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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2016

Ungewöhnlich

Sieben minus eins
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Das Buch zu rezensieren, fällt mir nicht ganz leicht. Denn obwohl ich die Leseprobe gelesen habe, bin ich doch relativ schwer in das Buch hineingekommen.
Das Buch beginnt direkt am ersten Tatort - aber ...

Das Buch zu rezensieren, fällt mir nicht ganz leicht. Denn obwohl ich die Leseprobe gelesen habe, bin ich doch relativ schwer in das Buch hineingekommen.
Das Buch beginnt direkt am ersten Tatort - aber ist es wirklich einer? Kommissar Sam Berger ist auf der Suche nach verschwunden Mädchen - aber er findet sie weder lebend, noch die Leichen.

Mit dem Kommissar bin ich anfangs nicht wirklich warm geworden. Ich kann gar nicht sagen warum, aber er ist ein sehr eigensinniger Typ. Mit der Zeit ist er mir dann aber doch ans Herz gewachsen.

Super gefallen hat mir die düstere Stimmung, die sich durch das ganze Buch zieht. Das spiegelt sich nicht nur in der Handlung an sich wieder, sondern auch im Wetter. Es regnet dauernd, alles ist grau in grau und nass. Das hat einfach super gepasst, auch wenn ich froh war, beim Lesen im Warmen zu liegen.

Manchmal konnte ich die Handlung nicht ganz nachvollziehen bzw. fiel es mir schwer, ihr zu folgen. Manchmal gab es Rückblenden in die Vergangenheit, deren Sinn sich aber erst nach einer Weile erschließt. Es gab viele überraschende Wendungen, mit denen ich wirklich nicht gerechnet hatte. Das hat Spaß gemacht.

Mitraten konnte man bei der Suche nach dem Mörder/Entführer nicht - denn es war schon früh klar, um wenn es sich handelt. Bei der Jagd auf ihn war dann aber wieder mitfiebern angesagt. Allerdings gab es hier für mich zu viele Zufälle. Das war etwas schade.

Insgesamt hat mir das Buch schon gefallen, aber es hat mich auch nicht richtig mitgerissen. Emotional konnte es mich nicht packen. Deswegen nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 17.10.2016

Drogen in den beschaulichen Cotswolds

Tiefer Grund
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Obwohl ich die gleichnamige Crime-Reihe noch nicht kannte, und damit auch alle Personen für mich unbekannt waren, kam ich sehr gut in die Geschichte hinein. Wie in allen Leserunden der Lesejury war das ...

Obwohl ich die gleichnamige Crime-Reihe noch nicht kannte, und damit auch alle Personen für mich unbekannt waren, kam ich sehr gut in die Geschichte hinein. Wie in allen Leserunden der Lesejury war das Buch in Leseabschnitte eingeteilt, von denen jede Woche ein neuer Abschnitt gelesen wird. Weil ich den ersten Abschnitt sofort verschlungen haben, musste ich dann warten... und das wurde ein bisschen zum Problem. Denn immer wenn ich gezwungenermaßen eine Lesepause einlegen musste, viel mir der Wiedereinstieg in das Buch doch ganz schön schwer. Deswegen würde ich empfehlen, es ohne große Pausen zu lesen. Da hat man eindeutig mehr davon...

Wie gesagt, der Einstieg viel mir sehr leicht und auch die Protagonisten Sarah und Jack sind sehr gut getroffen. Sie sind leider kein Paar, ergänzen sich aber beim Ermitteln richtig gut. Man merkt, dass sie einander vertrauen und eben weil das Ermitteln nur ein "Hobby" ist, erfährt man auch einiges über ihr Privatleben. Gerade Sarah schafft es, eine Balance zwischen Arbeit, Familie und den Ermittlungen zu finden. Ich liebe starke Frauen!

Der Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig zu lesen. Da nicht sooo viele Personen vorkommen, wird man auch keine Probleme haben, die Namen auseinander zu halten. Man weiß immer wer wer ist und kann so beim Lesen "mitermitteln" - und wer genau liest, der kommt auch schnell zu einem Verdacht :) Mir war zumindest nach ca. 2/3 des Buches klar, wer da Dreck am Stecken hat.

Und das hat dann ehrlich gesagt meinen Lesegenuss etwas geschmälert. Denn gerade im letzten Drittel des Buches hatte ich das Gefühl, es geht nicht richtig voran. Alles war sehr langsam, sehr detailreich geschildert, aber wirklich neue Erkenntnisse gab es kaum. Mir hat hier der Wow-Effekt gefehlt und ich glaube, ich habe dem Ende aus den falschen Gründen entgegengefiebert... Das war schade, weil mit der Einstieg richtig gut gefallen hat. Das Ende hingegen hat mich dann doch ein bisschen enttäuscht.

