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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2016

Tolle Idee, nicht so toller Schluss

Ihr letzter Sommer
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Auf das Buch wurde ich durch eine Bloggerin aufmerksam, der es total gut gefallen hat - und ich wurde neugierig :)
An sich ist das Buch auch nicht schlecht. Es spielt zu zwei unterschiedlichen Zeiten, ...

Auf das Buch wurde ich durch eine Bloggerin aufmerksam, der es total gut gefallen hat - und ich wurde neugierig :)
An sich ist das Buch auch nicht schlecht. Es spielt zu zwei unterschiedlichen Zeiten, einmal 2003, als die 16jährige Rebecca Winter verschwindet und 11 Jahre später, als sie vermeintlich wieder auftaucht. Denn es handelt sich hier um eine Herumtreiberin, die sich aus einem Ladendiebstahl herausreden möchte und die Ähnlichkeit zum Entführungsopfer ausnutzt. Und einmal mit der Lüge angefangen, kommt sie nicht mehr so schnell heraus und nimmt Rebeccas Platz ein.
Diese Thematik baut natürlich Spannung auf. Denn der Leser erlebt die letzten Tage von Rebecca mit, ohne das man weiß, was mit ihr geschehen ist. Und natürlich möchte man auch wissen, wie lange die Maskerade der jungen Betrügerin aufrecht erhalten werden kann. Denn sie muss viele Leute davon überzeugen, wirklich Rebecca zu sein. Hier konnte ich mitfiebern, auch wenn ich nicht genau wusste, für wen ich meine Sympathien aufbringen soll.
Sprachlich hat das Buch eine Besonderheit. Die alten Passagen sind in der Vergangenheit und der 3. Person geschrieben, die aktuellen in der Gegenwart und in der 1. Person. Das fand ich eine tolle Idee, die beiden Ebenen nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich voneinander abzugrenzen.
Leider hat mich dann der Schluss sehr enttäuscht. Es ging dann alles sehr, sehr schnell und war auch ziemlich brutal - für mich hat das nicht wirklich zum Rest des Buches gepasst. Deswegen nur 3 Sterne, aber eine gute Idee.

Veröffentlicht am 04.12.2016

So fing alles an...

Die Auserwählten - Phase Null
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Vorsicht: Auch wenn es sich hier um die Vorgeschichte der Auserwählten-Reihe handelt, muss man dieses Buch unbedingt als letztes lesen. Zum einen würde man sonst nicht alles verstehen, zum anderen greift ...

Vorsicht: Auch wenn es sich hier um die Vorgeschichte der Auserwählten-Reihe handelt, muss man dieses Buch unbedingt als letztes lesen. Zum einen würde man sonst nicht alles verstehen, zum anderen greift es vieles aus den anderen Bänden auf und man würde sich die ganze Spannung kaputt machen.

Da es schon etwas her ist, seit ich die Trilogie gelesen habe, viel mir der Einstieg in "Phase Null" recht schwer. Es hat ein bisschen gedauert, bis mir die Ereignisse rund um Thomas wieder so präsent waren, dass ich der Geschichte gut folgen konnte. Mein Tipp deswegen: Am besten alle vier Teile hintereinander weglesen :)

Die Geschichte wird aus der Sicht von Thomas erzählt. Wir erfahren, wie er im Hauptquartier von ANGST aufwächst, was er erlebt, wenn er einsam ist oder ihn Zweifel an der ganzen Sache kommen. Mir war er ehrlich gesagt an der ein oder anderen Stelle zu glatt und zu leicht zu beeinflussen, ansonsten aber genauso sympathisch wie eh und je.

Auch die anderen wichtigen Personen tauchen wieder auf. Es ist schön, einiges über deren Hintergründe zu erfahren, auch wenn vieles vage bleibt.

Am Anfang war mir das Buch etwas zu langsam... Es ging irgendwie nicht wirklich voran, es gab kaum Handlung und ich hatte manchmal das Gefühl, es müssten Seiten gefüllt werden. Dann erfährt man wieder neue, spannende Informationen oder die Ereignisse überschlagen sich. An diesen Stellen ist das Buch ein wahrer Pageturner. Allerdings bleiben für mich am Ende trotzdem Fragen offen, von denen ich mir in der Vorgeschichte eine Aufklärung erhofft habe. Vielleicht kommt noch ein Zusatzband? Es ist zwar unwahrscheinlich, aber wer weiß...

Die Sprache war wieder leicht verständlich und gut zu lesen. Eher unbekannte Begriffen wie Griewer etc. sind schon aus den anderen Bänden bekannt.

