Profilbild von jasbr

jasbr

Lesejury Star
offline

jasbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jasbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2016

Ackermann ist wieder am Start!

Ich bin der Zorn
0

Es ist schon eine Weile her, dass ich die Vorgänger gelesen habe. Deswegen fiel es mir auch etwas schwer, wieder in das Buch hineinzukommen. Es liegt daran, dass man viele Personen schon kennt und die ...

Es ist schon eine Weile her, dass ich die Vorgänger gelesen habe. Deswegen fiel es mir auch etwas schwer, wieder in das Buch hineinzukommen. Es liegt daran, dass man viele Personen schon kennt und die Handlung an einigen Stellen sehr komplex ist. Es werden Anspielungen auf die Geschehnisse aus den Vorgängern gemacht und wer alles verstehen möchte, der sollte auf alle Fälle die Vorgänger lesen. Nach und nach wurden mir die Namen und alten Geschehnisse dann wieder vertrauter und der Lesegenuss stellte sich ein.

Auch in diesem Buch taucht ein sehr intelligenter Killer auf, der sich selbst als Judas bezeichnet und auf brutalste Weise Menschen umbringt. Er spielt mit der Polizei und den Bundesagenten - es scheint keinerlei Hinweise auf seine Identität zu geben. Als dann auch noch Schüsse im modernsten Gefängnis der USA fallen, muss an mehreren Fronten ermittelt und gekämpft werden. Der Fall wird aber nicht nur in der Gegenwart geschildert, sondern es gibt immer wieder Ausschnitte aus dem Tagebuch des Judas-Killers. So erfährt man, wie er zu dem wurde, was er ist. Hinweise auf seine Identität werden aber nicht gegeben, sodass man bis zum Ende miträtseln kann.

Mir hat gefallen, wie alles miteinander verbunden war. Allerdings kam ich teilweise mit den vielen Namen durcheinander - die wichtigen Personen kennt man aber noch einer Weile. Die Auflösung ist, wie die ganze Geschichte, sehr vielschichtig. Es wird alles logisch aufgelöst und das Ende ist wirklich eine Überraschung.

Der Schreibstil ist super: Sehr flüssig, die Perspektiven werden häufig gewechselt, es gibt also viele kleine Cliffhanger innerhalb des Buches. Allerdings sollte man das Buch möglichst am Stück lesen und nicht zu lange Pausen dazwischen einlegen. Wie gesagt ist die Handlung sehr komplex und man findet dann nur schwer in die Geschichte zurück.

Wie von Ethan Cross bekannt, ist das Buch nichts für schwache Nerven. Es geht nicht nur ziemlich brutal zu, es wird auch alles in Einzelheiten geschildert. Auch die Sprache ist an der ein oder anderen Stelle etwas vulgär.

Womit ich nicht so gut klar kam, war die neue Rolle von Ackermann. Wer die Vorgänger kennt weiß: Er ist ein Serienmörder, der seinesgleichen sucht. Er wird nun aber vom Gejagten zum Jäger, wechselt also die Seiten. Sein Charakter hat sich nicht wesentlich geändert - ich kann mich aber mit seiner neuen Funktion nur sehr schwer anfreunden. Und irgendwie befürchte ich, dass es in einem der nächsten Cross-Thriller nochmal gewaltig knallen wird.

Insgesamt hat mich der Thriller gut unterhalten, war spannend und schön zu lesen. Wer starke Nerven hat, sollte sich das Buch schnappen! Von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 24.11.2016

Übertrieben...

NERVE - Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen
0

Eine Warnung: Ich kann dieses Buch nicht rezensieren, ohne zu spoilern. Falls ihr es also nicht lesen wollt - ihr wisst was zu tun ist :)

Der Einstieg in das Buch ist ziemlich chaotisch und man weiß gar ...

Eine Warnung: Ich kann dieses Buch nicht rezensieren, ohne zu spoilern. Falls ihr es also nicht lesen wollt - ihr wisst was zu tun ist :)

Der Einstieg in das Buch ist ziemlich chaotisch und man weiß gar nicht, wo der Prolog hinführt. Er greift bereits voraus. Um was es eigentlich geht, wird erst später klar.
Sehr enttäuschend war für mich, dass am Ende gar nicht mehr auf den Prolog eingegangen wurde. Dieser endet mit einem großen Cliffhanger, der dann aber gar nicht mehr aufgegriffen oder aufgeklärt wird. Das macht die Geschichte unrund.

Die Protagonistin Vee konnte mich gar nicht überzeugen. Auf der einen Seite ist sie das schüchterne Mädchen, das immer im Schatten ihrer tollen Freundin steht. So sieht sie sich zumindest. Ich fand es mutig, dass sie sich für das Spiel entscheidet - aber dann zeigt sich, dass sie mindestens genauso oberflächlich ist, wie die "Coolen" in ihrer Schule. Für ein paar Schuhe oder einen Shopping-Gutschein für ihren Lieblingsladen scheint sie sich für nichts zu schade zu sein - sie verrät sogar ihre beste Freundin. Das zeugt meiner Meinung nach nicht von Größe.