Insgesamt ist der Krimi eher ruhig als actionreich, aber vielleicht - und auch weil kaum Blut fließt - eignet er sich auch gut für die Nicht-Krimi-Leser. Die Idee, die beschaulichen Cotswolds mit Drogen in Verbindung zu bringen, fand ich richtig klasse - denn es zeigt mal wieder, dass es überall Drogen gibt. Ich hatte ein paar schöne Lesestunden, aber leider keinen Aha-Moment, deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Setting
  • Figuren
Veröffentlicht am 15.10.2016

Märchenhaftes lesen...

Die silberne Königin
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Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch regelrecht verzaubert. Nicht nur, dass es in einer Welt aus Eis und Schnee spielt (was zugegeben für die Protagonisten nicht immer angenehm ist), auch die Sprache ...

Von der ersten Seite an hat mich dieses Buch regelrecht verzaubert. Nicht nur, dass es in einer Welt aus Eis und Schnee spielt (was zugegeben für die Protagonisten nicht immer angenehm ist), auch die Sprache hat mich von Anfang an verzaubert. Denn in die eigentliche Geschichte ist ein Märchen eingewebt, dass der Leser Stück für Stück kennenlernt. Und natürlich fragt man sich während des Lesens die ganze Zeit, wann es denn in die "richtige" Geschichte hinüber rutscht. Und ich verrate nur so viel - es ist absolut gelungen.

Außerdem fand ich die Sprache einfach wunderschön: Namen wie Madame Weltfremd, Silberglanz oder Glanzvoll.... für mich einfach wunderbar und absolut zum Inhalt passend. Überhaupt ist die Sprache sehr beschreibend, die Bilder entstehen ganz leicht im Kopf. Ich würde sie sogar als poetisch bezeichnen. Man kann wunderbar darin ertrinken...

Emma ist eine wunderbare Hauptperson. Sehr mutig und sich selbst treu - auch wenn sie einen Hang dazu hat, sich in Gefahr zu begeben. Außerdem ist sie sehr kreativ und ebenfalls eine tolle Geschichtenerzählerin. Über ihren Hintergrund erfährt man nicht ganz so viel. Ihr Vater ist Alkoholabhängig, ihre Mutter bereits verstorben. Hier hätte ich mir noch ein bisschen mehr Hintergrundinfos gewünscht.

Das Buch ist wunderbar dramatisch, man kann mitfühlen und mitfiebern. Auch wenn das Ende nicht wirklich vorhersehbar ist, kann man leider schnell Tendenzen erkennen, wo es hingehen wird. Denn natürlich spielt auch Liebe eine Rolle - und das hätte für mich nicht sein müssen. Gerade weil Emma so eine starke junge Frau ist, hätte sie meiner Meinung nach auch als Single durchstarten können - wer braucht da schon einen Mann :)

An sich hatte ich aber tolle Lesestunden und obwohl das nicht ein Genre ist, wo ich viel lese, konnte es mich doch überzeugen. Deswegen gibt es 4 Sterne! Gerade für die Winterzeit ist es ein perfektes Buch, weil man dann die Kälte richtig spüren kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 14.10.2016

Absolut spannend!

Anonym
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Das Grundthema des Buches ist erschreckend, aber durchaus nicht unrealistisch: Menschen können anonym andere nominieren und sie so auf eine Rodesliste setzen. Dann wird im Netz abgestimmt, wer sterben ...

Das Grundthema des Buches ist erschreckend, aber durchaus nicht unrealistisch: Menschen können anonym andere nominieren und sie so auf eine Rodesliste setzen. Dann wird im Netz abgestimmt, wer sterben soll und ein Psychopath führt die Tat aus - und das Web sieht zu. Eine richtigen Grund muss man auch gar nicht haben... Zum Beispiel reicht bei der "Frau, die immer nur Glück hat" purer Neid aus. Das ist verdammt gruselig und ich habe beim Lesen eine richtige Gänsehaut bekommen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie man bei so etwas mitmachen kann... Aber es ist ja bekannt, dass in der vermeintlichen Anonymität des Internets sich so mancher vergisst.