Insgesamt hat mir "Phase Null" gut gefallen, Fans, die von der Reihe oder dem Film begeistert waren, kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Von mir gibt's 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Mal etwas anderes - auf jeden Fall lesenswert

The Cage - Entführt
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Vom Klappentext her denkt man wirklich, dass es mal wieder eine Dystopie ist, wie man schon zig andere gelesen hat. Trotzdem konnte mich die Autorin mit dem ersten Teil der Cage-Trilogie überzeugen, denn ...

Vom Klappentext her denkt man wirklich, dass es mal wieder eine Dystopie ist, wie man schon zig andere gelesen hat. Trotzdem konnte mich die Autorin mit dem ersten Teil der Cage-Trilogie überzeugen, denn sie bringt einen Aspekt in die Geschichte, den ich so nicht erwartet und bisher auch nicht gekannt habe. Leider kann ich nichts verraten, ohne zu spoilern - also müsst ihr es selbst lesen :)

Die Figuren, allen voran die Protagonistin Cora, haben mir gut gefallen. Sie sind sehr unterschiedlich, was dem Buch zu viel Spannung verhilft - denn natürlich prallen die Gegensätze aufeinander. Ihr Verhalten ist nachvollziehbar, aber nicht immer vorhersehbar.

Die Welt, in der sich die Jugendlichen befinden, hat mich sehr fasziniert. Alles war anderes, aber doch vertraut. Das Buch hat mich auch ganz schön nachdenklich gemacht. Denn das was passiert, dass Menschen zur Unterhaltung genutzt oder "zerlegt" werden, um aus ihnen Medikamente herzustellen, klingt im ersten Moment sehr absurd. Aber machen wir das nicht genau so mit Tieren? Diesen kritischen Aspekt des Buches war super.
Auch die beschriebene Technologie und der Käfig an sich war sehr interessant. Hier hätte es für meinen Geschmack ruhig noch ausführlicher sein dürfen - denn genau deswegen lese ich so gerne Dystopien.

Die Sprache ist sehr einfach und jugendlich, an der ein oder anderen Stelle fast schon etwas vulgär. Sie passt zum Buch und zur Stimmung und lässt sich sehr leicht lesen. Etwas Probleme hatte ich anfangs mit den Namen der Entführer - aber das gibt sich schnell.

Das Ende ist so ein gemeiner Cliffhanger, dass ich mir die weiteren Bücher wohl auf Englisch kaufe, um zu wissen, wie es weitergeht. Es dauert ja leider noch eine Weile, bis die deutschen Übersetzungen erscheinen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, deswegen vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 27.11.2016

Ackermann ist wieder am Start!

Ich bin der Zorn
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Es ist schon eine Weile her, dass ich die Vorgänger gelesen habe. Deswegen fiel es mir auch etwas schwer, wieder in das Buch hineinzukommen. Es liegt daran, dass man viele Personen schon kennt und die ...

Es ist schon eine Weile her, dass ich die Vorgänger gelesen habe. Deswegen fiel es mir auch etwas schwer, wieder in das Buch hineinzukommen. Es liegt daran, dass man viele Personen schon kennt und die Handlung an einigen Stellen sehr komplex ist. Es werden Anspielungen auf die Geschehnisse aus den Vorgängern gemacht und wer alles verstehen möchte, der sollte auf alle Fälle die Vorgänger lesen. Nach und nach wurden mir die Namen und alten Geschehnisse dann wieder vertrauter und der Lesegenuss stellte sich ein.

Auch in diesem Buch taucht ein sehr intelligenter Killer auf, der sich selbst als Judas bezeichnet und auf brutalste Weise Menschen umbringt. Er spielt mit der Polizei und den Bundesagenten - es scheint keinerlei Hinweise auf seine Identität zu geben. Als dann auch noch Schüsse im modernsten Gefängnis der USA fallen, muss an mehreren Fronten ermittelt und gekämpft werden. Der Fall wird aber nicht nur in der Gegenwart geschildert, sondern es gibt immer wieder Ausschnitte aus dem Tagebuch des Judas-Killers. So erfährt man, wie er zu dem wurde, was er ist. Hinweise auf seine Identität werden aber nicht gegeben, sodass man bis zum Ende miträtseln kann.

Mir hat gefallen, wie alles miteinander verbunden war. Allerdings kam ich teilweise mit den vielen Namen durcheinander - die wichtigen Personen kennt man aber noch einer Weile. Die Auflösung ist, wie die ganze Geschichte, sehr vielschichtig. Es wird alles logisch aufgelöst und das Ende ist wirklich eine Überraschung.

Der Schreibstil ist super: Sehr flüssig, die Perspektiven werden häufig gewechselt, es gibt also viele kleine Cliffhanger innerhalb des Buches. Allerdings sollte man das Buch möglichst am Stück lesen und nicht zu lange Pausen dazwischen einlegen. Wie gesagt ist die Handlung sehr komplex und man findet dann nur schwer in die Geschichte zurück.