Die Idee des Buches ist eigentlich nicht mal schlecht. Challenges, bei denen du an deine Grenzen gehst und dich die Welt beobachtet, können spannend sein. Und wenn das ganze in der "Erwachsenenwelt" gespielt hätte, hätte es mir auch besser gefallen. So fand ich die Aufgaben einfach nur krank: Nicht vergessen, Vee ist minderjährig. Das sie 50 Dollar für jedes Bier, das sie trinkt, bekommt, ist noch mit das harmloseste. Aber sie macht ja für Geld alles - stellt sich sogar auf den Babystrich und bietet sich Freiern an. Überhaupt drehten sich die meisten Challenges um Sex - so bekommen die Teilnehmer des Finales Geld dafür, wenn sie vor der Kamera miteinander schlafen. Die Zuschauer stimmen dann aber, wer die "beste Show" geboten hat. Muss das sein, in einem Buch für Jugendliche?

Der Schreibstil ist sehr flüssig, man liest das Buch sehr schnell weg. Der Schreibstil war mir hingegen an einigen Stellen zu vulgär. Auch an Schimpfwörtern wird nicht gespart.

Mir ist bewusst, dass das Buch vor allem auf die Gefahren, die das Internet bietet, hinweisen möchte. Natürlich sollte man nicht Videos von sich einfach so ins Netz stellen, seine Rechte abgeben und sich leicht beeinflussen lassen. Ich bin allerdings der Meinung, dass man das auch anders ausdrücken kann.

Für mich war alles zu übertrieben und zu unrealistisch. Das fängt bei Vees Eltern an, deren Handlungen nicht nachvollziehbar sind und hört damit auf, dass es zu viele Zufälle gibt. Sehr schade.

Insgesamt konnte mich das Buch nicht überzeugen. Wahrscheinlich bin ich nicht die richtige Zielgruppe. Ich vergebe 1,5 Sterne, in der Hoffnung, dass es vielleicht doch den ein oder anderen Jugendlichen etwas die Augen im Umgang mit seinen Internetgewohnheiten gibt.

Veröffentlicht am 20.11.2016

Ungewollt komisch...

Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer
0

Das Buch vereint ungewollt komische Schülerantworten, die die Autorinnen zusammengetragen haben. Es ist nach Fächern sortiert, jedes Kapitel beginnt mit einer passenden Zeichnung zum Thema und einer kleinen ...

Das Buch vereint ungewollt komische Schülerantworten, die die Autorinnen zusammengetragen haben. Es ist nach Fächern sortiert, jedes Kapitel beginnt mit einer passenden Zeichnung zum Thema und einer kleinen Einleitung.

An sich finde ich diesen Aufbau gut, denn so ist alles sortiert. Leider nimmt aber der Einleitungstext einige Witze schon vorweg – das hätte nicht unbedingt sein müssen.

Es beginnt mit dem Fach Deutsch – und obwohl ich es selbst unterrichte, ist mir der Einstieg schwergefallen. Denn natürlich sind Antworten in Deutschaufsätzen nicht so kurz und knapp, dass man auf Anhieb sieht, was falsch ist. Und auch wenn man die Werke nicht kennt, auf die sich die Antworten beziehen, bleibt der Gag oberflächlich.

Das war aber zum Glück nur am Anfang so. Danach habe ich mich gut amüsiert. Natürlich weiß man nicht immer sofort, was denn jetzt ungewollt komisch ist. Dies haben die Autorinnen aber gut gelöst, indem sie immer wieder Erklärungen zu den Sachverhalten geben. Das macht es dann auch leichter, die Gedankengänge der Schüler nachzuvollziehen. Denn oftmals ist die Antwort nicht komplett falsch, es wurde nur etwas verwechselt oder falsch abgeleitet.

Gar nichts anfangen konnte ich mit dem Mathe-Kapitel... Das war noch nie mein Ding und ehrlich gesagt: Ich hätte da auch oft keine Antwort gewusst :)

An der ein oder anderen Stelle fand ich die falschen Antworten aber auch wirklich erschreckend. Manchmal steht dabei, in welcher Schulart und Jahrgangsstufe sie aufgetaucht sind... und gerade Antworten in der Abschlussprüfung zur Zahnarzthelferin erwecken nicht gerade mein Vertrauen... :)

Das Büchlein lässt sich wirklich sehr schnell und gut lesen. Natürlich ist es nicht nur für Lehrkräfte geeignet, sondern für jeden, der einfach mal schmunzeln will. Aber immer schön im Hinterkopf behalten: Wer von uns Lesern hätte es besser gewusst?

