geschichte.
Und damit auch mehr Handlung, mehr Herzschmerz (wir haben es hier schließlich mit einer Dreiecksgeschichte zu tun) und mehr Spannung. Trotzdem hätte ich mir insgesamt ein höheres Spannungsniveau gewünscht. Auf einen Cliffhanger verzichtet die Autorin ebenfalls. Und dennoch musste ich den zweiten Teil direkt zur Hand nehmen. Hut ab davor.

Fazit: "Der Kuss der Lüge" bietet einen Geschichte die einen fesselt, die einen bewegt, die einen zu Tränen rührt. Leider brauchte sie aber auch ordentlich Anlauf, um in Schwung zu kommen und um Spannung aufzubauen. Von mir gibt es vier Sterne und ich bin schon sehr sehr gespannt auf den zweiten Teil.

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