Wie von Ethan Cross bekannt, ist das Buch nichts für schwache Nerven. Es geht nicht nur ziemlich brutal zu, es wird auch alles in Einzelheiten geschildert. Auch die Sprache ist an der ein oder anderen Stelle etwas vulgär.

Womit ich nicht so gut klar kam, war die neue Rolle von Ackermann. Wer die Vorgänger kennt weiß: Er ist ein Serienmörder, der seinesgleichen sucht. Er wird nun aber vom Gejagten zum Jäger, wechselt also die Seiten. Sein Charakter hat sich nicht wesentlich geändert - ich kann mich aber mit seiner neuen Funktion nur sehr schwer anfreunden. Und irgendwie befürchte ich, dass es in einem der nächsten Cross-Thriller nochmal gewaltig knallen wird.

Insgesamt hat mich der Thriller gut unterhalten, war spannend und schön zu lesen. Wer starke Nerven hat, sollte sich das Buch schnappen! Von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 24.11.2016

Übertrieben...

NERVE - Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen
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Eine Warnung: Ich kann dieses Buch nicht rezensieren, ohne zu spoilern. Falls ihr es also nicht lesen wollt - ihr wisst was zu tun ist :)

Der Einstieg in das Buch ist ziemlich chaotisch und man weiß gar ...

Eine Warnung: Ich kann dieses Buch nicht rezensieren, ohne zu spoilern. Falls ihr es also nicht lesen wollt - ihr wisst was zu tun ist :)

Der Einstieg in das Buch ist ziemlich chaotisch und man weiß gar nicht, wo der Prolog hinführt. Er greift bereits voraus. Um was es eigentlich geht, wird erst später klar.
Sehr enttäuschend war für mich, dass am Ende gar nicht mehr auf den Prolog eingegangen wurde. Dieser endet mit einem großen Cliffhanger, der dann aber gar nicht mehr aufgegriffen oder aufgeklärt wird. Das macht die Geschichte unrund.

Die Protagonistin Vee konnte mich gar nicht überzeugen. Auf der einen Seite ist sie das schüchterne Mädchen, das immer im Schatten ihrer tollen Freundin steht. So sieht sie sich zumindest. Ich fand es mutig, dass sie sich für das Spiel entscheidet - aber dann zeigt sich, dass sie mindestens genauso oberflächlich ist, wie die "Coolen" in ihrer Schule. Für ein paar Schuhe oder einen Shopping-Gutschein für ihren Lieblingsladen scheint sie sich für nichts zu schade zu sein - sie verrät sogar ihre beste Freundin. Das zeugt meiner Meinung nach nicht von Größe.

Die Idee des Buches ist eigentlich nicht mal schlecht. Challenges, bei denen du an deine Grenzen gehst und dich die Welt beobachtet, können spannend sein. Und wenn das ganze in der "Erwachsenenwelt" gespielt hätte, hätte es mir auch besser gefallen. So fand ich die Aufgaben einfach nur krank: Nicht vergessen, Vee ist minderjährig. Das sie 50 Dollar für jedes Bier, das sie trinkt, bekommt, ist noch mit das harmloseste. Aber sie macht ja für Geld alles - stellt sich sogar auf den Babystrich und bietet sich Freiern an. Überhaupt drehten sich die meisten Challenges um Sex - so bekommen die Teilnehmer des Finales Geld dafür, wenn sie vor der Kamera miteinander schlafen. Die Zuschauer stimmen dann aber, wer die "beste Show" geboten hat. Muss das sein, in einem Buch für Jugendliche?

Der Schreibstil ist sehr flüssig, man liest das Buch sehr schnell weg. Der Schreibstil war mir hingegen an einigen Stellen zu vulgär. Auch an Schimpfwörtern wird nicht gespart.

Mir ist bewusst, dass das Buch vor allem auf die Gefahren, die das Internet bietet, hinweisen möchte. Natürlich sollte man nicht Videos von sich einfach so ins Netz stellen, seine Rechte abgeben und sich leicht beeinflussen lassen. Ich bin allerdings der Meinung, dass man das auch anders ausdrücken kann.

Für mich war alles zu übertrieben und zu unrealistisch. Das fängt bei Vees Eltern an, deren Handlungen nicht nachvollziehbar sind und hört damit auf, dass es zu viele Zufälle gibt. Sehr schade.

Insgesamt konnte mich das Buch nicht überzeugen. Wahrscheinlich bin ich nicht die richtige Zielgruppe. Ich vergebe 1,5 Sterne, in der Hoffnung, dass es vielleicht doch den ein oder anderen Jugendlichen etwas die Augen im Umgang mit seinen Internetgewohnheiten gibt.