Insgesamt war das Buch etwas Lockeres für Zwischendurch. Da sich einige Sachen aber gedoppelt haben und ich es nicht noch einmal lesen würde (logisch, die Gags sind ja dann bekannt), vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 20.11.2016

Wenn alles digital ist...

Mind Games
0

Nach langer, langer Zeit habe ich mich mal wieder an eine Dystopie gewagt. Von Teri Terry habe ich schon die "Gelöscht"-Trilogie gelesen und fand die ganz gut.
In Mind Games geht es allerdings um die fortschreitende ...

Nach langer, langer Zeit habe ich mich mal wieder an eine Dystopie gewagt. Von Teri Terry habe ich schon die "Gelöscht"-Trilogie gelesen und fand die ganz gut.
In Mind Games geht es allerdings um die fortschreitende Digitalisierung. Alles läuft nur noch digital ab, keiner verlässt mehr das Haus. Luna verweigert, sie hat auch kein Implantat. Und trotzdem soll sie einen der tollsten Job des Landes bekommen: Bei PareCo, dem Konzern hinter den Implantaten.
Die Thematik fand ich super interessant und mal ehrlich: Vieles ist schon digital, wieso also nicht auch ein Implantat im Kopf? Es ist zwar noch Zukunftsmusik, doch es hat mich trotzdem fasziniert.
Der Schreibstil des Buches war super flüssig, es ließ sich leicht lesen und man war schwups durch.
Allerdings war es mir an einigen Stelle zu fantasy-lastig und zu wenig dystopisch für mich. So gibt es die normalen Hacker und dann die besonderen, die Shacker. Die können ganz tolle Dinge erschaffen, ohne dabei wirklich zu hacken. Dann gibt es den Nullraum, der eine Art Universum ist. Für mich war das alles nicht so greifbar.
Insgesamt war das Buch ganz nett und eine gute Unterhaltung für Zwischendurch. Es wird wohl noch einen zweiten Teil geben, allerdings es ist für mich in sich abgeschlossen gewesen, deswegen werde ich den nicht unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 19.11.2016

Für alle Ungestressten :)

So klappt's mit dem Burn-out
0

Dieses Buch ist alles andere als gewöhnlich. Denn auch wenn es sich an wirklich gestresste Menschen richtet, ist er kein "Tu dies, tu das"-Ratgeber. Im Gegenteil: Der Leser wird aufgefordert, endlich den ...

Dieses Buch ist alles andere als gewöhnlich. Denn auch wenn es sich an wirklich gestresste Menschen richtet, ist er kein "Tu dies, tu das"-Ratgeber. Im Gegenteil: Der Leser wird aufgefordert, endlich den Hintern hochzubekommen um noch mehr zu arbeiten und das Leben nicht mehr zu genießen. Pessimismus, Schlafmangel und Alkoholkonsum sind das Ziel, dass mit diesem Coaching erreicht werden soll.

Das Buch beginnt mit einem Selbsttest, wie gestresst man schon ist. Auch während des Lesens muss sich der Leser immer wieder selbst testen, wie weit er noch von seinem Ziel, dem attestierten Burn-out, entfernt ist. Die Fragen sind schon super witzig, am besten sind aber immer noch die Auflösungen am Schluss. Hier kann der Ton - vor allem wenn man nicht im Soll liegt - schon mal etwas ruppiger werden :)

Natürlich ist dieses Buch nicht wörtlich zu verstehen, im Gegenteil: In jedem Kapitel zeigt der Autor auf, wie wir uns selbst Stress verursachen und uns immer weiter ruinieren, in dem wir uns keine Auszeiten mehr gönnen. Ständig erreichbar und ständig das Bestreben, perfekt zu sein sorgt dafür, dass wir kaputt gehen. Auch wenn es manchmal schon sehr überspitzt ist, wird einem doch der Spiegel vorgehalten. Muss man immer erreichbar sein? Warum lasse ich mir von Facebook & Co. so viel Zeit wegfressen? etc.

Ich habe das Buch sehr genossen. Natürlich bin ich, auch wenn ich momentan etwas gestresst bin, noch keine Kandidatin für ein Burn-out. Trotzdem hat auch mir der Ratgeber bewusst gemacht, dass man manchmal Arbeit Arbeit sein lassen muss. Die Stressfalle schnappt nämlich sehr schnell zu.

Gut gefallen hat mir der Schreibstil: Sehr locker und flüssig. Der Leser wird direkt angesprochen und die Tests zwischendrin lockern das Ganze nochmal zusätzlich auf.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen - und ich kenne schon ein paar Menschen, denen ich es unter den Weihnachtsbaum lege! 4 Sterne!