Ich war auf jeden Fall von Anfang an gefesselt, auch wenn ich beim Lesen zuerst etwas Probleme hatte. Es gibt zwei Protagonisten, also zwei Ermittler: Daniel Buchholz und Nina Salomon. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive geschrieben und wechselt mit jedem Kapitel. Am Anfang musste ich mich noch ziemlich konzentrieren, damit ich den Sprung auch im Kopf gemacht habe. Dann ging es aber sehr gut und hat den Lesegenuss nicht beeinflusst. Eher im Gegenteil: Es wurde dadurch noch spannender.

Der Schreibstil ist wunderbar. Er ist flüssig, leicht zu lesen, man kommt nicht mit den Namen durcheinander und fliegt nur so über die Seiten. Es gibt immer wieder kleine Cliffhanger am Ende der Kapitel, sodass man weiterlesen muss. Ich sag ja: Nehmt euch Zeit und verschlingt es!

Das Ermittler-Duo könnte unterschiedlicher nicht sein. Gerade am Anfang geraten die Beiden oft aneinander. Die Entwicklung zu verfolgen, wie sie sich aber einander annähern und so ein unschlagbares Team bilden, war grandios.

Bei diesem Buch erfährt man wirklich erst zum Schluss, wer der Mörder ist. Es ist also Miträtseln angesagt. Viele Hinweise gibt es nicht und so war ich dann doch am Ende überrascht, wie alles zusammenhing. Aber positiv. Die Aufklärung ist schlüssig und es bleiben keine Fragen offen.

Ich hoffe wirklich sehr, dass es bald wieder ein gemeinsames Buch der beiden Autoren gibt, denn es war wirklich klasse. Am liebsten auch mit diesen beiden Ermittlern. Jetzt werde ich aber erstmal "Fremd" lesen, denn das kenne ich noch nicht.

Ich war gefesselt und bin immer noch total begeistert, deswegen 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.10.2016

Manchmal einfach zu langatmig...

DIE WAHRHEIT
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Ich bin wirklich schwer in das Buch hineingekommen. Die Sprache ist sehr beschreibend und bildhaft, eher untypisch für einen Thriller. Es ging recht langsam voran, deswegen habe ich das Buch nach den ersten ...

Ich bin wirklich schwer in das Buch hineingekommen. Die Sprache ist sehr beschreibend und bildhaft, eher untypisch für einen Thriller. Es ging recht langsam voran, deswegen habe ich das Buch nach den ersten 50 Seiten erstmal pausiert.
Beim zweiten Anlauf ging es dann aber deutlich besser und dann habe ich es auch nicht mehr wirklich aus der Hand gelegt.

Was mich aber wirklich gestört hat war, dass es am Anfang nicht voran geht. Man weiß schon sehr vieles aus dem Klappentext und man wartet regelrecht darauf, dass man endlich mal etwas Neues erfährt. Auch zwischendurch hat mich manchmal die sehr langsame Erzählweise gestört, da habe ich dann ehrlich gesagt nur überflogen.

Sarah als Protagonistin hat nicht wirklich mein Herz gewonnen. Klar verhält sie sich in dieser Ausnahmesituation nicht immer rational, aber manchmal dachte ich wirklich, sie hätte den Verstand verloren. Gut fand ich aber, dass sie ihre "Rolle" permanent beibehält, was sie zwar für mich nicht sympathischer macht, aber dafür authentisch.

Super fand ich, dass die Perspektiven wechseln. So erzählt die Protagonistin zwar in der Ich-Perspektive, aber es kommt auch immer wieder der "Fremde" zu Wort. Hier erfährt man dann zwar wenig über seine Absichten, bekommt aber einen Einblick in sein Innenleben. Sehr spannend und vor allem bringt es Abwechslung.

Zwischendurch wird es wirklich richtig spannend. Man versucht mitzurätseln und hinter alles zu kommen, aber man hat wirklich keine Chance, sondern muss sich überraschen lassen. Hier hat es die Autorin wirklich geschafft, Spannung zu erzeugen. Und das Weglegen des Buches fällt wirklich schwer.

Umso enttäuschter war ich dann vom Ende: Der große Knall blieb aus. Zwar wird alles logisch aufgelöst, das aber lässt Sarah auch nicht in einem positiveren Licht dastehen. Hier hätte ich mir mehr Wums gewünscht oder eben eine andere Auflösung...

Insgesamt hat mir das Buch schon gefallen, aber ich bin nicht so euphorisch wie andere Leser. Von mir gibt es 3 Sterne. Da die Autorin aber wirklich was hat, werde ich auf jeden Fall auch noch "Die Falle" lesen.